Nicoló Li Boni: Unterschied zwischen den Versionen
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Nicoló Li Boni ist ein [[Königreich Sorridia|sorridianischer]] [[Wissenschaft|Wissenschaftler]] und Forschungsreisender. Aufgrund seiner Erkenntnisse über die [[Fauna|Tier-]] und [[Fauna|Pflanzenwelt]] der [[Unbekannte Lande|Unbekannten Lande]] gilt er als überregional bekannte [[Persönlichkeiten|Persönlichkeit]]. Der im [[Königreich Sorridia|sorridianischen]] [[Jevasqèz]] geborene Mann gilt mittlerweile als verschollen, nachdem er gemeinsam mit [[Lelia Mirta Pezutto]] das Gebirge vor [[Apacista]] überwunden haben soll. | Nicoló Li Boni ist ein [[Königreich Sorridia|sorridianischer]] [[Wissenschaft|Wissenschaftler]] und Forschungsreisender. Aufgrund seiner Erkenntnisse über die [[Fauna|Tier-]] und [[Fauna|Pflanzenwelt]] der [[Unbekannte Lande|Unbekannten Lande]] gilt er als überregional bekannte [[Persönlichkeiten|Persönlichkeit]]. Der im [[Königreich Sorridia|sorridianischen]] [[Jevasqèz]] geborene Mann gilt mittlerweile als verschollen, nachdem er gemeinsam mit [[Lelia Mirta Pezutto]] das Gebirge vor [[Apacista]] überwunden haben soll. | ||
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Geboren im Jahr [[Chronologica|1330 AD]] als zweites Kind einer halbwegs wohlhabenden Kaufmannsfamilie im südlichen Teil von Jevasqèz wuchs Li Boni in seinen ersten Lebensjahren recht behütet auf. Neben seiner älteren Schwester Natalia wurde er von der Mutter reichlich oft bevorzugt. Dafür nahm der gemeinsame Vater, Mattheo, seine Tochter beinahe jeden Tag mit in das familiäre Weingeschäft. Bis zu seinem siebten Lebensjahr konnte der Junge nur durch die Bildungseinheiten seiner Mutter einfache Rechenkenntnisse und das Lesen lernen. Als seine Eltern ihn gerade in eine recht kostspielige öffentliche Schule schicken wollten, erklärte [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperin]] Sorridia den [[Sorridianisch-Tasperiner Krieg von 1337|Krieg]]. Die Gefechte sorgten schnell dafür, dass auch der [[Sorridianischer Bürgerkrieg|Sorridianische Bürgerkrieg]] ausbrach. Jevasqèz wurde heftig getroffen. Wenige Wochen später brannte der Weinhandel der Familie, Nicoló und seine Familie flohen daraufhin aus der Stadt. Nach zwei Monaten Reise durch mehrere Zwischenlager kam die Familie bei einer Großtante mütterlicherseits an der Südküste [[Caldagro|Caldagros]] zur Ruhe. Der Vater wurde jedoch nach wenigen Wochen eingezogen und fiel vermutlich 1339 AD in einem Kampf bei [[Padarak]]. | Geboren im Jahr [[Chronologica|1330 AD]] als zweites Kind einer halbwegs wohlhabenden Kaufmannsfamilie im südlichen Teil von Jevasqèz wuchs Li Boni in seinen ersten Lebensjahren recht behütet auf. Neben seiner älteren Schwester Natalia wurde er von der Mutter reichlich oft bevorzugt. Dafür nahm der gemeinsame Vater, Mattheo, seine Tochter beinahe jeden Tag mit in das familiäre Weingeschäft. Bis zu seinem siebten Lebensjahr konnte der Junge nur durch die Bildungseinheiten seiner Mutter einfache Rechenkenntnisse und das Lesen lernen. Als seine Eltern ihn gerade in eine recht kostspielige öffentliche Schule schicken wollten, erklärte [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperin]] Sorridia den [[Sorridianisch-Tasperiner Krieg von 1337|Krieg]]. Die Gefechte sorgten schnell dafür, dass auch der [[Sorridianischer Bürgerkrieg|Sorridianische Bürgerkrieg]] ausbrach. Jevasqèz wurde heftig getroffen. Wenige Wochen später brannte der Weinhandel der Familie, Nicoló und seine Familie flohen daraufhin aus der Stadt. Nach zwei Monaten Reise durch mehrere Zwischenlager kam die Familie bei einer Großtante mütterlicherseits an der Südküste [[Caldagro|Caldagros]] zur Ruhe. Der Vater wurde jedoch nach wenigen Wochen eingezogen und fiel vermutlich 1339 AD in einem Kampf bei [[Padarak]]. | ||
− | Li Boni musste daraufhin bei den älteren Fischern im Dorf aushelfen, um die | + | Li Boni musste daraufhin bei den älteren Fischern im Dorf aushelfen, um die geschrumpfte Familie zu ernähren. Seine Mutter brachte ihm die vom Vater übernommen wirtschaftlichen Kenntnisse bei, die sie selbst im Laufe der Ehejahre erlangt hatte. Zeitgleich ging sie mit der Schwester Wäsche für wohlhabendere Personen waschen und verkaufte gefundene Wurzeln auf dem Markt. Ihr Sohn begleitete sie immer öfter bei ihren Ausflügen in den [[:Kategorie:Wald|Wald]]. Die aus einer Bauernfamilie stammende Mutter mit dem Namen Litta konnte ihrem Sohn viel über die heimischen [[Pilz|Pilzbestände]] oder auch die stellenweise überall wuchernden [[Wildgewächse]] erzählen. Als der Sorridianische Bürgerkrieg zu Ende ging und klar wurde, dass der Familienvater nie zurückkehren würde, schickte seine Mutter ihn in eine Anstellung beim örtlichen Kirchenamt. Der kleine Nicoló konnte hier seine Schreibfertigkeiten verbessern. Er stahl hier und da immer wieder Papier, welches er zum Malen von Pflanzen und Tieren benutzte. Seine Sammlungen aus dieser Zeit band er in einem alten Ziegenfell zusammen, welches er eigenen Angaben zufolge, Jahre später an einen wohlhabenden Unterstützer veräußerte. |
Über die [[Sorridianische Kirche]] gelangte er an Kontakte zu einer Forschungsreise, die sich im Süden Caldagros mit dem Verhalten mehrerer lokaler Tierbestände beschäftigte. Als er im Alter von rund sechszehn Jahren war, lief er den Forschenden einfach hinterher. Diese akzeptierten seine Präsenz mit gleichgültiger Miene und ließen ihn gewähren. Er stellte sich anschließend nützlich an, als sie Hilfskräfte für die Zählung der Arten benötigten. Man stellte Nicoló eine Arbeitsstelle in Aussicht, sofern er mit in das teils wiederaufgebaute [[Jevasqèz]] kam. Er ging dort in die Lehre und führte vor allem Assistentenarbeiten aus. Seine Wohnung war eine heruntergekommene Kaschemme, er ernährte sich von Resten, um das verbliebene Geld an seine Familie senden zu können. Nach mehreren Jahren undankbarer Schreibarbeit finanzierte man ihm einige Studien an verschiedenen Lehrstätten, die er mit Auszeichnung abschloss. Gerade seine Darstellungen und Zeichnungen zu Schemata sowie die Niederschriften zur Feldforschung konnten überzeugen. | Über die [[Sorridianische Kirche]] gelangte er an Kontakte zu einer Forschungsreise, die sich im Süden Caldagros mit dem Verhalten mehrerer lokaler Tierbestände beschäftigte. Als er im Alter von rund