Verteau
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Verteau | |
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Name | Verteau |
Bewohner | 46.500 Einwohner |
Regentschaft | Herzog Federico de Graméntis |
Garnisonen | Stadtwache, Sorridianisches Heer |
Tempel | Deynismus (Sorridianische Kirche) |
Wirtschaft | Holzgewinnung und -verarbeitung |
Besonderheiten | Hauptstadt von Graméntis |
Stimmung | hochmütig und hölzern |
Verteau ist eine Großstadt im Herzogtum Graméntis der Region Caldagro im Königreich Sorridia. Sie ist zugleich die Hauptstadt der gesamten Region und des gesamten Herzogtums. Die Stadt befindet sich im westlichsten Bereich Sorridias, zwischen der Sonnenhöhe, dem Maraverswald und den Feldern unterhalb des Voiresees. Nach der Annexion des fallicischen Herzogtums Maravergne wurde Verteau wieder in Sorridia eingegliedert und sogleich zur Provinzhauptstadt der neu gewonnenen sorridianischen Gebiete erklärt. Die vor allem von Handwerkern geprägte Stadt entwickelte sich nicht nur zu einem politischen, sondern auch zu einem militärischen Zentrum. Dennoch sind die meisten Einwohner arm und auf jede Erwerbsmöglichkeit angewiesen.
Geographie
Die in einer flachen Tiefebene neben der Sonnenhöhe erbaute Stadt Verteau erhebt sich mit seinen großen Stadtmauern bis vor den Maraverswald. Dieser bedeutende und beinahe undurchdringlich wirkende Wald umringt die sorridianische Siedlung im Süden und Südosten seiner Grenzen. Über die nördliche Seite liegen Felder verteilt, die sich bis zum Voiresee erstrecken. Einige kleinere Bäche durchfließen diese Felderlandschaft und dienen auch den Einwohnern von Verteau nebst den städtischen Brunnen als Wasserversorgung. Das hochstehende Korn wird von einzelnen Wäldern und kleineren Dörfern unterbrochen, die von den Bauern und Kräuterkundigen als Lebensmittelpunkt außerhalb der Großstadt zu ihren Füßen dient. Dutzende Obstplantagen werden für den Anbau von Äpfeln, Birnen und kleineren Zitrusfrüchten bewirtschaftet. Sie liegen vor allem im Westen der Stadt und erheben sich bis zur Sonnenhöhe, wo sie von Weingütern und ihren Reben abgelöst werden.
Weite Teile der Stadt sind auf demselben fruchtbaren Boden gebaut, der auch dem Maraverswald als Untergrund dient. Auch deswegen gilt Verteau als grüne Stadt, schließlich sprießen überall blühende Bäume und Bäusche an den Straßen der Stadt heraus. Eben diese Straßen sind dabei oftmals mit Holzplanken anstelle von Steinen gepflastert worden, die Häuser wurden aus dem Holze des Waldes errichtet und selbst die Dächer sind mit glasierten Holzbrettern gedeckt. Durch die vorhandene Handwerkskunst und Erfahrung sind die Gebäude trotz der fehlenden Steinbauweise langlebig und trotzen dem durchaus wechselhaften Wetter der Region.
Verteau erlebt lange Sonnenstunden im warmen Sommer, dafür aber starke Niederschläge im Frühjahr und Herbst. Gerade im Spätsommer kann es vorkommen, dass Stürme die Stadt mit Regenmassen geradezu fluten und die Straßen bis auf die letzte Holzbohle unter Wasser setzen. Die Temperaturen erreichen zwar kaum Extreme, doch sorgen Regenschauer und leichter Nachtfrost in den Tiefen des Winters für gefrorene Straßenzüge. Umso froher sind die Verteauer am Tage, wenn die Sonne sich zeigt und den Schneematsch gänzlich schmelzen lässt. Auch für die Arbeit im Wald sind diese Bedingungen recht attraktiv. Die kräftezehrende Arbeit wird so nur durch abkühlende Regenschauer unterbrochen; und die Pferdezüge beschweren sich auch nicht allzu laut über die verschlammten Wege.
