Waha'Kandh
Dieser Artikel/Abschnitt ist fertig, muss aber noch Korrektur gelesen werden. |
Waha'Kandh | |
---|---|
200px | |
Name | Waha'Kandh |
Bewohner | 38.230 Einwohner |
Regentschaft | Sultana Padme al'jamila sada Zahir |
Garnisonen | Stadtwache des Kalifatischen Heers |
Tempel | Kirash |
Wirtschaft | Fischerei, Bergbau |
Besonderheiten | Archäologische Vereinigung |
Stimmung | Staubig und suchend |
Waha'Kandh ist eine Stadt im zentralen Süden des Kalifat Al'bastra. Sie befindet sich südlich des Issás am Ufer des Leändischen Ozeans, eingebettet zwischen Ojian und der Wüste Damacht in einer noch von dem fruchtbaren Land des Flusses gesegneten Region Al'bastras. Politisch gehört es zum Sultanat Dasgar und ist dessen Hauptstadt. Überregional ist die Stadt vor allem aufgrund ihrer üppigen Sandsteinbrüche sowie des Sitzes der Archäologischen Vereinigung bekannt, die von der Siedlung aus einen Großteil ihrer Expeditionen in die Wüste und um den Ankrahwall übernimmt.
Geographie
Das am sandigen Ufer des südlichen Leändischen Ozeans gelegene Waha'Kandh wurde vor allem aus seinem im Norden der Siedlung gelegenen Sandsteinen erbaut. Bereits seitdem sich Menschen hier für ein dauerhaftes Leben eingerichtet haben, wird der Sandstein aus großen oberirdischen Brüchen gewonnen. Die gleichfarbigen und vom rauen Sandabtrieb zerschlissenen Häuser stehen über mehrere Dünenketten verteilt entlang der Küste des Meeres, von wo aus die meisten Einwohner nicht nur einen angenehmen Blick auf das Meer sondern vor allem einen Zugang zur erfrischenden Meeresbriese haben. Nördlich der Stadt liegen einige fruchtbare Landschaften, die die Möglichkeit zum Anbau von Nutzpflanzen vor allem dem Wasser des Issás zu verdanken haben. Mehrere Kanalsysteme, die sich teilweise vom Ojian aus erstrecken nähren die Stadt und ihre Bewohner mit hitzeresistenten Körnern und Gräsern. Die Umgebung der Stadt hat außer Dünen und wenigen Oasen nur wenig zu bieten. Sie besticht vor allem durch unendliche Mengen aus Sand, die ein Durchqueren des Landes schon von Beginn an zu einer Herausforderung werden lassen.
Pflanzen und allgemeines Grün trifft man in Waha'Kandh nur an den Haushalten von wohlhabenden Städtern und an den Tempeln des Kirash an. Jeder einzelne schattenspendende Baum, jeder Busch und jeder Strauch benötigt lebenswichtiges Wasser, das eigens für die Bewässerung herbeigeschafft werden muss. Die Oasen geben kaum genug Feuchtigkeit für Menschen und Tiere, sodass im Laufe des Wachstums der Stadt immer mehr Bäume weichen mussten und dem Wüstensand geopfert worden. Verbunden mit der ewig brennenden Sonne und wenigen Regenschauern im Jahr, erscheint die Stadt daher wie ein Grill auf dem offenen Feuer. Die Temperaturen erreichen schon im Frühjahr leicht die Vierzig-Grad-Marke und steigen im Verlauf des Sommers weiter an. Es kommt nur selten vor, dass ein Sommertag unter fünfzig Grad hat. Erst zum Winter kühlen die Temperaturen dann wieder leicht ab, wenngleich dies ohne die erfrischende Meeresbriese noch immer kaum Erleichterung bieten würde. Beinahe wöchentlich kommt es zudem zu Staub- und Sandstürmen. Wenn die Winde vom Ankrahwall hinabfegen und den feinen Wüstensand aufnehmen, wird Waha'Kandh über Stunden von einer gelblichen Wand vereinnahmt. Nur mit ausreichend schützender Kleidung und einem guten Orientierungssinn kann sich in der sonst eigentlich leicht durchschreitbaren Stadt dann noch zurechtfinden. Die Bewohner haben sich dabei schon vor Jahrhunderten vor den Wetterphänomen geschützt. Ihre Häuser haben fast keine Fenster sondern nur aufstemmbare Deckenluken, die ein Aufstauen der Hitze verhindern sollen. Im Bedarfsfall können sie schnell wieder geschlossen werden. Zusätzlich bieten sie in der Nacht eine wunderbare Aussicht auf Meer und das ferne Gebirge. Die Tierwelt ist nur in Form kleiner Insekten und Sandratten in der Stadt vertreten. Immerhin erfreuen sich die Fischer über reiche Fanggründe direkt vor ihrer Küste.