sechszehn Jahren war, lief er den Forschenden einfach hinterher. Diese akzeptierten seine Präsenz mit gleichgültiger Miene und ließen ihn gewähren. Er stellte sich anschließend nützlich an, als sie Hilfskräfte für die Zählung der Arten benötigten. Man stellte Nicoló eine Arbeitsstelle in Aussicht, sofern er mit in das teils wiederaufgebaute [[Jevasqèz]] kam. Er ging dort in die Lehre und führte vor allem Assistentenarbeiten aus. Seine Wohnung war eine heruntergekommene Kaschemme, er ernährte sich von Resten, um das verbliebene Geld an seine Familie senden zu können. Nach mehreren Jahren undankbarer Schreibarbeit finanzierte man ihm einige Studien an verschiedenen Lehrstätten, die er mit Auszeichnung abschloss. Gerade seine Darstellungen und Zeichnungen zu Schemata sowie die Niederschriften zur Feldforschung konnten überzeugen. | ||
− | 1354 AD kehrte er seinen Unterstützern den Rücken und kehrte anlässlich der [[Bestattung]] seiner Mutter zurück an die Küste. Gemeinsam mit seiner Schwester veräußerte er das dort | + | 1354 AD kehrte er seinen Unterstützern den Rücken und kehrte anlässlich der [[Bestattung]] seiner Mutter zurück an die Küste. Gemeinsam mit seiner Schwester veräußerte er das dort geerbte Bauernhaus seiner Familie und machte sich auf den Weg in die [[Unbekannte Lande|Unbekannten Lande]]. Zuerst verblieb er einige Jahre auf [[Cerrona]]. Mit seinen Ersparnissen und der Arbeit seiner Schwester gelang es ihm mehrere Schriften über die Landwirtschaft der Kolonien der [[Westwind-Inseln]] anzufertigen. Ebenso fertigte er Schriften über die Tierwelt des neuen Kontinents, die sich vor allem mit [[Vögel|Vögeln]] und [[Fische|Fischen]] befassten. Nachdem seine Schwester Natalia 1359 AD den [[Ehebund]] schloss und mit ihrem Gemahl ans Festland zurückkehrte, entschloss sich Nicoló nach [[Apacista]] aufzubrechen. Hier stellte er sich in den Dienst der Stadt und eines Landwirten, um die Qualität der Äcker mit qualifizierter Forschung zu verbessern. Das Ziel verfehlte er zwar, doch konnte er immerhin seine eigenen Ambitionen verfolgen. Er unternahm mehrere Studien über [[Wirbellose|Insekten]] und die lokale Fauna, die er gewinnbringend verkaufen konnte. |
Mithilfe seiner über die Zeit intensivierten Kameradschaft zu [[Lelia Mirta Pezutto]] versuchte Li Boni den Aufstieg über das Apacista vom Rest des Kontinents abschneidende [[:Kategorie:Gebirge|Gebirge]]. Trotz des Verlustes beinahe ihres gesamten Gepäcks gelang den beiden Abenteurern, bedingt durch günstige Winde und einen wachen Geist, der Überstieg. Sowohl Nicoló Li Boni als auch Pezutto kehrten bis heute nicht zurück. Sie wurden in den offiziell Aufzeichnungen der Stadt als verschollen verzeichnet. | Mithilfe seiner über die Zeit intensivierten Kameradschaft zu [[Lelia Mirta Pezutto]] versuchte Li Boni den Aufstieg über das Apacista vom Rest des Kontinents abschneidende [[:Kategorie:Gebirge|Gebirge]]. Trotz des Verlustes beinahe ihres gesamten Gepäcks gelang den beiden Abenteurern, bedingt durch günstige Winde und einen wachen Geist, der Überstieg. Sowohl Nicoló Li Boni als auch Pezutto kehrten bis heute nicht zurück. Sie wurden in den offiziell Aufzeichnungen der Stadt als verschollen verzeichnet. | ||
