Kaiserliche Monarchie Tasperin
Kaiserliche Monarchie Tasperin | |
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Titel | Expansionistisches Kaiserreich |
Hauptstadt | Carviel (96.350 Einwohner) |
Wichtige Städte | Schwarzwasser, Linnigh, Auenthal |
Herrscher | Kaiser Cadorian I. |
Herrschaftsform | Kaiserliche Monarchie |
Demonym | Tasperiner |
Adjektiv | Tasperin |
Völker | Mittländer |
Sprachen | Tasperin |
Religion | Deynismus (Silvanische Kirche) |
Die Kaiserliche Monarchie Tasperin ist einer der ältesten, einflussreichsten und mächtigsten Staaten Leändriens. Seine Bürger zeichnen sich durch Unerschütterlichkeit, Expansionsdrang und dem stetigen Wunsch nach Neuem aus. Tasperins reiche Geschichte, seine tiefen Wurzeln in den anderen Nationen Westleändriens und der Vorstoß zur Nutzung der Magie schufen über den Lauf der Zeit vom Fahlgebirge über die Prage bis zu den Sümpfen Schwarzwassers eine einzigartige Nation. Bewohner Tasperins sind so weit über die bekannte Welt verstreut, dass ihre Sprache die Verkehrssprache der Welt von Athalon geworden ist. Dennoch blicken sie stets stolz auf ihre alte Heimat zurück und versuchen das Beste im Namen der Nation zu erreichen.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Tasperins entstammt ersten Kolonien des Königreichs Sorridia. Die üppigen Felder und reichen Fischgründe zogen früh viele Bauern- und Siedlerfamilien an, die ihre alte Heimat verließen und das neue Gebiet für sich beanspruchten. Unter harter sorridianischer Führung sowie großem Einfluss des Gottkaisers gediehen mehrere Jahrhunderte lang die Siedlungen, welche letztlich letztlich mehr eigenen Einfluss anstrebten. Sorridia gewährte diesen Einfluss und ernannte erstmalig lokale Adlige aus den Schichten der reichen Kaufleute, die nunmehr die Geschicke des weitreichenden Tasperins lenken sollten.
Im Jahr 764 AD rief Johann von Silvarsteed das unabhängige Tasperin mit seinem Geschlecht als Königshaus in der neuen Hauptstadt Carviel aus. Von diesem Zeitpunkt an sollte die Königliche Monarchie Tasperin ein eigenständiger Staat sein, unabhängig von Sorridia. Wachsende wirtschaftliche Beziehungen ließen das Land weiter erstarken. Mit mehr Einfluss in der Welt kamen jedoch auch mehr innere Konflikte, zwischen den einzelnen Adligen um ihre Hoheitsgebiete, zwischen den Bauern um die Größe ihrer Felder oder auch mit den Nachbarstaaten, inbesondere Sorridia, über die Grenzverläufe. Lange Zeit wurde versucht diese Konflikte auszusitzen, ohne eine feste Lösung für die entstandenen Probleme zu finden.
Diese Grenzkonflikte führten zu kleineren, militärischen Scharmützeln an den faktischen Grenzverläufen. Das Königshaus der Silvarsteed rief daher 1337 AD zu einem Krieg gegen den Erzfeind und vorigen Mutterstaat Sorridia auf, dem fast alle Fürstenhäuser folgten. In einem drei Jahre währenden Krieg erlitten beide Seiten schwere Verluste. Der Grenzverlauf verschob sich nur wenig zugunsten Tasperins, Sorridia stürzte jedoch in einen blutigen Bürgerkrieg, der zur Gründung von Fallice und Patrien führte.
