Fallicer Bund
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Fallicer Bund | |
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Titel | Nation im Umsturz |
Hauptstadt | Hilton (32.300 Einwohner) |
Wichtige Städte | Le Tiullé, Pas-Baltan, Fontaineblanc |
Herrscher | Lokal regierende Gremien |
Herrschaftsform | Selbstorganisierender Kleinstaateverbund |
Demonym | Fallicer |
Adjektiv | Fallicer |
Völker | Sorridianer, Mittländer |
Sprachen | Sorridianisch (Dialekt) |
Religion | Deynismus (Sorridianische Kirche) |
Der Fallicer Bund ist ein gremienorganisierter Kleinstaatenverbund unter patrischem Schutz. Er ging 1359 AD aus dem im Bürgerkrieg niedergegangenen Königreich Fallice hervor. Zuvor war das Königreich Fallice eine große Region innerhalb desHeiliges Sorridianischen Reichs, welches sich ebenso wie das Königreich Patrien im Verlauf des sorridianischen Bürgerkrieges im Jahre 1341 AD abspaltete. In seinem achtzehnjährigen Bestehen wurde das Königreich weitgehend durch die Königsfamilie Gráncais regiert und geprägt.
Nach beinahe sechs Jahren des Leidens und mehreren Besatzungen durch Truppen Tasperins und Sorridias sowie der Enthauptung der eigenen Königin, ging das gefallene Königreich Fallice im Fallicer Bund auf. Die Rebellenfraktionen mögen hierbei zwar offiziell siegreich gewesen sein und ihre lokale Selbstverwaltung erlangt haben, doch zeigten sich die Staatsführer der benachbarten Staaten wenig begeistert von einer Regierung des Volkes. Wenige Tage nach der Gründung der ersten Gremien erhob sich der patrische König zum Schutzherrn des Fallicer Bundes.
Geschichte
Das Königreich Fallice war bis zu seiner Unnabhängigkeit ein inneres Königreich im Vorgänger des Königreichs Sorridia, dem Heiligen Sorridianischen Reich. Im Zuge des 1337 AD beginnenden Bürgerkriegs und Konflikt mit dem Nachbarn Tasperin, spaltete sich Fallice als eigenständiges Königreich 1341 AD ab. Zum König wurde Lothair I. aus der Familie Gráncais gekrönt. In den ersten Jahren der fallicischen Unabhängigkeit und Regierung unter Lothair I. wurde von vielen Seiten ausgegangen, dass die stolzen und aufstrebenden Fallicer der nächste große Konkurrent Tasperins werden könnten.
Jedoch bildeten sich in Fallice viele einflussreiche Interessengruppen, deren Machthunger und Gier nach Einfluss jeglichen staatlichen Aufbau und jedes Wachstum eines eigenen zusammengehörigen Volkes behinderte. Nach dem Ende des blutigsten Abschnitts des sorridianischen Bürgerkrieges litten somit besonders die Bewohner von Fallice an immensen inneren Konflikten. Einzig König Lothair I. konnte bis 1353 AD notdürftig den Frieden wahren. Seine Bemühungen waren oftmals vergeben, sorgten aber immerhin dafür, dass die Rebellionen das Land nicht vollständig in den Abgrund trieben. Im Frühjahr 1353 verstarb der König unter mysteriösen Umständen. Neue Konflikte brachen überall mit ungeahnter Intensität aus. Zu allem Überfluss nutzten auch die patrischen Truppen ihre Chance, um in das südliche Herzogtum Validonia einzufallen.
Nach der Flucht Ihres jüngeren Bruders Luis in das sorridianische Exil gelang es seiner Schwester, Ludwill Gráncais, die Führung über die verbliebenen Königstruppen zu erlangen. Sie war es, die das Fallicer Militär in den Süden des Landes leitete und die patrischen Besatzer grausam zurückschlug. Ihr selbstloser Einsatz sorgte dafür, dass sie mit der Unterstützung ihres jüngeren Bruders Etienne und des Volkes zur neuen Königin von Fallice gekrönt wurde. Ihr Herrschaftsanspruch wurde dennoch von Beginn an von einer breiten Mehrheit in Fallice in Frage gestellt. Besonders ihr aus dem sorridianischen Exil zurückgekehrte Bruder, Prinz und ältester Sohn des verstorbenen Königs Lothair, Luis Gráncais, entpuppte sich bereits vor ihrer Krönung als größter Kritiker. Bis auf ihre Hauptstadt, Hilton und einige umliegende Gebiete, konnte Königin Ludwill Gráncais I. die Kontrolle über das verbliebene Land an rivalisierenden Generäle, Landherren oder auch Bevölkerungsgruppen nicht halten. In der Folge griffen in allen Herzogtümern des Landes lokale Funktionäre aus Militär, Wirtschaft und Politik zur Macht.
