Alchemie

Aus Athalon
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Ein Alchemist bei der Arbeit

Alchemie ist die Kunst aus den verschiedensten Dingen die reinsten Essenzen zu gewinnen und sie zu verwenden, um ihnen eine neue Bedeutung zu geben. Auf diese Weise kann der Alchemist bestimmte Eigenschaften von Dingen verändern. Er ist in der Lage den Objekten und damit dem Subjekt bestimmte Zufälle und Eigenschaften zu entlocken, die ihm normalerweise nicht von Natur aus innewohnen, wie z.B. im Dunkeln zu leuchten oder wie ein Frosch zu springen. Diese weit auslegbare Definition trifft in der Tat sehr genau zu, denn was der Alchemist mit seinem Können und den ihm gegebenen Stoffen anstellt, ist ganz ihm überlassen und scheinbar unbegrenzt. Er kann, solange ihm alles in möglichst reiner Form zur Verfügung steht, jede Eigenschaft mit einer anderen verbinden und so zu den eigentümlichsten Dingen gelangen. Pflanzen, Tiere, Metalle, Gesteine, Kristalle, Salze, Rohstoffe und jegliche erdenklichen anderen Objekte gehören zu seinem Inventar und werden oft in eine von vier Kategorien klassifiziert: Botanisch, Anthropologisch, Zoologisch oder Geologisch.

Was er letztlich damit zu erreichen versucht, hängt allein von seiner eigenen Einstellung ab. Während manche Alchemisten einen tieferen Sinn in ihrem Tun suchen oder es gar mit einem solchen verbinden, was an die Grenze zum Okkultismus grenzt oder bewusst in diesen übergeht, versuchen andere mit der Alchemie alles Mögliche zu erreichen. Die Herstellung von Gold oder dem Stein der Weisen ist wohl das, was die breite Öffentlichkeit am ehesten mit der Alchemie verbindet. Eine Liste an alchemischen Errungenschaften ließe sich endlos fortsetzen und gerade weil die Alchemie so viel Potenzial in sich birgt, wird sie sowohl respektiert als auch gefürchtet.

Zu unterscheiden ist dabei, dass sich die Alchemie nie nur auf die Entnahme von Wirkstoffen (z.B. von Pflanzen) eines Objektes beschränkt. Diese von vielen Alchemisten zynisch als einfaches Kochen bezeichnete Tätigkeit wird viel eher mit dem Lehrstuhl der Medizin oder Pflanzenkunde in Verbindung gebracht. So nutzt Alchemie beispielsweise von der Mohnblume nicht die Alkaloide des Milchsaftes, um dessen berauschende Wirkung zu extrahieren, sondern nutzt dessen mystische Essenz, in diesem Fall die Essenz des Schlafes.

Essenzen

Eine Essenz ist unsichtbar und immateriell. Man kann sie weder sehen noch berühren und doch ist sie real. Tatsächlich ist sie, ähnlich wie die Seele, realer als das Subjekt, das sie bewohnt. Die Essenz war schon da, bevor das Subjekt jemals in der materiellen Welt existierte. Lange nachdem das Subjekt diese Welt verlassen hat, wird die Essenz immer noch da sein. Nach den Alchemisten ist die Essenz ist das wahre arkane Geheimnis des Lebens. Alles, was existiert, hat eine Essenz. Um es genauer auszuführen, hat alles, jeder Gegenstand oder jedes Individuum, mehrere Essenzen, und je genauer man etwas betrachtet oder je mehr man es auseinander nimmt, desto mehr findet man heraus, dass jedes Teil eines jeden Gegenstandes seine eigene Essenz hat. Essenzen sind überall und doch nirgends. Sie sind alles und doch nichts. Diese Dualität verstärkt ihr Mysterium, und wenn dieses Mysterium enträtselt wird, führt es einen Novizen in die geheimen Künste der Alchemie.

Die strukturelle Essenz gibt einer Sache ihre Form, die produktive Essenz gibt ihr einen Zweck, aber es ist die mystische Essenz, die dem Gegenstand einen Sinn gibt. Die Essenzen sind keine unveränderlichen Gesetze der Welten, wie die Philosophen sagen. Sie sind lebendige Dinge, die geboren werden, wachsen und reifen können und schließlich sterben, wenn sie aus allen Bereichen verschwinden. Die mystischen Essenzen beeinflussen die Seelen, um ihre Wahrnehmung zu verändern, und die Seelen beeinflussen wiederum die mystische Essenz, um ihre Wahrnehmung zu verändern. Der Mensch gibt allem, was ihm begegnet, einen Sinn. Ob es sich um ein böses Omen, einen Glücksbringer oder eine zufällige Begegnung handelt, der Mensch möchte dem Ganzen eine Bedeutung beimessen. Dies ist die Wechselwirkung zwischen seiner Seele und den mystischen Essenzen. Die mystischen Essenzen beschreiben den Objekten, Substanzen und Kreaturen der Reiche Bedeutung und Kausalität und die Seelen haben ihre Hand im Spiel, um diese Bedeutung zu schreiben.