Nach weniger als 600 Jahren nach Gründung des Königreichs und kurz nach Ende des Krieges, initiierte der Hochadlige Cadorian von Severius 1340 AD einen Putsch zur Machtergreifung. In einem zweitägigen blutigen Gefecht innerhalb der Festung des Königshauses ging er schließlich als Sieger hervor, indem er den Kopf des Königs eigenständig vor das Tor, zur davor geschockt wartenden Bevölkerung Carviels, trug. Er proklamierte sich selbst als Kaiser des neuen Kaiserreiches und erklärte die Silvanische Kirche zur Staatsreligion Tasperins, um mithilfe Deyn Cadors und seiner Orden die Einigkeit in das Land zurückzubringen. Kaiser Cadorian übertrug der Silvanischen Kirche, wie auch seinen neuen Fürsten und Grafen, Land und Macht. Mithilfe seiner neuen Gefolgschaft machte er sich persönlich an die Beseitigung der bereits zu lange währenden Konflikte. Viele konnten tatsächlich gelöst werden, doch führte sein radikaler Kurs auch zu neuen, großen Umbrüchen.
Im Jahre 1342 erhielt der Solaner Ordensstaat den Schutz von Tasperin, nachdem dieser im gemeinsamen Krieg mit Riedland vom Königreich Haldar beinahe erobert wurde. Tasperin half dem Ordensstaat beim Wiederaufbau und schützte ihn kurzzeitig vor weiteren Agressionen, ehe er schließlich als Kurmark im Jahre 1343 zum untergebenen Vasall unter Kaiser Cadorian ernannt wurde. Damit gehörte die Kurmark zum Kaiserreich und unterstand als Mark direkt Kaiser Cadorian, behielt aber das Privileg der eigenen Gesetzsprechung. Im Gegenzug für den militärischen Schutz und die Sonderprivilegien gewährte die Kurmark die Unterstützung durch die Solaner Ordensritter als persönliche Garde für die Kaiserfamilie. Schon 1344 jedoch entließ der Kaiser das Erzbistum in ein Verhältnis des freien Vasallentums, um den Machtbestrebungen zur Verbreitung des Silvanischen Deynismus nicht im Wege zu stehen.
Ebenfalls im Jahr 1344 spalteten sich einige vorherige Provinzen Tasperins unter der Führung Hendrik von Silventrums vom Kaiserhaus ab und gründeten die Vereinigten Provinzen von Silventrum, die heute wohl enger an Tasperin gebunden sind, als je zuvor.
In den Jahren danach versuchten die Tasperiner ihren weiterhin vom Krieg versehrten Süden wieder aufzubauen und die eigenen wirtschaftlichen Beziehungen zum Rest der Welt erstarken zu lassen. Insbesondere der Wettkampf in den neuen Kolonien, in den Unbekannten Landen, wie auch auf Totonia, erreicht immer wieder neue, völlig ungeahnte Höhen.
Land
Die Kaiserliche Monarchie Tasperin erstreckt sich von den Küsten des Leändischen Ozeans im Westen bis hin zum Fahlgebirge im Osten, von seiner nördlichen Grenze zu Haldar am Nebelmeer bis hin zum südlichen Wyrzgebirge in der Provinz Kornfall.
Tasperin bietet landschaftlich beeindruckende und wechselnde Regionen. So sind die Flachländer Kornfalls für ihre ewigen Felder auf sich bis zum Horizont erstreckenden Hügeln bekannt, die nur hin und wieder durch Flüsse, wie die Prage, gestört werden. Rund um die Kornkammer des Landes, Linnigh, liegen unzählige Gehöfte, Viehzuchten und Betriebe, die das mediterrane Klima nutzen, um den Rest des Landes mit Nahrung zu versorgen. Auch die Thalersche Seenplatte mit dem abfließenden Thalschritt ist ein allseits herrlicher Anblick voller lieblicher Dorflandschaften.
Je weiter man den Ausläufern des Fahlgebirges gen Osten folgt, desto näher kommt man dem längsten Gebirgszug der bekannten Welt. Entlang der gesamten östlichen Grenze Tasperins zu den Steppenlanden verlaufen die riesigen Berghänge, in dessen Tälern noch heute kleine Dörfer zu finden sind. Das Nördliche Fahlgebirge wie auch das Südliche Fahlgebirge bieten seit jeher einen natürlichen Schutzwall vor dem Rest des Kontinents, obgleich die karge Region einzig und allein als Bergbaugebiet dient.
