Silvarhof

Aus Athalon
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Silvarhof
SilvarhofWappen.png
Name Silvarhof
Bewohner 21.340 Einwohner
Regentschaft Quentin von Terz III.
Garnisonen Stadtwache, Reiterstaffeln des Tasperiner Heeres
Tempel Große Kirche der Silvanischen Kirche
Wirtschaft Pferde- und Viehzucht
Besonderheiten Großes Kavalleriezentrum, Spielbanken
Stimmung Idyllische Geschäftigkeit


Silvarhof ist eine Stadt in der Kaiserlichen Monarchie Tasperin. Der in der Provinz Herzlande liegende Ort ist vor allem für seine bedeutsamen Pferdezuchten und eine Kavallerieeinheit des Tasperiner Heeres bekanntgeworden. Spöttisch wird die zwischen Ludwigsruh und Weissenstein liegende Stadt auch als Gehöft des Kaisers bezeichnet.

Geographie

Einige Tagesreisen nordöstlich der Hauptstadt Carviel liegt Silvarhof eingebettet im Flachland der Herzlande Tasperins. Im Nordwesten sind der Leinburger Meerbusen und Weissenstein gelegen, im Süden Ludwigsruh. Umgeben von ihren grünen Hügeln und kleinen Weihern sowie einer Vielzahl an bewaldeten Gemeinden ist Silvarhof beinahe schon eine idyllische Stadt.

In der Nähe gibt es keine nennenswerten Gebirge oder Flüsse. Anstelle dessen zieht sich eine Hügellandschaft von wenigen Höhenmetern Erhebung um die gesamte Stadt herum. Ihre Wasserquellen sind kleine Bäche und Weiherläufe, die in ehemaligen Waldgebieten geendet sind, die heute im Stadtgebiet liegen. Auf einigen dieser Gewässer wurden Straßen errichtet, sodass das Frischwasser einerseits durch tiefe Brunnen entnommen wird, andererseits in kleinen Seen einläuft. Die findigen Pferdezüchter haben ihre Grundstücke vor allem um die kleinen Wasser erworben. So können ihre Tiere das Frischwasser auskosten ohne das zusätzliche Arbeit verrichtet werden muss.

Im Stadtgebiet dominieren vor allem alte Laubbäume und Büsche, die zwischen den Häusern wuchern. Silvarhof besteht aus einem inneren Stadtkern sowie den äußeren Bezirken mit den Gehöften. Im Kern sind vor allem mehrstöckige Gebäude zu finden, die im Erdgeschoss eine Laden- oder Handwerkszeile haben und darüber Wohnungen beinhalten. Der überwiegende Teil der Einwohner wohnt in diesem durchaus beengten Lebensraum, der um die zwei großen Kirchen erbaut wurde. Zwischen den Kirchen, die nur ungefähr dreihundert Meter voneinander entfernt liegen, steht ein kleines Gefängnis sowie die öffentlichen Einrichtungen mitsamt Stadtverwaltung und Stadtwache. In den Zwischenräumen haben sich allerlei Tavernen, Spelunken und auch Spielstuben eingefunden. Dieser zentrale Bezirk wird daher auch als Spelherweg betitelt. Durch den Bau von vielen Gebäuden findet sich hier fast kein Grün außer einer alten Ulme beim Brunnen. Dafür erfreuen sich allerlei Vögel jedoch an dem üppigen Platz zum Nisten unter den Dächern. Auch Kleintiere wie die Maus haben sich längst in den inneren Stadtteilen häuslich eingerichtet.

Je weiter man den Spelherweg und die umliegenden Straßen verlässt, desto mehr erweckt Silvarhof den Eindruck einer Kleinstadt. Allenfalls zweistöckige Gebäude ziehen sich auf weiten Grundstücken über die Hügel, nicht mal eine Stadtmauer oder gar Umzäunung grenzt den inneren Teil der Stadt ab. Dafür eröffnen sich nach diesen Häusern und Handwerksgebäuden die großen Pferdezuchten in alle Richtungen. Wie ein Ring liegen sie in einem Quadrat um die Stadt, sind durchwachsen von Bäumen und anderen Pflanzen und Heimat von Pferden wie Wildtieren. Manchmal stehen ganze Wälder auf den Zuchtgründen, die nur durch einen lose gezogenen Zaun und einige Stallungen überhaupt erkennbar sind. In den besonders geschäftigen Gehöften kann es durchaus vorkommen, dass Besucher die Hofwege für die Straßen in die Stadt halten. Doch hält das die Landwirte nicht von ihrem Tagwerk ab ihre Herden weiter auf den saftigen Wiesen grasen zu lassen. Auch deshalb ist die Landwirtschaft eher nachrangig in Silvarhof, schließlich ergänzen Ziegen-, Rinder- und Schweineherden die Pferde auf den Feldern.