Das vierblättrige Kleeblatt ist ein Zeichen des Glücks, einfach weil ihm diese Bedeutung zugeschrieben wird. Deshalb trägt es die mystische Essenz des Glücks in sich. Diese Essenz schwingt in den Menschen mit, die noch nie von dieser Verbindung gehört haben, und gibt ihnen ein inneres und unbewusstes Verständnis von dem, was ein vierblättriges Kleeblatt bedeutet. Je mehr wir dem Objekt diese Bedeutung geben, desto stärker wird seine mystische Essenz und desto mehr wird es uns diese Bedeutung zurückgeben, wie ein Feuer, das seinen eigenen Brennstoff liefert. Philosophen haben oft darüber nachgedacht, was zuerst da war, die mystische Essenz oder diejenigen, die dem Objekt Bedeutung geben, und sie haben nie eine befriedigende Antwort gefunden. Vielleicht war es ein Mensch in einem Reich in ferner Vergangenheit, der als erster einem vierblättrigen Kleeblatt die Bedeutung von Glück zuschrieb, und seitdem hat sich dies durch alle Reiche verbreitet.

Die mystische Essenz kann sich verändern, wenn die Seelen der Menschen beginnen, einem Gegenstand andere Bedeutungen zuzuschreiben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Gegenstand in einer Generation eine Bedeutung hat und in der nächsten eine andere. Sicherlich ändern sich die Bedeutungen im Laufe der Jahrhunderte, wenn sich die Kulturen weiterentwickeln und sich mit ihnen die Form der von Menschen geschaffenen Gegenstände verändert. Sogar von Reich zu Reich kann die mystische Essenz eines natürlichen Gegenstandes oder einer Kreatur unterschiedlich sein, weshalb es ratsam ist, mit den mystischen Essenzen zu experimentieren, bevor man ein Gebräu herstellt, das sich drastisch von dem unterscheidet, was der Alchemist erwartet.

Mystik

Die Alchemie, die vier Elemente und die menschliche Dreieinigkeit: Körper, Geist und Seele

Der Begriff Mystik bezeichnet die Erfahrung einer göttlichen oder absoluten Wirklichkeit sowie das Streben nach einer solchen Erfahrung. Die Konzepte des Göttlichen, der vier Elemente, des Körpers, des Geistes und der Seele sind für das Gelingen der Alchemie entscheidend. Der mystische Aspekt der Alchemie unterscheidet sie vom bloßen Mischen von Substanzen. So kann beispielsweise kein Gebräu ohne die Meditation der menschlichen Seele entstehen. Viele Kulturen haben ihre eigenen Praktiken und Rituale für diese alchemistische Meditation entwickelt. Doch wie auch immer sie durchgeführt wird, sie erfordert eine zielstrebige Konzentration auf die Lösung unter Ausschluss von allem anderen. Wo der Verstand abschweift, folgt die Seele, und durch diese intensive Konzentration wird ein Teil der Seele des Alchemisten auf die Lösung übertragen.

So müssen z.B. die Alkaheste zunächst rituell beseelt und mystisch geweiht werden, um die Essenz der Alkaheste in ihnen zu erwecken. Die Beseelung kann nur durch die Lebenskraft des Menschen erfolgen. Es ist der Funke des wahren Lebens, der die Welt und ihre Erfahrungen aufnimmt, in sich aufsaugt und in etwas Neues verwandelt. Sicherlich gibt es auf Athalon Geschöpfe, natürliche oder mechanische, die denken, sprechen und komplexe Handlungen ausführen können, denen aber die Seele fehlt. Diese armen Unglücklichen können von Natur aus keine Alchemie betreiben, da sie die grundlegenden Schritte nicht vollziehen können. Nur der Mensch trägt die wahre Seele des Göttlichen in sich und nur er kann geben, was für den alchemistischen Prozess notwendig ist. Für jede Beseelung gibt es eine entsprechende Weihung. Nachdem jede Beseelung der flüssigen Basis hinzugefügt wurde, wird die Weihung hinzugefügt, um die Essenz auf mystische Weise zu verbessern, aber auch um die rituelle Reise der Seele abzuschließen.

Herstellung von Gebräuen

Im Grunde genommen ist die Alchemie ein sehr einfacher Prozess, der nur drei Schlüsselelemente benötigt: das Alkahest, die Reagenzien und das Subjekt. Das Alkahest ist der flüssige Hauptbestandteil des alchemistischen Gebräus, in dem die Reagenzien gelöst und ihre Essenzen extrahiert werden. Das fertige Gebräu wird von dem Subjekt eingenommen, um ihn mit den Essenzen der Reagenzien zu durchtränken.

Ein einfacher, geradliniger, elementarer Vorgang, der leicht zu verstehen, aber unerträglich schwierig zu vollenden ist. Der Grund dafür lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Reinheit. Alles, was im alchemistischen Prozess verwendet wird, muss destilliert, reduziert, gefiltert, verdichtet und verfeinert werden, bis nur noch die reinste Form übrig bleibt. Verunreinigungen in jeder alchemistischen Substanz können das gesamte Gebräu erheblich schwächen oder die Essenz mit oft gefährlichen Nebenwirkungen verunreinigen. Im schlimmsten Fall können Verunreinigungen zu einem völligen Misslingen des Gebräus führen, was den Verlust von Zeit, Mühe und wertvollen Reagenzien bedeutet.

