Weissenstein
Weissenstein | |
---|---|
Name | Weissenstein |
Bewohner | 32.650 Einwohner |
Regentschaft | Erzbischof Waltmund Tirskalium |
Garnisonen | Solaner Orden |
Tempel | Kathedrale der silvanischen Kirche |
Wirtschaft | fokussiert um Akademie und Orden |
Besonderheiten | Akademie von Weissenstein |
Stimmung | Überwachend und bestrafend |
Weissenstein ist eine unter kirchliche Führung gestellte Planstadt der Silvanischen Kirche in der tasperinischen Provinz der Herzlande. Die Stadt ist vor allem durch die namensgebende Akademie von Weissenstein bekanntgeworden. Daneben gilt Weissenstein mittlerweile als Zentrum der Orden der Silvanischen Kirche.
Geographie
Allgemeines
Weissenstein liegt nicht weit entfernt des Leinburger Meerbusens, nördlich der Hauptstadt Tasperins, Carviel. Nordöstlich befindet sich die Prage, südöstlich die vor allem für ihre Reitställe bekannte Stadt Silvarhof. Weissenstein wurde absichtlich entfernt von größeren Wasserquellen und Gebirgen im tasperinischen Flach- und Weideland begründet. Um die Stadt herum liegen in einiger Entfernung zahlreiche dichte Mischwälder und Gehöfte aller Art.
Gewässer
Sowohl der Leinburger Meerbusen als auch die Prage liegen weit mehr als einen Tagesmarsch entfernt von Weissenstein. Lediglich einige kleine Bäche und Weiher befinden sich in Reichweite, vereinzelt umgeben von größeren Wäldern oder inmitten der weiten Weizenfelder gelegen. Ihr Trinkwasser bezieht die Stadt aus mehreren Brunnenanlagen im Stadtgebiet, die vor allem durch Strafarbeiten regelmäßig erweitert werden. Diese im Volksmund als Blutsbrunnen bekannten Wasserquellen haben einen eher schlechten Ruf, sind aber die einzige Möglichkeit an das belebende Nass zu kommen. Die Verteilung wird vor allem durch Wasserwagen vor einem Pferdegespann, ähnlich einer Kutsche, wahrgenommen.
Einige kleine Springbrunnen sollen das Stadtbild erheben. Einer dieser Brunnen basiert auf einem stark verkleinerten Nachbau des Brunnen des Ursprungs und befindet sich auf dem Kathedralsplatz der Stadt Weissenstein.
Klima
Das Klima gleicht stark der Hauptstadt Carviel und kann generell als angenehm beschrieben werden. Während die Sommermonate mit Temperaturen um bis zu 25 Grad locken und nur wenig Wind die Stadt erfrischt, fallen die Temperaturen zum Herbstbeginn auf rund 15 Grad ab. Ebenso ereignet sich der alljährliche Frühling mit leicht steigenden Temperaturen, die sich aber gern unberechenbar zeigen. Wenn am Vortag eher kalte zehn Grad zu spüren waren, können am Folgetag mit Leichtigkeit schon 20 Grad auf dem Thermometer zu erkennen sein. Ebenso wenig einzuschätzen sind die starken Herbst- und Frühlingsgewitter, die über den Sommer hinweg aussetzen. Die Winter gelten meist als milde und wirklich bleibender Schnee ist nur alle drei oder vier Jahre anzutreffen. Die Temperaturen halten sich manchmal über, manchmal um und manchmal unter dem Gefrierpunkt auf. Dafür werden die Bewohner Weissensteins nahezu jedes Jahr mit einer matschigen Schneepampe belohnt, die an Schuh und Huf kleben bleibt und sicherlich kein einziges Auge erfreut.
