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Die Bevölkerung der Stadt Montebrillo gilt als vergleichsweise hochgebildet, selbst wenn sich der Bildungsgrad in den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten durchaus stark unterscheidet. Während der Adel in den geläufigen Künsten und meist auch erweiterten wissenschaftlichen Disziplinen durch die wissenschaftlichen Akademien in jahrelangen Studien ausgebildet wurde, beschränkt sich die Schulbildung der meisten Stadtbewohner auf das Lesen und Rechnen. Handwerker beschäftigen untereinander oft eine Schreibkraft, die ihnen die Buchführung erledigt, während sie selbst nur einfache Kenntnisse haben. | Die Bevölkerung der Stadt Montebrillo gilt als vergleichsweise hochgebildet, selbst wenn sich der Bildungsgrad in den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten durchaus stark unterscheidet. Während der Adel in den geläufigen Künsten und meist auch erweiterten wissenschaftlichen Disziplinen durch die wissenschaftlichen Akademien in jahrelangen Studien ausgebildet wurde, beschränkt sich die Schulbildung der meisten Stadtbewohner auf das Lesen und Rechnen. Handwerker beschäftigen untereinander oft eine Schreibkraft, die ihnen die Buchführung erledigt, während sie selbst nur einfache Kenntnisse haben. | ||
Version vom 10. November 2023, 14:34 Uhr
Montebrillo | |
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Name | Montebrillo |
Bewohner | 89.700 Einwohner |
Regentschaft | Gottkönig Juan Aldagro de la Estrada |
Garnisonen | Gotteswache, Silvanische Kirche, stehendes Heer |
Tempel | Dom der sorridianischen Kirche |
Wirtschaft | Landwirtschaft, Kunst und Pilgerarbeit |
Besonderheiten | Hauptstadt des Königreichs Sorridia |
Stimmung | deynverbunden und gläubig |
Montebrillo ist die Hauptstadt des Königreichs Sorridia und Sitz des sorridianischen Gottkönigs. Die Stadt liegt auf den Farinaraz-Ausläufern des Granhojas-Massivs, umgeben von der hügeligen Berglandschaft der Isla de la Riqueza. Die Stadt ist bekannt für den zweitgrößten Dom Deyn Cadors in Leändrien.
Geographie
Allgemeines
Das Landschaftsbild Montebrillos wird von den Farinaraz-Ausläufern geprägt, die die verschiedenen Stadtteile durch ihre Höhenunterschiede voneinander trennen. Ein ausgeklügeltes System aus Brücken und Treppen verbindet die unterschiedlichen Stadtteile miteinander, da der Höheunterschied bis zu 100 Meter betragen kann. Montebrillo liegt überdies vor den hohen Bergen des Granhojas-Massivs, welches den einmaligen und unverwechselbaren Hintergrund und Rückenschild der Stadt bildet.
Montebrillos Wasserversorgung läuft weitgehend ungesehen von den Augen der Bürgern ab. Durch eine Vielzahl kleiner Gebirgsbäche und sogar unterirdischer Wasserzuflüsse erreichen gerade noch ausreichende Mengen der flüssigen Ressource die Stadt. Die sorridianische Hauptstadt hat selbst keinen Meereszugang, als Seehafen gilt die Stadt Fortifa.
Gewässer
Da Alagón und Jórmez, als größte Flüsse auf der Isla de la Riqueza, nur entfernt an der Stadt vorbeifließen, müssen allerlei Gebirgsbäche in den Farinaraz-Ausläufern die Wasserversorgung der Stadt sicherstellen. Was viele Jahre durch ausreichende Reservoirhaltung und üppige Schneeschmelzen im Granhojas-Massiv die stetig wachsende Bevölkerung ausreichend versorgen konnte, wurde vor über einhundert Jahren zum Problem für die Stadt. Der Gottkönig musste die Wassernutzung für manchen Garten und sogar für die Weingüter beschränken, damit jeder Bürger ausreichend Trinkwasser zur Verfügung hatte. Sogar der Zuzug in die Stadt wurde stark limitiert, um das Problem nicht noch weiter zu verschärfen.
