Esqala

Aus Athalon
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Esqala
EsqalaWappen.png
Name Esqala
Bewohner 45.250 Einwohner
Regentschaft Duque Ferrucio de Varingas
Garnisonen Heer, Marine, Stadtgarde
Tempel Sorridianische Kirche
Wirtschaft Landwirtschaft, Weinbau
Besonderheiten Mura di Deyn
Stimmung Glaube hält beisammen


Esqala ist eine Großstadt im Herzogtum Tierra Santa der Region Caldagro im Königreich Sorridia. Sie ist zugleich Hauptstadt des Herzogtums Tierra Santa des Adelshauses der Varingas, wodurch sie sich im äußersten Osten Caldagros befindet. Stadt und Umland sind dank der äußerst gläubigen Bevölkerung in fester Hand der Sorridianischen Kirche. Die meisten Einwohner sind in die Landwirtschaft und in den Weinbau involviert, die die Haupterwerbszweige der gesamten Region sind und nur durch die Präsenz der kirchlichen Orden übertrumpft werden.

Geographie

Die Stadt liegt im nördlichen Teil des Königreichs Sorridia, Caldagro. Mit ihrer Westseite zum Nostrischen Meer ausgerichtet, befindet sich Esqala weitab von vielen anderen sorridianischen Städten und Siedlungen, verfügt aber über gutes und fruchtbares Umland. Fern im Nordosten sind die letzten Gipfel des Südlichen Fahlgebirges zu sehen, dahinter folgen die unwirtlichen Steppenlande. Im Norden, Süden und Westen der Stadt finden sich fruchtbare Hügelketten voller kleiner Wälder und Grashaine, die heute vor allem für die Landwirtschaft genutzt werden.

Esqala wurde zur Hälfte auf einem natürlichen Steinplateau direkt an der Küste erbaut, der mittlerweile größere Teil der Stadt erstreckt sich jedoch direkt am küstennahen Flachland, sodass die Stadt stellenweise sehr langgestreckt wirken kann. Sie verfügt über keine Stadtmauer oder natürlichen Verteidigungsanlagen. Diese benötigte sie wegen ihrer abgelegenen Lage bisher aber auch nicht. Innerhalb des Steines wurden Gänge und kleine Wohneinheiten gebaut, welche vor allem von der ärmeren Bevölkerungsschicht als Wohnort sowie als kühle Lagerstätte genutzt werden. In Richtung des Inlandes erhebt sich die Stadt auf ausgedehnten Hügellandschaften, die hinter der Stadtgrenze gänzlich von Feldern und Weinbergen ausgefüllt werden. Die alten Wälder wurden dazu beinahe vollständig abgeholzt und verwertet.

Felder vor Esqala

Die für sorridianische Verhältnisse milden Temperaturen sowie die kühle Meeresbrise um das als Camerotta bekannte Plateau sorgen für ein ganzjährig angenehmes Klima. Die Winter sind zwar recht windig, kommen dafür aber mit Temperaturen von durchschnittlich Fünf bis Zehn Grad daher. Im Frühling erblühen die wegen der mangelnden Pflanzenbeschneidung grüne Stadt sowie die umliegenden Felder erheblich, besonders wenn die Sonne die Luft wieder auf über 15 bis stellenweise 25 Grad erhitzt. Die Sommer sind heiß und feucht, der Regen kommt unerwartet schnell, verschwindet aber meist ebenso zeitnah wieder. Im Herbst wird nicht nur ein Großteil der Ernte eingeholt sondern auch eine regenfreie Periode genossen (oder ertragen), wenngleich die Temperaturen gerne bei bis zu 25 bis 30 Grad verharren. Schnee fällt in Esqala nur äußerst selten. Liegen geblieben ist er nach den Aufzeichnungen des Stadtarchivs in der Historie der Siedlung erst drei Mal für bis zu zwei Tage.

