Auenthal
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Auenthal | |
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Name | Auenthal |
Bewohner | 52.300 Einwohner |
Regentschaft | Josef von Hallertal |
Garnisonen | Stadtwache, Teile des Tasperiner Heeres |
Tempel | Silvanische Kirche |
Wirtschaft | Überwiegend Viehzucht und Bergbau |
Besonderheiten | "Käsehauptstadt Tasperins" |
Stimmung | Stur und stolz |
Die Großstadt Auenthal ist die Hauptstadt der Provinz Bühlmark und liegt geographisch am Fuße des Fahlgebirges, im Westen Tasperins. Die Stadt bildet das Zentrum der Tasperinischen Käsewirtschaft und wird auch als abgelegenste Provinzhauptstadt im Kaiserreich bezeichnet. Seine Bewohner gelten als frohmutige und vor allem hartarbeitende Landmenschen mit einem Hang zum Aberglauben und der Ablehnung von Fremdem.
Geographie
Allgemeines
Auenthal wurde auf einem erhöhten Felsplateau inmitten einer Talschneise angesiedelt. Im Westen ist die Stadt von Ausläufern des Fahlgebirges umgeben, im Osten und Norden von der massiven Gebirgskette selbst. Aufgrund des Wachstums der Stadt befinden sich kleinere Stadtviertel bereits auf und teilweise sogar in offenen Bergspalten. Südlich vor der Stadt erstreckt sich eine weite flache Grasebene, die in Richtung der wegweisenden und den Weg nach Auenthal eröffnenden Gebirgsspalte weist. Die einstigen Wälder auf der Auenthaler Grasebene wurden beinahe vollständig abgeholzt, sodass heute vor allem Rinder- und Ziegenherden über die weite Grasfläche ziehen.
Die Hauptstadt der Bühlmark wurde mehrere Hunderte Meter über dem Meeresspiegel erbaut, sodass ein Aufstieg zeitaufwendig und anstrengend sein kann. Besonders im Winter wird die Stadt von starken Schneestürmen und Schneemassen heimgesucht. Im Sommer werden die Einwohner dafür mit angenehm milden Temperaturen belohnt.
Gewässer
Die Stadt gewinnt ihr Wasser vor allem aus einigen kleineren Gebirgsbächen, die in mehrere über das Stadtgebiet verteilte Zisternen fließen. Über eine Brunnenanlage können die Einwohner gegen ein paar Silberlinge ausreichend Wasser für den täglichen Bedarf erhalten. Auenthal ist weder an einen Fluss noch an ein sonstiges natürliches Gewässer angebunden und verfügt somit auch nicht über einen Hafen. Spöttisch verhöhnen die Auenthaler ihre Auenthaler Grasebene nach den starken Regenfällen im Sommer als größte Seenlandschaft Osttasperins. Ein Durchkommen ist nach den starken Schauern erheblich erschwert und wer nicht ausreichend gerüstet ist, kann ganze Wagenladungen an wertvollen Gütern im morastigen Boden verlieren.
Klima
Während der Frühling mit leichten Winden und Temperaturen um 15 Grad daherkommt, erwarten die Sommer jeden Bewohner von Auenthal mit Temperaturen um rund 20 Grad über dem Nullpunkt. Starke Gewitter zeichnen diese Jahreszeit aus, sodass kaum ein Tag ohne Regenfall vergeht. Aufgrund des steinernen Untergrunds weiß das Wasser nicht immer recht abzufließen und die ein oder andere Straße der Stadt steht manchmal wochenlang unter Wasser. Auch die Grasebene vor der Stadt leidet im Sommer. Schnell entwickelt sich eine verschlammte, beinahe unpassierbare Landschaft aus Matsch und Wasserlöchern. Mehrere Versuche einen sicheren Weg aus Holzbohlen durch die Landschaft zu legen, scheiterten an den Holzpreisen. Zudem wollte niemand in der Stadt die Kosten für die teure Instandhaltung tragen.