Die Bedeutung der richtigen Vorbereitung der Reagenzien kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der größte Teil der Arbeit eines Alchemisten besteht in der Reinigung der Zutaten und Reagenzien, während die eigentlichen alchemistischen Prozesse nur einen Bruchteil der Zeit in Anspruch nehmen. Auch das Labor und die Werkstatt des Alchemisten sind größtenteils mit Werkzeugen und Geräten zur Destillation und Veredelung von Zutaten und Reagenzien belegt und nicht mit dem Mischen und Kombinieren von Alkahesten und Reagenzien.

→ Zum Hauptartikel: Gebräue

Meilensteine

Diese Meilensteine, auch Opus Magnum ("Großes Werk") genannt, verkörpern die herausragendsten (oder gefürchtetsten) Ziele der Alchemie. Obwohl die Liste noch erweitert werden kann, haben sich die meisten Alchemisten auf genau zehn Meilensteine geeinigt, die die wichtigsten Errungenschaften zusammenfassen. Die Herstellung einiger dieser Meisterwerke steht in den meisten Nationen Leändriens unter schwerer Strafe, meist durch kirchliche (seltener durch weltliche) Gesetze, da sie gegen die Unantastbarkeit der Seele oder des Lebens verstoßen. In der Regel bedarf es vieler Jahre des Studiums und Experimentierens, manchmal sogar Generationen, um auch nur einen dieser Meilensteine zu erreichen. Für einige Alchemisten verbleibt es als Lebensziel ein Antrieb, der in vielen Fällen nie erreicht wird.

  1. Adamythral
  2. Chimäre
  3. Elixier des Lebens
  4. Gift des schwarzen Herzens
  5. Homunkulus
  6. Kraft des Wechselbalgs
  7. Orichalcum
  8. Quintessenz
  9. Seelenjuwel
  10. Stein der Weisen

Auflagen

Wegen dieser Gefahren stehen Alchemisten in der Regel unter strenger Beobachtung und dürfen ihre Experimente nur dann in vollem Umfang durchführen, wenn sie von einem Adeligen angestellt sind oder einen tadellosen Leumund besitzen, der ihre Vorhaben irgendwie rechtfertigen kann. Eine andere Möglichkeit ist die Mitgliedschaft in einer Akademie, in der man unter weniger strengen Auflagen für die Obrigkeit forschen darf. Die Auflagen bestehen meist darin, die Bevölkerung nicht zu beunruhigen und alle Experimente zu unterlassen, die das Eigentum und das Wohlergehen anderer auch nur im Geringsten stören könnten. Besonderes Augenmerk wird auf den Umgang mit Giften gelegt, der in der Regel mit dem Tod durch Erhängen, Ertränken oder Erschießen geahndet wird.

Um aber im Vergleich zu den anderen Nationen nicht ins Hintertreffen zu geraten, bezahlen inzwischen alle großen Reiche Leändriens Staatsalchemisten, die in alle Richtungen forschen, um der Nation einen Vorteil gegenüber den anderen zu verschaffen. Diese haben dadurch auch einen größeren Handlungsspielraum und besitzen manchmal sogar ein Gelände, auf dem sie uneingeschränkt experimentieren können.

In der Öffentlichkeit werden einige Alchemisten meist gemieden oder sogar offen angefeindet, da sie bei ihren Experimenten gelegentlich sich selbst oder andere absichtlich oder unabsichtlich in Mitleidenschaft ziehen. Zudem haftet ihnen der unrühmliche Ruf der Giftmischer an und Geschichten von explodierenden Werkstätten sind keine Seltenheit. Manche scheinen diesen Ruf aber geradezu zu genießen und leben ihn geradezu, wohl auch um andere einzuschüchtern. Besonders verhasst und nirgendwo geduldet sind die sogenannten Schwarzen Alchemisten, die sich auf schädliche Dinge spezialisiert haben und bei ihren Forschungen auch vor der illegalen Schändung von Leichen nicht zurückschrecken oder mit ihrer Kunst einen dunklen Kult unterstützen.

Bedeutende Lehrstätten

Als wichtigste Lehrstätten für die Wissenschaft der Alchemie gelten die folgenden Institutionen:

Lehrstätten der Alchemie
Nation Ort Name
Kaiserliche Monarchie Tasperin Feywell Feywellsche Alchemica
Kaiserliche Monarchie Tasperin Stagfar Bühlmarksche Alchemieakademie
Kaiserliche Monarchie Tasperin Schwarzwasser Akademie von Schwarzwasser und Alcheymica Tasperina
Vereinigte Provinzen von Silventrum Bischoffelden Silventrische Akademie der Alchemie
Königreich Sorridia Fortifa Heilige Sorridianische Zunft der Alchemie
Königreich Patrien Vadez Ordinatia del Alcheyma
Königreich Weidtland Molder Moldersche Akademie der Königin
Kalifat Al'bastra Waha'kandh Esh'shansche Wissenschaftsschule

Bekannte Alchemisten