Baulich erinnert Esqala an eine typische sorridianische Siedlung mit Gebäuden aus hellem Stein sowie roten Ziegeldächern. Die Armenquartiere bei den Fischerhäusern und Schlachtern sind ausschließlich aus Holz zusammengenagelt und wenig ansehnlich. Die bedeutendsten Viertel liegen auf und um den Camerotta, wo sich nicht nur die ansässigen Adligen sondern auch die Sorridianische Kirche mit einem Dom niedergelassen haben. Unterhalb des großen Vorsprungs vom Camerotta, liebevoll Vantarotta genannt, liegt der Markt direkt unter dem Gestein. Prägend für die Stadt sind darüber hinaus die vielen kleinen Weingüter im Umland sowie die wuchernde Vegetation. Man kümmert sich nicht um die überall im Stadtgebiet stehenden Bäume, Büsche oder andere Wildgewächse und akzeptiert sie genauso wie die in der Stadt umherlaufende Tierwelt. Vor der Küste schwimmen im Nostrischen Meer viele Fischarten und auch der ein oder andere Oktopus geht den Fischern regelmäßig ins Netz.

Geschichte

Blick vom Camerotta auf die städtische Küste

Offizielle Gründungsdaten von Siedlungen im Raum Esqala gehen auf die Jahre um 640 AD zurück. Zunächst wurden die seichten Hügel vor allem von relativ mittellosen Siedlern beansprucht, welche sich neben dem Sammeln und Jagen von Wild überwiegend mit nebensächlichem Weinanbau versorgten. Als selbst diese Weine mit ihrem süffigen Geschmack überraschten, zog dies immer weitere Sorridianer in die wenig besiedelte Region. Esqala wurde 688 AD als Verwaltungssitz etabliert und mit niederrangigen Adligen als weltliche Macht instituiert. Nach einigen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs vermochten sich viele Winzereien zu vergrößern bzw. überhaupt erst professionell zu verstetigen. Dieses langsame Wachstum führte zum Entstehen einer kleinen Stadt sowie der erstmaligen Nutzung des Camerotta für Markttage und Messen unter freiem Himmel.

Wirklich bedeutsam für Esqala war dann jedoch erst der Aufzug vom Tierra Santa 819 AD. Die Sorridianische Kirche erklärte in diesem Akt, nachdem sie angeblich südlich der Stadt eindeutige Spuren des direkten Wirkens von Deyn Cador gefunden hatten, in Übereinstimmung mit dem Gottkaiser das bisher bestehende Herzogtum zum Herzogtum Tierra Santa. Was erst wie ein formaler Akt wirkte, entfaltete sich bei der genaueren Auslebung des gekürten Heiligen Landes. Prozessionen von Gläubigen pilgerten zur Fundstelle des Mura di Deyn, des Gemäuers von Deyn Cador. Diese seltsame Höhlenformation an einem Hügel offenbarte ein vermutlich aus dem Mittländischen Imperium stammendes Kavernensystem. Von Menschen in den Stein geschlagene Säulen ziehen sich bis an die Höhlendecken, wo sie direkt in den natürlichen Fels übergehen. Innenhöfe und Altäre aus längst vergessener Zeit wurden nach Angabe der Kirche seit jeher für die Anbetung von Deyn Cador genutzt. Mittlerweile gilt zwar als erwiesen, dass die Kirche das Gemäuer nur für seine eigenen Zwecke umgewidmet hat, doch 819 AD löste die Nachricht einen wahren Ansturm aus. Esqala war und ist der letzte Ort vor den von Gläubigen gefüllten Höhlen. Die Pilger rasteten also vor ihrer letzten Wanderung stets in der Stadt, ersuchten einen Rastplatz mitsamt ausreichend Nahrung. Auf ihrem Rückweg ließen sich vor allem die fanatischeren Anhänger Deyns in Esqala nieder. Teilweise sahen sie ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Stadt, teilweise wollten sie auch nur nahe an den Gemäuern bleiben.

Häuserzeile in der Stadt

In den folgenden Jahrhunderten profitierte der Ort vom weiteren Zuzug der Gläubigen. Gerade als Ziel für Pilgerreisen etablierte sich die Stadt in Caldagro, wodurch der Hafen gebaut, ausgebaut und mehrfach vergrößert wurde sowie immer mehr kleine Betriebe entstanden. Zur Versorgung der durchaus eher abgelegenen Region nutzten viele Bauern die großen Hügel für Landwirtschaft, Weinanbau und im geringem Maße auch Viehzucht. Die etablierten Weingüter wurden immer weitergegeben oder gingen in neuen Unternehmungen auf. Um 1100 AD zählte Esqala daher bereits über 30.000 Einwohner, wurde zur Hauptstadt des Herzogtums gemacht und künftig von wechselnden Adelsgeschlechtern mit fanatischer Religionsauslegung (auf Bitten der Sorridianischen Kirche an den Gottkaiser) regiert. Am südlichen Ende des Camerotta entstand auf einem vormaligen Wohnviertel eine burgähnliche Palastanlage. Ihre größte Einwohnerzahl erreichte Esqala 1334 AD mit etwa 50.000 Bewohnern in Stadt und Umland.

