Gemäuer von Deyn Cador

Aus Athalon
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Blick in die Höhle eines Heiligen

Das Gemäuer von Deyn Cador, auf Sorridianisch Mura di Deyn, ist eine Heilige Stätte der Sorridianischen Kirche Deyn Cadors. Die Höhlenformation liegt ungefähr eine halbe Tagesreise südlich von Esqala und ist eine der bedeutendsten deynistischen Pilgerstätten in der Region Caldagro. Sie besteht aus mehreren Altarräumen inmitten natürlicher Kavernen, die mit kunstvollen Statuen und Wandmalereien geschmückt sind.

Geschichte

Selbst die Archäologen der Archäologischen Vereinigung konnten die genauen Hintergründe des Höhlensystems bisher nicht erforschen. Es scheint sich aber um eine natürliche Gesteinsformation zu handeln, die vor Tausenden von Jahren entstanden sein muss. Zur Zeit des Mittländischen Imperiums haben bereits Menschen auf der Suche nach spiritueller Sicherheit in den Höhlen gelebt, sie teils bemalt und angefangen den Stein zu behauen. Knochenspuren sowie eine alte alt-sorridianische Schrift ließen darauf schließen, dass teilweise bis zu fünfzig Personen gleichzeitig in den gewundenen Höhlen gelebt haben müssen.

Niedergang des Mittländischen Imperiums

Mit dem Niedergang des Mittländischen Imperiums um 30 - 40 AD, nach dem Erscheinen von Jakobus dem Hühnerzüchter, gerieten auch die Höhlen in Vergessenheit. Einigen Vermutungen nach zog es die Höhlenbewohner nach den ersten Aussagen über Jakobus aus ihrem Versteck. Sie pilgerten auf der Suche nach der Rettung durch den Propheten auf die Isla de la Riqueza, wo sie fortan auch geblieben sein sollen.

Die bewohnte Höhle geriet in Vergessenheit. Großes Buschwerk wuchs am einzigen Eingangsportal und verdeckte lange Zeit die Sicht auf das natürliche Kavernensystem. Selbst starke Stürme konnten die in einer halbwegs windgeschützt liegenden Hügelsenke befindlichen Steine nicht freilegen. Die Mura di Deyn wurde schlichtweg verloren.

Wiederentdeckung

Einrichtung der Kirche vor der Mura di Deyn

Wiederentdeckt wurde die Höhle von einem beerensammelnden Mönch, der in einem Kloster bei Esqala lebte. Bruder Milivio wollte eigentlich nur ein paar der begehrten Brombeeren für einen Kuchen sammeln, hörte jedoch das leise Rauschen des Windes hinter dem großen Buschwerk. Mit einiger Mühe schnitt er Äste von den Bäumen ab, um so in die Höhle zu gelangen. Er entzündete eine Fackel, suchte die ersten Bereiche ab und kehrte anschließend mit nur einem Sack voller Beeren ins Kloster zurück. Dort setzte er eine nicht aufzuhaltende Kette von Benachrichtigungen in Gang. Zum Ende des Jahres 818 AD waren hohe Delegierte der Sorridianischen Kirche am Eingang der Mura, ließen die überwuchernden Büsche entfernen und bestellten sogleich mehr Arbeiter herbei.

Obgleich die Sorridianische Kirche bis heute davon berichtet, dass die Höhle schon immer im Namen des Herrn Deyn Cador genutzt worden sei, sorgten erst Steinmetze und Maler für ihre wahre Pracht. Sie formten aus den großen Steinen Säulen, Altäre und sogar Sitzmöglichkeiten. Die Wände wurden mit Farben und Stoffen verziert, die Geschichten aus der Heiligen Schrift oder von den sorridianischen Heiligen erzählen.

