Ludwigsruh
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Ludwigsruh | |
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Name | Ludwigsruh |
Bewohner | 47.780 Einwohner |
Regentschaft | Vladmitsch zu Zulpnitz |
Garnisonen | Stadtwache "Ludwigsgarde" |
Tempel | Kleine Kathedrale der Silvanischen Kirche |
Wirtschaft | Hoch- und Schwerindustrie, v.a. Metallverarbeitung |
Besonderheiten | Tasperinisches Industriezentrum |
Stimmung | Hart arbeitend und verschmutzt |
Ludwigsruh ist eine industriell geprägte Stadt in Tasperin. Sie liegt am nördlichen Ufer des Flusses Carve und gehört somit politisch zur Provinz Herzlande. Östlich von Carviel befindlich führen viele wichtige Verbindungsstraßen im Zentrum der Nation durch oder entlang der von Industrieschloten gekennzeichneten Stadt in die kaiserliche Hauptstadt. Die Carve dient ist daher nicht nur prägendes Gewässer der Stadt, sondern eine zusätzlich wichtige Handelsroute.
Geographie
Die Stadt befindet sich am nördlichen Ufer des Flusses Carve in der Provinz Herzlande des Tasperinischen Reiches. Ludwigruh ist östlich der Hauptstadt Carviel, südlich von Silvarhof, nördlich von Lutin sowie südwestlich von Flügelau angesiedelt. Durch ihre Lage und industrielle Ausrichtung hat sie mittlerweile strategische Bedeutung für die Handels- und Verkehrsverbindungen innerhalb des Kaiserreichs. Zahlreiche wichtige Handelsstraßen durchziehen die Region, wobei insbesondere die im Volksmund Stahlstraße bezeichnete Verkehrsader zwischen Carviel und Wolfshalm in unmittelbarer Nähe der Stadt verläuft. Trotz der bestehenden Landverbindung erfolgt der überwiegende Teil des Rohstoff- und Warenverkehrs mithilfe von Flusskähnen über die Carve.
Südöstlich der Stadt erstrecken sich die Ausläufer des Sylkerwaldes, eines ausgeprägten Mischwaldgebiets, welches sich beinahe über die gesamte Provinz Severien erstreckt. Aufgrund der zunehmenden Abholzung für Bauholz, Brennstoff und die Metallindustrie ist die Grenze des Waldes jedoch über die Jahrhunderte immer weiter von Ludwigsruh zurückgedrängt worden. Nördlich von Ludwigsruh sind die offenen Ebenen der Herzlande zu finden. Diese werden weitgehend von kleineren Weilern, landwirtschaftlichen Flächen und vereinzelten Gehöften durchzogen. Die Stadt liegt zudem unweit der nordöstlichen Grenze zu den Vereinigten Provinzen von Silventrum, was ihr zusätzliche Bedeutung als Warenumschlagplatz verleiht.
Durch ihre Lage am Rande des Sylkerwaldes und eine relative Nähe zum Kaphatgebirge herrscht in Ludwigsruh ein gemäßigtes Klima mit relativ milden Wintern und warmen Sommern. Die Sommermonate zeichnen sich durch hohe Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius aus, was durch die massive industrielle Aktivität in der Stadt noch verstärkt wird. Während des Herbstes ist Ludwigsruh oft in dichten Nebel gehüllt, der vom Fluss aufsteigt und die Straßen in ein trübes Grau taucht. Regen ist in dieser Jahreszeit häufig, jedoch meist in Form eines feinen, schwebenden Nieselregens, der die Gebäude und Straßen dauerhaft mit einer dünnen Wasserschicht überzieht. Die Winter sind im Vergleich zu anderen Teilen von Leändrien relativ mild. Die Temperaturen fallen nur an der Hälfte der Tage unter den Gefrierpunkt, was nicht zuletzt auf die allgegenwärtige industrielle Hitze zurückzuführen ist. Die Hochöfen und Schmelzereien, die rund um die Uhr betrieben werden, strahlen so viel Wärme ab, dass Schnee innerhalb der Stadtgrenzen kaum eine Nacht übersteht. Seit über achtzig Jahren hat es keinen dauerhaften Schneefall mehr in Ludwigsruh gegeben.