Im Herbst nehmen die Regenfälle zunehmend ab und die Temperaturen sinken wieder auf rund 15 Grad. Die Nächte werden jedoch spürbar kälter, sodass erste kalte Windstöße vom Fahlgebirge hin und wieder Gänsehaut erzeugen. Wirklich ungemütlich werden jedoch erst die Winter. Sobald der Schneefall zum Ende des Herbst einsetzt und die Stadt in ein winterliches Weiß hüllt, nehmen auch die Temperaturen spürbar ab. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Temperaturen nicht unter den Nullpunkt fallen. Eisige Winde jagen durch die Straßen der Stadt und das nächste Feuer wird von Mann, Frau und Maus heiß begehrt. Die Böden auf der Grasebene frieren in dieser Jahreszeit zu, sodass immerhin ein vergleichsweise einfaches und sicheres Durchkommen gewährleistet wird. Der Winter zieht sich oft bis in die Mitte des Frühlings hinein, selbst wenn der Schneefall merklich abnimmt.
Flora und Fauna
Flora
Vorherrschend ist eine typische grünblühende und dennoch farbenfrohe Pflanzenwelt, die sich vor allem aus Nadelbäumen und Bergkräutern auf saftigen Grasflächen zusammensetzt.
Neben den für Auenthal typischen Fichten- und Tannenwäldern umgeben die Stadt auch einige kleinere Birkenforste, die vor rund 120 Jahren angelegt worden sind. Nachdem mehrere Viehherden Seuchen zum Opfer gefallen sind, beauftragte die Stadt mehrere Naturkundler und Geistheiler eine Lösung für das Tiersterben zu finden. Die heute vermutlich als Quaksalber abgestuften "Experten" vermuteten, dass die Nährstoffe im Boden aufgrund eines Birkenmangels für Rinder schädlich gewesen seien. Um diese recht einfache Lösung in die Tat umzusetzen, wurden über ein Dutzend Birkenwälder in und um Auenthal gepflanzt. Diese Wälder sind auch heute noch zum wesentlichen Teil erhalten geblieben und bilden so den im Norden der Stadt angesiedelten Stadtteil Birkswalde, in dem nahezu an jeder Ecke die prägenden Birken stehen.
Der auch in der Stadt oft noch an beinahe jeder Ritze oder Lücke herausstechende, grünblühende Grasboden bietet eine gute Grundlage für unzählige Bergkräuterarten, die wiederum Lebensfläche für Kleintiere bietet. Besonders Waldmeister- und Sauerampfer-Gewächse findet man nahezu vor (und manchmal auch unter) jeder Haustür. Doch auch die hochwachsenden Erikanuss-Grün wuchern mittlerweile in jeder erdenklichen Ritze von Auenthal auf.
Fauna
Für Zugezogene erscheint Auenthal manchmal wie ein zu groß geratenes Dorf. Zahlreiche Viehhirten treiben gern am frühen Morgen, selten auch am späten Nachmittag ihre Rinder- und Schafherden durch die belebten Stadtteile und versperren damit ganze Straßenzüge. Meistens haben sie jedoch gar keine andere Wahl, da sich die etablierten Scherstuben und Molkereien mitten im alten Stadtzentrum Auenthals befinden. Begleitet werden die Schafherden meist von Hütehunden und kleinen Ziegenherden, deren gesäuerte Dickmilch ein begehrtes Getränk nach dem Feierabend ist.
Kleinere Insekten machen es sich an den Bäumen und Gräsern der Stadt bequem, nur um von vielerlei Vögeln vertilgt zu werden. Dazwischen springt die ein oder andere Ratte herum, die sich zuvor am reifenden Käse sattgefressen hat. Dank der Rattenfängergilde von Auenthal ist das Problem der ungeliebten Nager jedoch zumindest im Vergleich zu vielen anderen Städten Tasperins halbwegs unter Kontrolle gebracht worden.