Flora und Fauna
Flora
Die eher triste Weissensteiner Innenstadt wird von nur wenigen bepflanzten Plätzen geprägt. Einzig einige mit Sitzbänken umgebene Lärchen prägen das Stadtbild, während vor allem mausgraue Stein- und rötliche Ziegelbauten die dominierenden Farben sind. Unkraut sprießt hier und da aus manch kleinerer Rasenfläche, die zwischen einzelnen Gebäuden der Akademie von Weissenstein platziert wurden. Ansehnliche Pflanzen oder auch Blumenbeete finden hingegen nur die wenigsten Einwohner Weissensteins. Nicht einmal Efeubewuchs oder kleine Hausgärten werden in der Innenstadt zugelassen, lediglich in den ärmeren Außenbezirken werden kleinere Gärten missbilligend geduldet.
Die Wohn- und Gasthäuser des hohen Klerus sowie die Akademie von Weissenstein selbst verfügen über einige Innenhöfe, die wildwachsende Gärten beinhalten. Auch hier sprießen Blumen nur mit großem Glück und Nutzpflanzen sind ebenso wenig anzutreffen. Dafür können die natürlich vorkommenden Johannisbeer- oder Holunderbüsche nahezu frei ausbreiten. Ihre Früchte bieten im Sommer eine kleine Erholungspause und sind zur Blütezeit gern die einzige farbliche Freude inmitten der grauen Steingebäude Weissensteins.
Fauna
Ebenso wie die Flora der Stadt, weist auch die Fauna nur eine grauschwarze Tristesse auf. Neben Krähen, Ratten und den Tasperiner Schäferhunden sind nur Nutztiere auf den Straßen unterwegs. Besonders Pferde und Maultiere dienen als Transportmittel und ziehen Kutschen wie Wägen durch die Straßen der Stadt. Der Solaner Orden hat mit der intensiven Nutzung von Schäferhunden als Jagd- und Wachhunde bereits 1303 AD begonnen. Heute gehören die durchaus ansehnlichen, aber niemals zu unterschätzenden, Tiere daher zum Stadtbild und sind oft an der Seite der Ordensritter zu finden.
Abseits der Straßen und versteckt ist nach intensiver Suche allerlei Ungeziefer anzutreffen. Besonders Ratten haben sich in den Gebäuden niedergelassen, während die Dachstühle von tiefschwarzen Krähen beherrscht werden. Auf dem Land mag der Schrei eines Hahnes die Bewohner am Morgen wecken, in Weissenstein ist es das allmorgendliche Krähen der Raben.
Geschichte
Weissenstein ist eine auf dem Reißbrett entworfene Planstadt mit einer keine zweihundert Jahre zurückreichenden Geschichte. Als die Akademie von Schwarzwasser 1179 AD trotz großer Proteste der Silvanischen Kirche begründet wurde, war dem Kirchenkonzil ihr allumfassendes Aufsichts- und Eingriffsrecht nicht genug. Sie befürchteten zeitnahe große Katastrophen durch die Existenz einer magiegestattenden und weltlich basierten Forschung. Über die nächsten zwei Jahre wandten sich die Anführer der Silvanischen Orden und die Erzbischöfe wiederholt ans das Kaiserhaus Tasperins. Als der Druck der mächtigen Kirche irgendwann zu groß wurde, überschrieb der Kaiser der Kirche das Gebiet der heutigen Stadt Weissenstein mit dem Ziel dort eine Akademie ähnlich Schwarzwassers unter ihrer eigenen vollständigen Kontrolle zu errichten.
Die ersten Bauarbeiten für Weissenstein begannen daher mit der Unterstützung der Revaniter um 1182 AD. Zunächst wurde ein großzügiges Versorgungsareal angelegt. Holzbarracken als Wohn- und Lebensbereiche der angeheuerten Arbeiter sollten die Moral heben und die Arbeiten gleichzeitig beschleunigen. Mit großen Summen erwarb die Silvanische Kirche nahegelegene Steinbrüche und Waldgebiete, um ausreichend Baumaterial fördern zu können. Im Frühjahr 1183 AD begannen die ersten echten Grundarbeiten an den äußeren Akademiegebäuden. Wenig später wurde der Grundstein für die Stadtmauer gelegt. Innerhalb von sieben Jahren waren Mauer und Akademie fertiggestellt, mittlerweile hatten sich erste Händler und Geschäfte sowie auch kleinere verarbeitende Betriebe im Stadtgebiet niedergelassen. Ansiedlungen und auch Geschäftsgründungen förderte die Kirche mit günstigen Geldvergaben, Mietunterstützungen oder sehr entgegenkommenden Landpreisen.