Architektonisch stechen aus den sandsteinernen Bauten lediglich mehrere bemalte Tempel des Kirash und der Palast der Sultansfamilie hervor. Um diese herum unterhalten die Anhänger des Abrizzah extensive Palmen für deren Erhalt ein wesentlicher Teil des herbeigeschafften Wassers eingesetzt wird. Aufwendige und alle paar Jahre zu erneuernde Fassadenmalereien zeigen die Glorie des Kalifats und ihres Propheten Abrizzah für jeden vorbeilaufenden Menschen. Viele Besucher Waha'Kandh daher eine gewisse Tristesse zu, da es nicht einmal große und farbenfrohe Märkte oder öffentlich zugängliche Gebäude mit einem großen kulturellen Mehrwert gibt. Hinzukommend stehen die an mehreren Stellen im Stadtgebiet zentral platzierten Sandsteinwände zum Abbremsen der Winde für eine gewisse Verwahrlosung. Sie sind nicht nur so gelegen, dass man immer unweigerlich an ihnen vorbeilaufen muss, auch sind sie über die Jahre verkommen und zerbröckelt. Ihre Reparatur wurde aber schon vor Jahrzehnten eingestellt, da der Sand beständig die Straßen und Gassen der Stadt füllt und einnimmt. Nicht umsonst scheint Waha'Kandh daher eine oder die einzige Stadt im gesamten Kalifat zu sein, in der Sandträger für ihre niemals endende Aufgabe bezahlt werden.
Geschichte
Die Steinbrüche von Waha'Kandh sollen bereits zur Zeit des Djidanistischen Reiches von mehreren Arbeitergruppen für den Abbau von Sandstein genutzt worden sein. Funde der Archäologischen Vereinigung weisen sogar daraufhin, dass einige Jahrhunderte vorher menschliches Leben im Süden des Issás begonnen haben muss. Die vermutlich erst eher lose zusammenarbeitenden Gruppierungen suchten für den Transport ihrer Steine nach Schätzungen um das Jahr 20 AD einen Zugang zum Leändischen Ozean. Mithilfe von Kamelkarawanen brachten sie die hochwertigen und bereits vorgeformten Steinbrocken auf Transportschiffe, die anschließend nah der Küste fuhren und diese in den Norden des damaligen Reiches brachten. Gesteinskundler vermuten sogar, dass Steine aus Waha'Kandh noch heute in manchem alten Gebäude in anderen Sultanaten gefunden werden können, vor allem wenn diese in Innenräumen verbaut worden sind. Eine erste Kollektive schloss sich um 37 AD zusammen, um gezielter Steine nach Norden verschiffen zu können. Mehrere Familien setzten sich unter Anleitung eines Investors zusammen und institutionalisierten ihren Steinbruchbetrieb merklich. Nachdem diese Gruppierung in den Folgejahren die benachbarten Betriebe aufgekaufte und zu einem größeren Konglomerat zusammenschloss, fing ein erstes städtisches Wachstum am mittlerweile zu einem Hafen ausgebauten Bereich am Ufer des Ozeans an. Neben einem aus Stein errichteten Abfertigungspier sowie einer dazugehörigen Lagerfläche bauten die Steinmetze ihre Häuser am kühleren Ozean. Ebenso siedelten sich nördlich der Stadt mehrere Landwirte an, die in einen regen Handelsaustausch mit den im Steinbruch beschäftigten Menschen traten.
Über die Zeit des Djidanistischen Reiches, bis 395 AD gab es bis auf weiteres Wachstum nur zwei nennenswerte Großereignisse für die bald als Waha'Kandh betitelte Siedlung. Zuallererst entwickelte sich das Steinbruchkonglomerat ab etwa 80 AD zu einem großen Betrieb, aus dem mehrere Familien hervorgingen. Eine dieser Familien setzte sich schlussendlich zur Führung der gesamten Region durch, indem sie Landgebiete aufkauften und die Handelsgeschicke im wesentlichen durch eine verpflichtende Zwischenhändlerrolle lenkten. Ohne die Wahzab-Nabims funktionierten nur die kleinsten aller Geschäfte in der Region des heutigen Waha'Kandhs. Angeleitet von einer Machtverleihung innerhalb des Djidanistischen Reiches stieg die Familie zu den offiziellen Herrn Waha'Kandhs an. Die Stadt wurde somit nach dem Gründervater der Familie Wahabih Kandhara Wahzab benannt.