Der Nordosten Tasperins, vollständig eingenommen von der Provinz Fahlstrad um Schwarzwasser, ist ein einziges Sumpf- und Marschland. Ewige Wege des Wassers verbinden hier anstelle von Straßen die kleineren Orte miteinander. Das tiefe, düstere und von abgestorbenen Pflanzen gezierte Gebiet wird trotz der landwirtschaftlichen Unbrauchbarkeit weitgehend bewohnt. Insbesondere die reichhaltigen Torf- oder Pechflächen dienen den Menschen als Lebensunterhalt. Im Herzen dieser dunklen Landschaft liegt Schwarzwasser, die Stadt in der sich Ober- und Unterschicht so deutlich voneinander trennen, wie wohl nirgendwo anders.
Im Zentrum Tasperins sticht insbesondere das eindrucksvolle Kaphatgebirge heraus, dessen umliegende Dörfer lange Zeit als Zentrum der tasperinischen Kriegs- und Metallindustrie galten. Auch heute werden noch Edelmetalle aus den Gebirgen geschürft, um diese dann zu den fortschrittlichsten Werkzeugen des Kaiserreichs zu machen. An seinen Ausläufern befindet sich der Rostsee, welcher von der Eisenschnelle und dem Ekkener Flüssle gespeist wird.
Zwischen den reichen Äckern, ewigen Forstlandschaften und Flüssen der Herzlande und der Bühlmark erheben sich immer häufiger größere Siedlungen und beeindruckende Städte. Das reiche und wohlhabende Bürgertum nutzt seinen Einfluss zum Ausbau der Ortschaften und zeigt sich auslassend beim Präsentieren des eigenen Wohlstandes. Die alten Holzhütten und Bauernhöfe weichen mehrstöckigen, steinernen Wohnhäusern mit aufwändiger Verzierung. Anstelle von Kuhställen erheben sich Handwerksbetriebe, die fortschrittliche Waren herstellen. Und im Zentrum eines jeden Orts wird stets die Silvanische Kirche als Zentrum des kulturellen und städtischen Lebens genutzt. Der aufstrebende Tasperiner treibt sein eigenes Land und seine Heimat stets voran, obgleich aller Hürden, die ihm die machtgierige und risikofreudige Führungsschicht entgegnet.
Regierung und Gesellschaft
Tasperin ist unterhalb des Kaiserhauses als klassische monarchische Adelsgesellschaft aufgebaut. Dem Kaiser folgt ein großer Tross aus Beratern und den sechs Herzögen, die jeweils über eine der folgenden sechs Provinzen herrschen:
Provinzen Tasperins | |||
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Provinz | Hauptstadt | Beschreibung | Wichtige Städte |
Herzlande | Reichsstadt Carviel | Zentrum das Kaisereichs, unzählige Städte und große Industrien | Ludwigsruh, Weissenstein, Leinburge, Flügelau, Silverhof |
Kornfall | Linnigh | Kornkammer der Nation, endlose Felder und Obsthaine in sonniger Lage | Weitenfeld, Silberlauf, Ricklingen, Bentheim, Eysenlan |
Bühlmark | Auenthal | Hügeliges Hochland am Fahlgebirge, Heimat von Erz- und Steinbergbau | Perwich, Hochfurt, Ippenstedt, Oberhain, Stagfar |
Severien | Wolfshalm | Zentrale ländlich geprägte Provinz innerhalb des Kaiserreichs | Rabenfels, Erlenwalde, Vinkemühlen, Lutin |
Fahlstrad | Reichsstadt Schwarzwasser | Heimat der Akademie von Schwarzwasser, inmitten von Sumpflandschaften und vergangener Pracht | Silberbruck, Zolten, Froststeg, Sonnengrad |
Velhard | Faywell | Gefährliche Grenzregion zu Haldar, militärisches Gebiet inmitten von Schnee und Kälte | Am Strome, Hochenstein, Pforten, Ekken, Steingrub |
Die Provinzen, welche zugleich als Herzogtümer der Landes- und Gutsverwaltung der Herzöge unterstehen, werden wiederum in Fürstentümer und Grafschaften aufgeteilt, um den lokalen Besonderheiten und dem ausgeprägten Adel in Tasperin gerecht zu werden. Interne Machtkämpfe, eine Heirat zur Übernahme einer anderen Familie oder auch Putschversuche sind häufiger, als Kaiser Cadorian I. es sich wünschen könnte. Die Hauptstadt Carviel und Schwarzwasser stehen als Reichsstädte unter der direkten Kontrolle des Kaiserhauses. Schwarzwasser wurde der Kontrolle Fahlstrads entzogen, nachdem die lokalen Fürstenhäuser versuchten zu großen Einfluss auf die Akademie von Schwarzwasser zu nehmen. Dies missfiel dem Deyn zugewandten, aber durchaus expansionistischen und fortschrittsfreudigen Kaiser massiv, weshalb er diese in seinen Machtbereich eingliederte.
