Pflanzenkunde

Aus Athalon
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Gewächshaus eines Pflanzenkundlers

Die Pflanzenkunde umfasst Gebiete der Erkundung, Erforschung und Katalogisierung von natürlich wachsenden Pflanzen. In den vergangenen Jahrhunderten kam die Zucht von Nutz- und zuletzt auch Heilpflanzen in das Forschungsgebiet der Pflanzenkunde immer verstärkter hinzu. Pflanzen- bzw. Naturkunde als wissenschaftliche Disziplin wird an vielen Universitäten Leändriens gelehrt, viel öfter aber jedoch als Erfahrungswert in Bauernfamilien oder auch unter Kräutersammlern weitergegeben. Besonders die Ursprünge der Pflanzenkunde gehen auf einfaches Experimentieren durch gewöhnliche Bürger zurück, nurmehr die Sammlung dieses Wissens erfolgte durch Gelehrte.

Geschichte

Die Geschichte der Pflanzenkunde ist eng mit dem Aufstreben der Menschheit verbunden. Die Anfänge liegen vermutlich weit vor der Geschichtsschreibung, als die ersten Bewohner der bekannten Welt Pflanzen und ihre Erzeugnisse probierten. Weisere Menschen beobachteten zuerst Tiere, um mehr über die Bekömmlichkeit von Beeren, Früchten oder wildwachsendem Gemüse zu erfahren, bevor sie selbst zugriffen. Bei anderen Gewächsen überwog die Kühnheit und der Mut, zum Teil mit schweren Konsequenzen. Stämme erfuhren so langsam immer mehr über die um sie herum wachsenden Pflanzen und machten sie sich zu eigen. Das gesammelte Wissen wurde an die Nachkommen weitergegeben und manchmal sogar mit anderen Gesellschaften ausgetauscht. Die Erfahrung der Vorfahren rückten so in den Vordergrund und bildeten die wirklichen Anfänge der Pflanzenkunde.

Kräuterhändlerin

Mit Begründung des Mittländischen Imperiums und des Djidanistischen Reiches, dem heutigen Königreich Sorridia und dem Kalifat Al'bastra gewann die Landwirtschaft als geschichtsträchtige Weiterentwicklung der einfachen Pflanzenkunde massiv an Bedeutung. Die Kenntnisse über die Pflanzen wurden ausgeweitet und angewandt. So wurden die zuvor nur wild geernteten Beerenbüsche oder Gräser auf ihre Samen hin untersucht und anschließend kultiviert. Große Felder entstanden und konnten plötzlich bei verringerter Arbeitsleistung eine weitaus größere Zahl an Personen versorgen. Erste Werke über landwirtschaftliche Methoden und den korrekten Anbau wurden entworfen, sodass das Wissen einem größeren Teil der Bevölkerung zugänglich wurde. Viele Geschichtsforscher gehen auch heute noch davon aus, dass die heute stets vorhandenen Grundkenntnisse über Pflanzenwachstum und Feldanbau auf diese frühen Anfänge der Landwirtschaft zurückgehen müssen.

Über die Jahrhunderte wurde das Wissen stets erweitert, immer mehr Pflanzen wurden auf ihre Fähigkeiten untersucht. Erweiterte Methoden der Forschung erleichterten Gelehrten wie Amateuren die Einordnung und Klassifizierung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Bereits 347 AD veröffentlichte der sorridianische Hofschreiber Gregio Kaspucci die auch heute noch verwendete Klassifizierung der pflanzenkundlichen Katalogisierung. Dank dieser vereinheitlichten Schreibweise und Aufteilung (siehe Katalogisierung) jeglicher Forschungserkenntnisse konnten erstmalig umfassende Kompendien über die gesammelten Erkenntnie von mehr als Jahrtausenden menschlicher Pflanzenforschung verständlich und übersichtlich niedergefasst werden. Der Gottkaiser verlieh Kaspucci für seine Verdienste sogar eine Verdienstmedaille aus reinem Gold.

