Königreich Sorridia
Königreich Sorridia | |
---|---|
Titel | Dekadenter Kirchenstaat |
Hauptstadt | Montebrillo |
Wichtige Städte | Fortifa, Jevasqèz, Matolés |
Herrscher | Gottkönig Juan Aldagro de la Estrada |
Herrschaftsform | Königliche Gottesmonarchie |
Demonym | Sorridianer |
Adjektiv | Sorridianisch |
Völker | Sorridianer |
Sprachen | Sorridianisch |
Religion | Deynismus (Sorridianische Kirche) |
Das Heilige Königreich Sorridia ist eines der ältesten und mächtigsten Reiche Leändriens. Seit jeher steht es unter der steten Führung eines Gottkaisers bzw. seit 1341 AD eines Gottkönigs. Sorridianer sind trotz ihrer zahlreichen Verluste und Rückschläge ein frommes, traditionsreiches und überaus stolzes Volk. Sie blicken auf eine lange Tradition voller Fortschritte und Eroberungen zurück; nicht zuletzt waren es Sorridianer, die den überwiegenden Teil Leändriens erstmalig besiedelten oder auch in die Unbekannten Lande vorstrebten. In ihrem Ursprungsgebiet, den sonnengeprägten Gebieten der Isla de la Requiza und Caldagros hat sich eine florierende Wirtschaft in einem kastenähnlichen Gesellschaftswesen etablieren können. Handwerkskünste, Kultur und Kunstwesen erfreuen sich neben einem ausgeprägten Sinn für Religion hohem Ansehen und großer Beliebtheit. Bis 1341 AD trat die Nation als Heiliges Sorridianisches Reich auf der Weltbühne auf.
Das durch zahlreiche Kriege und innere Tumulte zwischen den Jahren 1335 bis 1345 AD zwischenzeitlich stark geschwächte Großreich konnte mittlerweile wieder zu alter Pracht aufsteigen und die letzten Überbleibsel des blutigen Bürgerkrieg hinter sich lassen. Viele einstig zerstörte Prachtbauten und von Verwüstung geprägte Ortschaften wurden gänzlich wiederaufgebaut, wenn sie nicht sogar in neuem völlig neuen Glanz erstrahlen. Die Sorridianer gelang es mithilfe ihres starken Glaubens ihr Land wieder aufzubauen und zu ihrer einstigen Stärke zurückzufinden; ihren Erfolg verdanken sie dabei ihrem Herrn Deyn Cador und seinem Boten auf Athalon - dem Gottkönig höchstpersönlich. Kaum ein Land kann eine annähernd so tiefgreifende und bewegende Geschichte aufweisen, wie die Siedler aus dem Nordteil der Isla de la Riqueza. Sie stiegen zum größten bekannten Weltreich empor, vermochten Leändrien zu bändigen und setzen nun ihren expansionistischen Fähigkeiten im ewigen Wettlauf mit dem langjährigen Rivalen Tasperin in den Unbekannten Landen durch.
Geschichte
Das heutige Königreich Sorridia entstand in seiner Form bereits im Jahr 40 AD als Heiliges Sorridianisches Reich, welches wiederum aus dem Mittländischen Imperium hervorgegangen ist. Im Verlaufe seiner langen Historie hat das Land im ersten Südleändischen Kreuzzug das Djidanistische Reich vernichtet, wurde wiederum um 564 AD selbst vom Kalifat Al'bastra fast vollständig erobert und konnte mit einem erneuten Kreuzzug 646 AD seine Unabhängigkeit gänzlich zurückerlangen.
Seine größte Expansion erreichte das Sorridianische Reich mit der Eroberung und Kolonisierung des heutigen Tasperins, welche 746 AD offiziell für beendet erklärt wurde. Lange florierten Wirtschaft und das kulturelle Leben in dem weitläufigen Großreich, doch war diese Zeit insbesondere in Tasperin geprägt von religiöser Unterdrückung und Glaubensbekehrung. 762 AD begannen die Streitkräfte des Kalifen von Al'bastra die südliche Grenze des Sorridianisches Reiches anzugreifen. Durch die entstandenen Tumulte und Truppenverlegungen in den Süden eröffnete sich im Norden des Reiches, in Tasperin, ein Machtvakuum. Im Jahre 764 AD nutzte Johann von Silvarsteed diese Möglichkeit und rief in Carviel die Unabhängigkeit Tasperins von Sorridia aus. Er ließ sich selbst zum König des neuen Nachbarn gründen, der schon bald der ewige Rivale der einstigen Kolonialmacht werden sollte. Der sorridianische Einfluss wurde teils mit Gewalt, teils auch freiwillig durch die Bevölkerung aus Tasperin vertrieben und getilgt. Der Gottkaiser vermochte wegen des andauernden Krieges im Süden seines Reiches nicht rechtzeitig und im ausreichenden Maße zu intervenieren, sodass die Tasperiner vergleichsweise einfach in die Selbstverwaltung übertreten konnten.