Jeweils eigene Einflussgebiete innerhalb der Fürstentümer und Grafschaften wurden der Silvanischen Kirche zugewiesen, die nun in einem stetigen Wettkampf mit den weltlichen Herrschern um Einfluss, Geld und Macht steht. Zwar sind die kirchlichen Ländereien juristisch unabhängig von den weltlichen Einflüssen zu sehen, faktisch verweigern die Adligen jedoch eine vollständige Autonomie.
Der derzeitige Kaiser, Cadorian I., gilt als ein kluger und aggressiver Herrscher. Er wird von den wenigsten geliebt, aber von den meisten respektiert und weiß, wie man die Interessen eines Volkswirts mit denen eines Kriegsherrn vereint. Nicht jeder mag seine militärischen Schachzüge verstehen, aber schlussendlich sorgen sie meist dafür, dass sich der Einfluss Tasperins vergrößert und die finanzielle Lage des Reichs verbessert. So war er auch ein großer Kritiker der Schlachtstrategien im Bürgerkrieg gegen Sorridia und nutzte die innerlichen Unruhen, um seine eigene Machtergreifung vorzubereiten.
Die Bewohner Tasperins kann man grob in zwei Gruppen teilen: Die freien Bürger und die leibeigenen Arbeiter. Viele der Bürger leben als Stadtbewohner in den größeren Städten des Reichs und gelten als „Bürger des Kaiserreichs“. Sie dürfen sich an der lokalen Regierung beteiligen, freien Handel treiben und in ganz Tasperin wohnen, wo sie wollen. Der restliche Teil der Bevölkerung besteht aus den Leibeigenen, welche die Felder bestellen und alle Arbeiten erledigen, die die Wirtschaft Tasperins am Leben erhalten. Auch wenn die Leibeigenen ihren Stand hassen, so sind sie dennoch Stolz auf die Arbeit, die sie verrichten. Sie sehen sich als Teil eines großen Ganzen, das dazu beträgt, die Traditionen der Heimat zu wahren und die Zukunft des Kaiserreichs zu sichern.
Seitdem Kaiser Cadorian an der Macht ist, besitzt jeder Leibeigene die Möglichkeit, selbst zu einem Bürger zu werden, wenn er drei Jahre lang ohne Unterbrechung in der Kaiserlichen Armee dient. Die Elite verabscheut diesen Umstand, während er unter den Leibeigenen auf große Zustimmung stößt. Aber der Kaiser verfolgt damit andere, große Pläne. Tasperin besitzt zwar viele Ressourcen, aber zu wenige Leute, um diese effektiv zu nutzen. Auf Geheiß des Kaisers haben die lokalen Fürsten den Familien größere Unterstützung versprochen, wenn diese mehrere Kinder zeugen, welche anschließend in die Dienste des Kaiserreichs treten. Einwanderern wird ebenfalls Bürgerschaft und Landbesitz versprochen, wenn sie den Streitkräften Tasperins beitreten oder Arbeit für den Staat verrichten.