Ein weitaus weniger freudiges Ereignis erschütterte im Frühjahr 218 AD die Bewohner. Eine große, auf Kamelen reitende und schwerbewaffnete Räubertruppe fiel in der Stadt ein. Obgleich heute nur noch wenige Schriften Aufschluss über die damaligen Geschehnisse geben, sollen mehrere einhundert Menschen in Gefangenschaft und Sklaverei geraten sein. Ungefähr siebzig Personen fielen in den Kämpfen zum Opfer, ein weiteres Dutzend wurde als Machtdemonstration hingerichtet. Die Räuber plünderten die Schätze der Stadt und zerstörten Teile der Infrastruktur. Sie verschleppten zahllose Familien über die gesamte Nation, um sie anderswo an die Meistbietenden zu verkaufen. Ein Teil der Banditen blieb jedoch in Waha'Kandh zurück, setzte sich selbst als Machthaber ein und regierte in einem Terrorregime die Stadt. Aufgrund der weiterlaufenden Handelsflüsse sah das Djidanistische Reich über sechs Jahre hinweg kaum einen Grund die Schreckensherrschaft zu beenden. Erst als die Erzeugnisse weniger wurden und sich ein wirtschaftlicher Niedergang einstellte, befreite eine aus dem Herzen der Nation entsandte Reitertruppe die in Waha'Kandh lebenden Menschen von ihren Sklavenhaltern.
Bis zum Ende des Djidanistischen Reiches 395 AD wurde die Stadt unter offizielle Herrschaft gestellt. Während der Phase des Ende des Reiches vermochte niemand so wirklich die Macht in der mittlerweile auf über fast 5.000 Einwohner gewachsenen Stadt zu halten. Die faktische Selbstverwaltung währte jedoch nicht lange, als sich das Kalifat Al'bastra aus den Ruinen der untergegangenen Nation erhob. Während der Aufteilung der Nation wurde der große Steinbruch im Süden der Nation als eine der größten Siedlungen des ganzen Landes identifiziert und damit zu einer lokalen Hauptstadt eines der Sultanate des Landes bestimmt. Der Aufruhr in Waha'Kandh war groß, wenn nicht sogar tumultartig. Der Stadt kam ein weitaus größerer Rang zu, als es seit ihrer Begründung je der Fall war. Mit vielen Anstrengungen wurden in den nächsten Jahren palastartige Strukturen und neue Tempel des Kirash errichtet, um der neuen Führungselite gerecht zu werden. Ein strukturelles und vom harschen Wetter geprägtes Wachstum zeigte sich über die nächsten Jahrhunderte, immer wieder durch große Hitzewellen und Dürren erschüttert. So manches Jahr war die Sonne so stark, dass sich die Menschen kaum aus dem Haus trauten, an anderen Jahren hielt die Meeresbriese sie am Leben. Die Kreuzzüge der deynistischen Nationen gingen spurlos an der Stadt vorbei, da diese es nie durch die Wüste bis in den Süden der Nation schafften. Selbst die Angriffe der kalifatischen Streitkräfte auf ihre nördlichen Nachbarn wurden in Waha'Kandh weitgehend ignoriert. Viel realer waren hier dagegen die Entwicklungen der ersten Expeditionen nach Süden. Als Totonia entdeckt und erkundet werden sollte, lag es nah, von Waha'Kandh auf aufzubrechen. Noch heute ist die Stadt einer der wichtigsten Anlaufhäufen für den ungebändigten Kontinent.