Mehr als 400 Jahre später besiedelten Sorridianer als erstes Volk 1240 AD die Unbekannten Lande. Kurz darauf folgten Expeditionen an die Küsten Totonias, wo das Kalifat Al'bastra bereits weitreichende Kolonien etablieren konnte. Im kämpferischen Wettstreit mit den Tasperinern um die Unbekannten Lande bemühte sich die Nation im Kampf der Kolonien um die Westwind-Inseln. Der Vertrag von Corastella sprach aus juristischer Sicht zwar Sorridia den Löwenanteil der Unbekannten Lande zu, wird aber von mehreren Nationen und Parteien aus unterschiedlichsten Gründen nicht anerkannt, sodass er seine Wirkung nicht entfalten kann. Der Wettstreit um die neuen Lande setzt sich somit bis zum heutigen Tage fort.
Im Jahre 1337 AD erklärte Tasperin Sorridia den Krieg. Jahrelange Grenzkonflikte auf beiden Seiten, die teilweise in gewaltvollen Scharmützeln mündeten, wurden als offizieller Kriegsgrund benannt. Während dieses zermürbenden und im Kern ergebnislosen Grenzkriegs mit Tasperin, verfiel das Königreich nur wenig später in einen reichsweiten Bürgerkrieg, der besonders in den nördlichen und östlichen Gebieten wütete. Obgleich der Krieg mit Tasperin mit nur unbedeutenden Landverlusten beendet werden konnte, sorgte das Blutbad mitunter dafür. dass sich 1341 AD das Königreichs Patrien und das Königreichs Fallice von Sorridia abspalteten. Das einstige Großreich verlor damit viele seiner wichtigen Gebiete und arbeitet seither daran den einstigen Glanz zurückzuerlangen. Mit der Ernennung des ersten Gottkönigs nach all diesen Rückschlägen, ließ das Land auch den Namen Heiliges Sorridianisches Reich zurück, um fortan als Heiliges Königreich Sorridia auf der Weltbühne zu agieren.
Ein erster Schritt zur Wiederherstellung des Kerngebiets spielte hierbei die starke Rolle Sorridias im bis 1359 AD fortlaufenden Bürgerkrieg in Fallice. Mithilfe gezielter Unterstützung einzelner Fraktionsführer und auch dem Einsatz ihres Militärs wurden ein Jahr vor dem offiziellen Ende des inneren Konflikts die fallicischen Herzogtümer Maravergne und Tiuloise besetzt und in die politische Infrastruktur Sorridias integriert. Obgleich dieser Landgewinn nur einen kleinen Teil des ehemaligen Heiligen Sorridianischen Reiches wieder zurück unter die Hand des Gottkönigs führte, eröffnete er gänzlich neue Fronten. Nach Norden hin gelang es, dem ewigen Rivalen Tasperin, ebenfalls ein fallicisches Herzogtum zu annektieren; nach Süden besteht der neubegründete Fallicer Bund unter dem Schutz Patriens.
Land
Sorridia besteht aus einem nördlichen Festlandteil sowie einem südlichen Inselteil. Der nördliche Teil wird als Caldagro bezeichnet. Der südliche Teil mit dem Kerngebiet des Landes, der Isla de la Riqueza, ist weithin als Granhojas bekannt.