Ein weiterer blutiger Bürgerkrieg schockierte nicht nur die Bürger Fallices sondern ganz Leändrien. Während erst kleinere Konflikte und besonders vertriebene Volksgruppen den Anfang des inneren Zerfalls markierten, zeugten bald große Explosionen und Feuer vom Niedergang. Zum Erntemond 1354 AD flammten die Proteste gegen die Misswirtschaft im Land zu neuen Höhen auf, als in Lesvoire der Anführer der Bauernrebellen von einer Explosion in Stücke gerissen wurde. Zeitgleich kam es in Noymont gar zur Belagerung des Herzogsitzes, nachdem ein Heeresgeneral den dortigen Herzog köpfte. Große Teile des Landes begannen mit der offenen Revolte gegen Königin Ludwill Grancais. Getrieben von Hunger und Verzweiflung sorgten Bauernrevolten im ganzen Land für Missernten, Plünderungen und Brandschatzungen. Die regierenden Herzöge und Generale vermochten ebenso wenig wie ihre Königin dem offenen Aufstand Einhalt zu gebieten.
Während das gesamte Land mit dem Selbsterhalt unter größten Widrigkeiten beschäftigt zu sein schien, erlangte Tasperin die vollständigen Kontrolle über den Norden des Herzogtums Wyllion. Der hierfür vom zuvor verstorbenen Herzog unterzeichnete Vertrag wurde von den Tasperin in aller Welt als Grundlage des Anspruchs publiziert. Nur wenige Monate später wurde Königin Ludwill I. von revoltierenden Bauern während ihrer Verhandlungen festgesetzt und exekutiert. Rund ein Jahr später, als das ganze Land auf seinen Knien lag, kehrte auch der dritte Sohn König Lothairs in seine Heimat zurück. Im Heumond des Jahres 1357 AD nahm der Zorn der Bürger eine so ausufernde Form an, dass selbst die Bürger in den Städten gänzlich aufbegehrten. Der kronländische Adelsrat wurde von einem wütenden Mob ausgelöscht und nahezu alle Städte des Landes verfielen in einen Zustand der Anarchie.
Die Soldaten des Tasperiner Heeres besetzten unterdessen den restlichen Teil des Herzogtums Wyllion und übernahmen die gesamte Kontrolle über die dortigen Ressourcen. Erneut publizierte das Kaiserhaus Tasperins den die vollständigen Nutzungsrechte einräumenden Vertrag weit über die fallicischen Grenzen hinaus. Gottkönig Juan Aldagro de la Estrada ließ zeitgleich seine eigenen sorridianischen Infanterietruppen das Herzogtum Maravergne bis zur Fortresse Oueste besetzen. Vorausgesandte Herolde berichteten vom bevorstehenden Beistand Sorridias, um den Fallicern Beistand vor der tasperinischen Invasion und Schutz vor den inneren Unruhen zu gewähren.
Während sich die zwischen den lokalen Fraktionsführern geführten Kriege und Intrigen zuspitzten, wurde die fallicische Hauptstadt Hilton mitsamt ihrer Nationalschatzkammer geplündert. Ein Jahr nach ihrem Einmarsch im Osten des Landes, begannen die sorridianischen Truppen mit ihrer Expansion. Von ihrer Festung im Land aus, nahmen sie das gesamte Gebiet bis zum Fluss Larné ein. Doch auch die Soldaten des Kaisers Tasperins rückten immer tiefer ins Land vor. Einzig Prinz Luis Gráncais gelang es die verbliebenen Truppen mehrerer Herzogtümer zu vereinen und gegen die Besatzer aus dem Norden zu führen.