==Persönlichkeit== | ==Persönlichkeit== | ||
− | Der [[Sorridianer]] | + | Der [[Sorridianer]] galt als hartarbeitender und fokussierter Forscher. Er stellte den wissenschaftlichen Erfolg über andere Kriterien, sodass man ihm nachsagt andere Aspekte für die Forschung vollkommen vernachlässigt zu haben. Li Boni ging bis zuletzt gerne Risiken ein, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Vor allem aber hielt er sich mehrfach in seinem Leben nicht an Abmachungen, um eigenen Fortschritt zu erzielen. Dies sorgte dafür, dass ihm zeitweise mit einem gewissen Misstrauen begegnet wurde. Zu seiner Familie pflegte er kein tiefes Verhältnis mehr, lediglich mit seiner Schwester soll er in losem Briefkontakt gestanden haben. Nach ihrem Wegzug sei das Band aber noch loser geworden, als es ohnehin zuvor war. Freundschaften und Bekanntschaften scheinen ihm eher unwichtig gewesen zu sein, da er sich nicht wirklich um solche Bande scherrte. Lediglich die Beziehungen zu einigen liebreizenden Damen war ihm als Ausgleich wichtig. Diese überschüttete er mit Geschenken und netten Abenden in der Taverne, wenn er sie dafür zum Abschluss möglichst mit in das eigene Bett nehmen konnte. |
Im Alltag habe er eher pragmatisch gedacht, dennoch viele alltägliche Angelegenheiten eher liegenlassen. Seine Behausungen seien oft in reines Chaos gestürzt gewesen und auch das Gebet habe er mehr vergessen, als aktiv vernachlässigt. Sein Schreibstil gilt als aktiv beschreibend, wenngleich er sich vor allem auf die eindeutig wahrnehmbaren Fakten und offensichtlichen Erkenntnisse beschränkt. Li Boni gilt aufgrund seiner Feststellungen zu Tieren und Pflanzen der Unbekannten Lande gewissermaßen als Vorreiter. Von ihm stammen wesentliche Teile der bisher bekannten Erkenntnisse zum unbekannten Kontinent, vor allem wenn es um detaillierte Langzeitbeobachtungen und genaue Zeichnungen geht. | Im Alltag habe er eher pragmatisch gedacht, dennoch viele alltägliche Angelegenheiten eher liegenlassen. Seine Behausungen seien oft in reines Chaos gestürzt gewesen und auch das Gebet habe er mehr vergessen, als aktiv vernachlässigt. Sein Schreibstil gilt als aktiv beschreibend, wenngleich er sich vor allem auf die eindeutig wahrnehmbaren Fakten und offensichtlichen Erkenntnisse beschränkt. Li Boni gilt aufgrund seiner Feststellungen zu Tieren und Pflanzen der Unbekannten Lande gewissermaßen als Vorreiter. Von ihm stammen wesentliche Teile der bisher bekannten Erkenntnisse zum unbekannten Kontinent, vor allem wenn es um detaillierte Langzeitbeobachtungen und genaue Zeichnungen geht. | ||
[[Kategorie:Person]][[Kategorie:Königreich Sorridia]] | [[Kategorie:Person]][[Kategorie:Königreich Sorridia]] |
Aktuelle Version vom 5. Februar 2025, 13:25 Uhr
Nicoló Li Boni ist ein sorridianischer Wissenschaftler und Forschungsreisender. Aufgrund seiner Erkenntnisse über die Tier- und Pflanzenwelt der Unbekannten Lande gilt er als überregional bekannte Persönlichkeit. Der im sorridianischen Jevasqèz geborene Mann gilt mittlerweile als verschollen, nachdem er gemeinsam mit Lelia Mirta Pezutto das Gebirge vor Apacista überwunden haben soll.