Erst nachdem einige findige Sorridianer mehrere unterirdische Bäche in der Stadt durch ein weitverzweigtes Brunnennetz entdeckt und erschlossen haben, konnte die Wasserblockade gelöst und der Zuzug nach Montebrillo wieder ermöglicht werden. Heute bilden vor allem die unterirdischen Flussläufe mit ihrer unbekannten Herkunft die zentrale Wasserversorgung. Viele Entdecker haben sich bereits in die dunklen Schächte unterhalb der Gebirgsstadt aufgemacht, doch nur wenige kamen überhaupt wieder zurück, um ihre spärlichen Funde zu präsentieren. Heute predigt vor allem die Sorridianische Kirche die Bäche als Segen Deyn Cadors für die Bewohner der Stadt.
Klima
Montebrillo liegt in einer manchmal subtropisch anmutenden bis gemäßigten Zone. Die Frühlinge beginnen mit warmen, trockenen Perioden, bei denen bereits in den frühen Morgenstunden mehr als 20 Grad erreicht werden. Viele Bewohner lassen sich daher nur durch die frische Morgensonne wecken und genießen den angenehmen Frühling, bevor der heiße Sommer kommt. Die Temperaturen erreichen schnell über dreißig Grad und das Granhojas-Massiv im Rücken der Stadt verhindert, dass die kühlen Winde des Leändischen Ozeans in die Stadt kommen. Regen fällt auch im Sommer nur wenig, sodass die Montebriller froh sind, wenn sich der Herbst mit seinen fallenden Temperaturen ankündigt.
Ständige Regenschauer bieten den Weinreben und Obsthainen den benötigten Regen, damit am Ende eine üppige Ernte anfallen kann. Die Temperaturen sinken wieder auf unter 20 Grad ab, selbst wenn tagsüber meist noch strahlender Sonnenschein die Stadt erhellt. Die Winter sind weitgehend mild, Schneefall und Eisbildung kommen nur in den höheren Stadtvierteln dann und wann vor. Die Temperaturen sinken auf unter 15 Grad und lassen die meisten Bewohner mit wenig Pelzbekleidung den Winter überstehen, bis der warme Frühling wieder vor der Tür steht.
Flora und Fauna
Flora
Die teils steinigen und schieferhaltigen Untergründe Montebrillos ermöglichen es Pflanzen nur in den tiefergelegenen Stadtteilen ohne Einschränkung zu wachsen. Die lebhafte Flora äußert sich in überall hindurchkriechendem Gewächs, einem satten Grün und farbenfrohen Blumen in jeder kleinen Lücke. Manchmal sind ganze Häuserzüge von Efeuranken umwoben, während anderswo jahrhundertealte Bäume Plätze mit Leben erfüllen.
Auf den Hügeln der Stadt, dort wo der Boden nährstoffreich ist und ausreichend Regenwasser aufnehmen kann, haben findige Winzer eigene kleine Weingüter angelegt. Verschiedenste Traubenarten reifen inmitten der wirbelnden Metropole, um daraus später schmackhaften Wein herzustellen. In den höhergelegenen Stadtvierteln tun sich die Pflanzen hingegen schwer ausreichend Nährboden oder Raum für Wachstum zu finden. Das Königshaus hat zwar im Laufe der Jahrhunderte einige Parks und Gärten anlegen lassen, doch dominiert in den Höhen der Stadt das einheitliche Rot bis Graubraun der Gebäude.
Pflanzenkundige Bürger gehen regelmäßig in den Farinaraz-Ausläufern begehrte Kräuter sammeln, um sie später in Küche und Medizin zu verwenden. Belohnt werden sie dabei neben meist reicher Ausbeute auch mit einer Vielzahl wildwachsender Pilze und einem herrlichen Ausblick auf ihre Heimat.