Am 6. Eismond 1358 wurde schließlich der Vertrag von Safáloris durch Doge Agnello Partellado von Safeaux und die Kronprinzen Luis und Etienne Gráncais unterzeichnet. In ihrem Vertrag bekannten sich die drei mitunter wichtigsten Fraktionsführer in Fallice dazu, sich den anarchistischen Fraktionen unter Rebellenführerin Jean Luntio sowie mutmaßlichen Kultisten unter Herzog Requisto de Avidez entgegenzustellen. Zugleich regelte der Vertrag die Erbfolge und erkannte Luis Gráncais als alleinigen König von Fallice an, ebenso wurde die Handelsrepublik als rechtmäßige Verwaltungsform von Safeaux bestätigt. Nur einen Monat später löschte eine gewaltige Explosion von unvorstellbarem Ausmaß die gesamte Stadt Safáloris aus. Zehntausende starben. Unter den Toten befanden sich mehrere Barone, Generäle, große Teile der verbliebenen Armeen Fallices sowie die beiden verbliebenen Mitglieder der Familie Gráncias, Luis und Etienne. Auch Doge Agnello Partellado verlor in dem flammenden Inferno nicht nur seine Stadt sondern auch sein eigenes Leben.
Kein halbes Jahr später fielen durch die Revoltenführerin Jean Luntio und ihre Bauernarmee die letzten unter Regierung des Adels stehenden Städte. Sie verkündete die Selbstorganisation der Ortschaften und Städte anstatt der bisherigen Herrschaft des Adels. Im gleichen Zuge beschlossen die Herzogtümer Maravergne und Tiuloise sich dem Heiligen Königreich Sorridia anzuschließen, während das nördliche Grenzherzogtum Wyllion in die Kaiserliche Monarchie Tasperin eingliedert wurde. Das Königreich Patrien begab sich in die Position der Schutzmacht der verbliebenen fallicischen Ländereien und damit des gesamten neubegründeten Fallicer Bundes.
Land
Fallice wird im Norden vom Leändischen Ozean und im Süden vom Nostrischen Meer umspült. Im Süden trennt das Validazgebirge Fallice von Patrien, im Norden thront die neue Grenze zu Sorridia über den heruntergekommenen Landstrichen des Landes. Fallice war einst geprägt von grünem Auenland und weiten Fluren, sanften Hügeln, weiten Weiden und Wiesen. Doch auch dichte Wälder sind trotz der jahrelangen Kriege noch hier und da anzutreffen, auch wenn weite Teile im laufe der Zeit fast gänzlich gerodet wurden. Im Osten und Norden wird das Land immer hügeliger, bis es schließlich gänzlich vom Maraverswald eingenommen wird.
Der Fallicer Boden gilt als äußerst fruchtbar, sodass viele Bewohner des Landes einfache Bauern und Arbeiter sind, die jegliche Art von Nahrungsmitteln anbauen. Oft trifft man meilenweit nur auf blühende Getreide-, Kartoffel- oder Rübenfelder bis die grünen Auenlande wieder zu sprießen beginnen. Besonders für Kräuterkundler bietet Fallice den idealen Nährboden, um die vielfältig wildwachsenden Pflanzen zu sammeln oder mit dem Anbau eigener zu beginnen.
Gesellschaft
Die Gesellschaft in Fallice ist tief gespalten, äußerst eingeschüchtert und zerrüttet. Nach der Unabhängigkeit wollte Fallice ein starkes, eigenständiges Volk mit gleichberechtigter Gesellschaft unter Deyn Cador werden. Unter einer neuen - eigenen - Königin, die bereits zuvor im sorridianischen Reich Fallice unter ihrer Macht stehend hatte, wurde dieses Bestreben mit einem immensen Einsatz hoher Geldsummen versucht zu erreichen. Es wurden landesweit Feste veranstaltet, Flugblätter verteilt, Reden gehalten und sogar Theaterstücke vorgeführt, um den Gedanken eines geeinten fallicischen Königreichs in der Bevölkerung zu prägen.
Zunächst funktionierte dieses Unterfangen auch und die Fallicer fanden zueinander, auch unter der Führung durch ihren starken Glauben an Deyn Cador. Die Sorridianische Kirche etablierte sich während dieser gesellschaftlichen Neuordnung als starke Kraft. Besonders auf den Messen wurde den Menschen zugesprochen, wie wichtig diese nationale Einheit für das Leben oder auch das Sterben eines Landes sei.