Caldagro liegt größtenteils an der Küste und weist im inneren Landesteil keine großartigen Berge oder geographischen Erhöhungen. Lediglich einige wenige Ausläufer, die dem Fahlgebirge zugerechnet werden, sind im äußersten Norden der Region aufzufinden, wo sich nach der Annektierung von Tiuloise und Maravergne zusätzlich die Grenze zur Monarchie Tasperin befindet. Auch das Wyrzgebirge fungiert als natürliche Grenze zum nördlich liegenden Rivalen. Die beiden neuen Gebiete Caldagros ziehen sich bis zur Meerenge nach Königreich Weidtland und erstrecken sich somit sogar bis zum Leändischen Ozean. Je weiter man in das Inland Caldagros gelangt, desto grüner werden die Flächen und Wälder um die Ortschaften. Auffällig ist in der Region vor allem der leichte Auf- und Abstieg kleiner Hügel, die sich aber meist nie über 15 Meter über den Meeresspiegel erheben. Durch die ehemaligen Kerngebiete Caldagros fließt nur ein größerer Fluss, der Covienta, dessen Ursprung in einem Ausläufer des Wyrzgebirges liegt. In den neu gewonnenen Bereichen liegt hingegen der glitzernde Voiresee mit seinen Zuläufern Vigné und Larné.
→ Zum Hauptartikel: Caldagro
Die meisten Küsten der Isla de la Riqueza werden von sanften Sandstränden geziert, an denen kleine Fischerdörfer, Häfen oder in seltenen Fällen sogar Mangroven-Wälder wachsen konnten. Im Zentrum der Insel liegt das Granhojas-Massiv, ein mächtiges Gebirge, das sich von Süden aus bis fast zur Nordspitze der Insel zieht und Ausläufer in alle Richtungen der Insel hat. Richtung Osten, bis ganz zur Küste hindurch, ziehen sich die Vicarinez-Klippen, die über einhundert Meter hoch über dem Ozean ragen. Im Norden des Granhojas sind die Farinaraz-Ausläufer, eine Hügelkette auf denen heute viele Weinhänge erbaut worden sind. Gen Süden breiten sich die Iborinho-Felsen aus. In sie mündet das Granhojas-Massiv und wird immer kleiner wird, bevor es kurz vor der Küste im Flachland endet. Der sorridianische Teil der Insel weist zwei markante Flussgebiete auf, die sich aus dem Granhojas ergießen, der Alagón und der Jorméz.
→ Zum Hauptartikel: Granhojas
Gesellschaft
In Sorridia herrscht eine streng hierarchisches gesellschaftliches Kastenwesen vor. Zwar ist ein Wechsel innerhalb dieser Bevölkerungsgruppen durch Heirat möglich, jedoch bleibt das familiäre Ansehen dabei oft auf der Strecke.
An der Spitze jeder Hierarchie und als Vorsitz aller Bürger Sorridias steht der Gottkönig als Anführer des Staates und der Kirche. Er gilt als direkt verbunden zu Deyn Cador und hält die gesamte Macht, aber auch die gesamte Verantwortung Sorridias in seinen Händen zusammen. Der Gottkönig wird in der Regel über eine erbmonarchische Linie bestimmt, die auf den Propheten Jakobus den Hühnerzüchter selbst zurückgehen soll. Es können hierbei ausschließlich männliche Nachfahren Gottkönig werden. Aktuell ist Juan Aldagro de la Estrada Inhaber der Position des Gottkönigs. Ihm nachfolgend sind gleichermaßen die mächtigen Adligen und die Oberhäupter der sorridianischen Kirche. Aus Sicht der einfachen Bevölkerung genießen die religiösen Anführer des Landes zumeist einen höheren Stand, da sie als Vertreter des immens starken Glaubens viel mehr in der Bevölkerung präsent sind.
Durch die Verluste im sorridianischen Bürgerkrieg wurden viele, damals mächtige, Adelsfamilien beinahe oder vollständig ausgelöscht. Die verbliebenen priviligierten Häuser haben die Ländereien unter sich aufgeteilt und dabei möglichst auf die vorher bestandenen regionalen Zuschnitte geachtet, sodass nur wenige Änderungen zu verzeichnen gewesen sind. Die Bevölkerung selbst hat, insbesondere im Nordteil Sorridias, große Verluste hinnehmen müssen. Vorher stark besiedelte Landstriche sind auch heute noch nicht vollständig wieder erstarkt. Innerhalb Sorridias gab es große Binnenfluchten auf die Isla de la Riqueza, sodass in den großen Städten im sorridianischen Süden viele Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen lebten.