Seit Tasperin die königliche Monarchie ausgerufen hatte, ist die Sklaverei grundsätzlich unter dem Schutz strenger weltlicher Gesetze verboten. Die zuvor überwiegend in Bergwerken und auf Feldern eingesetzten Sklaven wurden in die Freiheit entlassen, wobei viele sich sogleich als freie Arbeiter bei ihren alten Besitzern verdingten. Das Leben ähnelt im Wesentlichen dem eines anständig behandelten Sklaven, nur das die ehemaligen Sklaven immer die Freiheit haben in die Welt hinauszuziehen.
Kleidung
Tasperiner Bürger kleiden sich entsprechend ihres Standes und Berufszweigs. So sind für Bauern Latzhosen und kurze Hemden mit ordentlichen Schuhen oder lange Röcke mit einer luftigen Bluse die Kleidung der Wahl. Die Handwerker der Städte tragen feine Lederwaren, oft mit ansprechenden Stickmustern oder kleinen Wappen ihrer jeweiligen Zunft, während ihre Gattinnen in säuberlich genähten Kleidern die langen Straßen und Alleen entlangflanieren. An Sonntagen wird für den Kirchgang stets der gute Anzug aus dem Schrank geholt, zu dem ein kleiner Hut getragen wird. Die Damenwelt trägt lange, hochgeschlossene und überwiegend farblich dunkle Kleider, um Deyn Cador angemessen entgegen zu treten.
Der Adel trägt ausschließlich maßgeschneiderte Seidenkleidung und speziell auf ihre Füße angepasste Stiefel oder Pantoffeln. Das Aussehen spielt in der hohen Schicht Tasperins eine enorm wichtige Bedeutung, gerade auf den auslassenden Bällen entsteht unter den Frauen regelmäßig ein Kampf um das schönste Kleid, die aufwendigste Frisur und den elegantesten Tanzfuß.
Gebräuche
Tasperiner erfreuen sich an allerlei Feiertagen, die häufig von der Kirche oder aber von den lokalen Monarchen ausgerichtet werden. Jeden Monat wird zu Ehren des jeweiligen Heiligen zumindest in der betreffenden Zunft ein Fest abgehalten, das oft deutlich mehr Gäste anzieht, als geplant ist. Während die lokalen Alkoholica in großen Mengen ausgeschenkt werden, wird auslassend gefeiert. Doch gerade die Kaufleute nutzen solche Zusammenkünfte geschickt aus, um ihr eigenes Geschäft voranzutreiben und vielleicht die ein oder andere Bekanntschaft für zukünftige Handelsvorhaben zu machen.
Tasperiner feiern ebenso die Namenstage ihrer Familienmitglieder. Sie gehen gerne ausgiebig Essen, sodass sich eine große Wirtshauskultur im gesamten Land etabliert hat. Oft kommt es gar kostengünstiger in der lokalen Taverne zu speisen, als selbst alle Zutaten zu besorgen. Das gesellige Volk zieht es ohnehin deutlich lieber vor in großer Gesellschaft den Tag ausklingen zu lassen, als allein vor dem Kamin. Tasperiner verstehen es in jeder Lebenslage sich irgendwie durchzuschlagen und sind als praktisches Volk bekannt. Sie mögen es bei Musik gemeinsam anzustoßen oder den Abend bei einem Sonnenuntergang zu genießen. Es gibt kaum etwas, was einem Tasperiner in guter Gesellschaft nicht gefallen könnte.
Innerhalb der einzelnen Gesellschaftsschichten wird versucht sich voneinander abzugrenzen. Insbesondere zwischen Bürgerschaft und Leibeigenen herrscht ein hohes Konkurrenzdenken, sodass die andere Schicht teils verpöhnt, teils offen feindlich verspottet wird. Dies äußert sich erst in wüsten Beschimpfungen innerhalb der Tavernen und endet nicht selten in hitzigen Gefechten, die spätestens im Verließ enden. Der standesmäßige Abstand zum Adel ist noch deutlich höher, sodass teils nicht einmal die selben Straßen benutzt werden sollten. Ganze Straßenzüge sind nur für wohlhabende oder adlige Tasperiner reserviert, als Leibeigener wird man ohne weitere Zweifel von der Wache des Weges verwiesen.