Geschichte
Auenthals Geschichte geht ungefähr in das Jahr 743 AD zurück, als die Stadt als Standort für mehrere Minen im Fahlgebirge ausgewählt wurde. Die abgebauten Erze wurden hierbei von den Bergmännern in Karren oder auch nur Säcke verladen und dann an einem zentralen Sammelplatz sortiert. Diesen zentralen Sammelplatz gibt es heute noch immer, er wird sogar noch für denselben Zweck genutzt, selbst wenn er sich optisch natürlich stark verändert hat. Die einstigen Minenarbeiter ließen sich mit ihren Familien ringsum dieses Lager nieder, mussten aber später aufgrund des Wachstumes der Erzförderung ein wenig mehr ins Land zurückziehen. Mit den dazukommenden Landwirten, Köchen und auch Wachleuten zählte die kleine Gemeinde schon binnen zwei Jahre über fünfhundert Seelen.
Mit der Verleihung eines ersten Dorf- und Stadttitels, kamen erste Verwaltungskräfte und auch ein zugewiesenes Adelshaus in die bisher vollkommen unkontrollierte und nur durch Arbeiterhände geprägte Siedlung. Mönche der Sorridianischen Kirche ließen sich nieder und begannen damit ein Kloster und eine Kapelle für die Gläubigen zu errichten. In den Folgejahren erhielt Auenthal immer weitere Infrastrukturen und vor allem auch mehr Einwohner, die sich besonders mit der Weiterverarbeitung der aus dem Berg geschlagenen Erze befassten. Eine Schmelze wurde in die Höhe gezogen und erste wirkliche Schmiede nahmen ihr Handwerk neben den Minenstollen auf.
Mit der Begründung Tasperins 764 AD entschlossen sich auch die Adligen in Auenthal rasch sich dem damaligen Königreich anzuschließen. Als fünf Jahre später dann das Silvanos-Edikt erlassen wurde, traten die Kirche und die meisten Gläubigen recht zügig zum Silvanischen Glauben über. Der Arbeitstätigkeit in Auenthal taten diese Umschwünge jedoch weder gut noch schlecht. Die Menschen gingen weiter ihrem Tagwerk nach, als wäre nichts gewesen und redeten lediglich unaufgeregt in den Abendstunden über ihren neuen König anstelle des vorherigen Gottkaisers.
In den Folgejahren und Folgejahrhunderten setzte sich der langsame wirtschaftliche Ausbau und Aufschwung der Stadt fort. Getrieben durch die beinahe schon arbeitswütige Bevölkerung wurden immer mehr Gebäude hochgezogen und Betriebe begründet. Die Auenthaler ließen dabei die meisten weltbewegenden Ereignisse einfach an sich vorbeiziehen und lebten ihr eigenes Leben schnurstracks weiter. Um 830 AD entschloss sich das seinerzeit herrschende Adelshaus neben der Erzförderung eine Ausrichtung auf einen zweiten - und den heute deutlich wichtigeren - Wirtschaftszweig anzustreben: Die Landwirtschaft und Viehzucht. Unter Aufwendung großer Geldsummen wurden erste Gehöfte gebaut und Tiere zusammengekauft. Bauern wurden in der Lehnsherrschaft angestellt und für die Feldarbeit eingeteilt. Was sich damals als kleines Projekt erwies, rentiert sich heute. Auenthal hat sich mittlerweile einen Namen in der Lebensmittelversorgung Tasperins gemacht und ist weithin für seinen qualitativ wertigen Käse sowie sein Fallobst bekannt.
Bevölkerung
Anders als viele der großen Städte in Tasperin, verfügt Auenthal nicht über eine wirkliche gesellschaftliche Klassenabstufung. Zwar heben sich die Adligen und auch der Klerus der Bühlmark deutlich von der Arbeiterklasse ab, doch machen eben die hart schuftenden freien Bürger auch den größten Anteil der Stadtbevölkerung aus. Viele von ihnen leben schon seit Generationen in Auenthal oder der Umgebung der Stadt. Sie gelten als alteingesessen, ortsunkundig und vor allem heimatverbunden. Mit großer Freude warten sie auf die alljährlich stattfindenden Feste, die vor allem der Wahrung ihrer Traditionen dienen. Sie kümmern sich um ihre Stadt, lassen aber auch niemanden vergessen, dass ein wenig Wildheit inmitten des Gebirges dazugehört.