Mit der zunehmenden Ausbreitung von Universitäten und Lehrstätten wurde die Pflanzenkunde abseits der landwirtschaftlichen Kultivierung immer mehr standardisiert und zur einer echten Wissenschaft anstatt einer angewandten Disziplin. Heute werden neugefundenen Pflanzen anhand bekannter und einstudierter Schemata auseinandergenommen und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht, oftmals zwar mit mäßigem Erfolg, jedoch großen Ambitionen. Entgegen steht das über Familiengenerationen weitergegebene praktische Fachwissen über Pflanzen und ihren Nutzen, welches sich besonders in bäuerlichen Gruppierungen und unter abgelegen lebenden Dorfbewohnern verbreitet hat. Wer einen erfahrenen Kräutersammler und einen hochgelehrten Professoren an einen Tisch setzt, wird sich vermutlich zu jeder Pflanze genau so viel übereinstimmendes Fachwissen wie völlig auseinandergehende Differenzen anhören müssen. Festzuhalten ist dennoch, dass die voranschreitende Pflanzenkunde in gewissem Maße an der Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft beigetragen hat. Offenkundig konnte nur durch das Fortschreiten der pflanzlichen Kenntnisse das Überleben großer Mengen der Bevölkerung überhaupt gesichert werden. Doch auch kleinere und größere Leiden einzelner Personen werden heute durch vertieftes Wissen in die Heilkraft der Pflanzen geheilt, nachdem sich niemand über Jahrhunderte an dieselben Pflanzen herangewagt hat.

Teilbereiche

Erkundung

Auszug aus einem pflanzenkundlichen Buch

Als Erkundung wird in der Pflanzenkunde vor allem derjenige Arbeitsbereich beschrieben, er in der freien Wildnis und damit im Feld stattfindet. Forscher ziehen hier, oftmals als Begleitung anderer Forschungsgruppen, Expeditionen oder Unternehmungen, direkt in bisher unzureichend erforschte Gebiete aus. Allein anhand ihres Fachwissens können sie unbekannte oder zumindest sehr seltene Pflanzengattungen erkennen und diese in ihrem natürlichen Wachstumsgebiet beobachten. Hierbei ist eine große Sorgfalt an den Tag zu legen, sodass der korrekten und umfassenden Aufzeichnung der Gesamtumstände großen Wert beigemessen wird. Pflanzenkundler müssen daher auch auf dem Fachgebiet der Gesteinskunde Wissen haben, um die grobe Zusammensetzung des Bodens bestimmen zu können. Ferner gilt es Temperaturen, Lichteinwirkung, Wachstumshöhen und differenzierbare Details zu bestimmen und verwertbar festzuhalten.

Erst dann folgt die künstlerische Darstellung in Form einer Zeichnung, die mit dem Beilegen abgetrennter Blätter, Früchte, Halme, Gräser oder Stängel nachgewiesen wird. Schließlich folgt die Extraktion der Pflanze als letzter Teil der Erkundung. Für die Extraktion bieten sich nach der Lehre Gregio Kaspuccis vor allem zwei Möglichkeiten an: Die verwertende Extraktion und die schonende Extraktion. In der verwertenden Variante wird die Pflanze gänzlich kurz über der Erde abgetrennt und sicher verstaut. Anschließend wird die Erde aufgegraben und einige Wurzel- bzw. Knospenstränge entfernt. Entgegensteht die weitaus zeitaufwendigere schonende Extraktion in welcher die Pflanze mitsamt eines großzügigen Anteils Erde vorsichtig als eine lebende Pflanze ausgegraben und in einem festen Sack mit Nährboden verschnürt wird. Elementarer Vorteil der zuletzt beschriebenen Variante ist die mühelose Anpflanzung der lebendig gewonnenen Pflanze. Bei der verwertenden Extraktion muss im nächsten Schritt zunächst die genaue Art der Vermehrung bzw. der Anbau der Pflanze erforscht werden, bevor eine lebende Pflanze in einer Forschungsumgebung wachsen und gedeihen kann.

Erforschung

Katalogisierung

Die Katalogisierung beschreibt das Erfassen von spezifischen Daten über die jeweilige Pflanzenart. Insbesondere sind für alle Anwender die folgenden Daten von großer Wichtigkeit, sodass diese in allen geläufigen Schriftwerken zu diesem Thema aufgeführt werden:

  • Visuelle Abbildung/Zeichnung der Pflanze
  • Größe und Breite
  • Detaillierte Gesamtbeschreibung mit detaillierter Charakterisierung von folgenden Pflanzenteilen:
    • Wurzel
    • Samen
    • Knospe
    • Stängels/Stammes
    • Blätter
  • Wachstumsgebiete
  • Bodenbeschaffenheit
  • Feuchtigkeit/Wasserbedarf
  • Bedarf an Sonnenlicht
  • Zeiträume des Wachstums
  • Unterarten
  • Zucht

Wichtige Buchsammlungen

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