Doch unterhalb der Führung ihrer Königin erhoben sich Stimmen, die forderten, dass das Land nicht dieselben Fehler machen sollte, wie Sorridia. Die Rädelsführer wollten abkehren vom starken Glauben und der strengen Erbmonarchie, um den Staatsführer zu halten. Gerade die reichen Kaufleute und militärisch angesehen Generäle sammelten immer mehr Befürworter für ihre Ideen eines eigenständigen Staates, die von einer Reichenherrschaft über die Militärdiktatur bis hin zur Wiederangliederung an Sorridia reichten. Die Königin lies die Leute sprechen und hörte ihnen gar zu. Zunächst rauften sich jedoch die militärischen Machthaber zusammen und übernahmen 1343 AD den Großteil des südlichen Fallice unerwartet gewaltsam. Königstreue Bewohner wurden öffentlich zur Schau gestellt und anschließend hingerichtet, jegliche Gegenwehr wurde blutig niedergeschlagen.
Die machtlose Königin wandte sich an die reichen Einwohner Fallices, insbesondere in der Hauptstadt Hilton. Diese witterten jedoch auch ihre Möglichkeit auf Macht und lehnten das königliche Ersuchen ab, kauften sich Söldner und weite Teile der Bevölkerung als Anhänger und übernahmen mit diesen schließlich eigene Teile der Stadt und des Landes. Mit erheblicher Mühe und Not konnte wenigstens Hilton und die umliegenden Lande wieder in die Hand der offiziellen Regierung gebracht werden. Die Sorridianische Kirche tat ihr nötigstes, um unbeschadet aus der schwierigen Situation zu entkommen und versuchte stets zu beschwichtigen. Mittlerweile sind einige Teile des Landes für Priester und Gelehrte der Kirche unbetretbar, da sie fürchten müssen direkt auf einem Scheiterhaufen zu landen.
Heute sind die Bewohner Fallices in viele größere und kleinere Gruppen unterteilt, die sich nur in zwei Punkten einig sind - sie haben das Recht den Staat zu führen und alle anderen sind Feinde und Verräter.
Kleidung
Die Bewohner des Landes sind geplagt von den Leiden des Krieges und Stoff ist ein rares und überaus teures Gut in schlechten Zeiten. Deshalb sind viele Kleidungsstücke wiederverwendet oder notdürftig zusammengenäht. Anschließend wurden dann Versuche unternommen, dass eine einfache und deckende Färbung auf die gesamte Kleidung aufgetragen wird, die auch Wäschen und Schmutz überstehen kann. Generell sind die Kleidungsstücke schwarz oder grün, da sie so entweder mit Kohle oder Pflanzen gefärbt werden konnten. Alle anderen Farben sind ein Zeichen von Reichtum und Macht, denn alleine die Möglichkeit an die teuren Farbstoffe zu kommen, bleibt vielen Bürgern verwehrt.
Männer tragen Kniebundhosen mit Flicken, teils sogar wieder Röcke, da man diese aus Laken oder anderen Stoffplanen einfach nähen kann. Als Oberbekleidung reichen einfache Hemden, weil dank der milden Winter keine dickere Kleidung benötigt wird. Als Dekoration zu besonderen Anlässen kommen seltene Ketten oder Edelsteinanhänger, manchmal Ringe oder eine lederne Jacke mit eingenähtem Stickmuster.
Die bevorzugte Kleidung von Frauen sind lange Röcke und weite Blusen, die aus verbliebenen Stoffen gefertigt wurden. Oft sieht man Damen, die offensichtlich viel zu große Herrenhemden anziehen müssen. Beide Geschlechter versuchen an gute Lederschuhe zu kommen, doch bleibt es meist bei hölzernen Sandalen oder alten Stoffpantoffeln.