So mancher Wolf verirrt sich leider aber auch in den Wäldern um die Stadt und fängt an neben den wildlebenden Rehen auch allerlei Nutztier zu reißen. Einzig die regelmäßigen Treibjagden mit den Hunden können den nicht ungefährlichen Jägern in den Weiten der Stadt Silvarhof Einhalt gebieten.

Geschichte

Auf dem Spelherwegs

Obgleich Silvarhof mittlerweile über 20.000 Einwohner fasst, gilt die Stadt als vergleichsweise jung. Sie entstand urkundlich erwähnt 1182 AD als Vergrößerungsmaßnahme eines der Gestüte des Königshauses von Tasperin. Das nach der ehemaligen Königsfamilie der von Silvarsteeds benannte Gehöft züchtete vor allem die begehrten Herzländer Edelblüter. Zur Ausbau der Kavallerie des Heeres ordnete das Militär an, das weitere Stallungen entstehen und eine Kaserne für die Kavallerie errichtet werden möge. Die Bauarbeiten zogen sich aber durch mehrere interne Konflikte zur Finanzierung bis 1085 AD hin. Zunächst gestaltete sich die Versorgung der schnell nach Silvarhof versetzten Kavallerieeinheit schwierig, da keine Infrastruktur bestand. Ferner beschwerten sich die Offiziere, dass keine Kirche in der Nähe verfügbar wäre. Der einzige Priester gab zwar stets sein Bestes, doch musste er sich mittlerweile alleine um mehrere Hundert Seelen kümmern.

Das Land des heutigen Spelherwegs wurde daher 1087 AD umgewidmet. Vergünstige Pacht- und Kaufbedingungen lockten Menschen aus den umliegenden Städten an, die einen neuen Betrieb oder ihr Eigenheim aufbauen wollten. Auch die Silvanische Kirche begann 1088 AD mit dem Bau der am nördlichen Ende des Spelherwegs liegenden Kirche, die 1091 AD fertiggestellt wurde. Eine kleine Stadt entstand binnen weniger Jahre, die nicht nur Glückssuchende sondern irgendwann auch etablierte Unternehmungen anzog. Neben Tavernen, Gehöften, Gestüten und anderen Viehzüchtern eröffnete das erste offizielle Offizierskasino mit dem lieblichen Namen Spielhus nur zwei Häuser neben der Kirche. Es diente den hier stationierten Soldaten als Möglichkeit ihren Sold in Alkohol, Glücksspiel und nicht zuletzt auch verborgen käufliche Liebe zu investieren.

Nach der ersten Wachstumsperiode blieb Silvarhof bis 1103 AD offiziell eine Kleinstadt unter Führung des Militärs. Erst ab dem Sommer dieses Jahres wurde eine Markgrafenfamilie installiert, um die Region und Stadt weltlich zu führen. Die Silvanische Kirche hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine kleine Ordensniederlassung begründet und ein halbes Dutzend Priester bestellt. Diese waren alles andere als froh über Glücksspiel und Trinkverhalten der Soldaten; konnten hiergegen aber nur reichlich wenig ausrichten außer ihre ohnehin schweren Beichten abzunehmen.

