Ahrendam

Aus Athalon
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Ahrendam
Wappen.png
Name Ahrendam
Bewohner 59.300 Einwohner
Regentschaft Fürst Jan-Bart Zwinsel van Broonsvord
Garnisonen Stadtwache
Tempel Silvanische Kirche
Wirtschaft Handel, Fischfang, Pelz- und Lederverarbeitung
Besonderheiten Fallicer Minderheit
Stimmung Wat de Meer bringt!


Ahrendam ist eine Großstadt im Südwesten der Vereinigten Provinzen von Silventrum. Sie liegt an der Küste des Leändischen Ozeans sowie in der Nähe der Mündung des Thalschritts. Die Stadt wurde zur Zeit des Fallicer Bürgerkriegs zu einer der größten Fluchtpunkte für fallicer Migranten und ist daher heute eines der Zentren der verbliebenen Royalisten des gefallenen Königreichs. Neben ihren kulturellen Eigenheiten brachten sie auch ihre Fähigkeiten der Pelz- und Lederverarbeitung mit, die sich heute zu einem gewinnbringenden Geschäftszweig für Ahrendam entwickelt hat.

Geographie

Die große Stadt ist mit ihrer Westseite direkt am Ufer des Leändischen Ozeans gelegen. Lange Piers werden von einem menschengemachten Steindamm im Meer vor den Unwettern des Meeres geschützt, die hin und wieder, besonders im Herbst und Winter, auftreten können. Die südlich der Cyllider Moore gelegene Ortschaft wird im Süden vom Thalschritt begrenzt, der direkt aus der Thalerschen Seenplatte in Tasperin entstammt. Genau in der Mitte des Flusses liegt die Landgrenze mit Tasperin, unweit der letzten Häuser von Ahrendam.

Der eher sandige Baugrund bietet nur wenig Möglichkeiten für hohe Gebäude oder auch tiefes Wurzelwerk. Im gesamten Stadtgebiet findet man daher kaum ein Gebäude, welches höher als die an den Kanälen gelegenen Mühlen ist. Wer genug Fundament für ein dreistöckiges Haus aufbringen kann, gilt als wahrlich wohlhabend. Die natürliche Pflanzenwelt in Ahrendam besteht daher vor allem aus alten Bäumen und wuchernden Rankenpflanzen. Ergänzt wird die botanische Vielfalt durch einige Kräuter und Büsche, die sich in den versteckten Gassen der Stadt entwickeln konnten. Außerhalb der Stadtgrenzen blühen überall die Wildpflanzen der Halbmoore und Feuchtgebiete bunt auf. Grüne Wiesen erstrecken sich über den gesamten Horizont und werden von allerlei Nutztieren bevölkert. Gerade die Viehherden sind ein auf Schwemmflächen alltäglicher Anblick, verirren sich aber auch manchmal in die Stadt hinein. In der Luft fliegen Vögel umher und die Kanäle der Stadt werden ebenso wie Meer und Thalschritt von allerlei Fischen bevölkert. So mancher gewinnträchtiger Karpfen wurde dabei schon unter den auf Stelzen gebauten Wohnhäusern entdeckt, damit er nur wenige Stunden später beim Abendessen als Hauptgang dienen musste.

Kanaal van de Molens in Ahrendam

Der größte Teil der Stadt wird vom mächtigen Hafen eingenommen, der als Warenumschlagplatz fungiert. Mit den danebenliegenden Arbeiterbuden, Lagerhäusern und Tavernen ist er der zentrale Treffpunkt und Aufenthaltsort der Stadt. Südlich davon haben sich zwischen Ozean und Thalschritt viele Fallicer niedergelassen, die das Wasser für ihr Lederhandwerk benötigen. Die manchmal entstehenden strengen Gerüche in den baufälligen Gebäuden stören neben den trocknenden Fischen glücklicherweise weniger. In Richtung des Landesinneren finden sich die deutlich besseren Ziegelbauten der Händlerfamilien, die hier nur noch offizielle Verhandlungen führen oder Warenproben begutachten. Ihr Vermögen ruht in den hölzernen Lagerhäusern am Hafen, gut bewacht von Söldnern wie der Knüppelkompanie. Auch die Leändische Handelskompanie verschifft einen nennenswerten Teil ihrer Waren durch den Hafen von Ahrendam, der über ein wahres Netzwerk aus Holzstegen verfügt.