Über die Jahre wurde versucht die Menschen wieder dazu zu bewegen, dass sie in den Norden des Landes übersiedeln. Dafür wurde ihnen teils kostenlos Land oder finanzieller Zuschuss angeboten. Aus reiner Angst vor erneuten Ausschreitungen entschieden sich aber viele Sorridianer lange Zeit dagegen. Erst mit neugewonnener Hoffnung durch dutzende Erfolgsmeldungen aus den sorridianischen Kolonien oder auch dem Landgewinn aus dem Fallicer Bürgerkrieg trauten sich die Bürger wieder nach Caldagro zurück. Stück für Stück wurden leere Landstriche erneut besiedelt und sind heute auf einem guten Weg zurück zu alter Pracht. Mitunter wirken besonders die Predigten der Sorridianischen Kirche die tiefgläubige Bevölkerung zu motivieren und in ihren Bestrebungen zu stützen.
Fernab davon wirkte Sorridia für viele Flüchtlinge aus dem Fallicer Bürgerkrieg ungemein attraktiv. Viele von ihnen suchten die Sicherheit des einstigen Heiligen Sorridianischen Reiches, indem sie selbst aufgewachsen sind und bereits gelebt haben. Für diese ehemaligen Bürger blieb jedoch oft nur die Möglichkeit ihren Lebensunterhalt durch das sog. Saliavitù zu sichern. Besonders in Caldagro kann man daher immer häufiger den fallicischen Dialekt des Sorridianischen vernehmen, wenn die eifrigen Feldarbeiter die großen Haine und Äcker bestellen. Dabei werden sie aus der vorherrschenden Form der Leibeigenschaft vielleicht niemals entkommen; dennoch versprach das Leben in Sorridia unter solchen Bedingungen weitaus mehr Zukunft und Sicherheit, als im zerbröckelnden Königreich Fallice oder dem Fallicer Bund.
Kleidung
Sorridianer sind ein stolzes Volk und je mehr sie über sich und ihr Land erzählen, desto mehr wird ihre Verbundenheit zur eigenen Herkunft und Heimat deutlich. Auch aus diesem Grund wird sich am liebsten in den nationalen Farben gelb und rot gekleidet. Von Kindesbeinen an wird ebenso erzogen, dass die Farben Blau und Weiß dem ewigen Widersacher Tasperin zugeordnet werden und daher fast schon als Ächtungsgrund gelten. Gelb und Rot gelten daneben aber als Farben des Lebens und der Positivität. So predigt auch die Sorridianische Kirche, dass die Farbe Gelb ein Zeichen Deyn Cadors ist; nicht zuletzt, wenn das helle Sonnenlicht gelblich warm durch die Kirchenfenster auf die betende Menge der Gläubigen scheint.
Frauen tragen gerne ausschweifende, weite Kleider aus edlen Stoffen. Besonders auf die Individualisierung wird viel Wert gelegt, weshalb Muster und Stoffe generell an den zukünftigen Träger maßgeschneidert werden. Der Name des Besitzers oder auch Schenkers ist ein häufig gesehenes, eingesticktes Merkmal. Weiterhin sind knielange Röcke und eng geschnittene Blusen mit weiten und dekorativ verzierten Hüten gesellschaftskonform.
Herren tragen den Gesellschaftsanzug auch an normalen Tagen zum Ausgehen und sogar für einen seichten Tavernenabend. Lediglich zur Arbeit wird praktische Kleidung getragen, die der jeweiligen Arbeit gerecht wird. Als Schutz vor der Sonne sind auch bei Männern Hüte angesehen. In jüngster Zeit haben sich offene weiße Hemden mit komplexen Schnürmustern bei den jungen Männern etabliert, um besonders der Mittagshitze zu entgehen und sich bei den Frauen der Wahl anzubiedern.
Gesamtgesellschaftlich sind außerdem Uniformen und kirchliche Roben höchst angesehen. Sie gelten allseits als besonderes Merkmal eines Würdenträgers, der seine Taten dem sorridianischen Volk widmet. Ihre Träger leisten einen Dienst für Staat, Kirche und Volk, weshalb der Anblick eines Uniformierten manchmal sogar Freude in der Bevölkerung auslöst.