Gebräuche
Fallicer sind ein äußerst geselliges, aber auch gruppierendes Völkchen. Sie leben es die Feste zu Ehren Deyn Cadors zu feiern und bereiten diese bereits Wochen im Voraus vor, um dann allen Dorf- oder Stadtbewohnern ein möglichst schönes Erlebnis bieten zu können. Zu solchen Zeiten ist es ihnen völlig egal, ob sie mit Freund, Feind oder Unbekannten anstoßen und die selbst geernteten Trauben verspeisen. Doch geht es um politische oder wirtschaftliche Belange wandelt sich das Bild des sonst so gefälligen Fallicers. Sie werden binnen Minuten zu Furien und sammeln sich mit Ihresgleichen zusammen, um dann gegen die andere Gruppe, manchmal auch gewaltsam, vorzugehen. Sobald den Fallicern die vorgegebene Leitlinie oder Anweisung nicht passt, rebellieren sie dagegen auf und beschweren sich lautstark, nicht selten sollen Steine und Flaschen geflogen sein.
Fallicer legen äußersten Wert auf gutes Essen und behaupten, dass ihre Küche die einzig würdigen und angemessenen Speisen für den menschlichen Gaumen hervorbringen würden. Gerade das Kochen gilt als Meisterdisziplin zwischen den Hausfrauen und Müttern. An vorderster Stelle liegen hier die Käseherstellung und das Konditorhandwerk.
Ebenso wird ein großer Wert auf das Tragen edler und feiner Kleidung gelegt, die sich der eigenen Körperform anpasst. Gerade dunkle Farben und teure Stoffe, wie Seide gelten als Zeichen von Wohlstand und Anstand innerhalb Fallice. Als Geschenke akzeptieren die Fallicer nur Sachen von Klasse, so bspw. Schmuck oder Bücher, manchmal auch Einladungen zu Musikstücken oder Theatervorführungen. Gerade letzteres hat einen hohen gesellschaftlichen Stand innerhalb der Gesellschaft, da dies ein Ort der offenen Kritik, des Witzes und der gebildeten Kunst geworden ist.
Religion
Die Fallicer haben nach dem Fall des einst großen sorridianischen Reiches die Sorridianische Kirche in ihre Land übernommen. Sie sind nach wie vor äußerst Deyn-Gläubige Personen und verschmähen die Heiligen. Zwar hat sich der Gedanke des Gottkaisers auf Erden in Fallice verflüchtigt, doch werden sonst alle Werte der Sorridianischen Kirche übernommen.
Gerade Anlässe zu Geburt, Taufe, Hochzeit und Tod von Menschen nehmen einen hohen Stellenwert ein und werden mit äußerster Hingabe vorbereitet und durchgeführt. Die Beerdigung und Trauerzeremonie von geliebten Menschen kann dadurch auch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Fremde Religionen oder die Silvanische Kirche werden, mit Ausnahme der grenznahen Regionen, eher mit Abscheu und Angst betrachtet. Der Glaube an den Kirash und Abrizzah gilt in Fallice als Straftat und kann mit langer Haft, vollständigem Besitzentzug und Zwangsarbeit bestraft werden.
In den größeren Städten gibt es, mittlerweile heruntergekommene oder langsam verfallende, Kathedralen und große Kirchen zu Ehren Deyn Cadors. Diese hatten vor vielen Jahren einmal einen majestätischen und erbarmenden Anblick und strotzten nur vor Verzierungen und Dekoration. Gerade die feinfühlig bemalten und aus Massivstein geschlagenen Statuen über heldenhafte Götterschlachten galten als künstlerisches Meisterwerk.
Regierung
Herrscherin des Landes war bis zur Gründung des Fallicer Bundes Königin Ludwill Gráncais I., die zuvor unter der Hand Sorridias die ungefähren heutigen Teile Fallices bereits verwaltet hatte. Als sich die Unabhängigkeitsbestrebungen innerhalb des Landes verstärkten, machte sie sich selbst zum Gesicht der Fallicer und galt bis zu ihrer Enthauptung als zentral verantwortlich für die Entstehung des eigenständigen Staates.
Um die Kontrolle im eigenen Reich zu behalten, versuchte sie eine Zentralregierung mit sich selbst als Kopf (als er noch am Leibe war) in Hilton einzusetzen. Es gab jeweils regionale Herzöge, die "Natio Tété" genannt wurden und eines der sieben "Comparts" des Landes aus Hilton mit Abstimmung der Königin leiteten und verwalteten. Durch die langen Informationswege in die jeweiligen Comparts hinein zeigte sich dieses Regierungssystem jedoch schnell als äußerst ineffektiv, teils konnten die Befehle aus Hilton erst zwei Wochen später umgesetzt werden.