Die Architektur Ludwigsruhs war ursprünglich von Fachwerkhäusern und hölzernen Bauten geprägt. Mit dem Aufstieg Ludwigsruhs zur industriellen Hochburg des Kaiserreichs wurden diese traditionellen Strukturen jedoch zunehmend verdrängt. Heutzutage dominiert ein massiver, funktionaler Baustil das Stadtbild. Weite Teile der Stadt bestehen aus mehrstöckigen, aus dunklem Stein errichteten Gebäuden, die eng aneinander gedrängt stehen und von Ruß und Rauch geschwärzt sind. Viele dieser Bauwerke dienen nicht nur als Wohnhäuser, sondern auch als Werkstätten und Lagerhallen. Schmiedewerkstätten, Gießereien und Maschinenfabriken sind in das Stadtbild integriert und sorgen für eine geschäftige, oft ohrenbetäubend laute Atmosphäre. Von weitem wirkt Ludwigsruh wie eine gigantische Festung. Eine ansehnliche, mit Wachtürmen und Wehrgängen versehene Stadtmauer umgibt das Zentrum, das einst als Schutz gegen Überfälle errichtet wurde. Die Mauern sind nicht nur militärische Verteidigungsanlagen, sondern dienen auch dazu, unkontrollierte Stadtentwicklungen zu verhindern. Innerhalb der Mauern ist der Bau von Holzhäusern mittlerweile untersagt, und bestehende Gebäude aus Holz werden nach und nach durch Steinkonstruktionen ersetzt. Dies hat das Stadtbild weiter versteinert und den Eindruck eines kalten, funktionalen Industriestandorts verstärkt. Außerhalb der Mauern erstrecken sich ausgedehnte Arbeiterviertel, die von einfachen Holzbauten gekennzeichnet sind. Diese Bezirke sind oft von Ruß und Schmutz gezeichnet. Dennoch bilden sie die Heimat der Tausenden von Arbeitern, die täglich in den Fabriken und Gießereien der Stadt ihr Auskommen suchen.
Die gesamte Umwelt Ludwigsruhs ist stark von der passierenden Industrialisierung gezeichnet. Während sich einst ausgedehnte Wiesen und dichte Wälder in der Umgebung der Stadt erstreckten, sind diese Landschaften größtenteils verschwunden. Nur vereinzelt finden sich außerhalb der Stadtgrenzen noch kleinere Baumgruppen oder Blumenwiesen. Selbst diese weichen zunehmend den Expansionsbestrebungen oder dem unkontrollierten Wachstum der Stadt. Die Fauna innerhalb Ludwigsruhs ist geprägt von Tieren, die sich an das Leben in einer industriellen Stadt angepasst haben. Tauben und andere weithin unerwünschte Vögel sind entlang der Carve häufig zu sehen, insbesondere in den Hafengebieten, wo Fischabfälle und Nahrung leicht zugänglich sind. Nagetiere wie Ratten und Mäuse sind eine allgegenwärtige Erscheinung und haben sich tief in den Kellergewölben und Lagerhäusern der Stadt eingenistet. Größere Wildtiere sind um Ludwigsruh kaum noch anzutreffen, da die Jagd und die massive Urbanisierung sie aus der Umgebung verdrängt haben. Trotz der widrigen Bedingungen sind einige Pflanzenarten bemerkenswert widerstandsfähig geblieben. Moose und Flechten bedecken die feuchten Mauern und Brücken der Stadt, während sich vereinzelte Kräuter und Unkräuter in den Ritzen der Pflasterstraßen behaupten.
Geschichte
Ludwigsruh findet seine Grundsteine um das Jahr 420 herum, als die heutige Reichshauptstadt Carviel entstand und der Bedarf an Holz größer wurde. Am Rande des Sylkerwaldes entstanden die ersten Holzfällerlager und Sägewerke. Die Rohstoffe wurden über den Landweg weiter transportiert, um die Expansion der Stadt zu unterstützen. Der erste Holzfällerbetrieb, so wurde es überliefert, gehörte einem Holger Ludwig. Als er mit 62 Jahren verstarb, hatte sich sein Forstbetrieb so vergrößert, dass der Ort zu einem Weiler mit 600 Seelen aufstieg. Zu seiner Ehren wurde das damalige Dorf nach dem Namen seiner Familie benannt. Die Nachfrage nach Holz stieg stetig und damit wuchs auch Ludwigsruh. Um die Quelle für das hauptsächliche Produktionsgut so effektiv, wie möglich, erschließen zu können, expandierte die Stadt stromaufwärts dem Verlauf des Waldes folgend.
Da immer größere Mengen Holz immer schneller benötigt wurden, wurde im Jahr 700 von Graf Siegmund Ludwig II eine Reform verabschiedet. Diese sorgte für eine Zollenthebung für Waren, die über den Wasserweg transportiert werden. Durch diese gesetzliche Änderung dauerte es nicht lange bis eine durchgehende Promenade, welche sich von einem Ende bis zum anderen Ende der Stadt erstreckt, entstand. Zeitgleich wurde die erste Trockenwerft der Grafschaft eröffnet, um die aufkommende Nachfrage nach Schiffen zu decken. Wasserräder waren bis zu diesem Zeitpunkt die einzige Weise, wie der Fluss zum Vorteil der Stadt genutzt wurde. Der Grund für diesen Entschluss ist bis heute nicht klar bekannt.