Gebräuche
Sorridianer sind ein religiöses, stolzes und patriotisches Volk. Messen und religiöse Andachten sind ihnen heilig, sodass sie selbst die Beerdigungen von völlig fremden Menschen aufsuchen, um an diesem heiligen Ritual teilhaben zu dürfen. Viele von ihnen tragen ein Kreuz um den Hals oder sonstigen religiösen Schmuck deutlich sichtbar am Körper. In vielen Wohnhäusern wurde ein Schrein zu Ehren Deyn Cadors oder sogar des Gottkönigs aufgestellt. Zu den Feiertagen kommt der große sorridianische Familienverbund, natürlich nachdem die Messe besucht wurde, vor dem Schrein zusammen. Gemeinsam wird dann ein großes Festmahl vorbereitet, während die Kinder das Haus und die umliegenden Straßen in den Nationalfarben schmücken.
Ihren Stolz äußern sie durch die Allgegenwärtigkeit der Fahne der Nation und manchmal sogar von Portraits des Gottkönigs. An fast jeder größeren Straßenkreuzung wird eine kleine Statuette des Herrschers Sorridias aufgestellt und mit frischen Blumen dekoriert, um dem Volk seine Herrlichkeit und Führung zu verdeutlichen. Was in anderen Nationen auf Abstoßung stößt, erfüllt Sorridianer mit Freude und Zufriedenheit, schließlich ist ihr Gottkönig für sie der Abgesandte Deyn Cadors höchstpersönlich.
Ihren Traditionen bleiben die Sorridianer recht treu, von neumodischen Apparaturen oder gar experimentellen Konstrukten halten sie eher wenig. Selbst die Alchemie gilt als schwieriges Fachgebiet. Zwar sprechen die zuletzt erzielten Fortschritte für sich und lassen auch die sonst so kritischen Sorridianer weniger zweifeln, doch haben es Forscher und Gelehrte nicht immer ganz einfach, sich gegen die Sorridianische Kirche und abergläubische Bevölkerung durchzusetzen. Zu diesen Gewohnheiten gehört auch, dass das morgendliche Frühstück karg mit lediglich etwas süßem Gebäck und Saft ausfällt, dafür aber ein üppiges und auf jeden Fall warmes Abendessen den Tag beendet. Zu diesem muss fast immer Wein gereicht werden. Nicht zuletzt nehmen Sorridianer üblicherweise ihre Mahlzeiten spät ein und bleiben teils bis in die Nacht wach.
Auch das Erkunden der eigenen Natur wird den Burschen schon in jungen Jahren gelehrt, bleibt es ein wichtiger Bestandteil der sorridianischen Kultur. Gerade das Wandern am Nachmittag des freien Tages ist eine beliebte Beschäftigung, wenn man nicht gerade in einem belebten Lokal eine regionale Spezialität serviert bekommt.
Religion
Das Heilige Königreich Sorridia ist eine theokratische Monarchie mit dem Gottkönig als Abgesandten ihres Gottes Deyn Cadors. Die Isla de la Riqueza ist das Zentrum der Macht der Sorridianischen Kirche in Leändrien. Der Glaube und die Würdigung Deyn Cadors ist innerhalb der Bevölkerung Sorridias extrem stark ausgeprägt. Die Kirche unterhält neben unzähligen kleinen Kapellen, Schulen, Klöstern und Speisungen mehrere weltweit bekannten Einrichtungen, wie dem Dom von Montebrillo als größte Kathedrale der bekannten Welt. Daneben sorgt die Existenz des Gottkönigs im eigenen Staat, und damit des personifizierten Gesandten Deyns, für ein enormes Vertrauen in den Glauben. Auch die regelmäßigen Messen sowie die Feiertage der Sorridianischen Kirche sorgen für beinahe tägliche Erinnerung an die vorherrschende und einzig akzeptierte Religion.