Zeitgleich wuchsen die Aufstände und die Machtgier innerhalb des Landes, die ersten Milizen formierten sich gegen die Zentralregierung und übernahmen gleich eigene Gebiete. Nach dem Ende des Bürgerkrieges und den großen Land- und Personenverlusten regiert sich der Fallicer Bund weitgehend selbst. Jede Ortschaft, jede Stadt und jeder noch so kleine Weiler hat einen oftmals ineffizienten Verwaltungsrat aus manchmal dutzenden Mitgliedern. Es gibt weder eine vorgeschriebene Form der Entscheidungsfindung noch offizielle Beschränkungen in Kompetenzen und Organisationsformen. Derzeitig können 34 offizielle Kleinstaaten dokumentiert werden. Zwei Landstriche werden aufgrund katastrophaler Zustände komplett von den Fallicern gemieden und niemand mit klarem Verstand wagt es diese zu verwalten oder auch nur einen Herrschaftsanspruch darüber zu stellen.
Alle 34 Kleinstaaten
- Aviron
- Bonivére
- Cabagnon
- Capitelade
- Capizan
- Chalonnax
- Château de Belvédère
- Creyssenard
- Émeraude
- Faurilles
- Fontaineblanc
- Fortresse Côtiere
- Habillon
- Hilton
- Itiais
- Largardes
- Le Vert
- Lejontelavúr
- Lunafôrèt
- Luxelouse
- Môntcarnasse
- Morgalosse
- Mousela
- Nonras-sur-Mer
- Nouveau-Safálor
- Pas-Baltan
- Porlisson
- Porte St. Feyard
- Queueboeuf
- Rochebeacourt
- Rouse-sur-Mer
- Saint-Suliac
- Sinoár
- Testisseur
Gemiedene Ländereien
- Safáloris
- Maraverswald
Viele der Gremien gelten als bürgeroffen und dennoch vollkommen von Extremisten oder gekauften sowie indoktrinierten Entscheidungsträgern durchsetzt. Besonders das Königreich Patrien bezahlt unzählige Funktionäre offen, um die Fallicer Kleinstaaten ruhig und gefügig zu halten. Überall dort, wo eine Finanzierung der Gremien zu aufwendig oder teuer erscheint, können regelmäßige Gewaltanwendungen und Intrigen beobachtet werden. Das Verschwinden von Würdenträgern ist beinahe an der Tagesordnung; dabei ist oftmals nicht einmal nachvollziehbar aus welchem Grund jemand aus dem Weg geräumt wird. Für die meisten Bürger ist auch unverständlich wer die schreckliche Tat in Auftrag gegeben hat - überall konkurrieren Interessengruppen um die kleinsten Streitigkeiten; mit oftmals fatalen Folgen für die engagierten Revolutionäre.
Hinzu kommen die paramilitärischen Grenzkonflikte mit dem gänzlich nördlich gelegenen Königreich Sorridia. Die neuen Grenzbefestigungen stehen oftmals noch auf Fallicer Grund und sorgen für Streit zwischen den kleinen Gremien aus Fallice und dem sorridianischen Gottkönig. Manche Bauerndörfer können froh über ihre kleine Miliz zur Selbstverteidigung sein, doch haben sie angesichts der militärischen Übermacht der Truppen aus Sorridia keinerlei Möglichkeit auch nur einen Hauch von Widerstand zu leisten.
Wirtschaft und Währung
Die Wirtschaft des Landes hat in den letzten Jahren einen rapiden Einbruch erhalten. Nach wie vor ist die Landwirtschaft und die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse die Haupteinnahmequelle und der größte Schatz des fruchtbaren Landes. Mit Ausbruch der Revolten und inneren Auseinandersetzungen fließt jedoch ein Großteil der Einnahmen an die lokalen Herren und Besetzer, die die Macht an sich gerissen haben. Diese versorgen die Bevölkerung in ihrem Gebiet war mit Nahrung und Kleidung, doch halten sie den Wohlstand fast gänzlich bei sich und den ihnen nahestehenden Beratern und treuen Dienern.