Fauna
Neben den Menschen lebt allerlei Getier in den Gassen und auf den Dächern der Stadt. Dank des vogelreichen Granhojas-Massivs kreisen regelmäßig Vogelschwärme und Greifvögel über der Stadt, oder lassen sich gleich unter den Dachstühlen nieder. Das morgendliche Zwitschern und Zirpen der Vögel soll manchmal einem kleinen Konzert der Natur gleichen.
Besonders in den dunkleren Ecken der Stadt macht sich eine wahre Rattenplage an den Hinterlassenschaften der Montebriller zu schaffen. Vorratskeller müssen regelmäßig kontrolliert und überwacht werden, damit nicht die ungebetenen Nager dem eigenen Verzehr zuvorkommen. Neben ihnen gibt es häufige Sichtungen von mehreren Wühlmausarten, Waschbären oder anderen Nagetieren.
Viele Montebriller erfreuen sich überdies auch an der Zucht von Pferden oder Hunden, die zahlreich im Stadtbild vertreten sind. Während die Gestüte eher vor der Mauer oder in den Außenbezirken beheimatet sind, ist der Schoßhund schon zum Erkennungszeichen des Adels geworden.
Geschichte
Die Gründung der Stadt Montebrillo lässt sich auf das Jahr 263 AD zurückdatieren. Einst als kaiserliche Bergbau- und Winzersiedlung unter dem Heiligen Sorridianischen Reich angedacht, entwickelte sich die Stadt schnell zu einem lokalen Zentrum. Alte Dokumente bezeugen, dass besonders der schmackhafte und intensive Wein weitere Arbeiter und Familien anzog. Bei einer Verkostung 313 AD durch Gottkaiser Leandros war dieser so vom Weine überzeugt, dass er sich einen Sommerpalast in der wachsenden Kleinstadt errichten ließ.
Nachdem er zwei ganze Sommer und auch einen weiteren Winter in seiner neuen Residenz verbrachte, verlegte er seinen Herrschaftssitz aus der Region Caldagro nach Montebrillo. Mithilfe der gottkaiserlichen Streitkräfte wurden innerhalb weniger Monate die Stadtmauern errichtet, die heute den inneren Mauerring bilden. Um seine anspruchsvolle und äußerst gottesfürchtige Frau zu besänftigen, begannen kurz darauf die Bauarbeiten des Doms von Montebrillo. Erst zweihundert Jahre nach Baubeginn und lange nach dem Ableben von Gottkaiser Leandros wurde der Bau abgeschlossen.
Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs der mit dem Umzug des Kaiserhauses kam und den massiven Investitionen durch Kirche und Krone, bildete die Stadt schnell das Zentrum des Heiligen Sorridianischen Reiches. Der immerwährende Ausbau und Zuzug von Bürgern dauern auch bis heute noch an, auch wenn die Stadt manchmal stürmische Zeiten durchlebt hat. Montebrillo bleibt überdies die einzige Hauptstadt der leändrischen ohne Meereszugang. Was viele Staaten als Nachteil deklarieren, war während der Angriffskriege durch Al'bastra ein strategischer Vorteil. Montebrillo blieb selbst bei einer weitgehenden Besetzung das Leuchtfeuer des sorridianischen Reiches.
Bevölkerung
Die Bevölkerungsstrukturen Montebrillos orientieren sich am streng geordneten und hierarchischen Kastenwesen der sorridianischen Gesamtbevölkerung. Die einzelnen Kasten bleiben oftmals unter ihresgleichen, ein Aufstieg ist nur schwerlich möglich und wird in seltenen Fällen protestfrei akzeptiert.