Werdegang
Geboren im Jahr 1330 AD als zweites Kind einer halbwegs wohlhabenden Kaufmannsfamilie im südlichen Teil von Jevasqèz wuchs Li Boni in seinen ersten Lebensjahren recht behütet auf. Neben seiner älteren Schwester Natalia wurde er von der Mutter reichlich oft bevorzugt. Dafür nahm der gemeinsame Vater, Mattheo, seine Tochter beinahe jeden Tag mit in das familiäre Weingeschäft. Bis zu seinem siebten Lebensjahr konnte der Junge nur durch die Bildungseinheiten seiner Mutter einfache Rechenkenntnisse und das Lesen lernen. Als seine Eltern ihn gerade in eine recht kostspielige öffentliche Schule schicken wollten, erklärte Tasperin Sorridia den Krieg. Die Gefechte sorgten schnell dafür, dass auch der Sorridianische Bürgerkrieg ausbrach. Jevasqèz wurde heftig getroffen. Wenige Wochen später brannte der Weinhandel der Familie, Nicoló und seine Familie flohen daraufhin aus der Stadt. Nach zwei Monaten Reise durch mehrere Zwischenlager kam die Familie bei einer Großtante mütterlicherseits an der Südküste Caldagros zur Ruhe. Der Vater wurde jedoch nach wenigen Wochen eingezogen und fiel vermutlich 1339 AD in einem Kampf bei Padarak.
Li Boni musste daraufhin bei den älteren Fischern im Dorf aushelfen, um die geschrumpfte Familie zu ernähren. Seine Mutter brachte ihm die vom Vater übernommen wirtschaftlichen Kenntnisse bei, die sie selbst im Laufe der Ehejahre erlangt hatte. Zeitgleich ging sie mit der Schwester Wäsche für wohlhabendere Personen waschen und verkaufte gefundene Wurzeln auf dem Markt. Ihr Sohn begleitete sie immer öfter bei ihren Ausflügen in den Wald. Die aus einer Bauernfamilie stammende Mutter mit dem Namen Litta konnte ihrem Sohn viel über die heimischen Pilzbestände oder auch die stellenweise überall wuchernden Wildgewächse erzählen. Als der Sorridianische Bürgerkrieg zu Ende ging und klar wurde, dass der Familienvater nie zurückkehren würde, schickte seine Mutter ihn in eine Anstellung beim örtlichen Kirchenamt. Der kleine Nicoló konnte hier seine Schreibfertigkeiten verbessern. Er stahl hier und da immer wieder Papier, welches er zum Malen von Pflanzen und Tieren benutzte. Seine Sammlungen aus dieser Zeit band er in einem alten Ziegenfell zusammen, welches er eigenen Angaben zufolge, Jahre später an einen wohlhabenden Unterstützer veräußerte.
Über die Sorridianische Kirche gelangte er an Kontakte zu einer Forschungsreise, die sich im Süden Caldagros mit dem Verhalten mehrerer lokaler Tierbestände beschäftigte. Als er im Alter von rund sechszehn Jahren war, lief er den Forschenden einfach hinterher. Diese akzeptierten seine Präsenz mit gleichgültiger Miene und ließen ihn gewähren. Er stellte sich anschließend nützlich an, als sie Hilfskräfte für die Zählung der Arten benötigten. Man stellte Nicoló eine Arbeitsstelle in Aussicht, sofern er mit in das teils wiederaufgebaute Jevasqèz kam. Er ging dort in die Lehre und führte vor allem Assistentenarbeiten aus. Seine Wohnung war eine heruntergekommene Kaschemme, er ernährte sich von Resten, um das verbliebene Geld an seine Familie senden zu können. Nach mehreren Jahren undankbarer Schreibarbeit finanzierte man ihm einige Studien an verschiedenen Lehrstätten, die er mit Auszeichnung abschloss. Gerade seine Darstellungen und Zeichnungen zu Schemata sowie die Niederschriften zur Feldforschung konnten überzeugen.