Mitunter auch durch die Gründung der Sorridianischen Kirche in Sorridia sowie der ständigen Präsenz des Zentralsitzes des Glaubens, wurde der Glauben schon seit Staatsgründung zum zentralen Standpfeiler der Gesellschaft und jeder einzelnen Person. Die täglich stattfindenden Messen gelten als elementares Ereignis der Menschen und werden, wenn nur irgendwie möglich, stets besucht. Sofern man nicht den gesellschaftlichen Ausschluss riskieren will, sollte man den GLaubensdoktrinen und ihren jahrhundertealten traditionellen Regeln Folge leisten. Das Wort Deyn Cadors gilt als absolut und seine Taten sind das Zeugnis seiner schützenden Hand über der Bevölkerung. Ungläubige, Andersdenkende und Ketzer werden gnadenlos verstoßen, wenn nicht sogar gejagt und getötet. Auch daher werden alle ständigen Bewohner Sorridias als Anhänger Deyn Cadors bezeichnet und gezählt. Lediglich gegenüber der Besatzung anlegender Schiffe sowie Reisenden und Händlern aus fernen Gebieten widerwillig akzeptiert. Gerade die Geistigen unterlassen dabei keinen Versuch der Missionierung, um das wahre Wort des Herrn in die Ohren der bisher fehlgeleiteten Seelen zu flüstern.
Magie und die Befähigung zu deynfremden Kräften steht in Sorridia unter der Höchststrafe. Die Existenz magischer Akademie und Forschung, wie etwa der Tasperiner Akademie von Schwarzwasser sind in Sorridia ebenso verboten. Ihre Anhänger und auch Sympathisanten werden massiv unterdrückt und verfolgt. Hierfür gibt es sogar spezialisierte Organisationen, die sich nur auf die Suche nach Magiern und ihren Abkömmlingen machen. Für sie alle endet ihr Dasein schnell auf dem Scheiterhaufen, sofern sie ihr Glück nicht in der Flucht suchen. Der Großteil der Magier hat daher Sorridia daher bereits nach Aufkommen ihrer Kräfte verlassen und ist ins benachbarte Tasperin geflohen.
Regierung
Die sorridianische Regierung richtet sich vollständig nach dem allmächtigen Gottkönig, dem alle kirchliche und weltliche Macht obliegt. Er ist darüber hinaus oberster Kommandeur der Streitkräfte und Oberhaupt der Sorridianischen Kirche. Unter ihm folgen die hohen kirchlichen Missionare, Erzbischöfe, Bischöfe und Kardinäle. Die Adligen Sorridias müssen den kirchlichen Würdenträgern zwar offiziell nicht folgen, tun dies aber oft aus reiner Demut und tiefstem Glaube.
Der sorridianische Adel ist komplex und stark hierarchisch aufgebaut sowie bedacht. Dem Gottkönig, welcher den offiziellen Titel des "Emperor" trägt, folgen fünf ihm vertraute "Reys". Diese Vizekönige kontrollieren in seinem Namen jeweils rund ein Fünftel des verbliebenen sorridianischen Reiches als regionale Könige. Dabei haben sie stets nur nach Anweisung des allmächtigen Gottkönigs zu handeln. Alle fünf kleinen Königreiche innerhalb Sorridias sind wiederum in Erzherzogtümer und Herzogtümer mit einem Herzog oder Erzherzog an der Spitze unterteilt. Diese Verwaltungseinheiten gliedern sich wiederum in Markgrafschaften eingeteilt. Den eigenen Wohnsitz geben Sorridianer generell mit dem Namen ihrer Markgrafschaft oder ihres Herzogtums an, damit direkt klar wird, aus welchem Landesteil sie stammen.
Während das Land lange Jahre mit dem eigenen Wiederaufbau beschäftigt war, scheint es diese Schwierigkeiten dank der harten Führung des Gottkönigs überwunden zu haben. Die Landverluste im sorridianischen Bürgerkrieg rissen nicht zuletzt das Heilige Sorridianische Reich auseinander, ließen aber ebenso die eigenständigen Königreiche Patrien und Fallice entstehen. Eine Neuverteilung der Gebiete unter dem Adel nach dem Kriegsende führte zu großer Unzufriedenheit, da besonders die Macht und Herrschaftsgebiete der Vizekönige stark verkleinert wurden. Manche Erzherzöge hatten ihr einstiges Land vollständig verloren und standen nach Kriegsende ohne eigenen Grundbesitz und Sphäre innerhalb Sorridias da. Der Gottkönig versuchte daraufhin mit starker Unterstützung seiner Sorridianischen Kirche die Oberschicht der Nation zusammenzuhalten und diese mit großzügigen Land- und Geldgeschenken aus der seinerzeit klammen Goldreserve der Nation zufrieden zu stellen. Zur Erfüllung seiner eigenen Ziele musste er seine Adligen unzählige Kompromisse eingehen lassen, die letztlich beinahe jeden Würdenträger unzufrieden stimmte. Er hatte dabei jedoch stets das große Ganze vor den Augen und führte das Land sehr zur Verblüffung seines Beraterstabes wird zurück auf die Weltbühne.