An der Spitze der Stadtbevölkerung steht der Gottkönig Sorridias in seiner Funktion als Anführer von Staat und Kirche. Alle Sorridianer sind seine Bürger und dienen dem Mehren des Wohles des Gottkönigs unter Deyn Cador. Darunter siedelt sich der sorridianische Hochadel neben den Oberhäuptern der Sorridianischen Kirche an, die die Fäden der Macht ebenbürtig streng in ihren Händen halten. Sie setzen sich durch ihre Kleidung, ihr Auftreten und durch exklusive Veranstaltungen mit ausgewähltem Publikum nahezu dauerhaft von der Schicht der Bürger und aller darunter ab. Nur in wenigen Situationen können Bürgerliche die Würdeträger der Stadt überhaupt zu Gesicht bekommen, und wenn dann nur, wenn sie ihnen irgendwie dienlich werden.
Unter den Adligen siedelt sich die Schicht der reichen Kaufleute an. Mit ihren in die Stadt verlagerten Warenhäuser und kleinen Stadtvillen präsentieren sie ihren Reichtum einerseits durch aufwendige Baumaßnahmen und einen ausschweifenden Lebensstil. Andererseits gelingt es ihnen durch ihre schieren Mengen an Finanzmitteln sich regelmäßig in die Feste des Adels einzukaufen oder mit einer Spende an den Klerus einen gewissen Vorteil zu erlangen. Sie profitieren von der Arbeitskraft der Bürgerlichen und Handwerker, die finanziell weniger gut gestellt sind. Mit ihren eigenen kleinen Häusern und Werkstätten stellen sie einen wesentlichen Teil der Stadtbevölkerung. Viele Menschen können mit ihrem bescheidenen Wohlstand ein durchaus gutes Leben in der sorridianischen Hauptstadt führen, insbesondere wenn sie ein von Deyn Cador geleitetes Leben suchen.
An den Stadträndern und in den Arbeiterkaschemmen leben die einfachen Tagelöhner und Arbeiter. Oftmals haben sie weder ein sicheres Dach über dem Kopf noch wissen sie, wo sie am nächsten Tag ihr Geld verdienen werden. Gebraucht werden sie aber allemal für einfache und körperlich anstrengende Arbeiten. Wer sich auf den vielen Weingütern verdingt, kann oftmals hoffen mit seinen erlangten Kenntnissen auch im nächsten Jahr wieder gebraucht zu werden. Hin und wieder kommt es so auch vor, dass sich die Winzer- und Arbeiterfamilien seit Generationen kennen und nur gemeinsam den guten Montebriller Cera oder Mahou herstellen können.
Außerhalb der Hauptstadt gelten dessen Bewohner als reiche und deyngeleitete Figuren in der Hand des Gottkönigs. Man spricht ihn oft das eigene Denken oder Handeln ab. Böse Gerüchte behaupten auch, dass die Montebriller versnoppte Naseweiße wären.
Politik
Allgemeines
Montebrillo ist die Hauptstadt des Königreichs Sorridia und Sitz des sorridianischen Gottkönigs. Gottkönig Juan Aldagro de la Estrada aus dem Adelshaus der Erzherzöge de la Estrada residiert und lebt in der Stadt. Von hier aus lenkt der die Geschicke seines weitverzweigten und mächtigen Reiches. Zeitgleich übernimmt er auch die Führung der Stadt sowie der Sorridianischen Kirche aus seinem üppigen Palastgebäude am Berghang Montebrillos heraus.
Der Gottkaiser gilt als sehr deyntreu und religionsbezogen. Seine Politiken zielen vor allem auf den Erhalt des sorridianischen Königreichs, die Verbreitung des deynistischen Glaubens sowie die Erschließung der Unbekannten Lande ab. Die Stadtführung wird vor allem von nahen Verwandten der Familie und eingesetzten Statthaltern ausgeübt, die die Geschicke der Stadt im Namen des Gottkönigs übernehmen, gleichzeitig aber auch die Verantwortung übernehmen müssen. Die wirtschaftlichen Politiken dienen überwiegend der Handelskontrolle und Ausweitung der Industriebestrebungen innerhalb und außerhalb der Stadtmauern. So wurden mehrere eigene Weingüter aufgebaut und letztlich auch die sorridianische Münzschmiede in der Nähe der Stadt errichtet, um eine allseits sichere Währungsquelle zu haben.