Auenthaler gelten als überwiegend freundlich, öffnen sich ihrem Gegenüber in aller Regel jedoch erst nach einer ausgiebigen Phase des Kennenlernens und der Vertrauensgewinnung. Sie sind tiefverwurzelt und leben bis zur Ehe im Familienverbund. Auch darüber hinaus entscheiden sich viele Familien in ihren Generationenhäusern zu verbleiben und sich bis zur Bestattung liebevoll um ihre Angehörigen zu kümmern. Gerade diese familiäre Liebe erstreckt sich auch auf die weiteren Verwandten, die stets und ständig eingeladen und verköstigt werden - egal wie wenig Geld aktuell zur Verfügung steht. Spöttisch behaupten viele Zugezogene, dass ganz Auenthal auf die ein oder andere Weise miteinander verwandt ist.
So freundlich die Auenthaler dem Bekannten gegenüberstehen, so skeptisch schauen sie auf Fremdes oder Unbekanntes. Zugezogene wie neue Kontakte müssen über lange Zeit erst ihr Vertrauen aufbauen und gewinnen, bevor sie sich wirklich öffnen und akzeptiert werden. Manchmal kann dieser Prozess sogar Jahre erfordern. Hat er Auenthaler jemanden aber erst einmal in sein Herz geschlossen, wird es schwer ihn wieder loszuwerden. Hinzu kommt ein ausgeprägter Hang um Aberglauben. Märchen und Sagen sind die Geschichten, die man sich abends am Feuer gegenseitig erzählt - und glaubt. Selbst die Messen der Silvanischen Kirche enthalten zahlreiche Verweise auf die lokalen Gerüchte und Vorstellungen; nicht zuletzt um die Menschen auch fester an den Glauben an Deyn Cador zu binden.
Abgehoben, aber nicht minder arbeitsfromm, lebt der Adel der Stadt wild verteilt in den Anwesen im Stadtgebiet. Sie erhalten ihre Einkünfte vor allem durch die Verpachtung des Landes an die Arbeiterschicht oder besitzen die Landgüter auf denen die schmackhaften Käsearten und anderen landwirtschaftlichen Warenerzeugnisse gefertigt werden. In manchmal eher weniger prächtige Kleidung gehüllt mischen sie sich gern unter das einfache Volk. Der ein oder andere Sohn der lokalen Nobilität hat sogar einen Hang dazu mit ans Werk zu gehen und den eigenen Arbeitern in Zeiten der Not ein wenig auszuhelfen; ganz im Gegenteil zum Rest des Adels der Welt.
Auch der Klerus zeigt eine tiefe Verbundenheit zu Land, Leuten und Region. Anstelle einer Betrachtung des landes- oder gar weltweiten Glaubens haben sich viele Priester ausgerichtet sich eher um lokale Bedürfnisse zu kümmern und als Adressat von kleineren Sorgen und Nöten zu dienen. Auch die Orden wählen in erster Linie Menschen mit einer Herkunft aus der Bühlmark aus, um auf eine viel größere Zustimmung unter den Leuten zu stoßen. Anstelle großer Kreuzzüge oder ausschweifender Predigten, machen sich die Glaubensbrüder eher verdient, wenn sie das Vieh segnen oder den Pflug schärfen.
Durch ihre tiefe Heimatverbundenheit zieht es die Menschen aus Auenthal aber auch nur selten in die weite Welt hinaus. Wer seine Heimat verlässt, hat entweder einen wirklich guten Grund dafür oder hat es sich so sehr mit seinem Familienverbund verspielt, dass eine Rückkehr nicht mehr in Frage kommt.