Einen zentralen Platz hat die Stadt nicht. Vielmehr machen gerade die kleinen Straßen und Gassen das Leben in Ahrendam aus. Ob über die Wasser- oder Steinstraßen verteilt, sind in vielen Gaststätten kleine Fenster für die Ausgabe von Speisen eingearbeitet worden. Der sandige Boden macht auch das Errichten von großen Festungen oder Kirchen so schwierig, dass in dem gesamten Ort kleinere Kapellen und Kultstätten der Heiligen untergebracht sind. Manche von ihnen liegen in eigens errichteten Einrichtungen der Silvanischen Kirche, manche in Handwerksbetrieben oder Tavernen und Ausnahmen sogar in Wohngebäuden.

Entlang des Thalschritts wurden künstliche Kanäle angelegt, die Wasser- und Windmühlen beherbergen. Wohlhabendes Klientel hat sich hier mit etwas Abstand vom Rest der Bevölkerung angesiedelt, um genügend Abstand zu strengen Gerüchen und der Lautstärke des Warenumschlags vom Hafen zu haben. Lediglich das Klackern der alten Mühlen schellt tagein, tagaus durch die Straßen. In den oft verregneten Stunden macht dies aber keinen allzu großen Unterschied, schließlich kann die Sonne nur selten in der Stadt genossen werden. Vielmehr dominiert ein ganzjähriger Regen, in manchen Wintern sogar ein seltener Schneefall bei geringen Temperaturen. Der ab dem Spätsommer aufziehende Nebel verleiht der Stadt manchmal ähnlich unheimliche Viertel, wie es in Schwarzwasser so oft der Fall ist. Die Torflandschaften des Umlands verschwinden in dieser Zeit mindestens ebenso gern, wie die Ruderboote auf den Kanälen.

Geschichte

Moorgebiete im Umland

Begründet im Jahre 1133 AD ist Ahrendam wohl die jüngste aller großen Städte in Silventrum. Seit etwa 1120 AD bestand an der Stelle der heutigen Ortschaft ein Warenumschlagplatz der Königlichen Monarchie Tasperin zur Zollabwicklung mit Sorridia. Die ursprünglich nur aus drei Holzstegen und einem Wohn- und Arbeitsgebäude bestehende Zollstation wurde 1133 AD zu einer Gemeinde begründet, da sich die Besteuerung des Transports über den Thalschritt sowie das Umladen auf größere Schiffe nachdrücklich rentierten.

Mit dem Ausbau der Piers siedelten sich erste Unterkünfte für die Reisenden an, eine Kapelle der Silvanischen Kirche wurde errichtet und 1134 AD eingeweiht. Immer mehr aus der Umgebung stammende Betriebe fingen an, ihre Waren direkt über den Handelsposten Ahrendam zu veräußern. Die Gemeinde erhielt 1208 AD das Stadtrecht, wodurch der Bau der Kanäle und heutigen Windmühlengasse begann. Der Zuzug und auch das eigenständige Wachstum des Ortes verselbstständigten sich, was auch an dem großen Bedarf an Arbeitskräften liegen mochte. Gerade die schweißtreibende und körperlich fordernde Arbeit auf den Schiffen zum Umladen der Ware lockte junge Männer auf der Suche nach sicherem Lohn an. Ihnen folgten dann die Gewerbe des Alltags, später auch Segelmacher und Schiffsbauer, die ihre Webereien und Docks in Ahrendam einrichten ließen. Eine ganze Infrastruktur für den einst so kleinen Hafen wuchs stetig weiter an. Diese Entwicklung setzte sich noch weit über einhundert Jahre fort.