Die einfache Bevölkerung hat weder ein Mitspracherecht im politischen oder kirchlichen Bereich noch eine Möglichkeit ihren Herrscher mitzubestimmen. Da die Einsetzung des Gottkönigs auf seinen Platz durch Deyn persönlich erfolgt sein soll, wird öffentlich propagiert, dass alle weiteren Positionen ebenfalls durch den Willen Deyns vom Gottkönig bestimmt werden. Die deyngläubige Bevölkerung akzeptiert diesen Umstand und ist momentan mehr als zufrieden, dass der über vier Jahre andauernde Bürgerkrieg beendet und das Land erfolgreich wiederhergestellt wurde.
Wirtschaft und Währung
Das Königreich Sorridia nutzt als offizielle Währung die Solidas mit einer Stückelung von jeweils 50 Cervizas. 1 Cerviza unterteilt sich wiederum in 10 Salantas. Die Währung hat sich, dank den von der Zweibacher Wisselbank festgesetzten Kursen, zur zweiten großen Handelswährung in Leändrien neben der Tasperinischen Gulde etabliert. Geprägt werden die Münzen in einem riesigen Prägewerk in der Nähe von Montebrillo.
Die sorridianische Wirtschaft war, wie auch der Rest des Landes, im Bürgerkrieg starken Verlusten ausgesetzt. Die Erzförderung im Granhojas-Massiv lief nur langsam wieder an, viele Minen wurden seinerzeit aus Protest zerstört und waren längere Zeit weitgehend unzugänglich; mittlerweile konnten diese Probleme aber vollkommen behoben werden. Darunter litten durchgängig auch die verarbeitende Industrie, wie Schmieden oder Gießereien, von denen sich viele nicht am Markt halten konnten. Aufblühend zeigte sich in Sorridia dahingegen erneut die Alkoholproduktion, insbesondere die Winzereien und Weingüter, sowie die allgemeine Landwirtschaft. Besonders sorridianische Stoffe und die daraus hergestellten feinen Seidenkleider mit aufwendigen Stickmustern und teuren Färbungen erfreuen sich großer Beliebtheit auch über die Landesgrenzen hinaus.
Gerade die mächtige und wohlhabende Sorridianische Kirche begann nach dem Bürgerkrieg massiv in die Wirtschaft zu investieren und gründete viele eigene Betriebe und kaufte alte Handelsunternehmen auf. Heute hält die Kirche an fast allen großen Geschäften Anteile und profitiert so immens vom großen wirtschaftlichen Aufschwung und den vorher äußerst niedrigen Preisen. Alle namenhaften Weingüter, Zuchtställe und ein Drittel der großen Reedereien Sorridias gelten mittlerweile als vollständig im Besitz der Kirche. Die Sorridianer empfinden hierfür sogar Ehre und Stolz, wenn sie - selbst als einfacher Bauer oder Stalljunge - für die Kirche arbeiten können.
Militär
Das Militär galt bis vor dem Bürgerkrieg als einer der großen Standpfeiler der sorridianischen Gesellschaft. Frauen und Kinder himmelten die edel gekleideten und gut ausgebildeten Soldaten, die oft zugleich Paladine im Dienst der Kirche sind, an. Im Verlauf des Bürgerkriegs hat dieses Ansehen aber deutlichen Schaden genommen, da das sorridianische Militär oft repressiv gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen hatte, was nicht selten in einem sinnlosen Blutvergießen endete. Mittlerweile konnte das Vertrauen dank einiger Erfolge zumindest halbwegs wieder aufgebaut werden. Die edlen Soldaten sind wieder gern gesehene Gäste und genießen zumindest aufgrund ihrer Fähigkeiten einen guten Ruf.