Die gemeine Zunge der Auenthaler Bevölkerung neigt zu einem gewöhnungsbedürftigen Tasperiner Dialekt. Dieser zeichnet sich primär durch das Verschlucken von Vokalen in der letzten Silbe des Wortes aus. Da diese Mundart bei zusammengesetzten Wörtern für jede der Komponenten verwenden kann führt dies schnell zur Verwirrung von Gesprächspartnern. Eine weitere Eigenschaft der Auenthaler Schnauze ist das Ersetzen des Vokals “a” durch “å”, welches in der Aussprache weitaus näher an einem “o” liegt. Zuletzt werden viele harte Konsonanten durch ihr weicher klingendes Gegenstück ersetzt. Dies macht sich vor allem bei “d” statt “t” und “b” statt “p” bemerkbar.
Politik
Allgemeines
Die politische Führung der Stadt sowie der ganzen Provinz Bühlmark hat Herzog Josef von Hallertal inne. Er regiert Seite an Seite mit seiner Frau über Stadt wie Land. Der Herrscher gilt als gemäßigter und manchmal eher verschlafener Mensch, der sich seine Entscheidungen lieber lange überlegt bzw. möglichst hinauszögert. Im Bereich der Stadtverwaltung ist dies oft kein allzu großes Problem da auch die Bevölkerung von Auenthal lieber erst einmal abwartet und beobachtet. Nichtsdestotrotz wird er regelmäßig auf öffentlichen Anlässe gesehen und steht an mehreren Tagen im Jahr seinem Volk Rede und Antwort. Dabei soll es aber auch schon einmal vorgekommen sein, dass er sich seine Antwort über eine Stunde überlegt hat, während das Volk gespannt gewartet hat und des Wartens überdrüssig sogar schon teilweise abgezogen ist.
Innerhalb von Auenthal haben vor allem die Bezirksquartiermeister die administrative Führung jeweils eines Stadtteils in der Hand. Sie agieren wie eine Art staatlich eingesetzter Bürgermeister, der sich um die lokalen und kleineren Anliegen kümmert. Daneben stellen sie auch das Urkundenwesen dar und sorgen für einen reibungslosen Stadtablauf. Gelegentlich kommt es aber aufgrund fehlender klarer Zuständigkeitsabgrenzungen zu Reibereien zwischen den Bezirksquartiermeistern, die dann und wann zu einer blutigen Nase führen können.
Josef von Hallertal umgibt sich ganz im Gegensatz zu vielen anderen nobelgeborenen Herrschern Tasperins nicht mit einem ausgiebigen Beraterstab. Er lässt lediglich aufgrund reiner Notwendigkeit einen kirchlichen Sprecher aus dem Hause der Silvanischen Kirche an seinem Hof residieren und vertraut vor allem den Einschätzungen seiner Ehegattin. Manch eine kritische Stimme behauptet, dass sie ihn ganz zwischen ihren Fingern eingeklemmt habe und nie wieder loslassen würde.
Militär
Mit der Wahrnehmung militärischer und strafvollzugsbezogener Aufgaben ist die Auenthaler Stadtwache, manchmal auch liebevoll Käsehüter bezeichnet, betraut. Sie sind eine mäßig ausgestattete, aber aus der Lokalbevölkerung stammende Wachtruppe mit unzähligen exekutiven Aufgaben. Aufgrund der eher geringen Verbrecherraten und vor allem auch des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhaltes in der Stadt, wird ihnen durchaus nachgesagt eher den Käse der Stadt zu bewachen. Hieraus resultiert auch ihr Spitzname der Käsehüter.
Neben der Stadtwach sind in einem äußeren Stadtteil von Auenthal zwei größere Einheiten des Tasperiner Heeres stationiert. Bei einer Einheit handelt es sich um eine leichte Artilleriebrigade, die vor allem auf die Ersatzteile und Werkstoffe aus den städtischen Betrieben angewiesen ist, bei der anderen Einheit um eines der wenigen Gebirgsjägerregimenter der Tasperiner.