Im Zweikronenkrieg von 1337 AD wurde der Thalschritt bei Ahrendam zum Grenzgebiet zwischen Sorridia und Tasperin. Die Kriegsparteien schossen regelmäßig mit Kanonen über den Fluss, doch zum grausamen Kriegsgebiet wurde die Stadt nie. Stattdessen dominierten Seeblockaden und Sabotageakte den Kriegsverlauf hier. Gelegentlich gingen Lagerhäuser in Flammen auf oder eine feindliche Kanone traf eines der Handelsschiffe. Viele Arbeiter wurden zwangseingezogen, mussten an die Front und dort ihren Dienst für ihr Land ableisten. Ahrendam selbst wurde in dieser Zeit stark aufgerüstet. Wachtürme und kleine Posten wurden am Flussverlauf gebaut. Entlang des Steindamms im Meer häufte man mühevoll einige Plattformen auf, die durchgehend mit Kanonenbesatzungen besetzt wurden, um einfallende Schiffe der Sorridianischen Marine schon im Voraus abwehren zu können.

Die besseren Straßen der Stadt

Den größten Schlag erlitt die Stadt im späteren Verlauf des Krieges, als die Sorridianer mit einem mehrtägigen Bombardement weite Teile der Stadt beschädigen konnten. Zum Wohl der Städter kam es, dank der schon früh getroffenen Vorsichts- und Verstärkungsmaßnahmen, zu keinen großen Katastrophen. Viele Gebäude und Handwerksbetriebe hatten jedoch nach den Treffern starke Schäden einstecken müssen, sodass sie repariert werden mussten. Nach Kriegsende 1340 AD konnten die gröbsten Schäden innerhalb eines Jahres behoben werden. Ein Mahnmal aus zusammengegossenen Kanonenkugeln erinnert aber bis heute an die Schrecken des Zweikronenkriegs in Ahrendam.

Während der 1344 AD von Hendrik von Silventrum initiierten Unabhängigkeit der Vereinigten Provinzen von Silventrum zeigte sich Ahrendam zunächst recht unentschlossen. Die Adligen und Kirchenvertreter der Stadt wollten die Reaktion Tasperins abwarten, bevor sie eine endgültige Entscheidung trafen. Kurz bevor die Orden des Hl. Marcos Zweibach besetzten und die irrwitzigen Ambitionen des Sohns von Argonius von Silventrum unterbanden, stimmten die Vertreter Ahrendams für einen Betritt in die Vereinigten Provinzen. Dies währte, wie die Zeit bewies, nur recht kurz. Die Ahrendammer akzeptierten das Vasallentum unter Tasperin ohne Bedingungen sofort.

Zehn Jahre später begannen massive Unruhen im Königreich Fallice auszubrechen. Die unter Königin Ludwill Gráncais I. in Fallice versammelten Royalisten kämpften gegen die Gabenrevolte der Bauern an, verloren aber 1356 AD nicht nur den Kopf ihrer Königin sondern auch ihre Anführerin. Ihre Brüder können den Platz der Getöteten nicht füllen, sodass viele Royalisten die Rettung in der Flucht suchen. Ein größerer Teil von ihnen floh dabei nach Sorridia, eine nicht unbedeutende Gruppe überquert jedoch über den Thalschritt und ließ sich zunächst unerlaubt, später geduldet, in Silventrum nieder. Mehrere Tausend Fallicer Royalisten fanden daher fortan ihren Platz in Ahrendam. Viele von ihnen waren einfache Handwerker mitsamt der eigenen Familie, Kinder und politisch unrelevante Anhänger der Krone darunter. Die Silventrumer erteilten ihnen zunächst strikte Auflagen, ließen diese jedoch unter Bedingungen wieder fallen. Politische Aktivitäten für die fallicer Krone wurden ausnahmslos verfolgt. Einige exemplarische Urteile sowie zwei Hängungen in Ahrendam ließen den Aktivismus der meisten Fallicer hinter verschlossene Türen verschwinden. Mit der Gründung des Fallicer Bunds gaben einige ihre Hoffnung auf ein erneutes Königreich Fallice ganz auf.

Politik und Wirtschaft

Die Eigeel benannten Wachleute

Die politische Führung obliegt Fürst Jan-Bart Zwinsel van Broonsvord, welcher nicht nur das Stadtgebiet sondern auch das weitere Umland regiert. Ihm unterstehen die Stadtwache sowie ein kleiner Beraterstab. Fürst van Broonsvord residiert in einem üppigen Stadthaus sowie in einer kleinen Palastanlage einige Kilometer vor der Stadt. Er gilt als durchaus guter Händler und Wirtschaftsversteher, weniger als Militärtaktiker. Dem Realist wird dann und wann eine eher brüchige Beziehung mit der Silvanischen Kirche nachgesagt, die er aber zumindest versucht in Wogen zu halten. Im Umgang mit der Bevölkerung soll er eher konfliktscheu und beschwichtigend sein. Die Probleme der Wirtschaft stellt er weit vor die Sorgen der Allgemeinbevölkerung Ahrendams.

