Inferno von Perwich

Aus Athalon
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Das Inferno von Perwich ist ein historisches Ereignis und zugleich eine durch Magie verursachte Tragödie. Es ist gemeinhin bekannt und wird vor allem von der Silvanischen Kirche und ihren Orden als Nachweis der grausamen Zerstörungswut von Zauberkundigen und ihrem chaotischen Verhältnis zu Skrettjah vorgebracht. In beinahe allen Kirchenniederlassungen werden Predigten mit einer Mahnung an das Inferno gehalten. Es wurde ferner zum Anlass genommen Zauberkundige mit besonderen Fähigkeiten im Bezug auf Feuer in den Akademien von Schwarzwasser und Weissenstein stärker zu beschränken und zu kontrollieren.

Aufgrund seiner großen Auswirkungen und der endlosen Erschütterung wurde das Inferno von Perwich minutiös durch die Tasperiner Krone aufgearbeitet, sodass heutzutage der desaströse Ablauf gut nachvollzogen werden kann.

Ablauf

Am 06. Rosenmond 1283 betrat der Magiekundige Rudolf Fernlarn die Stadt Perwich. Zuvor war der gerade zwanzig Jahre alt gewordene Mann auf einem Landgut in der Nähe angestellt worden, wo er einfache Knechts- und Pflugarbeiten seit mehreren Monate ausführte. Mutmaßlich wurde er in der Provinz Bühlmark der Kaiserlichen Monarchie Tasperin in einem kleinen Dorf nahe Hochfurt geboren. Seine Mutter soll Köchin in einem einfachen Lokal gewesen sein, während sein Vater ein arbeitender Landsknecht auf Tagesbasis gewesen sein soll. Spätere Ermittlungen ergaben, dass sein Leben durch Gewalt und Vernachlässig geprägt war.

Nach dem Betreten der Stadt Perwich begab sich Fernlarn auf den südlichen Markt der Stadt und erwarb mehrere kleine Fleischspieße und einen halben Brotlaib. Er setzte sich an einem kleinen Brunnen nieder und verspeiste beinahe seinen gesamten Einkauf, bevor er die Reste achtlos in den Brunnen warf. Anschließend machte er sich auf in die nahegelegene Silvanische Kirche und verbrachte dort ungefähr eine halbe Stunde. Mehrere Augenzeugen berichten, dass er in betender Haltung auf einer recht weit hinten im Gebäude befindlichen Bank gesessen habe. Anschließend begab er sich kurz vor dem Mittagsgebet vor die Kirche.

Als die Gläubigen der Stadt Perwich zur stattfindenden Messe erschienen und das Kirchengebäude betraten, streckte Rudolf Fernlarn beide Arme aus und schrie verzweifelt in die Luft. Sein Schrei soll gleichzeitig aus tiefster Kehle gekommen sein, jedoch in einer unmenschlichen und nicht nachzumachenden Tiefe herausgequollen sein. Sein ganzer Körper begann anschließend Feuer zu fangen. Aus seinen Armen und Beinen schossen flammende Strahlen. Eine unvorstellbare Hitzeentwicklung hat alle Personen in seiner unmittelbaren Nähe sofort zu Boden geworfen und ebenfalls in Brand gesetzt. Die um ihn herumpilgernde Masse geriet in Panik und begann zu fliehen. Seine feurigen Gliedmaßen schossen hinter den fliehenden Bürgern her und versenkten sie teilweise in Sekundenschnelle zu nichts als Kohle. Die außerhalb der Kirche ausbrechende Angst versetzte auch die bereits im Kirchengebäude befindlichen Gläubigen in Panik, sodass diese einen Brand fürchteten und das Gebäude verließen. Hier liefen sie dem zu einem feurigen Dämonen herangeschwollenen Rudolf Fernlarn in die Arme, der sie mit seinen flammenden Auswüchsen in Bruchteilen einer Sekunde tödlich verkohlen ließ.

Mehrere zur Hilfe eilende Ordensritter konnten nur mehr die Kirchentüren schließen, um zumindest die im Inneren des Gebäudes verbliebenen Personen zu schützen. Anschließend versuchten sie heldenhaft den mit dem Chaos im Bunde stehenden Massenmörder zu neutralisieren. Fernlarn vernichtete sie ebenfalls in einem Augenblick. Auseinandergehende Berichte der Überlebenden in der Kirche berichten von einem anschließend drei bis fünf Minuten währenden Feuersturm vor der Kirchentür. Erst danach sei auch Fernlarn zu einem Haufen Kohle verbrannt und leblos inmitten der nicht mehr identifizierbaren Leichen aufgefunden worden.

Mutmaßlich hat der zauberkundige Massenmörder im später als Inferno von Perwich titulierten Massaker zwischen einhundertachtzig und zweihundertzwanzig Personen getötet.

Auswirkungen

Sowohl die Silvanische Kirche als auch das Kaiserhaus von Tasperin haben den grausamen Vorfall wortstark verurteilt. Die Kirche übernahm die Beerdigungskosten sowie die Seelsorge aller Angehörigen der mutmaßlich Verstorbenen. Da den meisten Leichen nicht einmal mehr ein Geschlecht zugeordnet werden konnte, wurden sie alle in namenlosen Einzelgräbern in einem speziellen Abschnitt des äußeren Friedhofs von Perwich begraben. Ihnen zu Ehre wurde ein Denkmal errichtet.

Das öffentliche Bild über Magier wurde nach dem grausamen Vorfall erneut verschlechtert. Besonders die Landbevölkerung forderte die Beschränkung oder gar Auslöschung von Magiern nach sorridianischem Vorbild. Die Führung des Heiligen Sorridianischen Reiches sprach den Betroffenen ihr aufrichtiges Beileid aus und bot an, die Verfolgung und Bestrafung aller vermeldeten Magier übernehmen zu wollen. Auch die Kurmarker Führung des Solaner Ordens forderte die sofortige Verbannung aller Magier.

Die Akademien von Schwarzwasser und Weissenstein hatten spezielle Sicherheitsprotokolle einzuführen und ihre Bestrebungen bei der Versiegelung von magischen Fähigkeiten erheblich voranzutreiben.

Besonders litten jedoch die Familien all derjeniger Personen, die ihr grausames und unmenschliches Ende in diesem Massaker fanden. Manche Stimmen zeugten jedoch auch von Verständnis für die eventuell auch verzweifelte Tat eines jungen Mannes, den die strikten Regularien für Magier erst in seine hoffnungslose Position getrieben haben.