Silvarhofs weiteres Wachstum deutete sich vor allem in Zeiten militärischer Eskalation stärker an. Trotz der vergleichsweise hohen Sicherheit verfügt die Stadt bis heute nicht über große kulturelle Angebote und hat außerhalb ihrer grünen Außenbezirke mit guten Arbeitsbedingungen nicht viel zu bieten. Erfolgreich gelockt wurden die Menschen daher immer nur dann gänzlich, wenn es staatliche Vergünstigungen gab, um mehr Arbeiter herbeizulocken. Etwa als um 1250 AD die Kavallerie des Heeres weiter aufgestockt wurde, gründeten sich die Hälfte der heutigen Gestüte. Der König selbst soll das Dekret unterzeichnet haben, das die Pachten und Grundpreise schlichtweg für ein Jahr halbiert, sofern danach die ersten eigenen Kinder in Silvarhof aufwachsen würden. Erneuten großen Zuzug gab es zum Zweikronenkrieg 1337 AD. Der Bedarf an jungen Rekruten schnellte zu Kriegsbeginn hoch, sodass neben der entsandten Kavallerie ganze Ausbildungsbattalione in Silvarhof rekrutiert und zu Pferde ausgebildet wurden. Viele von ihnen mögen zwar in dem sinnlosen Kampf der beiden Nationen gefallen sein, doch blieben ihre Familien in aller Regel in der Stadt zurück. Die Witwen und Nachkommen fanden in aller Regel eine gute Anstellung in den Gestüten, oder auch in der Viehzucht. Auch um 1343 AD wurden die Truppen aus Silvarhof wegen ihrer schnellen Verlegbarkeit beim Rückschlag der Haldaren aus der Kurmark genutzt und im Anschluss ausgebaut.

Heute umfasst Silvarhof einen größeren Stadtkern sowie danebenliegende Kasernengebäude des Heeres. Nach außen hin finden die Menschen gute Arbeit und Anstellung in den zahlreichen Gestüten oder in den Viehzuchten.

Politik und Wirtschaft

Eines der vielen Gehöfte der Stadt

Die politische und weltliche Führung hat derzeit Markgraf Quentin von Terz III. als Nachfolger seines Vaters Quentin von Terz II. inne. Die Adelsfamilie von Terz verfügt über ein ansehnliches Stadthaus in einer Seitenstraße des Spelherwegs sowie ein kleines Landschlösschen im Südwesten von Silvarhof. Das Landhaus verfügt über einen üppigen Garten und ist direkt an zwei der Familie gehörenden Gestüten angeschlossen, die Herzländer Edelblüter züchten. Der Markgraf ist gezwungen beinahe alle Abstimmungen für städtische Belange mit dem sehr präsenten Tasperiner Heer zu treffen. Das Heer hat gleich zwei Offiziere im Rang des Oberst in Silvarhof zur Truppenführung eingesetzt. Als Gegenleistung übernimmt das Heer große Teile der Wachaufgaben der Stadt und führt intensive Patrouillen im Umland durch.

Der Markgraf gilt als umgänglicher und verständnisvoller Herrscher, wenngleich er eine Vorliebe für allerlei Speisen und einen Hang zum Alkohol haben soll. Er versteht sich gut mit dem Militär und auch der Silvanischen Kirche, selbst wenn diese seinem gelegentlichen Hang zum Verspielen ganzer Pferde nicht allzu gesonnen sind. Die Kirche hat einen recht guten Stand in Silvarhof. Die täglichen Messen gelten dennoch nicht als allzu regelmäßig besucht. Gerade die Beichtkammern und auch die Fürsorge der Priester wird dabei sehr geschätzt, die meisten Soldaten haben in der Regel einige belastende Ereignisse zu verarbeiten. Auch die Spendenbereitschaft gilt als durchaus hoch. Die beiden Kirchen an den Seiten des Spelherwegs werden als Nordyka und Südyka bezeichnet. Beide wurden sie aus hellem Marmor errichtet und mit prächtigen Glasfenstern dekoriert.

Das Militär hat eine hohe Präsenz in der Stadt. Die offizielle Stadtwache ist formell zwar für die Sicherheit der Bürger zuständig, fungiert aber eigentlich nur als Leibgarde des Markgrafen und seiner Familie. Die Aufklärung der meisten Verbrechen und Missetaten oder Durchführung der Wachaufgaben übernimmt das Tasperiner Heer in der Stadt. Gerade die schnell eingreifenden Kavallerietruppen haben dafür gesorgt, dass sich die meisten Kriminellen aus der Stadt verzogen haben. Lediglich Pferdediebstähle sind ein noch immer weitverbreitetes, vor allem aber kostspieliges Problem für die ganze Region.

Wirtschaftlich fußt und basiert Silvarhof auf seinen Gestüten. Die dort gezüchteten Pferde sind überwiegend Herzländer Edelblüter, Leändrische Rösser und Zweibacher. Ursprünglich angedacht ausschließlich für den Militärdienst neue Pferde auszubilden, verkaufen die Gestüte heute in nahezu ganz Leändrien. Die Kavallerie des Heeres hat eigene Zuchtgestüte aufgebaut, die als wirtschaftliche Betriebe geführt werden. Neben den Zulieferern und Hufschmieden, die ebenfalls ein gutes Geschäft machen, sind vor allem kleine Handwerksbetriebe und Viehzüchter in den Außenbezirken präsent. Rinder-, Schweine- und Ziegenherden grasen fast ganzjährig neben den Pferden. Dadurch sorgen sie für ausreichende Mengen an Fleisch und Milch, um die Bevölkerung zu versorgen. Lediglich Feldfrüchte müssen aus entfernteren Orten herbeigeschafft werden.