Die religiöse Führung hat die Silvanische Kirche inne, die das gesamte Stadtgebiet fest in ihrer Hand hat. In Ahrendam ist es in einem speziellen Gebäude gestattet Andachten der Sorridianischen Kirche und Zeremonien des Kirash abzuhalten, vor allem zur Befriedigung der religiösen Bedürfnisse fremdländischer Seeleute aus anderen Teilen Leändriens. Die weit verzweigten Kapellen und Gebetsstellen der Silvanischen Kirche werden von einer Vielzahl an Priester und Laienschwestern betreut. In einem Kloster vor der Stadt mit dem Namen Kloster de gevalle vrouw werden vor allem junge Witwen sowie Frauen mit unrühmlichen Hintergrund die Worte Deyn Cadors nähergebracht. Nachdem sie sich bewiesen haben, dürfen sie das Wort des Herrn im Laienamt gegen Unterkunft, Verpflegung und den Schutz in einer Gemeinschaft in Ahrendam verbreiten. Abseits des Klosters gelten die Ahrendammer eher als pragmatische Menschen, die zwar Deyn Cador ehren und würdigen, aber eben weit entfernt von einem Fanatismus der Solaner sind.

Ahrendam profitiert wirtschaftlich enorm von seiner Lage am Meer. Handelsgesellschaften wie die Leändische Handelskompanie verschiffen vom Hafen der Stadt Silventrumer Tonne um Silventrumer Tonne an unterschiedlichen Waren. Stellenweise wird Ahrendam auch nur, wie schon zu seinen Gründungszeiten, als Umschlagplatz genutzt. Gerade die Transporte aus den Unbekannten Landen voller neuer Tropenhölzer oder Rauchwaren werden von den Arbeitern gelöscht, der Silventrischen Zollbrigade vorgeführt und direkt im Anschluss an ihr Ziel gebracht. Auch die Fischer wissen aber ihren Hafen zu nutzen, kennen sie ihn vielleicht sogar doch besser, als die Kapitäne der großen Kähne. Mit ihren kleinen wendigen Booten fahren sie durch die Küstengewässer, um dort die besten Fische ins Netz zu bekommen. Manche von ihnen stellen sich in den Abendstunden sogar noch mit ausgeworfener Angel an den Thalschritt.

Die Schwemmwiesen im Umland der Stadt waren schon lange vor der Besiedlung durch die Menschen voll grüner Gräser. Erst seit den Menschen werden sie für die Zucht von Rindern, Schafen oder auch einigen Pferden genutzt. Besonders Rinderherden grasen hier, denn sie geben neben Milch (und später Käse, Quark und sonstigen Leckereien) nach ihrer Schlachtung auch wertvolles Leder. Seitdem sich viele ehemalige Fallicer Royalisten angesiedelt haben, ist Ahrendam zu einem größeren Zentrum für die Ledergewinnung und -verarbeitung geworden. Die geruchsintensiven Handwerke sind beim Hafenviertel beheimatet. Hier nutzen sie die eingehenden Pelze, Felle und Lederstücke, um sie zu gerben, zu reinigen, aufzuarbeiten und schlussendlich auch zu verarbeiten. Neben einigen bekannten Schneidern arbeiten in Ahrendam so manche Polstermanufakturen von Rang und Namen. Selbst Künstler mit einem Fallicer Hintergrund ziehen es vor auf gereinigten Lederhäuten ihre Kunstwerke zu malen, damit diese später in Wandteppiche geknüpft oder direkt aufgespannt aufgehangen werden können.

