Leändischer Herold: Unterschied zwischen den Versionen
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Maßgeblich seien die Wissensuchenden des Herolds an der Aufdeckung des Schwarzen Tabaktags mit der [[Leändische Handelskompanie]] oder auch der Begleitung des [[Kampf der Kolonien|Kampfs der Kolonien]] beteiligt gewesen. Selbst die Gründung des [[Fallicer Bund|Fallicer Bunds]] nach dem schrecklichen Bürgerkrieg konnte dank den eifrigen Mitarbeitern der Zeitung mitverfolgt werden. | Maßgeblich seien die Wissensuchenden des Herolds an der Aufdeckung des Schwarzen Tabaktags mit der [[Leändische Handelskompanie]] oder auch der Begleitung des [[Kampf der Kolonien|Kampfs der Kolonien]] beteiligt gewesen. Selbst die Gründung des [[Fallicer Bund|Fallicer Bunds]] nach dem schrecklichen Bürgerkrieg konnte dank den eifrigen Mitarbeitern der Zeitung mitverfolgt werden. | ||
− | Im [[Zeitrechnung|Wolfsmond] (Januar) 1355 AD brachte der Leändische Herold ein Extrablatt mit einer schockierenden Nachricht heraus. Die Redakteure hätten herausgefunden, dass eine eine Konspiration des [[Silvanische Kirche|Silvanischen Kirchenrats]] jahrelang eine Lüge über Leändrien und seine Einwohner gelegt habe. Die Wahrheit über den Tod von Sir [[Walter Ripel]], dem ehemaligen Hochmeister des [[Solaner Orden|Solaner Ordens]] sei den Menschen vorenthalten worden. Ripel sei bereits seit längerer Zeit, wenn nicht gar seit Jahren, nicht mehr gesehen worden. Aus den [[Orden]] hieß es stets, dass er sich wegen wichtiger Unternehmungen zurückgezogen habe. In Wahrheit sei er aber längst verstorben und sein Nachfolger, Sir [[Victor Saltzbrandt]] habe jahrelang in seinem Namen agiert. Die gesamte Silvanische Kirche sei mittelbar in dieses verabscheuungswürdige Verhalten eingebunden gewesen; wenn nicht sogar dafür maßgeblich verantwortlich. | + | Im [[Zeitrechnung|Wolfsmond]] (Januar) 1355 AD brachte der Leändische Herold ein Extrablatt mit einer schockierenden Nachricht heraus. Die Redakteure hätten herausgefunden, dass eine eine Konspiration des [[Silvanische Kirche|Silvanischen Kirchenrats]] jahrelang eine Lüge über Leändrien und seine Einwohner gelegt habe. Die Wahrheit über den Tod von Sir [[Walter Ripel]], dem ehemaligen Hochmeister des [[Solaner Orden|Solaner Ordens]] sei den Menschen vorenthalten worden. Ripel sei bereits seit längerer Zeit, wenn nicht gar seit Jahren, nicht mehr gesehen worden. Aus den [[Orden]] hieß es stets, dass er sich wegen wichtiger Unternehmungen zurückgezogen habe. In Wahrheit sei er aber längst verstorben und sein Nachfolger, Sir [[Victor Saltzbrandt]] habe jahrelang in seinem Namen agiert. Die gesamte Silvanische Kirche sei mittelbar in dieses verabscheuungswürdige Verhalten eingebunden gewesen; wenn nicht sogar dafür maßgeblich verantwortlich. |
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Version vom 7. März 2024, 12:40 Uhr
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Der Leändische Herold ist eine in ganz Leändrien sowie den Kolonien der leändrischen Nationen in den Unbekannten Landen sowie auf Totonia erscheinende Zeitung. Sie wird durch die gleichnamige Organisation des Leändischen Herolds recherchiert, erstellt, veröffentlicht und publiziert. Der Herold erscheint unregelmäßig, ist aber zugleich die weitreichendste Zeitung Athalons. Sie wird auf Tasperin, Sorridianisch und Kalifatisch gedruckt.
Geschichte
Obgleich lokale Nachrichtenblätter und vor allem handgeschriebene Aushänge schon seit der Zeit des Mittländischen Imperiums verbreitet sind, setzten sich erst um 1150 AD wirkliche publizierte Zeitungen in regelmäßiger Auflage durch. Die größte Einschränkung lag jedoch in der händisch abzuschreibenden Vervielfältigung, sodass einzelne Exemplare gleichzeitig teuer und selten waren. Häufig wurden die Schriftsammlungen daher unter ganzen Dorfgemeinschaften weitergereicht, damit für den Kauf einer Ausgabe zusammengelegt werden konnte.