Das sorridianische Militär gliedert sich in die Teilstreitkräfte der Sorridianischen Marine und des Sorridianischen Heeres sowie weiterer besondere Einheiten. Als besonderen Einheiten werden in der Regel gut ausgebildete und perfekt ausgestattete Truppen von Paladinsorden der Sorridianischen Kirche gezählt, die in die Militärstruktur eingegliedert wurden. Die Verzahnung, wenn nicht sogar Verschmelzung, von Militär und Kirche symbolisiert sehr prägnant, wie sehr in Sorridia der Glauben das öffentliche Leben prägt und formt.
Ein Eintritt in die sorridianischen Streitkräfte erfolgt nur nach einer genauen Musterung sowie anschließender strenger und durchgeplanter Ausbildung. Die oft mehrjährigen Rekrutierungsphasen lehren den Kadetten in jeder einzelnen Disziplin, die für die später ausgeführte Aufgabe innerhalb der gewählten Teilstreitkraft entscheidend ist. Besonders für Bürger der unteren Gesellschaftsschichten kann der Eintritt in das sorridianische Militär einen gesellschaftlichen Aufstieg bedeuten, da die Vergütung und Anerkennung durchaus groß ist. Nach Beendigung des Dienstes belohnt der sorridianische Staat die ehemaligen Soldaten mit einer großzügigen Abfindung und einem eigenen Stück Land in einer Wunschregion. Die Wahl der Region wurde zwischen 1339 AD und 1357 AD ausgesetzt. In diesem Zeitraum wurden die Landstücke besonders in den verlassenen Gebieten Caldagros zugewiesen.
Als größter - auch militärischer - Widersacher gilt heute nach wie vor die Monarchie Tasperin. Daneben bestehen aber auch Grenzkonflikte mit dem in die Unabhängigkeit und aus einer anschließenden Revolte hervorgegangenen Fallicer Bund.
Handelsgüter
Sorridianischen Waren wird eine grundsätzlich hohe Qualität, jedoch auch gern ein hoher Preis zugewiesen. Die Handwerkstraditionen sind teilweise noch aus dem Mittländischen Imperium übernommen und stetig weiterentwickelt worden. Aus Sorridia stammende Waren gliedern sich in einige größere Untergruppen, die für die Wirtschaft des Landes bezeichnend sind. Landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Trauben oder Zitrusfrüchte wachsen bei dem vorherrschenden Klima Sorridias einzigartig gut und sind daher weitgehend eine sichere Einnahmequelle für die Landwirte. Darüber hinaus verfügt Sorridia über die größte Wein- und Traubenproduktion Leändriens. Dem Land wird nachgesagt, dass es die besten Weine und Alkoholica für jedermann herstellt, darunter bspw. Montebriller Cera, Cuarenta oder Rotwein.
In den Küstenregionen ernähren sich viele Dörfer ausschließlich vom Fisch- und Muschelfang, teilweise gibt es Walfangschiffe oder Haijäger, da dieses Fleisch als besondere Delikatesse gilt und auf dutzende regionale Arten und Weisen zubereitet wird. Nach dem Bürgerkrieg hat sich die geschüttelte Industrie Sorridias wieder erholt und konnte dank einem beflügelten Aufstieg wieder an Stärke gewinnen. Besonders im Granhojas-Massiv sollen sich auch noch große Vorkommen Eisen und Zinn verbergen. Zum Teil wurden sogar auch Gold und Edelmetalle gefunden. Angetrieben von den expansionistischen Fortschritten in Totonia und den Unbekannten Landen strömen ständig neue Waren und Ressourcen in die Manufakturen des Landes. Handgefertigte sorridianische Einzelstücke und exotische Güter werden immer mehr zu nachgefragten Luxusprodukten in ganz Leändrien.
In der verarbeitenden Industrie dominieren besonders die Näherinnen und Stoffweber. Sorridianische Baumwolle gilt als ausgesprochen komfortabel und tragefreundlich und die Seide als der edelste Stoff für betuchte Menschen. Besonders Schmuggler erfreuen sich an dem seit langem bestehenden Seidenembargo. Doch auch die Rüstungs- und Waffenindustrie bleibt dank der kriegerischen Haltung gegenüber Ungläubigen und natürlich dem langjährigen Rivalen im Norden nie lange stillstehen. Die wunderbar verzierten Rüstungen sorridianischer Paladine sind noch so manchem Tasperiner Militärangehörigen tief in Erinnerung geblieben.