Religion
Seit dem Ausruf des Kaisertums ist die Silvanische Kirche unter Deyn Cador die Staatsreligion in Tasperin. Tief verwurzelt ist diese Kirche aber schon seit mehreren Hundert Jahren, nachdem diese sich von der Sorridianischen Kirche abspaltete und ihr Machtgebiet in Tasperin ausbreiten konnte. Viele Tasperiner sind gläubig und wissen um die Macht der Kirche im eigenen Land. Unzählige Kirchen und Schulhäuser, geführt von den einzelnen Orden, unterrichten die eigenen Kinder, verteilen Essen und Kleidung an die Armen und kümmern sich um jegliche Belange des Lebens. Die Feste zu Ehren Deyn Cadors oder der Heiligen werden grundsätzlich von der Kirche abgehalten, sodass zu diesen der Zulauf der Gläubigen immer besonders hoch ist. Gar das jährliche Kaiserfest in Tasperin wird mit großer Unterstützung der Silvanischen Kirche für Cadorian I. abgehalten, um diesem die Dankbarkeit für die Implementierung der Staatsreligion zu erweisen.
Tasperiner akzeptieren grundsätzlich auch Anhänger der Sorridianischen Kirche, oft werden diese in kleineren Gemeinden sogar völlig ohne Beachtung integriert. Gegenüber dem Kirash gibt es zwar weiterhin Vorbehalte, insbesondere von der Landbevölkerung, aber gerade in den Hafenstädten haben sich die Anhänger des Kirash als taugliche Seefahrer präsentiert. Repressionen müssen sie nur noch in wenigen Provinzen fürchten, eine offizielle Anerkennung ihres Glaubens oder gar die Errichtung von Tempel auf dem Gebiet des Kaiserreiches bleibt aber weiterhin aus und steht nach wie vor unter schwerer Strafe.
Wirtschaft und Währung
Nach vielen Währungsumstellungen ist die tasperinische Wirtschaft letztlich bei Gulde und Silberling angelangt, die beide als eine relativ sichere und feste Währung gelten. Vorher haben große Verluste, massives Produzieren von neuen Münzen und Handelsblockaden, wie das Seidenembargo, zu starker Inflation geführt. Dadurch musste mehrfach die bestehende Währung angepasst werden, was zu einer vollkommenen Verarmung eines großen Bevölkerungsteils führte. Auf der anderen Seite wurde ein anderer Teil der Kaufleute aber aus dem Nichts unheimlich reich. Gerade diese Umverteilung bedeutete für einen geringen Teil vorheriger Leibeigener sogar den Aufstieg in die hohe Bürgerschaft, was vielen Tasperinern wieder einmal ein Ansporn war all ihre Mühe in den gesellschaftlichen Aufstieg zu investieren. Die Gulde wird nach sicheren Jahren des Aufschwungs auch in vielen benachbarten Nationen gern akzeptiert und als beliebtes Tauschmittel genutzt.
Die tasperinische Wirtschaft baute zunächst stets auf der nach wie vor wichtigen Landwirtschaft auf. Unzählige Höfe und Viehzuchten, verteilt über das ganze Land, ernähren auch heute noch die Bevölkerung. Unweigerlich wurde Kornfall aufgrund der wunderbaren klimatischen und landschaftlichen Verhältnisse schnell zur Kornkammer der Nation, doch auch in den Herzlanden gibt es unzählige Landherren mit riesigen Feldern und dazugehörigen Leibeigenen. Besonders in der Bühlmark hat sich eine ausgeprägte Erzindustrie entwickelt, die dort nicht nur die Güter aus den Bergen schlägt, sondern auch direkt zu Werkzeug und Waffen verarbeitet. Letztlich findet jedes Handwerk und jede Kunst irgendwo in Tasperin seine Heimat. Aufgrund der zahllosen landschaftlichen Unterschiede weiß wohl nicht einmal der Kaiser selbst in welchem Teil seines Landes welche Handwerker die Führung inne haben. Eins ist jedoch sicher - mit genug Einsatz und Fleiß schaffen die Tasperiner es stets voranzustoßen und sich gegenüber den anderen Nationen zu behaupten.