Prozession

Im Folgejahr 819 AD verkündete die Kirche stolz vom Fund der Mura di Deyn, dem Gemäuer des Deyn Cador. Mit dem Aufzug vom Tierra Santa folgten viele Pilger dem Aufruf in die wirtschaftlich eher unbedeutende Region des östlichen Caldagro. Unzählige Menschengruppen betraten die Höhlen und wurden von Priestern, Schwestern und Ordensrittern empfangen. Sie erhörten und teilten das Wort Deyn Cador in einem euphorischen Ausmaß, sodass einzelne Gläubige teilweise vor Ekstase in Ohnmacht fielen. Dabei hatten viele von ihnen gerade erst eine lange Wanderung auf der Suche nach diesem Mahnmal des Deyn Cadors hinter sich.

Bis heute dient das Gemäuer von Deyn Cador als Heilige Stätte der Sorridianischen Kirche. Vor dem Höhleneingang wurden mehrere Wohngebäude für die Priesterschaft sowie Übernachtungsmöglichkeiten für die Pilger geschaffen.

Beschreibung

Säulenhalle

Die Höhlen bestehen aus einem tiefgreifenden System von insgesamt 23 eigenständigen Kavernen, die durch ausgebaute Gänge miteinander verbunden sind. Jede der Höhlen wird durch verzierte Säulen aus natürlichem Stein gehalten, die bereits 818-819 AD angelegt wurden. Als Hauptaugenmerk dienen die in den Wänden eingelassenen Statuen und Statuetten von Deyn Cador, seinen Dienern und den wichtigsten Heiligen der Sorridianischen Kirche. Gleich drei Räume werden als Gebetsräume mit Altären und hölzernen Bänken genutzt, eine Kammer führt in einen kleinen Innenhof, wo die Decke durchbrochen wurde und Frischluft hereinströmt. In einem besonderen Raum werden Taufen und Eheschließungen in kleineren Gruppen gegen Spenden abgehalten.

Die als Säulenhalle bekannte Höhle wird von großen zentralen Säulen getragen und verfügt an ihrer Rückseite über gläserne Fenster, die natürliches Licht in den Raum lassen. Die einzigartige Deckenarchitektur lässt fast vergessen, dass sich die Pilger eigentlich in einer nur vom Menschen eroberten Höhlenformation befinden. Da in den Raum beständig wenig Grundwasser sickert, ist er meist bis zu den Knöcheln, in regnerischen Zeiten aber auch bis zu den Knien, mit Wasser geflutet. Die Orden nutzen den Raum als Zeremonienplatz, daneben gilt er besonders unter schwangeren Frauen als heilsamer Ort.

Die meisten Wände sind mit aufwendig detaillierten Handwerksarbeiten im Stein geschmückt. Wandfarben und bunte Reliefs sowie große Teppiche vervollständigen einen sehr erhabenen und Deyn gewidmeten Aspekt des Höhlensystems. Die überall umherlaufenden und den Pilgern zur Seite stehenden Priester vervollständigen das Bild. Zur Sicherung des Ortes, besonders als Schutz vor Vandalismus (teilweise aus reinem Fanatismus) stehen in jeder Kaverne mehrere bewaffnete Ordensritter bereit.

Bedeutung

Für die Anhänger der Sorridianischen Kirche hat sich die Mura di Deyn zu einem wichtigen Pilgerort entwickelt. Sie gilt als Heilige Stätte und wird von Ordensanhängern bewacht. Selbst in der tiefsten Nacht ist sie ohne Einschränkungen für die Gläubigen zugänglich, zudem sind rund um die Uhr Priester und Schwestern der Kirche im Einsatz.

Alle religiösen Feste der Stadt Esqala werden vor dem Gemäuer in großem Umfang abgehalten. Die Zeremonien werden dabei so angepasst, dass das Höhlensystem stets eingebunden oder sogar zentraler Bestandteil ist. Die Mura wurde über dies mehrfach von Gottkaisern besucht und ist ebenso religiöser Ankerpunkt für die gesamte Region.