Geschichte
Bei Verteau handelt es sich um eine urkundlich auf 238 AD datierte Siedlung. Die offizielle Gründung unter der Administrative des Heiligen Sorridianischen Reichs diente dem selben Zweck, den die meisten Arbeiter der Stadt heute noch nachgehen. Der Holzabbau prägte und lenkte die Stadt seither. Bis um etwa 500 AD war Verteau dabei eine wenig beachtete Arbeitersiedlung voller Sägewerke und Möbelwerkstätten. Mit der 282 AD ringsum das Zentrum errichteten hölzernen Palisade war die Stadt wenig geschützt und verfügte nicht einmal über einen Wachgang. Das Leben zu dieser Zeit lässt sich eher als kulturarm und spärlich beschreiben. Nur wenige Tavernen boten geschmackloses Bier, Schauspiel und Musik waren beinahe gänzlich abwesend. Trotzdem hielten die Arbeiter durch, denn der Verdienst im Holzgewerbe am Maraverswald war beinahe doppelt so hoch wie in vergleichbaren Professionen.
Um 500 AD wurde die auf mehrere Tausend Seelen angewachsene riesige Holzwerkstatt Sitz eines Grafenhauses, ab 840 AD sogar Sitz eines Herzogs im Königreich Fallice, welches um diese Zeit wiederum Teil des Heiligen Sorridianischen Reiches war. Verteau erhob sich in diesem Zeitraum von einer Handwerkersiedlung zu einer richtigen Stadt. Es entstanden mehrere Kirchen Deyn Cadors, die Holzpalisade wurde abgetragen und weiter außen wurde eine echte steinerne Stadtmauer mit Rundtürmen errichtet. Dort wo einst die Holzpalisade gestanden hat, ist auch heute noch die Ringstraße im zentralen Viertel von Verteau vorhanden. Diese bedeutende Straße grenzt seitdem die einkommensstarken Bewohner von den einfachen Arbeitern ab. Wohlhabende Kaufleute, Werkstattbesitzer und auch der große Markt von Verteau sind hier ansässig. Die Sorridianische Kirche hat sich aufgrund der baulichen Gegebenheiten eher in den äußeren Bezirken niedergelassen.
Eben jene bedeutende Ringstraße mit dem klangvollen Namen Avenue du Conseil sorgte auch beim ersten schweren Feuer der Holz- und Holzfällerstadt Verteau von 646 AD dafür, dass der innere Teil der Stadt keinen Schaden nahm. Während die gesamte Weststadt abbrannte und über zweihundert Menschen im flammenden Grauen verstarben, konnten sich die reichen Bewohner in Sicherheit wiegen. In einem nur drei Jahre später stattfindenden Aufstand aufgrund einer absurd hohen Lokalsteuer wurde ihnen diese Sicherheit aber zum Nachteil. Wer seinen Grundbesitz im abgebrannten Westen Verteaus halten oder neu erwerben wollte, musste eine neue Steuer in Höhe des dreifachen Grundpreises entrichten. Viele alteingesessene Familien und kleine Handwerksbetriebe konnten sich dies schlichtweg nicht leisten. Die von den wohlhabenden Innenstädtern geforderte Abgabe des Grafen sollte ihnen selbst zum Vorteil werden. Ein wütender Mob stürmte daraufhin am 4. Rosenmond 649 AD über die Avenue du Conseil und zündete die großen und ebenso aus Holz bestehenden Wohnhäuser der Kaufleute an. Ein neues Inferno verwandelte damit sogleich einen weiteren Stadtteil zu Asche. Die meisten Bewohner konnten sich zwar retten, doch der finanzielle und insbesondere der gesellschaftliche Schaden blieben für Jahrzehnte erhalten.
Weitere kleinere Feuer bedrohten ab 870 AD insbesondere den Südteil der Stadt sowie einige Gehöfte im Norden der Stadtmauer. Sie alle konnten auf eine Serie von Brandstiftungen zurückgeführt werden, die auch heute noch als Bilderbuchbeispiel für Ermittlungsarbeiten von Stadtwachen dienen.