Wirtschaft
Die dominierenden Wirtschaftszweige der Hauptstadt der Bühlmark sind die Landwirtschaft und der Bergbau. Zwar sind auch viele andere Handwerksbetriebe und Betriebe in Auenthal vorhanden, doch haben sich vor allem die Bergleute in den tiefen Minen des Fahlgebirges verdient gemacht. Ihre gefährliche Arbeit war es schließlich auch, die die Stadt erst groß gemacht hat. In den vorgelagerten Hochöfen und schmieden wird das Erz aus dem Gestein geschmolzen und anschließend sogleich weiterverarbeitet.
In der Landwirtschaft werden vor allem Viehzucht mit einer großen Ausprägung auf Rinder, Ziegen und Schafe gehalten und gezüchtet. Aus der Wolle der Schafe werden vor Ort durch die Frauen Kleidungsstücke gefertigt. Die Milch der Kühe und Ziegen dient vor allem der Käseherstellung und selbst ihr Leder wird nach der Schlachtung noch zu Stiefeln oder Bettvorlegern verarbeitet. Das begehrte Fleisch kann in den Tavernen der Stadt in Form schmackhafter Speisen verzehrt werden.
Häufig können die Nutztiere unter den ausgiebigen Fallobstwiesen graben, die vor allem für den Anbau von Birnen und Äpfeln verwendet werden. Sofern diese Feldfrüchte nicht direkt gegessen werden, wird entweder ein Saft aus ihnen gepresst oder schmackhafter Alkohol aus ihnen gebrannt.
Heraldik
Folgt.
Gesellschaft und Kultur
Architektur
Gebaut wird und wurde Auenthal im Stil von Fachwerkhäusern. Die erfahrenen Handwerksmeister vermögen es aus den Wäldern die besten Holzstämme auszuwählen und anschließend zu wetterbeständigen Konstrukten zu verarbeiten. Anschließend werden die Wände befüllt und die Dächer aus gebrannten Tonziegeln gedeckt. Gerade der Fachwerkstil ermöglicht den Bewohnern auch ihre Häuser in die für Auenthal stellenweise so bekannten Außenfassaden zu streichen. An einer Straße kann man so durchaus bis zu zehn verschiedene Häuserfabren direkt nebeneinander erspähen.
Werkstätten und Ställe sind recht offen angelegt, werden jedoch auch zumeist im Fachwerkstil gehalten. Soll eine Schmiede einen großen Rauchabzug erhalten, wird einfach ein Teil des Daches umgebaut. Benötigt ein Stall eine größere Pforte für die Tiere, wird eine Wand nicht gebaut sondern einfach weggelassen. Nach einem ähnlichen Prinzip wurden die öffentlichen Plätze und Märkte angelegt. Ohne größere Planung wurden Freiflächen belassen, auf der sich entweder die Natur weiter frei entwickeln konnte oder aber die Bewohner der Stadt Auenthal ausleben durften. So wurde besonders der Auenthaler Käsemarkt zu einem vollgestellten und quirligen Ort für Käseliebhaber. Die engen Gassen sorgen dafür, dass der vorhanden Platz größtmöglich ausgenutzt wird und dennoch ausreichend Fläche besteht, um sich von Stand zu Stand zu probieren. Der einzige wirkliche Nachteil ist die Vorliebe der Taschendiebe für diese engen Orte in der Stadt.
Bildung
Mitnichten kann man die Bewohner Auenthals als wirklich gebildet bezeichnen. Viele vermögen gerade einmal ihren Namen zu schreiben oder irgendwie wiederzuerkennen. Mathematisches Wissen entstand eher aus der Erfahrung als wirklichem Lernen und eine Schule haben die meisten Bürger noch nie von innen gesehen. Auch die höheren Künste sind wie das hohe Wissen nur bei Adel und Klerus vertreten, die sich mit der Malerei oder Musik gerne die Zeit vertreiben. Auf der anderen Seite verfügen die Arbeiter über ein enormes Fachwissen in ihren Professionen. Gerade die über die Generationen mitgegeben Weisheiten und Lehren helfen bei der Ausführung ihrer Handwerke enorm, sodass ein Auenthaler Arbeiter nicht nur als fleißig sondern auch als besonders gelehrt gelten mag. Nichtsdestotrotz sollte man ihm lieber keinen Auftrag schriftlich erteilen sondern lieber alles mündlich besprechen, denn die Schriftform ist eben nicht ihr Metier.