Die geläufigen Handwerke eines jeden Ortes gibt es in der Silventrumer Stadt ebenfalls zu Haufe. Gerade im Bereich der Reparatur oder des Baus von Schiffen, finden viele junge Männer eine Anstellung. Die Segel- und Taumacher suchen immer kräftige Verstärkung, auch in den Werften ist Unterstützung fast immer gefragt. Ihnen arbeiten Schmiede, Schreiner, Holzfäller und einfachste Weber zu. All diese Berufe benötigen Unterkunft und Verpflegung, sodass schnell ein gesamter Wirtschaftskreislauf erkennbar sowie verfügbar ist.

Gesellschaft und Kultur

Am Bakstenenkanaal, bei den wohlhabenden Händlerfamilienen

Ahrendam hat eine zu rund zwei Dritteln aus Silventrumer Bürgern bestehende Bevölkerung und ein Drittel zugezogene sowie durchreisende Einwohner. Während die Silventrumer aus allen Landesteilen kommen und jede Art von Gewerbe eröffnen und durchführen dürfen, sind in der Stadt ständig auch fremdländische Händler, Schiffsreisende, Kapitäne, Seearbeiter und Glückssuchende unterwegs. Ihnen ist die Ausübung nur einfacher Arbeit bzw. der Kauf und Verkauf von Waren erlaubt. Die Silventrumer achten sehr streng auf die Einhaltung ihrer lokalen Gesetzgebung und pochen darauf, dass spätestens am Ende des Piers jede Kiste an einen lokal angestellten Hafenarbeiter übergeben werden muss. Der überwiegende Teil der Händler stammt aus Tasperin oder Weidtland, manche auch aus Patrien oder Sorridia. Für die Gläubigen der Sorridianischen Kirche und des Kirash steht eine eigene Möglichkeit für ein Gebet zur Verfügung.

Der letzte größere Bevölkerungsteil sind zugewanderte Fallicer Royalisten. Nach ihrer Flucht nach der Köpfung ihrer Königin wurden sie zunächst nur mit Widerwillen aufgenommen, später geduldet und mittlerweile gänzlich akzeptiert. Die meisten dieser Menschen haben nach intensiver Beratung und durch das Erleben der durchtriebenen Verfolgung von politischen Aktivisten mitansehen müssen, dass zu großes Engagement für ihr Heimatland streng geahndet wird. Viele haben daher versucht die neue Realität in einer neuen Heimat ohne ihr altes Königreich zu akzeptieren. Sie sind überwiegend in Familienbetrieben in der Lederherstellung sowie -verarbeitung tätig, konnten sich in diesen Bereich auch einen durchaus guten Ruf erarbeiten. Sie haben neben ihrer Sprache ihren Glauben und ihre Küche mitgebracht, die sie bis heute dankbar mit den Silventrumern teilen.

In Teilen von Ahrendam werden daher Messen abgehalten, die sowohl auf die Silvanische als auch Sorridianische Kirche abzielen. Natürlich würden die Priester niemals offiziell dergleichen verlautbaren, aber hinter der verschlossenen Kirchentür wissen alle Gläubigen sehr wohl weshalb die Heiligen an diesem Tag nur ausnahmsweise erwähnt werden. Ebenso haben sich einzelne Worte und Phrasen des fallicischen Dialekts des Sorridianischen in die alltägliche Sprache der Silventrumer eingemischt. So ist es heute kaum noch wegzudenken, dass man in Ahrendam statt der factuur (gespr. faktur) eben die facture (gespr. factür) für die Rechnung oder statt der Voorgerechten das entrée (als Vorspeise) bestellt. So manche Einflüsse der Küche haben sich auch nachhaltig bei den Silventrumern festgesetzt. So sollen die Soßen weinhaltiger und die Meeresfrüchte ausgewogener geworden sein.

In all dem Gewirr der Stadt versucht die in gelbe Uniformen gekleidete Stadtwache die Ordnung zu halten. Die von den Bewohnern beinahe liebevoll als Eigeel (Eigelb) betiteln Wachen sind für Recht, Ordnung und ein kleines bisschen Völkerverständigung besonders am Hafen präsent. Daneben sichern sie die Hauptstraßen und die Anwesen der zahlenmäßig eher kleinen Obrigkeit des Adels ab. Auch vor einigen der Kapellen patrouillieren sie regelmäßig, da besonders Taschendiebstähle und Überfälle auf reisende Händler alles andere als eine Seltenheit geworden sind.