Die Akademie von Schwarzwasser unter Kontrolle des Kaiserhauses und die Akademie von Weißenstein unter der Hand der Silvanischen Kirche haben sich mit der Erforschung der Magie nahezu in die Wirtschaft integriert. Unter kontrollierten Bedingungen wird Magiern das Experimentieren mit ihren Fähigkeiten erlaubt, um damit fortschrittliche Erfindungen oder bahnbrechende Erkenntnisse zu erzielen. In Schwarzwasser wurden so schon tagelang brennende Laternen entwickelt oder uralte Bücher mithilfe der mystischen Kräfte entschlüsselt. Solange die Forschungen dem Fortschritt der Nation gewidmet sind, finden Magier hier die einzig sichere und geachtete Umgebung auf ganz Athalon vor.
Militär
Das Kaiserreich verfügt über ein stehendes Heer, welches sich aus zwei einzeln stehenden Armeen zusammensetzt: Dem Tasperiner Heer und der Tasperiner Marine. In Friedenszeiten steht das Heer auf Burgen und innerhalb von Städten bereit, um dort die lokalen Fürsten zu unterstützen, das Gesetz des Kaiserhauses zu vertreten und auch jegliche Art von Aufruhr direkt im Keim ersticken zu können. Die vielen, zwar durchaus heruntergekommenen, aber weiterhin sicheren Burgen und Festen entlang der Handelsrouten dienen als ausgelagerte Wachposten und Schutz für die wichtigen Routen über Land. Insbesondere an der Grenze zu Sorridia wurde ein weitläufiges System aus Gräben, Mauern und Wachtürmen errichtet, um das eigene Machtgebiet vom langjährigen Erzfeind abzuschirmen.
Die Militärlaufbahnen selbst sind stark in Stände und Herkunft eingeteilt. Währen die Laufbahn als Soldat des Heeres grundsätzlich jedem offen steht, der einwilligt ein Schwert und die Flagge Tasperins an die Front zu tragen, stehen die Offizierslaufbahnen nur Adligen und reichen Kaufleuten offen. Insbesondere die Marine hegt eine lange Tradition der Günstlingswirtschaft und verweigert den internen Aufstieg nur aufgrund der Herkunft. Auch die prestigeträchtigen Kavallerieeinheiten stehen nur gebildeten Söhnen von Städtern offen, die sich entweder fähig genug gezeigt haben oder genug Gelder an die Krone gespendet haben.
Besonderes Ansehen besitzt die Kaiserliche Garde Tasperins, welche als abgesonderte Einheit dem Schutz des Kaiserhauses dient.
Trotz dieser internen Schwierigkeiten stehen Heer und Marine geschlossen hinter Kaiserhaus und Vaterland. Sie werden von der Bevölkerung als essenziell zur Erhaltung des Friedens und als Zeichen von Stärke gegenüber den Nachbarn angesehen, weshalb uniformierten Soldaten in größeren Orten stets großer Respekt entgegengebracht wird. Gerade in den kleinen Dörfern und Siedlungen werden die Soldaten aber als Unterdrücker und Zahlmeister wahrgenommen, da ihre einzigen Aufgaben das regelmäßige Einsammeln der Steuern und das Unterbinden der Tavernenschlägereien sind. Hinzu kommt, dass die ausgebildeten Soldaten im Kriegsfall Seite an Seite mit den Leibeigenen stehen werden, die in derartigen Zeiten eingezogen und notdürftig bewaffnet werden. Dadurch verschafft Tasperin sich zwar massive militärische Schlagkraft und Stärke, sorgt aber - wie zuletzt im Krieg mit Sorridia - für einen Notstand an Arbeitern auf den Feldern, da diese in den Gefechten nahezu verheizt wurden.