Während des fallicischen Unabhängigkeits- und Bürgerkriegs von 1354 bis 1359 AD unterstütze der in Verteau ansässige Herzog von Maravergne lange Zeit den Exilprinzen Luis Gráncais. Als Grancais aus dem sorridianischen Exil zurückkehrte, wurde er von seiner Schwester Königin Ludwill Gráncais I. zunächst im nahegelegenen Fortresse Oueste festgesetzt. Das Herzogengeschlecht setzte sich während dieser Zeit sehr für Prinz Luis ein, unterstützte ihn teilweise aufgrund der Forderung nach einem männlichen Throninhaber offen. Zum Höhepunkt der Revolten des Bürgerkrieges, fiel die Gabenrevolte in der Region um Verteau ein. Die Revolutionäre plünderten die Region, schritten bis vor die Tore von Verteau. Die Revoltenführerin Jean Luntio forderte jedoch zunächst Verhandlungen mit dem Herzog von Maravergne und vermochte es zu einer gütlichen Lösung zu kommen. Eine Nichte des Herzogs wurde als Geisel an die Revolte gegeben, zudem übergab die Stadt einen wesentlichen Teil ihrer Vorräte. Dafür wurde sie gänzlich von den abziehenden und nach Süden weitermarschierenden revoltierenden Fallicer Bauern verschont.
1358 AD besetzen schließlich sorridianische Truppen die fallicischen Herzogtümer Maravergne und Tiuloise. Verteau ergibt sich kampflos und wird ab 1359 Teil wieder Teil Sorridias. Mit einem Dekret des Gottkönigs wird das Herzogtum Graméntis begründet und Verteau zu dessen Hauptstadt erklärt. Eine Zeit des militärischen Aufbaus und der Verstärkung der Präsenz sorridianischer Orden beginnt. Verteau wird stärker ausgebaut denn je.
Politik und Wirtschaft
Verteau ist Sitz des Herzogs von Graméntis und Hauptstadt des Herzogtums Graméntis der Region Caldagro des Königreichs Sorridia. Der amtierende Herzog Herzog Federico de Graméntis gilt als geschickter Verhandlungspartner und vermochte es schnell sich in das Gefüge der Stadt und Region einzubringen. Mithilfe gezielter Bestechungen, Positionswechsel und auch dem Erhalt gewisser Fallicer in zentralen Schlüsselpositionen gelang es ihm die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen. Schon kurz nach Amtsantritt stellte das Sorridianische Heer dem Adligen mehrere Berater und Generäle an die Seite, die auf Wunsch des Gottkönigs fortan die Grenzsicherung nach Norden und Süden intensivieren sollen.
Sorridia begann schnell damit weitere Befestigungsanlagen und Kasernen in Verteau auszuheben. An der Südgrenze wurde ein dichtes Netz an Wachtürmen zum Maraverswald und nach Fallice installiert. An der Nordgrenze, wo Larné und Siouenne zumindest einen schnellen Grenzüberitt der Tasperiner verhindern, wurden kleinere Bastionen errichtet. Verteau erhielt einige Rüstungsschmieden und eine Einheit des Militärs außerhalb der Stadtmauern, die zum Teil als Wachdienst in die Stadt abgeordnet werden. Vor allem aber überprüfen sie regelmäßig die Geschehnisse und Bewegungen im Wald im Süden der Stadt.