1190 AD konnten die Gebäude des Kirchenkonzils sowie die Niederlassung des Solaner Ordens vollendet werden. Erste Ordensritter zogen ein und bildeten schnell den größten Teil der Bewohner Weissensteins. Der Bau der Kathedrale auf dem Kathedralsplatz wurde erst 1217 AD beendet. In der Zwischenzeit dienten vor allem kleinere Heiligenschreine und Hausaltäre als Ersatz für das fehlende Gotteshaus Deyn Cadors. In einer offiziellen Einweihungsfeier wurde im Jahr 1201 AD die Akademie von Weissenstein durch die Silvanische Kirche begründet und Weissenstein nahm seine offizielle Funktion auf.
Bis heute ist die Stadt durch das Wachstum von Kirche und Akademie geprägt. Der innere Stadtkern innerhalb der Mauern ist eine lebendige, wenngleich auch eher unbefriedigte, Stadt geworden. Besonders die Totalüberwachung durch die Orden prägt das Leben innerhalb Weissensteins. In den Bezirken außerhalb der Mauer nimmt diese Überwachung nur marginal ab, doch können die Händler- und Handwerkerfamilien hier immerhin ihrem Privatleben ein wenig ungestörter nachgehen.
Politik und Wirtschaft
Die Stadt Weissenstein ist an vorderster Stelle Zentrum der Akademie von Weissenstein. Aus diesem Grund ist ebenfalls eine extreme Präsenz Silvanischer Kirchenorden in der Stadt vorhanden. Allen voran bewachen Solaner Ordensritter die in die Akademie eingegliederten Magier sowie die Liegenschaften der Akademie. Zahlreiche andere Orden sind ebenfalls vertreten, um einen reibungslosen Ablauf des alltäglichen Lebens innerhalb der von der Akademie geprägten Stadt zu gewährleisten.
Das gesamte regionale Gebiet um Weissenstein ist der Silvanischen Kirche als Bodenbesitz durch die Tasperiner Krone überschrieben worden. Es steht damit unter der beinahe uneingeschränkten Herrschaft der Silvanischen Kirche Deyn Cadors. Der in Weissenstein eingesetzte Erzbischof Waltmund Tirskalium übt diese Kontrolle stellvertretend für das Kirchenkonzil aus. Er gilt als streng und unnachsichtig, gelegentlich als Hardliner und Frauenfeind. Der überwiegende Teil dieser Eigenschaften stellt jedoch die vom Konzil gewünschten Anforderungen an den Statthalter in Weissenstein dar. Neu eingeführt durch Tirskalium sind weitaus geringere Steuersätze für Gewerbetreibende innerhalb der Stadtmauern von Weissenstein, um die Betriebe in der Stadt zu halten. Im Vergleich zu anderen Städten können Händler und Handwerker so rund die Hälfte ihrer Steuerlast einsparen, wenn sie dafür das triste und durch alltägliche Kontrolle geprägte Leben in der Ordensstadt in Kauf nehmen wollen.