Diese Einwohnerzahl sank aufgrund der Einberufung durch den Zweikronenkrieg von 1337 AD rapide. Teilweise über 10.000 Arbeiter wurden an die Nordgrenze zu Tasperin entsandt, wo sie in den Kämpfen in und um Padarak ihr Leben ließen. Auch der zeitgleich ausbrechende Sorridianische Bürgerkrieg forderte der Stadt seinen Tribut ab. Gleich zwei Mal ging das Armenviertel in Flammen auf, die wohlhabendere Bevölkerung auf dem Felsplateau verdankte es nur dieser natürlichen Barriere, dass nicht auch ihre Häuser abbrannten. Ein gewaltsamer Mob zog erst die Priester der Sorridianischen Kirche lynchend, wenige Wochen später eine Herrschaft des Klerus fordernd, durch die Straßen. Sie hinterließen nichts als pure Verwüstung, auch an der Mura di Deyn. Viele von den erkannten Tätern wurden während des Bürgerkriegs hingerichtet, die Überlebenden zur lebenslangen Strafarbeit in Ketten auf den Feldern verurteilt.

Die Stadt erlebte nach Kriegsende aufgrund des hohen Bedarfs an Nahrungsmitteln einen Aufschwung. Auch der Alkoholkonsum unter Witwen, Kriegsveteranen und Kriegszeugen stieg erheblich an, sodass gute Geschäfte mit dem Verkauf des lokalen Weins gemacht werden konnten. Die Bevölkerung erholte sich seitdem wieder langsam von den Schrecken der gewaltsamen Auseinandersetzungen. Kleine Teile des Sorridianischen Heeres und der Marine wurden seither zur Befriedung im Süden der Stadt postiert, vorgeblich auch um weitere Schäden vom Mura di Deyn abzuwenden.

Politik und Wirtschaft

Armenviertel im Norden

Als Hauptstadt des Herzogtums Tierra Santa ist Esqala das politische und wirtschaftliche Zentrum des östlichsten Landesteils von Sorridia. Als weltliche Macht ist Duque Ferrucio de Varingas des Adelsgeschlechts der Varingas zugleich Führungsperson der Stadt. Er wird von mehreren Beratern der sehr mächtigen Sorridianischen Kirche unterstützt. Gerüchten zufolge hat der Herzog jedoch faktisch kein Mitspracherecht mehr, sofern es Themen über der Wichtigkeit der Benennung von Straßen betrifft. Ohnehin hat die Sorridianische Kirche das gesamte Herzogtum dank der fanatisch-gläubigen Anhänger Deyn Cadors fest in der Hand. Die kirchlichen Gebäude erstrahlen vor Pracht und bieten mehrfach täglich Messen und Beichten an. Nur in Montebrillo selbst ist die Dichte des Klerus so hoch wie in dieser Stadt.

Dabei gehen Adel und Klerus oft Hand in Hand. Hohe Adlige und Mitglieder des Klerus sind in aller Regel miteinander verwandt, wenn sie nicht ohnehin dieselbe Person sind. Dies führt auch zu dem Umstand, dass weite Teile der Stadt im Besitz dieser wenigen, extensiv wohlhabenden Familien sind. Nicht nur besitzen sie das Land, sondern vielmehr auch noch die produzierenden Betriebe darauf. Sie füllen durch dieses System aber nicht nur die eigenen Taschen. Erhebliche Spenden an die Sorridianische Kirche sorgen für den Bau von wahren Prachtbauten in Form von Ordensniederlassungen und Kapellen im gesamten Stadtgebiet. Auch die Mura di Deyn wurde seither mit kunstvollen Statuen, Gemälden und Gemächern für die vor dem Höhlensystem lebende Priesterschaft erweitert.