Die Königin in ihrer Hauptstadt Hilton hatte starke Probleme das Land in seinen Fugen zu halten, während sie die umliegenden Nationen davon abhalten muss, einzufallen und zu erobern. Die Soldaten galten als unterbezahlt, manchmal blieb monatelang der Sold aus. Doch kämpften sie in der Hoffnung weiter, dass baldig Besserung über die geplagte Nation einfällt. Die einst Reichen haben ihr Erspartes und ihren Besitz fast vollständig für den Erhalt ihres Lebensstandards hergeben müssen. Teilweise stehen sie jetzt Seite an Seite mit ihren einstigen Leibeigenen auf dem Feld und erhalten die wirtschaftliche Kraft Fallices.
Fallice nutzt keine eigenen Währungen, da dafür die Edelmetallreserven zur Prägung nicht ausreichen würden. Daher findet die Patrische Dublone und die weltweit genutzte Gulde Verwendung innerhalb der Bevölkerung. Verwendet werden soll dabei ein vom Königshaus festgelegter, statischer Wechselkurs zwischen den einzelnen Münzen. Lokal wird dieser allerdings wenig bis überhaupt nicht angewendet, auch nicht in Hilton vor dem Königspalast.
Besonders der vollständige Verlust der wichtigen Handelsstadt Safáloris hat die Wirtschaft des Fallicer Bundes weiter geschwächt. Die einst als Handelsstadt geschätzte und unter dem Dogen der Stadt vorangetriebene Marktpolitik ließ durchaus einen positiven Ausblick auf die Märkte des Landes erwarten. Nach dem katastrophalen Inferno, welches die Stadt und all ihre Bewohner auslöschte, ist von dieser positiven Atmosphäre jedoch nichts mehr zu spüren. Safáloris ist heute ein einziger Krater voll Asche.
Militär
Fallice eigenständiges Militär bestand zunächst aus übergelaufenen Teilen des sorridianischen Heeres, die mehr Eigenständigkeit und Macht eingefordert hatten und diese im neu entstandenen Fallice erhielten. Nach dem Ausbruch der Revolten desertierten aber viele Offiziere und Soldaten erneut und schlossen sich den anarchischen Fraktionen an, die das Land für sich beanspruchen.
Das heutige Militär Fallices wäre nie in der Lage einen grenzüberschreitenden Krieg auch nur beizutreten, da sie konsequent damit beschäftigt sind die Gebiete um Hilton in der Hand der Königin zu halten. Die Soldaten sind meist gar nicht und wenn dann nur schlecht bezahlt. Ihre nur in Ansätzen vorhandene Ausrüstung ist oft alt oder beschädigt, Material und Fachwissen für die Reparatur sind Mangelware. Der Aufbau einer funktionierenden Militärstruktur oder eines nationalen, verpflichtenden Wehrdienstes wäre zwar im Interesse der Königin, ist aber nicht zu bewerkstelligen. Weder die finanziellen noch personellen Mittel stünden für solch ein Unterfangen zur Verfügung, weshalb die Fallicer Armee weiterhin aus freiwilligen Landsleuten besteht, die um ihre Heimat kämpfen wollen.
Die hohen Generäle, wenn es sie denn überhaupt noch gibt, sind selten regierungstreu und verfolgen oft ihre eigenen Ziele.
Handelsgüter
An vorderster Stelle der Handelsgüter des Königreichs Fallice stehen jegliche landwirtschaftliche Erzeugnisse, besonders die Kulturpflanzen, die auf den endlosen Feldern und Obstwiesen gedeihen. Der Großteil der Bevölkerung verdient sich hierdurch das Geld und die Nahrung für den täglichen Bedarf. Der überwiegende Teil der Felder ist dabei mit Weizen und Zuckerrüben bestellt. Auf den Tierweiden werden größtenteils Milchkühe gehalten, aus deren Milch Käse gewonnen wird. Daneben gibt es größere Schafsherden, deren Wolle aus dem Land heraus verkauft wird.
Begehrt ist auch das Fallicer Öl, das teils aus Oliven, teils aus Sonnenblumen gewonnen wird. Nebenher exportiert das Land einen geringen Teil Leinen, Lederwaren und Samt. Einst galt auch eine große Rüstungsindustrie als Teil des Landes, doch ist dieser heute eher in Hand krimineller Grundbesitzer, die ohne Steuern und Genehmigungen eigenständig agieren.