Für die langfristige Planung von Unternehmungen wohlhabender Händler und besonders von Handelsgesellschaften, Warenverkäufern und Zwischenhändlern reichten lokalen Nachrichten meist nicht aus. Aus der reinen Notwendigkeit etablierten mehrere Tasperiner Kornhändler aus Linnigh daher um 1173 AD mit ihren Zulieferern sowie Abnehmern in Carviel, Rabenfels und Auenthal die gegenseitige regelmäßige Überlieferung aller Wirtschaftsnachrichten aus dem Umkreis per Brief. Da die meisten Händler nur ihre nachgeordneten Schriftkundigen einsetzten, wurde kaum zwischen wichtigen und vernachlässigbaren Meldungen differenziert. Manche Berichte waren daher schlichtweg voller Tratscherzählungen. Zusätzlich machten sich auch Kinder und Gattinen der Händler den monatlichen Austausch zu Nutze, um Freunden und Familie ebenso zeitig Nachrichten ohne Mehrkosten überbringen zu können. Über drei Jahre fuhren die Händler mit dieser Taktik sehr gut und erzielten durch die verbesserte Informationslage Spitzengewinne.
Etwa im Wolfsmond (Januar) 1177 AD wurden die monatlichen Briefe durch hauptamtliche Nachrichtenschreiber in wöchentliche Übersendungen umgewandelt. Das Netz wurde darüber hinaus bis nach Silventrum und Sorridia erweitert. Ein halbwegs zentral in Zweibach platziertes Verteilerzentrum mit zwei angestellten Schriftgelehrten sammelte alle Informationen und gab sie nach Eingang zusammengefasst weiter. Die ersten überregionalen Zeitungsberichte waren geboren. Um als kompetenter Arbeitgeber auf dem Markt auftreten zu können, suchten die Kornhändler einen gemeinsamen und zusammenführenden Namen. In Bezug auf den alle verbindenden Leändischen Ozean, und auch ein wenig in Anlehnung an die noch junge Leändische Handelskompanie, ward der Leändische Herold geboren.
Die Kornhändler erweiterten ihr Angebot auf weitere Branchenzweige und begannen Mitgliedschaftsbeiträge zur Finanzierung des Unterfangens zu erheben. Als Ausgleich mussten in größeren Orten keine eigenen Marktbeobachtungen und Berichte mehr abgesandt werden, da weitere angestellte Marktbeobachter diese Rolle übernahmen. Ab ca. 1183 AD erweiterte der sich immer mehr verselbstständigende Leändische Herold sein Angebot auf überregionale Nachrichten von Interesse. Mitglieder konnten reine Wirtschaftsnachrichten, oder gegen einen verträglichen Aufpreis, auch wichtige Ereignisse in Erfahrung bringen. In immer mehr Städten gab es Abnehmer, Empfänger und bald auch Schreiberlinge des Leändischen Herolds. Bei vielen von ihnen handelte es sich nur um teilbeschäftigte Mitarbeiter, die eng in der lokalen Gesellschaft verwurzelt waren und so über Kontakte reichlich Informationen beschaffen konnten. Dennoch schien sich das System des Leändischen Herolds durchzusetzen.
Die größte Arbeit machte immer noch das Vervielfältigen der eingegangenen Nachrichten. Der Hauptsitz in Zweibach wurde daher massiv ausgebaut. Der Herold galt zeitweise sogar als karitative Organisation, als sie rund zwei Dutzend Kinder aus den Waisenhäusern holten und ihnen ein gutes Leben im Gegenzug für ihre Arbeit versprachen. Sie lehrten die Kinder das saubere Schreiben und hatten innerhalb eines Jahres über zwanzig weitere Schreibkräfte für wenig Geld. Zeitgleich wurden erste offizielle Übersetzer für das Sorridianische angeworben. Der Herold expandierte sein Angebot nach Weidtland, Klanreich Kaledon und Königreich Éireann sowie in die restlichen Teile des Heiligen Sorridianischen Reiches und bis nach Nostrien. Im Herbst 1203 AD folgte dann eine Sprachauflage auf Kalifatisch sowie der Vertrieb im Kalifat Al'bastra.
Der Herold fuhr lange erfolgreich mit seinen Wirtschaftsnachrichten und überregionalen Ereignismeldungen. Besonders die Arbeitsbeschaffung für mittellose Kinder ließ den Leändischen Herold immer wieder in einem guten Licht dastehen, selbst wenn die Arbeitsbedingungen nach dem 14. Lebensjahr durch das Gehuurde Slaaf eher an Sklaverei erinnerten. Ein weiterer Ausbau der Kapazitäten war aber mit dem bisherigen Verteilwesen auf Briefbasis nicht möglich.
Deswegen entschloss sich das aus den größten Anteilseignern bestehende Vorstandsorgan der Organisation anstelle von Briefen immer gleiche Zeitungen zu erstellen. Auf großen Papierbahnen wurden immer wieder dieselben Texte abgeschrieben, gefaltet und in kompakterem Format an die Mitglieder zugestellt. Texte wurden heruntergebrochen und ein ganzes Kompendium an Abkürzungen herausgegeben. Manche alte Ausgabe des Herolds erinnert deshalb an einen verschlüsselten Bericht für den eigene Übersetzer notwendig geworden waren.