Die Stadtmauer Weissensteins ist hoch, ständig besetzt und umgibt vollständig das Stadtgebiet. Die mehrfach besetzten Torposten kontrollieren jede ein- und ausgehende Lieferung sowie alle Personen, die Weissenstein betreten wollen. Noch aufmerksamer sind sie allerdings bei all denjenigen, die Weissenstein verlassen wollen. Es wird genauestens auf die Brandmarkungen der Mitglieder der Akademie von Weissenstein geachtet, um Ausbrüche und damit mögliche Katastrophen zu verhindern. Die ständige Kontrolle erstreckt sich auch in viele andere Gebiete des Alltags. Dadurch ist die Stimmung eher unbefriedigt, die zivile Bevölkerung oft gereizt. Weissenstein bietet kaum Möglichkeiten abseits der Arbeit zur Ruhe zu kommen. Freudenhäuser und auch größere Schenkstuben sind verboten. Lediglich Bier wird in einigen von der Kirche unterhaltenen Brauereien hergestellt und nur unter Lizenz verkauft. Musik, Tanz oder Theatervorführungen werden überhaupt nicht angeboten. Zuletzt wirken die regelmäßigen Magierverbrennungen vor den Toren nicht gerade förderlich auf das Gesamtbild einer Stadt.
Nichtsdestotrotz sollten sich Händler und Kaufleute nicht von Weissenstein abschrecken lassen. Die Kirche bezahlt gutes Geld für angebotene Dienste und ist auf jeden Arbeiter angewiesen. Stets pünktlich und stets zur vollen Zufriedenheit wird der vereinbarte Betrag ausgehändigt; etwas was man abseits von Weissenstein eher selten erlebt. Der niedrige Steuersatz und auch die geringen Pachtkosten auf dem Land der Silvanischen Kirche locken diejenigen an, die sich von harter und ehrlicher Arbeit sowie einem Leben unter der Hand Deyn Cadors nicht abschrecken lassen.
Gesellschaft und Kultur
Wie das gesamte Leben der Stadt ist auch die Gesellschaft ausschließlich auf die Kirche und ihren nachgeordneten Institutionen ausgerichtet. Neben dem Erzbischof genießen alle Ordensritter und -mitglieder gehobenen Status in im gesamten Stadtgebiet. Sie logieren auf Kosten der Kirche sofern sie ihrer Arbeit nachgehen und ihren Dienst für Deyn Cador verrichten. Darunter folgen die freien Arbeiter, Handwerker und Händler mitsamt ihrer Familien. Von ihnen wird ein ausgeprägter Glaube, ständiges Erscheinen in den Messen und der Wille zur ehrlichen Arbeit erwartet. Wer sich all diesen Anforderungen hingibt, wird mit geringen Steuersätzen, entgegenkommenden Pachten und einem Leben in relativer Sicherheit unter Obhut der Kirche belohnt. Leidig haben es dagegen die magiefähigen Mitglieder der Akademie von Weissenstein, die unter widrigen Bedingungen zur Forschung und Entwicklung ihrer Magie nach den Regularien der Kirche gezwungen werden. Wer zu viele Verfehlungen hat, wird nach dem Codex Ars Magica bestraft. Im schlimmsten Falle wird der relativ häufig in der Stadt riechbare Feuertod verhängt. Das Leben in der Akademie ist weder angenehm noch leicht, doch immerhin können die magiekundigen Akademiemitglieder so frei von Verfolgung leben.
Kulturell hat Weissenstein kaum etwas zu bieten. Lediglich einige unter ebenfalls kirchlicher Hand stehende Schankstuben bieten bis zu drei Humpen Bier pro Person und Tag an. Die Kathedrale und die kleineren Kapellen sind mehr als sehenswert und auch architektonisch wurde sich Mühe gegeben. Doch außerhalb der Messen wirkt die Stadt unbelebt, manchmal schon ein wenig ausgestorben und menschenleer. Freude und Tanz scheinen an manchen Tagen ganz verboten zu sein. Und selbst an den Feiertagen Deyn Cadors werden keine größeren Feiern außerhalb der Messen abgehalten. Als besondere Belohnung wird immerhin ein Weinkelch an die Ordensritter und an gütige Spender gereicht, wenn die Messe vollendet wird.