Im Jahr 764 deklarierte die Stadt Carviel Tasperins formelle Unabhängigkeit von Sorridia. Ludwigsruhs Einwohnerzahl war inzwischen auf 14.000 gestiegen. Die Familie Ludwig, welcher seit Gründung die Verwaltung des Ortes obliegt unterstützte das neu ausgesprochenen Königreich bei dessen Bestreben. Zum Dank verlieh König von Silvarsteed, Joachim Ludwig, dem damaligen Oberhaupt der Familie, den Titel und die Kontrolle über die neu ausgesprochene Grafschaft Ludwigsruh. Durch die jahrelange Handelspartnerschaft mit Carviel und der starken Abhängigkeit beider Städte voneinander, galt Ludwigsruh als erste von der Sorridianischen Herrschaft befreite Stadt in der Geschichte Tasperins. Trotz der Nähe zur Hauptstadt blieb die jüngst befreite Stadt von der sich ausbreitenden Seuche befreit.
400 Jahre vergingen und die Stadt erlebte einen nie dagewesenen Aufschwung. Die Kunde über die freie Verschiffung über den Wasserweg zog die Menschen in Scharen an. Innerhalb dieser Zeit, so sagt man, stieg die Einwohnerzahl auf 32.000 an. Von diesen seien alleine 8.000 aus dem Umland in die Stadt migriert. Dies sorgte jedoch im Jahre 1050 für einen Arbeitermangel auf den Bauernhöfen, wodurch es zu einer kargen Ernte kam, die in einer Hungersnot endete. Alleine in Ludwigsruh starben 4.000 Männer, Frauen und Kinder an den Folgen. Erst durch eine Zwangsumsiedlung konnte in den folgenden Jahren diese Krise abgewendet werden.
Mit Ende der Hungersnot fühlte sich der Ort allerdings mit einem weiteren Problem konfrontiert. Zum einen kam man mit der Wiederaufforstung nicht mehr hinterher, während das nördliche Ufer von Carve fast komplett kahlgeschlagen war. Aber auch war die Nachfrage für Holzprodukte in den letzten 70 Jahren zurückgegangen. Der aktuelle Graf, welcher aus der Familie Zulpnitz eingeheiratet hatte, erkannte in der stromaufwärts florierenden Bergbaustadt Wolfshalm eine Gelegenheit. Ludwigsruh handelte unter Zustimmung von Carviel ein Abkommen aus, demnach Wolfshalm ohne Zollgebühren seine Waren nach Carviel verschiffen dürfe. Im Gegenzug wurde Ludwigsruh zu einem bevorzugten Handelspartner für das Einkaufen von Erzen aus dem Kaphatgebirge. Sie würden ein Vorzugsrecht beim Kauf von Bodenschätzen haben.
Die nächsten 300 Jahre wurde die gesamte Wirtschaft Ludwigsruh von Holz auf Schwer- und Hochindustrie umgestellt. Die Sägewerke wurden zu Schmelzöfen, die Schreinerwerkstätte zu Schmieden und die Forstwirtschaften wurden verwahrlost zurückgelassen. Die Promenade, welche berühmt für ihren Einklang von Natur und Zivilisation war, ist nun zu einem einzigen Umschlagplatz für Erze, Kohle und Industriegüter geworden. Tiefer Rauch steigt heutzutage aus der Stadt auf und ist für das Kaiserreich zum einen ein Wahrzeichen von Erfindergeist.
Bevölkerung
Bevor die Stadt ihre Produktionsziele geändert hat, waren die Bewohner zum Großteil Angehörige langer Familiendynastien, deren Ursprünge sich bis ins Jahr 400 und früher erstreckten, als man anfing aus Carviel nach Ludwigsruh abzuwandern. Doch in der Zwischenzeit sind jene Familien entweder wieder in die Hauptstadt zurückgezogen oder ihre Bande sind mit der Zeit verloren gegangen. Heutzutage sind die meisten Bürger arm und leben unter schlechten Bedingungen, sowohl was die Gesundheit, als auch den Lebensunterhalt betrifft. Durch eine ungerechte Einkommensverteilung profitieren nur die besitzhaltenden Handelshäuser im Hafenbereich und die Grafenfamilie vom Wohlstand der Stadt. Der Rest schuftet für einen Hungerlohn in den Industrieanlagen der Stadt.
Politik
Allgemeines
Die Grafschaft Ludwigsruh hat einen festen Ratsposten am Hofe des Kaisers. Obwohl die Grenze zu den Silventrum nicht fern liegen, hält die Grafschaft an einer engen Beziehung zum kaiserlichen Haus fest.