Eine Lösung für diese Schwierigkeiten im Textverständnis tat sich erst 1313 AD mit der Erfindung der Druckerpresse auf. Der Leändische Herold war einer der größten Finanzierer und Befürworter des Drucks von Texten. Unmengen Gelder investierten sie in die Ausbildung ihrer ehemaligen Schreiberlinge, die fortan die Pressen bedienten und so mit den Vorlagen deutlich mehr Inhalt in einem Bruchteil der Zeit zugänglich machen konnten. Nach zwei Jahren, 1315 AD, wurden die Mitgliedschaftsbeiträge durch lokale Vertriebsstellen ersetzt. Der Leändische Herold war auf einmal für eine breite Masse an Menschen zugänglich geworden und verbreitete sich weiter wie eine Flut des Leändischen Ozeans über den Kontinent.
Heute stellt er die größte und wichtigste Nachrichtenquelle in ganz Leändrien dar. Er ist auf allen geläufigen Sprachen verfügbar und ermöglicht regelmäßig allen Menschen mit der Fähigkeit zum Lesen einen regen Informationsaustausch über die wichtigsten bekannten Ereignisse auf Athalon. Er bietet auch weiterhin Zusatzteile über wirtschaftliche Entwicklungen an.
Struktur
Die Organisation des Herolds ist weitgehend dezentral mit einer vorgebenden Redaktion organisiert. Lokale Informationsvermittler erhalten auf Kommissionsbasis für Einreichungen Lohn. Sie müssen dafür schriftliche Berichte entweder direkt an die Redaktion im Silventrumer Zweibach oder an ihren lokalen Vermittel übersenden. Anhand der Berichte fertigt die Redaktion in Zweibach dann den eigentlichen Leändischen Herold, die in zwei Druckhallen im hinteren Teil der Stadt ausgefertigt wird. Eilboten verteilen daraufhin, so zeitnah wie eben möglich, die neuen Zeitungsausgaben an die Vertriebsstellen überall in Leändrien.
Die eigentliche Ausgabe wird auf Tasperin angefertigt. Die Übersetzer des Leändischen Herolds sitzen mittlerweile in Schattpur für das Kalifat Al'bastra und seit 1360 AD Le Tiullé für den sorridianischsprachigen Raum. Während die kalifatische Ausgabe auch in Schattpur gedruckt wird, befindet sich die Druckerei für Sorridia in Verteau. Eine Kette aus Eilboten reitet oft die Nächte hindurch, um dem großen Konkurrenten in Sorridia, La Grande Foglia, zuvorzukommen.
Als Verkaufsstelle kann sich beinahe jedes Gewerbe von ansehnlichem Ruf bewerben. Selbst Stadtverwaltungen sind oft ermächtigt für ein erträgliches Nebeneinkommen den Leändischen Herold (und andere Zeitungen bzw. Nachrichtenblätter) zum Verkauf auszustellen. In Al'bastra haben sich Gewürzstände als Verkäufer etabliert, in Tasperin und Silventrum eher Kneipen und Bäcker. In Sorridia und Patrien kauft man sich seine Ausgabe für gewöhnlich bei Fuhrmännern und -frauen.
Bekannte Enthüllungen
Regelmäßig ist der Leändische Herold in empfindliche Enthüllungen von Verbrechen, Missetaten oder auch schockierenden Ereignissen involviert. Oftmals sind seine Schreiberlinge schon selbst zu großen Veranstaltungen eingeladen (oder finden einen Weg hinein, um direkt von der Quelle zu berichten. Beispielsweise im Seidenembargo schafft es die Allgemeinheit nur dank den regelmäßigen Berichten des Herolds den Überblick über den aktuellen Stand der Dinge zu behalten.
Maßgeblich seien die Wissensuchenden des Herolds an der Aufdeckung des Schwarzen Tabaktags mit der Leändische Handelskompanie oder auch der Begleitung des Kampfs der Kolonien beteiligt gewesen. Selbst die Gründung des Fallicer Bunds nach dem schrecklichen Bürgerkrieg konnte dank den eifrigen Mitarbeitern der Zeitung mitverfolgt werden.
Im Wolfsmond (Januar) 1355 AD brachte der Leändische Herold ein Extrablatt mit einer schockierenden Nachricht heraus. Die Redakteure hätten herausgefunden, dass eine eine Konspiration des Silvanischen Kirchenrats jahrelang eine Lüge über Leändrien und seine Einwohner gelegt habe. Die Wahrheit über den Tod von Sir Walter Ripel, dem ehemaligen Hochmeister des Solaner Ordens sei den Menschen vorenthalten worden. Ripel sei bereits seit längerer Zeit, wenn nicht gar seit Jahren, nicht mehr gesehen worden. Aus den Orden hieß es stets, dass er sich wegen wichtiger Unternehmungen zurückgezogen habe. In Wahrheit sei er aber längst verstorben und sein Nachfolger, Sir Victor Saltzbrandt habe jahrelang in seinem Namen agiert. Die gesamte Silvanische Kirche sei mittelbar in dieses verabscheuungswürdige Verhalten eingebunden gewesen; wenn nicht sogar dafür maßgeblich verantwortlich.