Politik und Wirtschaft
Die Stadt ist die Hauptstadt des Sultanats Dasgar im Kalifat Al'bastra. Damit ist sie nicht nur Regierungssitz sondern auch faktischer Wohnort der Sultana Padme al'jamila sada Zahir, welche sich für den gesamten Süden der Nation verantworten muss. Die als gemäßigte und vor allem in ihrer vermittelnden Rolle durchaus geschätzte Adlige ist seit langer Zeit die einzige Frau, die es an die Spitze eines der vier Sultanshäuser des Landes geschafft hat. Vor allem mithilfe einer wortgewandten Redekunst, aber auch dank des Fehlens von Brüdern, vermochte sie ihren platz auf dem Thron einzunehmen. Seither ist sie vor allem in der Vermittlung in Bezug auf das Seidenembargo sowie die Ausbreitung des Einflusses des Kirash in den anderen Nationen Leändriens tätig. Sie ist dabei vor allem versucht ihrer Religion im Namen der Esh'shajen zu einer übergreifenden Akzeptanz zu verhelfen, indem vereinzelt Priester des Kirash entsendet worden, die den Mehrwert des Glaubens für die Gesellschaft darstellen sollen. Der Erfolg dieser Programme ist bisher reichlich begrenzt, die Sultana gibt ihre Unternehmungen jedoch nicht auf. Innerhalb ihrer Stadt ist sie für eine geöffnete und wirtschaftsfreundliche Politik zugunsten des Glaubens an den Propheten Abrizzah geschätzt. Ihre Besteuerungen sind einfach und nachvollziehbar, vor allem aber unterstützt sie regelmäßig angeschlagene Betriebe durch den eigenen Aufkauf. In der Folge mehrt sich ihre Macht und der Einfluss ihrer ganzen Familie stetig.
Die vielen Arbeiter der Stadt teilen sich überwiegend in die Steinbrüche und Fischereibetriebe auf. Im Norden der Stadt werden aus großen Brüchen Sandsteine geschlagen, geformt und weit über die Stadtgrenzen hinaus transportiert. Obgleich schon über Jahrhunderte Steine aus dem Boden geschlagen wurden, haben sich die Gruben im Verlauf der Zeit wieder mit Sand aus den Stürmen gefüllt An anderen Stellen entstanden daher neue Gruben. Mittlerweile ist nur dank der Nutzung von Karten eine Übersicht über die ehemaligen, längst vergessenen und aktiven Steinbrüche möglich. Im Süden von Waha'Kandh dominieren dagegen kleine Fischereibetriebe. In Gruppen von bis zu fünf Personen setzen sich die Esh'shajen in ihre kleinen und wendigen Boote, um Fischen oder auch größeren Meereslebewesen nachzujagen. Die Küche in der Stadt Waha'Kandh unterscheidet sich daher spürbar von der des Rest des Landes. Er wird viel mehr Wert auf frische Meeresfrüchte gelegt, die in unterirdischen Steinöfen langsam durchgekocht werden. Oftmals werden sie dann mit einer scharfen Paste auf einem abgeriebenen Steinstück serviert und direkt vor Ort verspeist. Die meisten anderen Gewerbe finden sich vor allem in den kleinen Gassen zwischen den großen Steinbauten versteckt. Viele Hinterhöfe wurden zu Werkstätten oder kleinen Betrieben umgebaut und gerade die Findigkeit mancher Bewohner von Waha'Kandh wird durchaus bewundert. Oftmals betreibeen die Einwohner mehrere Gewerbe zugleich, um ausreichend Altyns für ihren eigenen Bedarf zu erwirtschaften. In jüngeren Jahren brachte die Gesteinskunde neue Anwendungsmöglichkeiten der aus dem Boden gewonnen Gesteine. So mehrte sich vor allem das Kunsthandwerk, in welchem Frauen mit einfachen Mitteln begonnen haben kleine Anhänger, Glücksbringer und Statuen aus abgeplatzten Steinresten zu formen.
In einem nahe des Hafens gelegenen Bereich befindet sich der Hauptsitz der Archäologischen Vereinigung. Das mittlerweile durch eine Mauer und die finanziell üppig mit Spenden versehene Stadtwache geschützte Areal beherbergt neben verschiedenen Forschungsstationen auch allerlei Fundstücke aus nahezu allen Untersuchungsgebieten der Organisation. Zur Finanzierung ihrer Unternehmungen und vor allem auch der außerhalb des Kalifats liegenden Forschungsbemühungen verkauft die Archäologische Vereinigung fertig untersuchte Originale in alle Welt. Daraus hat sich mittlerweile eine eigene Industrie entwickelt, die nicht auf die speziellen Wünsche der meist mehr als wohlhabenden Käufer ausgerichtet ist, sondern sich auch auf den Schutz und den Transport der hochwertigen Fracht versteht. Selbst einzelne Hafenarbeiter haben sich Handschuhe für das behutsame Verladen der Kisten angeschafft. Für die meisten Bewohner der belebten Wüstenstadt bleibt dabei selbst die Ansicht eines einzelnen Kulturobjekts ein unerfüllter Wunsch. Die Angst vor Diebstahl, Neid und mutwilliger Zerstörung sitzt bei der Archäologischen Vereinigung so tief, dass kaum mehr Ausstellungen in ihrem Kerngebiet abgehalten werden.