Die Wirtschaft fußt auf dem Holzabbau und der Weiterverarbeitung der geschlagenen Hölzer. Die mächtigen Bäume des Maraverswaldes geben hochqualitatives Holz, das von der Vielzahl von Schreinern und Holzarbeitern weiterverarbeitet wird. Über das gesamte Stadtgebiet sind kleinere Werkstätten, oftmals Familienbetriebe, aber auch große Fabriken mit dutzenden Arbeitern verteilt. Manche von ihnen sägen die Baumstämme nur zu Brettern oder Stäben, andere fertigen einzigartige Bauteile oder gleich ganze Möbelstücke voller Verzierungen und kunstvoller Schnörkel. Selbst Schiffsplanken werden zwischen Wald und Sonnenhöhe gefertigt, um dann weiter nach Matolés oder gar Silventrum versandt zu werden. Dort werden sie dann zur Reparatur oder gar einem neuen Schiffsbau verwendet. Daneben ist Verteau aber auch für seinen hervorragenden Wein bekannt, der dank der sonnengereiften Trauben auf der Sonnenhöhe jedes Jahr besser zu werden scheint. Die schmackhaften Rotweine sind dabei besonders süffig und dienen gerade bei gehobenen Essen immer öfter als echte Konkurrenz der guten sorridianischen Rotweinsorten.
Gesellschaft und Kultur
Hart arbeitend und dennoch arm sind Attribute, die die meisten der Bewohner von Verteau gut beschreiben. Viele von ihnen sind ehrliche und gläubige Menschen, doch trotz ihrer guten Arbeit vermögen sie kaum ausreichend zu verdienen. Ein recht starker Zuzug und auch eine ausgesprochene Verzweiflung der ehemaligen Fallicer verleitete vieler Menschen den Handwerken von Verteau nachzugehen und damit die Konkurrenz nur noch mehr anzutreiben. So mancher Alkoholiker wankt volltrunken und seine Sorgen ertränkend über die Stadt, nur um dann von der einzigen echten Chance der Stadt aufgegriffen zu werden - dem Sorridianischen Heer. Der Militärdienst bietet derzeit vielen jungen Männern und Frauen einen Ausweg aus der Armut, doch nehmen sie dafür nicht nur ein Leben and er Waffe sondern auch fernab der Familie auf sich. Die Grenzbefestigungen verlangen stets neue Rekruten und besser zahlen tun sie ebenso.
Kunst und kulturelles Spiel findet nur im inneren Bereich der Stadt statt. Die Schauspielhäuser sind teuer, aber mit edelstem Holz getäfelt und laden zu wunderbaren Vorstellungen ein. Begabte und durchaus talentierte Künstler singen die Nacht in den Schankstuben durch, doch übersteigt schon so mancher Gossenhauer den Geldbeutel eines Holzarbeiters. Nicht einmal der Glaube bietet einen echten Ausweg, denn die Kirchen sind außerhalb der Arbeitszeiten am Tage heillos überfüllt. Durch die hohen Obdachlosenzahlen in Verteau, öffnen die Kirchen auch des nachts ihre Pforten für die Heimatlosen. Klosterbrüder und -schwestern versuchen zwar das Leid mit Speisungen zu lindern, doch sind auch sie dem tagtäglichen Ansturm kaum gewachsen.
Wo Armut herrscht, ist Kriminalität nicht fern. Und so sind Gelegenheitsdiebstähle und Betrügereien an der Tagesordnung. Die Soldaten und auch die Stadtwache versuchen den Gaunereien zwar Herr zu werden, kommen aber nicht immer hinterher. Manche Straße in den Außenbezirken erinnert daher noch immer an die Zeiten unter der fallicer Misswirtschaft. Herzog de Graméntis ist zwar weiterhin bemüht die Situation für seine Bewohner zu verbessern, doch auch seine Redekunst vermag nicht immer eine passende Lösung für die geringen Einkommensmöglichkeiten oder die Gier der Händler parat zu haben; schließlich profitiert auch er davon. Das sonnige Verteau befindet sich insgesamt dennoch auf einem guten, aber sehr steinigen und langen Weg. Mit sicheren Schritten und einzelnen Reformen wird die Region immer weiter verbessert und industrialisiert. Erste große Schmelzen wurden in Richtung von Fortresse Oueste errichtet und auch die Minen im fernen Wyrzgebirge sollen schon bald beginnen Abhilfe zu schaffen. Zugleich stärken sie das Land und seine Macht.