Daneben gelten die Spielbanken als gute Einkommensquelle für die Stadt. Von der Silvanischen Kirche verschmäht operieren sie überwiegend am Spelherwegs, wo sie den glückssuchenden Kunden das Geld aus der Tasche ziehen. Nicht wenige Soldaten verlieren an einem Abend ihren ganzen Monatslohn an den Spieltischen, die neben bekannten Spielen auch allerlei experimentelle Varianten anbieten. Selbst wenn eine große Auszahlung ansteht, wandert das Geld irgendwann doch wieder zur Bank selbst. Der Markgraf ist offiziell in allen Spielbanken als Aufsichtshabender involviert, kassiert aber eigentlich nur einen festgesetzten Prozentsatz der Wetteinsätze mit.

Gesellschaft und Kultur

Innerhalb der Stadt Silvarhof gibt es nur wenige kulturelle Aktivitäten. Auch die gesellschaftliche Struktur unterscheidet sich zum Teil wesentlich von den meisten größeren Orten in Tasperin. Es gibt fast keine bürgerliche Schicht, sondern vor allem eine herausgehobene wohlhabende und zahlenmäßig kleine Gruppierung der Land-, Gestüt und Spielbankbesitzer. Sie besitzen fast das gesamte Land der Stadt und verdienen mithilfe der großen Arbeiterschaft enorme Summen Geld. Die täglich auf den Höfen schuftenden Viehzüchter, Pferdereiter und Stallburschen sind allzeit im Einsatz, um die Tiere zufrieden zu halten. Wer über weniger Kenntnisse mit dem Vieh verfügt, arbeitet eher mit den Rindern oder Schweinen. Zugleich gibt es großen Bedarf an fähigen Schmieden und Metzgern. Grundsätzlich sind jedoch alle Handwerksberufe in Silvarhof gefragt, selbst wenn sie wohlmöglich nicht zu großem Wohlstand in der Stadt gelangen können. Neben einigen Mitgliedern des Klerus umfassen auch die Adligen nur etwa ein Dutzend Vertreter. Vor allem die Markgrafenfamilie von Terz sowie deren Besucher für den Pferdekauf residieren zeitweilig im Landschlösschen des Geschlechts.

Bedeutend hingegen sind die Soldaten des Tasperiner Militärs und ihre Familien. Viele Offiziere der Kavallerie haben sich mit ihren Angehörigen im Umland niedergelassen, da die Kasernenpflicht teilweise für sie aufgehoben wurde. Junge Soldaten füllen dagegen die Reihen der Kavallerie und ihrer Unterstützungstruppen. Sie strömen nach dem Ende ihres Dienstes in die Wirtshäuser. Dort lassen sie sich in den Schankstuben volllaufen oder verspielen ihr verbliebenes Geld in den nebenan liegenden Spielbanken. Am Wochenende suchen sie dann gern die Erlösung ihres Seelenheils noch ein paar Türen weiter in der Silvanischen Kirche. Abseits dessen hat Silvarhof kaum etwas zu bieten. Musiker oder auch Barden zieht es kaum in die durchgehend bewachte Stadt, nicht einmal Kneipenschlägereien passieren regelmäßig. Wer den Soldaten einen Schlag verpasst, wird sich nämlich sonst schnell in den Zellen wiederfinden.

Ein Leben in Silvarhof ermöglicht für die meisten Bewohner viele Ausritte auf dem Pferd im durchaus schönen Umland. Stundenlang kann man die Pferde über langen Hügel jagen und sie damit gleichzeitig ausbilden. Gerade die Kinder der Arbeiter auf den Gestüten lernen oft früh das Reiten, um nicht nur zeitnah in den Beruf einzusteigen sondern auch zugleich Erfahrung mit den Tieren zu sammeln. Ohnehin laden die dichten Laubwälder zu ausgiebigen Spaziergängen an kleine Weiher oder in den ein oder anderen verborgenen Birkenhain ein.