Gesellschaft und Kultur
Waha'Kandh wird fast ausschließlich von Esh'shajen aus dem Sultanat Dasgar bewohnt. Es gibt kaum Zugezogene und nur eine Handvoll aus den anderen Nationen Leändriens stammende Menschen, sodass eine kulturelle Geschlossenheit in nahezu allen Stadtbereichen herrscht. Die vorherrschenden Religion ist der Kirash, oft in einer Auslegung des Mundi oder Aysham. Gerade die Bergleute sollen überwiegend der extremen Aysham-Ansicht an den Propheten Abrizzah folgen, innerhalb der städtischen Bevölkerung werden vor allem die prächtigen Tempelanlagen des Mundi als Versammlungs- und Treffpunkte genutzt. Die Priester halten regelmäßige Messen und Lesungen aus der Almura ab, um das Wort des Propheten in die Bevölkerung zu bringen. Diese nimmt das Wort des Glaubens oft mit offenem Ohr auf, da das kulturelle Angebot in der Stadt eher schmal ist. Dieser Glaube geht mit einer Ablehnung von fremden Ansichten und auch Magie und ihren Institutionen einher. Damit stehen sich in Waha'Kandh die Fronten der Majik Mul'shaat Al'bastra und die allgemeine Ablehnung fremder Kräfte in der Bevölkerung häufiger gegenüber. Ein sich immer mehr ausbreitender Aberglaube setzt die schlimmer werdenden Sandstürme sogar mit der Akzeptanz von Magie durch die Sultana in Verbindung.
Der Trieb nach Wissen erscheint dabei eher elitär. Der Großteil der Bevölkerung hat nur sehr wenig bis gar keine Bildung genossen und verfügt lediglich über angeeignetes Berufswissen. Dahingegen erscheint die Archäologische Vereinigung wie ein wahrer Hort des Wissens. In der Nähe dieses eigenen Bereichs der Stadt gibt es jedoch noch ein verborgenes Juwel der Geschichte. Inmitten einiger Gassen liegt die älteste Bibliothek des Landes, in tieferen Treppen beinahe im Erdboden versunken. In steinernen Regalen liegen hier über mehrere Räume voller alter und teilweise längst vergessener Schriften, die seit Jahrhunderten als Fundus der Erkenntnisse herangezogen werden. Eigens angestellte Restauratoren versuchen die Schriften Tag um Tag in neuere Bücher zu übertragen, um jedes einzelne Wort auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Der Zutritt in diese mit Absicht vor der Welt versteckt gehaltene Bibliothek wird fast so stark beschränkt, wie der in die Ewige Bibliothek.
Die Menschen schätzen ihre kulturelle Einigkeit, die sie vor allem dank ihrer Herkunft und einem Hang zur Religion finden. Dabei sehen sie sich eher als Einwohner von Dasgar oder gar nur der Stadt Waha'Kandh und weniger als Bewohner des Kalifat Al'bastra. Sie reagieren eher fremd und abschätzig auf Fremde, dafür jedoch mit einer gewissen Neugier auf Erzählungen und Fundstücke aus fremden Landen, was wohl durch die kulturellen Institutionen in der Stadt bedingt sein mag. Die Familien sind oft groß und werden mit jeder hinzukommenden Eheschließung erweitert, ebenso wird eine Gastfreundschaft gegenüber Nachbarn, Geschäftspartnern und sogar Wettbewerbern an den Tag gelegt, die manchmal ausschweifender nicht sein könnte. Familiäre Umstände werden auslassend gefeiert, offizielle Feiertage dagegen fast gar nicht. Umso mehr widmen sich die Gläubigen des Kirash dafür den besonderen Tagen des Kirash zu. In der Region Waha'Kandh wird Essen hochgeschätzt, gerade frische Produkte sind den Menschen äußerst wichtig. Die Versorgung mit frischem Fisch ist daher nicht immer nur ein Selbstläufer, sondern auch eine Notwendigkeit geworden. Dabei schätzen die Städter ihre Meeresfrüchte so sehr, dass sie sie überall mit- und untereinander vergleichen müssen. Ein Fisch aus einem anderen Gewässer schmeckt eben nie so gut, wie ein richtiger Fisch aus den Netzen vor Waha'Kandh.