Froschbrüder

Aus Athalon
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Zeichnung der Froschbrüder

Die Froschbrüder, auch als Ranafrellas (Sorridianisch) oder frogbroes (v.a. in Weidtland und Kaledon) oder Froschgeschwister bekannt, sollen mythologische Wesen in enger Verbundenheit mit der Natur sein. Sie entstammen vermutlich alten Sagengeschichten und Legenden, sodass die Weisheiten der drei Frösche gerade der ländlichen Bevölkerung in ganz Leändrien bekannt sind. Heutzutage sind sie Kulturgut geworden, indem sie in verschiedenen Schriften, philosophischen Ansätzen und sogar als Teil der wissenschaftlichen Disziplin der Pflanzenkunde aufgegriffen wurden. Zusätzlich gibt es immer mal wieder aus verschiedenen Winkeln von Athalon Berichte über eine Sichtung der drei einzigartigen Wesenheiten, ohne das jemals eine Bestätigung für ihr Tun festgemacht werden konnte.

Beschreibung

Die drei Gefährten von Wäldern, Flüssen, Seen und vielen anderen Aspekten der Natur sollen hochintelligente und weise Frösche sein. Der älteste und größte der drei Kumpanen ist ein grüner Frosch mit freundlichem Gesicht. Er steht meist aufrecht und nutzt für das Stützen seines Rückens einen kleinen Holzstock, den er zugleich als Gehhilfe verwendet. Um seinen Körper ist eine lange Robe geschlungen, da er die Sprachen der Menschen am besten verstehen soll und sich so einfacher mit den weitaus größeren Wesen identifizieren kann. Die meist graue oder braune Robe wird durch braune Handschühchen und einen roten Schal abgerundet. Seine schwarzen Augen sollen ein tiefes Wissen sowie die Zuversicht ausstrahlen. Er hat eine Größe von rund fünfzehn Zentimetern. Meist zu seiner linken Seite dargestellt befindet sich der kleinste Frosch. Er ist blau akzentuiert und hat einen weißen Bauch sowie Mund. Seine kleinen Arme wirken wie plumpe Pranken mit denen er nicht einmal in der Lage ist zu greifen. Anstelle von Kleidung trägt er einen blauen Umhang mitsamt einer blauen Schärpe, die unter Wasser ehrbar funkeln können. Seine halboffenen Augen wirken manchmal etwas träge und ermüdet, dennoch liegt eine ausstrahlende Ruhe in seinem Blick. Der letzte der drei Frösche im Trio wird manchmal als Weibchen, öfter als Männchen und stellenweise sogar als Wesen zwischen den Geschlechtern dargestellt. Er hat einen braunen Kopf über einem weißen Körperbau. Der letzte Frosch ist oft vermenschlicht dargestellt, indem er eine Jacke sowie einen angespannten bis genervten Ausdrucks trägt. In vielen Sagen und Legenden wird er mit dem Zweifel und dem Zwiespalt beschrieben.

Obgleich ihr Aussehen in vielen Kulturen gleich gestaltet wird, tragen sie in aller Regel unterschiedliche Namen. In Sorridia bzw. dem sorridianischsprachigen Raum wird der grüne Frosch Eldrin genannt. Sein blauer Kumpane trägt den Titel Sylvaris, was aus dem Alt-Sorridianischen stammt. Der letzte Frosch hat den ungeschlechtlichen Namen Nymira. Die Weidtländer bezeichnen die Frösche im Zusammenhang mit dem Brauchtum als Ranulf, Froggeric und Pondor. In vielen Kindergeschichten tragen sie verniedlichte Namen, wie Hoppel, Quax und Ser Ribbington. Unabhängig ihrer Betitelung werden die Frösche zumeist als hilfreiche Wegbegleiter dargestellt.