Innerhalb des Landes gilt Montebrillo als Hafen der Sicherheit für alle Personen, die sich allseits dem sorridianisch-deynistischen Glauben unterwerfen. Der Gottkönig und seine Familie tolerieren keine Abweichung von den Geboten oder einen Bruch mit Deyn. Sie fordern eine Treue zur Kirche, geben diese Treue dafür aber auch ihrem eigenen Volk und Glauben zurück.
Militär
Das Militär nimmt seit jeher einen bedeutenden Platz in der Sorridianischen Kultur ein. Die oft edel gekleideten und in langwieriger Ausbildung ausgewählten Soldaten sind neben dem Militärdienst oftmals als Paladine im Dienst der Kirche unterwegs. Damit vereinen sie eine ähnliche Rolle zwischen weltlicher und geistlicher Machtausübung, wie auch der Gottkönig, wenngleich in wesentlich niederrangiger Position.
In Montebrillo versammeln sich regelmäßig die hochdekorierten und angesehenen Generäle des Sorridianischen Heeres, um mit dem Gottkönig in die nächsten Planungen zu treten. Sie sind es auch die die zur Sicherheit der Stadt und des Gottkönigs abgeordneten Soldaten befehligen und die für kleinere Delikte zuständige Stadtwache regelmäßig überprüfen. Dank der ungenauen und oftmals nicht vorhandenen Trennung von Staat und Kirche werden gesetzliche wie kirchliche Verstöße einerlei direkt und mit großer Härte bestraft. Auch heute lockt der Militärdienst noch viele junger Sorridianer. Nach bestandener Musterung und Ausbildung locken eine gute Vergütung und gesellschaftliche Anerkennung, und nicht zuletzt ein Stück Land nach dem Ende des Dienstes.
Wirtschaft
Die Wirtschaft der sorridianischen Hauptstadt fußt auf mehreren Zweigen der Industrie und Landwirtschaft. Daneben haben sich allerlei Handwerker in unterschiedlichsten Disziplinen in der Stadt angesiedelt, um den ausgefallenen Wünschen des Adels nachzukommen.
Im und um das Stadtgebiet herum existieren mehr als zwei Dutzend Winzereien und Weinberge, die sich den schieferhaltigen Boden zunutze machen. Rings um die Stadt stehen die Weinreben auf den Hängen der Farinaraz-Ausläufer. In mühseliger Handarbeit werden die Trauben mit viel Aufwand gepflegt, abgeerntet und in der Stadt zu Wein verarbeitet. Mehrere Weingüter sind hierbei für ihre ausgezeichneten Alkoholica bekannt, die teilweise um die ganze Welt verschifft werden. Insbesondere der Montebriller Cera und Mahou sind in ganz Sorridia erhältlich und haben ihren Ursprung zumeist in der Stadt des Gottkönigs. Daneben existieren einige landwirtschaftliche Höfe auf denen vor allem Fallobst angebaut und Rinder gezüchtet werden.
Die Farinaraz-Ausläufer werden immer noch mit zurückgehende Interesse für den Erzbergbau genutzt. Wo einst durchaus seltene Edelsteine, wie Rubine oder Saphire neben einfachen Gesteinen gefunden wurden, werden heute vor allem Baustoffe gewonnen. Die harte Arbeit unter den Straßen der Stadt wird allerdings miserabel entlohnt, ist körperlich anstrengend und gefährlich. Besonders im Südosten der Stadt sind daher mehrere überirdische Marmorsteinbrüche entstanden aus denen der überwiegende Teil des Baumaterials Montebrillos heutzutage gewonnen wird. Die letzten Wälder in Stadtnähe wurden vom Gottkönig unter Schutz gestellt, damit weiterhin Jagd in Stadtnähe betrieben werden kann.