Auf der anderen Seite ist das Wissen über die lokale Geschichte ebenso weit verbreitet und beliebt wie die Erzählkunst über regionale Legenden und Märchen. Die Augenthaler sind stolz auf ihre Heimat und stellen dies insbesondere mit ihrem Ortswissen regelmäßig wieder unter Beweis.
Religion und Magie
Vorherrschende und auch vom Herzogenhaus einzig akzeptierte Religion in der Stadt ist der Deynismus in Silvanischer Auslegung. Die Kirche unterhält mehrere Kirchen und vor allem eine große Anzahl an kleinen Kapellen in den unterschiedlichen Stadtteilen. Die meist nur wenig ausgeschmückten und äußerst zweckdienlichen Gotteshäuser sind bei den Messen schnell überfüllt, schließlich gelten die Auenthaler als fromme Anhänger des Deynismus mit einer Prise Aberglauben. Die Sorridianische Kirche und der Kirash sind aufgrund ihres Schutzes nach dem Tasperiner Recht zwar nicht verboten, werden aber mit Abscheu und misstrauen betrachtet. Falls es Glaubensbewegungen gibt, haben diese im Untergrund zu verkehren und dürfen sich nicht öffentlich präsentieren.
Die Akademie von Schwarzwasser unterhält eine Außenstelle in Auenthal. Diese liegt gesichert im Westen der Stadt, etwas abseits der letzten Stadtbezirke, da die Einwohner nicht gerade gut auf die Anwesenheit von Magiekundigen zu sprechen sind. Ihre Abscheu, Angst und vor allem auch ihren Hass gegen die Magier leben sie offen aus, sofern sich auch nur einer von ihnen in die Stadt traut. Besonders das Inferno von Perwich nehmen die Auenthaler gerne als Vorwand, um die unbeliebten Akademiemitglieder aus ihrer Stadt zu scheuchen.
Weitverbreitet ist daneben ein tiefsitzender und gefestigter Aberglaube an Naturwesen oder auch allerlei fantastische Erzählungen. Selbst wenn die Bewohner der Stadt diese Vorstellungen dem Deynismus unter- oder gar zuordnen, glauben sie immer noch an die Existenz weiterer Kreaturen aus und in Deyns Reich. Manchmal vermischen sich die Glaubenseindrücke dabei auch ganz unbewusst, selbst wenn die Silvanische Kirche Jahrhunderte versucht hat, einzig die Glaubenssätze Deyn Cador zu bekräftigen. Mittlerweile versucht sie es jedoch auf eine andere Weise. Deutlich werden die bekannten lokalen Erzählungen mit denen Deyn Cadors vermischt, aber stets alles unter der Herrschaft Deyn Cadors erzählt und gepredigt.
Feste und Feiertage
In Auenthal werden die meisten Feiertage der Silvanischen Kirchen in größerem Ausmaße auf dem zentralen Festplatz vor der Stadt gefeiert. Diese werden von den Priestern in Abstimmung mit dem Herzogenhaus und lokalen Traditionen sowie Gilden geplant und umgesetzt. Die Auenthaler versuchen hierbei vor allem einen gewissen lokalen Charme zu wahren oder aber auch örtliche Sagen, Mythen und Legenden nach Möglichkeit in ihre Festivitäten einzubauen.
Regional ist darüber hinaus insbesondere das Auenthaler Schmelzkäsefest bekannt, welches der besonderen Käsevorliebe der Auenthaler entspringt.