Militär
Das Militär der Stadt setzt sich aus zwei Bereichen zusammen: Der Stadtwache und die Hafenwacht.
Die Stadtwache, auch unter dem Namen Ludwigsgarde bekannt, ist dafür zuständig die Ordnung innerhalb der Stadtmauern und der unmittelbaren Umgebung zu wahren. Bei der Ludwigsgarde handelt es sich um eine Stadtwache, welche in ganz Tasperin einzigartig ist. Die Ludwigsgarde ist durch eine leichte Beschaffungsmöglichkeit vollständig mit Pulverwaffen ausgestattet. Das erlaubte Tragen und Anwenden der Waffen beschränkt sich jedoch nur auf den Bereich innerhalb der Stadtmauern. Außerdem sind sie mit starken Rüstungen und Schwertern ausgestattet. Man könnte sagen, dass das herrschende Haus mit diesen Mitteln versucht seine Macht zu festigen und protestierende Stimmen ruhig zu halten.
Daneben gibt es noch eine große Hafenverwaltung in Form der Hafenwacht, welche sich durch die Vergangenheit etablieren konnte. Durch die große Reform das Wasser zu beherrschen, wurde unweigerlich auch eine starke Einheit zur Kontrolle der Gewässer erschaffen, deren Vermächtnis bis heute noch anhält. Überwiegende Aufgabe der Hafenwacht war es einen geregelten Verkehr auf dem Wasser sicherzustellen. Die mit leichten Ruderbooten ausgestatteten Wachmänner patrouillieren daher überwiegend über den Ludwigsruher Einflussbereich an der Carve. Gegenwärtig lassen die Bemühungen die Hafenwacht aufrechtzuerhalten stark nach. Dies spiegelt sich insbesondere darin wider, dass Gelder und Ressourcen der Ludwigsgarde vorrangig zu Gute kommen.
Wirtschaft
Die vormals auf das Forstwesen spezialisierte Wirtschaft hat vor 300 Jahren eine große Veränderung erlebt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Einfluss der Stadt zentralisiert. Betriebe wurden geschlossen, da die Produktion von Holzwaren nicht mehr gewinnbringend waren. Die heutigen Einnahmequellen sind Zollgebühren für durchfahrende Schiffe, aber primär die Produktion von schwerem Industriegut.
Heraldik
Gesellschaft und Kultur
Bildung
Bildung ist in der Stadt ein Privileg, welches nur der Aristokratie vergönnt ist. In der Unterschicht gibt es vereinzelte belesene Bürger, welche das Zentrum verschiedener Kommunen bilden. Diese helfen Bürgern, welche weder lesen noch Schreiben können über alles nötige, was in der Zeitung berichtet wird, zu informieren.
Religion und Magie
Ludwigsruh hat die Reputation einer gottlosen Stadt. Es gibt viele Tempel und Kirchen, welche sich der Anbetung der Heiligen Marina und des Heiligen Renbolds verschrieben haben. Dennoch sind die abgehaltenen Messen nur spärlich besucht. Gleichzeitig aber scheinen die Menschen auch nicht an Magie zu glauben. Diese Aspekte tragen dazu bei, dass die Bewohner in der Technik und Industrie so von ihrem Glauben distanziert worden und die Welt mit einer größeren Logik betrachten.
Feste und Feiertage
Die Feste zu Ehren Deyn Cadors werden nur selten gefeiert. Dies liegt unter anderem daran, dass durch die hiesigen Verordnungen niemand für die Feiertage von ihrer Arbeit freigestellt wird. Daher fehlt es vielen der Arbeiter nach einer langen Schicht in der Industrie an Kraft, um dann noch den Feiertagen zu huldigen.
Eine Ausnahme gibt es hierbei jedoch beim Tag der Ewigen Ruhe. Dies ist der einzige vorgeschriebene Feiertag der Stadt, welcher zum Todestag des Gründers der Stadt, Holger Ludwig stattfindet. An diesem Tag wird zeremoniell ein Stück Holz angezündet und auf der Carve flussabwärts treiben gelassen. Diese Tradition gilt als weithin anerkannt unter den Bewohnern und sorgt manchmal für ein wahres Lichterspiel am Ufer, wenn Tausende kleiner Lichter im Wasser auftauchen und so auch die dunkelste Stelle der Stadt hell erleuchten.
Musik und Tanz
Die weit über die Grenzen Tasperins hinaus bekannte Bardebande Die Büttel gründeten sich als kleine Gruppe von Tavernenmusikern ursprünglich in Ludwigsruh. Noch heute ist ihre Heimattaverne "Zum rasenden Ochsenkarren" eine Pilgerstätte für Musikenthusiasten und Bewunderer.