Mythologisches

Wann immer die Froschbrüder (oder -geschwister) sich an einem feuchten Fleck im Wald erheben, sollen sie für die Natur und umliegende Gefahren sprechen. Ebenso verhält es sich, wenn sie auf ihrer als Boot genutzten Schildkröte oder einem großen Seerosenblatt auf einem Gewässer in die Richtung von suchenden Menschen aufbrechen. Mit in Reimen gesprochenen Rätseln sowie einem durch erheiternde Geräusche des Quakens angetrieben, sprechen sie Warnungen und Ratschläge aus. Sie beurteilen dabei zeitgleich auch die Stellung der Natur in Verhältnis zum Handeln des Menschen. Ferner sollen sie Ansätze für das Lösen persönlicher Umstände und Hindernisse offerieren. Die Froschbrüder verfolgen bei ihren Antworten immer gewisse Rollen. Während Eldrin sehr offen und zuversichtlich auftritt, scheint Sylvaris der Realist der Gruppe zu sein. Nymira zieht dagegen alle in Zweifel und hinterfragt kritisch das Handeln der anwesenden Menschen. Einige Geschichten beinhalten sogar ein tiefes Hinterfragen der Handlungen der anderen Frösche durch Nymira, vor allem wenn dieser als weiblicher Frosch dargestellt wird.

Wer in größte Not geraten ist, dem sollen die Froschbrüder sogar zur Hilfe kommen. Mit eisernem Willen geben sie alles, was ihre kleinen Körper im Stande zu tun sind, um die Hilfesuchenden zu retten. In einigen Geschichten nutzen sie clevere Listen, Tricks oder andere Besonnenheiten, um viel größere Gegner durch ihre eigene Trägheit zu erledigen. In anderen Sagen holen sie ihre Freunde aus dem Wald oder Wasser herbei, die sich dann mit ebenso großem Eifer mit möglichen Widersachern anlegen oder Gefahren aus dem Weg räumen. Die meisten Erzählungen eint, dass die Froschbrüder die kleinen, geheimen Helden sind. Dennoch lassen sie die Menschen nicht als nutzloses, dummes Wesen allein zurück, sondern ermächtigen mit ihren Worten eigenständiges Denken. Gerade dieser Aspekt ist ein Ansatz philosophischer Überlegungen geworden, sodass die Froschbrüderfragemethodik zu einem Instrumentarium zur Aufschlüsselung von erhabenen Problemstellungen geworden ist. Gerüchteweise sollen diese sogar einige Gottkaiser eingesetzt worden sein.

Rat und Hilfe kommen jedoch nicht ganz ohne Preis. Die Froschbrüder sollen sich, so besagen es zumindest die ältesten Schriften über die merkwürdigen Wesen, stets einen Teil der Seele der Hilfesuchenden oder in Not geratenen einverleiben. Für diesen Zweck müssen sie vor den Fröschen in eine kleine Schüssel spucken, die die Frösche dann mit ihrem eigenen Körpersekret vermischen. Die daraus entstandene Creme haben sich die Menschen auf die Nase zu schmieren, um so den Pakt zu vollenden. Überlieferungen über unvollendete, gebrochene oder nicht erfüllte Pakte mit den Fröschen gibt es nicht. Die Spekulationen über die konkreten Folgen eines Bruchs mit den Froschbrüdern sind daher weitreichend und genau so kreativ wie die unzähligen Geschichten über die drei Frösche. Mündliche Überlieferungen lassen jedoch vermuten, dass sie eng mit der Natur verbandelt sind und dadurch enorme Macht besitzen, selbst wenn sie nur wie drei kleine, harmlose Frösche aussehen mögen.

In der jüngeren Vergangenheit und vor allem den seit rund 900 AD veröffentlichten Schriften über die Froschbrüder fehlt der Aspekt der Gegenleistung meist völlig. Die drei Frösche werden so als gemeinwohlorientierte Gönner portraitiert, die jedem menschlichen Wesen und Tier in Bedrängnis helfen wollen. Dafür wünschen sie sich nur ein Leben in Einklang mit den bestehenden Umständen, ohne Zerstörung ihres eigenen Lebensraums. Besonders beim jungen Publikum, Kindern und abergläubischen Menschen sind die Froschbrüder als Heilsbringer beliebt. Zusätzlich werden ihre Heldentaten als mündliche Überlieferungen weitergetragen, vermehrt, vermischt und zu unendlichen Erzählungen weitergesponnen.