1354 AD kehrte er seinen Unterstützern den Rücken und kehrte anlässlich der Bestattung seiner Mutter zurück an die Küste. Gemeinsam mit seiner Schwester veräußerte er das dort geerbte Bauernhaus seiner Familie und machte sich auf den Weg in die Unbekannten Lande. Zuerst verblieb er einige Jahre auf Cerrona. Mit seinen Ersparnissen und der Arbeit seiner Schwester gelang es ihm mehrere Schriften über die Landwirtschaft der Kolonien der Westwind-Inseln anzufertigen. Ebenso fertigte er Schriften über die Tierwelt des neuen Kontinents, die sich vor allem mit Vögeln und Fischen befassten. Nachdem seine Schwester Natalia 1359 AD den Ehebund schloss und mit ihrem Gemahl ans Festland zurückkehrte, entschloss sich Nicoló nach Apacista aufzubrechen. Hier stellte er sich in den Dienst der Stadt und eines Landwirten, um die Qualität der Äcker mit qualifizierter Forschung zu verbessern. Das Ziel verfehlte er zwar, doch konnte er immerhin seine eigenen Ambitionen verfolgen. Er unternahm mehrere Studien über Insekten und die lokale Fauna, die er gewinnbringend verkaufen konnte.
Mithilfe seiner über die Zeit intensivierten Kameradschaft zu Lelia Mirta Pezutto versuchte Li Boni den Aufstieg über das Apacista vom Rest des Kontinents abschneidende Gebirge. Trotz des Verlustes beinahe ihres gesamten Gepäcks gelang den beiden Abenteurern, bedingt durch günstige Winde und einen wachen Geist, der Überstieg. Sowohl Nicoló Li Boni als auch Pezutto kehrten bis heute nicht zurück. Sie wurden in den offiziell Aufzeichnungen der Stadt als verschollen verzeichnet.
Persönlichkeit
Der Sorridianer galt als hartarbeitender und fokussierter Forscher. Er stellte den wissenschaftlichen Erfolg über andere Kriterien, sodass man ihm nachsagt andere Aspekte für die Forschung vollkommen vernachlässigt zu haben. Li Boni ging bis zuletzt gerne Risiken ein, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Vor allem aber hielt er sich mehrfach in seinem Leben nicht an Abmachungen, um eigenen Fortschritt zu erzielen. Dies sorgte dafür, dass ihm zeitweise mit einem gewissen Misstrauen begegnet wurde. Zu seiner Familie pflegte er kein tiefes Verhältnis mehr, lediglich mit seiner Schwester soll er in losem Briefkontakt gestanden haben. Nach ihrem Wegzug sei das Band aber noch loser geworden, als es ohnehin zuvor war. Freundschaften und Bekanntschaften scheinen ihm eher unwichtig gewesen zu sein, da er sich nicht wirklich um solche Bande scherrte. Lediglich die Beziehungen zu einigen liebreizenden Damen war ihm als Ausgleich wichtig. Diese überschüttete er mit Geschenken und netten Abenden in der Taverne, wenn er sie dafür zum Abschluss möglichst mit in das eigene Bett nehmen konnte.
Im Alltag habe er eher pragmatisch gedacht, dennoch viele alltägliche Angelegenheiten eher liegenlassen. Seine Behausungen seien oft in reines Chaos gestürzt gewesen und auch das Gebet habe er mehr vergessen, als aktiv vernachlässigt. Sein Schreibstil gilt als aktiv beschreibend, wenngleich er sich vor allem auf die eindeutig wahrnehmbaren Fakten und offensichtlichen Erkenntnisse beschränkt. Li Boni gilt aufgrund seiner Feststellungen zu Tieren und Pflanzen der Unbekannten Lande gewissermaßen als Vorreiter. Von ihm stammen wesentliche Teile der bisher bekannten Erkenntnisse zum unbekannten Kontinent, vor allem wenn es um detaillierte Langzeitbeobachtungen und genaue Zeichnungen geht.