Diese Hingabe zum Glauben erstreckt sich auch in die einfache Arbeiterschicht, die den großen Teil der Bevölkerung von Esqala ausmacht. Ihre Tage beginnen mit einer Andacht an Deyn Cador, bevor sie in ein tiefes Gebet einsteigen und anschließend erst ihre Arbeit verrichten. Die Mehrzahl von ihnen schuftet auf den Feldern, einige arbeiten aber auch als Winzer, Pilzsammler oder Jäger. Fischer und Dienstleister gibt es vor allem im Norden der Stadt, wo sich das produzierende Handwerk niedergelassen hat. Mehrmals täglich wird der Arbeitstag für Gebete und kleine gemeinsame Predigten unterbrochen. Nach dem Abendmahl wird die Kirche erneut besucht und ein Teil des am Tage eingenommenen Geldes gespendet.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft für Esqala ist dabei enorm. Der überwiegende Teil der Einnahmen wird aus dem Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen verdient, was auch für einen stetigen Ausbau der Anbauflächen sorgt. Teilweise kann man tagelang ins Inland wandern und sieht nur Feld um Feld. Auch der bekannte Rotwein aus dem städtischen Umland ist ein bekannter wirtschaftlicher Faktor geworden. Die zum Essen gereichten Weine werden über ganz Leändrien verkauft, vor allem aber im eigenen Heimatland genossen. Die meisten wirtschaftlichen Zweige sind ebenso in der Stadt vorhanden, wenngleich sie keinen ausufernden Faktor ausmachen.

Gesellschaft und Kultur

Einrichtung der Kirche vor der Mura di Deyn

Der größte Teil der Gesellschaft besteht aus tiefgläubigen, bisweilen abergläubischen, Bauern und Arbeitern. Sie sind meist wenig gebildet, machen aber dennoch die immense Arbeitskraft von Esqala aus. Sie werden geführt von einer eng verzahnten Gruppierung aus wenigen Familien, die oftmals zugleich Adel und Klerus angehören. Verbunden sind all diese Menschen in ihrem Glauben an Deyn Cador. Die beinahe omnipräsente Sorridianische Kirche organisiert die meisten kulturellen Veranstaltungen und erhält auch die dazugehörigen Einrichtungen. So gibt es neben den üblichen Spelunken und Wirtshäusern, ein Theater mit religiösen Vorführungen, welche oftmals der Heiligen Schrift entstammen. In den Kirchen finden regelmäßige Messen, Weihungen und Taufen statt, die dank des zeremoniellen Charakters reichlich gut besucht sind. Auch die besonderen Pilgerfahrten an die Mura di Deyn werden immer wieder von den Städtern genutzt, um ihren tiefen Glauben auszuleben.

Menschen aus Esqala gelten aber nicht nur deswegen häufig als Fanatiker, sondern auch wegen ihrer Hingabe zum Gottkönig. Viele von ihnen himmeln ihr Staatsoberhaupt geradezu an. Wer es sich leisten kann, hat ein Gemälde des Gottkönigs irgendwo in seiner Behausung hängen. Militär und Ordensrittern wird daher viel Respekt entgegengebracht und gelegentlich sogar etwas ausgegeben. Der Hang zur Ordnung sorgt auch dafür, dass Reisende freundlich aufgenommen werden, sofern sie deyngläubig sind. Glauben sie an andere Religionen werden sie gerne mal aus der Stadt gejagt, was in Esqala nicht nur verbreitet ist sondern auch aktiv unterstützt wird. Abseits dessen wenden sich viele Bürger dem Genuss ihres lokalen Rotweins zu bevor sie nach dem Abendgebet in ihre Schlafkammern gehen. Auch Spiele im Familienkreis sind weitverbreitet, insbesondere solche mit religiösem Bezug.

Wegen der teils drastischen Anwendung der ohnehin gnadenlosen sorridianischen Strafen ist die bekannte Verbrechensrate in Esqala recht niedrig. Kommt es doch zu Straftaten, werden beim ersten Diebstahl Hände abgeschlagen und bei größeren Vergehen direkt Hängungen angeordnet. Die Bewohner dieser Stadt stimmen genau diesen Maßnahmen gegen die deyngewollte Ordnung sogar ausdrücklich zu.

In Esqala werden sowohl die Feiertage des Königreichs Sorridia als auch die Feiertage der Sorridianischen Kirche in großen Festakten begangen. Besonders diejenigen Tage der Sorridianischen Kirche werden dabei mit Prozessionen zur Mura di Deyn zeleberiert. Am Settimana di parata zeigt die Sorridianische Marine jedes Jahr aufs Neue ihre Fähigkeiten vor dem großen Publikum.