Dargon

Dargon ist ein Höherer Dämon im Dienste des Soahr, einer der Zwölf Dämonen des Mannsweibs Skrettjah. Das gigantische Wesen soll eine Kreatur des Meeres sein und im grausamen Auftrage durch die Tiefsee schwimmen. Unbestätigten Gerüchten zufolge wird er als riesiges Fischwesen beschrieben. Ferner soll Dargon von Menschen um 1340 AD vor der Küste der Insel Neu Corethon gesichtet worden sein.

Aussehen

Über die äußere Erscheinung des Dargon gibt es faktisch keine verlässlichen oder genauer beschreibenden Aufzeichnungen. In einigen durchaus umstrittenen Werken wird das Wesen als riesiger Fisch mit übergroßen Augen und mehreren Flossen beschrieben. Auch eine Schwanzflosse von mindestens zwanzig Metern Länge wird der dämonischen Kreatur angedichtet. Er soll seinen Hinterleib vor allem für die Vorwärtsbewegung durch das Meer verwenden, wobei er eine Geschwindigkeit schneller Stürme erreichen können soll. Andere Berichte bezeugen dagegen, dass das aufgestellte Wesen an eine unheimliche Kreatur erinnere. Der mit Schuppen überzogene Körper sei rau, von Seetang und Seepocken verdeckt. Darunter schlummere eine schleimige Schicht aalglatter Haut, die in der Sonne leicht aufglänzt. Am oberen Ende seines Körper sitze ein kopfähnlicher Verwuchs mit einem gigantischen Maul. Seine mannshohen Zähne erinnern eher an große Felsen und könnten Lebewesen mit Leichtigkeit zermalmen. Dazu soll Dargon einen Gestank emittieren, welcher selbst gestandenen Seeleuten den Magen innerhalb von Sekunden umdreht. Der reine Anblick des Dämons löse eine innere Furcht und Panik aus.

In der Ewigen Bibliothek gibt es eine unbekannte Zuschrift von den Westwind-Inseln. Sie ist nicht genau datiert, beschreibt aber Dargon so anschaulich wie nie zuvor.

„Ich ging nur meinem Tagwerk nach, als das Wesen sich plötzlich wie ein gewaltiger Berg aus dem Ozean erhob. Überall fielen gewaltige Mengen Wasser auf die Meeresoberfläche, die bis vor einem Moment noch gänzlich ruhig gewesen war. Nebel wirbelte auf und ich konnte meinen Augen kaum trauen, was dort langsam auf uns zugewankt kam. Es war schlichtweg riesig. Diese Kreatur überragte selbst den höchsten im Hafen liegenden Schiffsmast um Meter. Seine grünen Schuppen glänzen leicht, geblendet von der Abendsonne. Riesige Beine bewegten die Kreatur nach vorn. Sie allen waren so massiv wie unsere Taverne, wo ich eigentlich noch ein Bierchen zischen wollte. Aus dem Maul der Bestie ragten grauweiße Steine, die wohl seine Zähne waren. Und dann diese schwarzen Augen, fassgroß und klar wie unser bevorstehendes Ende. Ich kann mich kaum mehr entsinnen, ob es Arme hatte oder nicht. Wenn doch, waren sie auch so angsteinflößend wie der restliche Korpus des Wesen. Ich konnte kaum meine Nase öffnen, so sehr miefte es überall. Als hätte man den ganzen Tag Fisch gegessen, wäre drei Wochen verreist und hätte sich erst dann um die Überreste gekümmert. Diese Schuppen allein waren so groß wie meine Tür. Zum Glück waren unsere [... - zensiert - ...] direkt zur Stelle. [Der Rest des Textes wurde von der Ewigen Bibliothek abgetrennt und unter besonderen Verschluss gestellt.]“

Unbekannt, Initiale "A" am linken Textende (Unbenannte Papiersammlung in der Ewigen Bibliothek | 1) - Fassung in Tasperin

„Unbekannte Zuschrift eines "A" aus den Unbekannten Landen“

Wirken

Aktive Taten des Dämonen Dargons sind selten. Selbst in Geschichten taucht die Kreatur nahezu nie auf, und wenn dann wird sie nur in wenigen Nebensätzen erwähnt. Vermutlich sorgt sie als Scherge Skrettjahs innerhalb der Ozeane für Chaos, Schrecken und Zerstörung. Ein erstes Auftreten soll um 37 AD vor der Küste des Mittländischen Imperiums zu verzeichnen gewesen sein. Mithilfe seiner Schwanzflosse soll Dargon dort eine Felsspalte erschaffen haben, indem er mehrfach mit Schwung auf den nur wenige Meter tiefen Meeresboden eingedroschen haben soll.

Eine zweite, mehr oder minder eingeräumte Sichtung soll es um 1340 AD vor der Küste der Insel Neu Corethon gegeben haben. Dargon sei in Richtung der Stadt marschiert, um diese im Dienste des Soahr zu vernichten. Vermutungen tendieren dahin, dass ein Ritual der lokalen Orden den Angriff abwehren konnte. Offizielle Berichte gibt es jedoch nicht bzw. diese wurden vollständig auf Anweisung der Krone Tasperins und der Silvanischen Kirche unter Verschluss gestellt. Die Verbreitung wurde mutmaßlich ebenso unter Strafe gestellt sowie das gesamte Ereignis unter den Teppich gekehrt.