Neben einer erzverarbeitenden Industrie haben sich auch vielerlei Feinschmiede und Waffenwerkstätten an den Stadträndern angesiedelt. Neben den Glasbläsern, die die bunten Glasfenster der Kirchen in mühseliger Kleinarbeit produzieren, gelten sie als wahre Künstler ihres Handwerks. Grundsätzlich findet man in der Stadt aber zu nahezu jedem bekannten Handwerk mindestens ein halbes Dutzend Betriebe, um das unstillbare Verlangen der reichen Aristokratie und kaufkräftigen Bürgerschaft Genüge zu tun. In der Nähe von Montebrillo ist weiterhin die größte und wichtigste Münzpräge des Landes angesiedelt, in der die sorridianischen Solidas und Cervizas angefertigt werden.
Unbestreitbar wichtig bleiben aber besonders die Kutscher und ihre Esels- und Pferdekarren, die aus dem wichtigen Seehafen Fortifa fehlende Waren über Stock und Stein in die Stadt transportieren. Wenn irgendwo Mangel herrscht, ist ein findiger Händler oft nicht weit, um sich eine Handvoll Münzen zu verdienen und die Menschen zufriedenzustellen. Montebrillo hatte zwar eine lange Zeit des Verzichts während des sorridianischen Bürgerkriegs erfahren müssen, begehrt aber heute dafür umso mehr den Luxus des Lebens.
Gruppierungen
Die wichtigsten Gruppen der Stadt stellen der Adel und die Sorridianische Kirche dar. Ihnen gehört das Land, sie halten alle wichtige Funktionen inne und treffen die Entscheidungen über jede noch so kleine Frage. Der einfache Bürger kommt bei vielerlei Angelegenheiten nicht umher das Einverständnis einer oder gleich beider Gruppierungen einzuholen, sei es der Bau eines Gebäudes oder die Eröffnung eines Geschäfts.
Wesentlich weniger Einfluss halten die bedeutenden Handelshäuser oder Handwerkszunften, in denen sich die Kaufleute oder Handwerker zusammengeschlossen haben. Gemeinsam versuchen sie die Steuern auf ihre Waren zu senken oder die Kirche zu überzeugen ihre Güter während des nächstens Festes anzuwerben. Auf der anderen Seite drücken sie die Löhne ihrer Arbeiter mit aller Macht, entgegen des Willens der Kirche.
Außerhalb der großen Gruppierungen haben die Menschen nur wenig Einfluss auf Entscheidungen. Ihre Stimmen werden oft schon vor dem Aufkommen unterdrückt oder gar nicht erst angehört. In den Messen wird überdies gepredigt die Obrigkeit nicht infrage zu stellen. Die Bürger verlassen sich vielleicht auch dadurch auf Deyn Cador und ihren Gottkaiser. Sie bereiten ihnen das Leben und leiten das Leben der Bürger.
Heraldik
Das Wappen der Stadt Montebrillo ist sehr vergleichbar mit dem Wappen der Sorridianischen Krone. Eine goldgelbe verzierte Krone des Gottkönigs prangt auf einem tiefroten Wappenschild. Darunter sind auf zwei vergilbten Bändern die Phrasen "In ewiger Treue" und "Für König und Deyn" in Sorridianischer Sprache niedergeschrieben.
Gesellschaft und Kultur
Architektur
Die sorridianische Hauptstadt besteht aus zwei Stadtmauern und mehreren Stadtbezirken, die sich grundlegend in äußere und innere Bezirke untergliedern lassen. Besonders außerhalb der äußeren Stadtmauer ist die Stadt vergleichsweise kräftig gewachsen, sodass vor allem Lagerhäuser und Weingüter, aber auch viele Arbeiterquartiere außerhalb des Schutzes der hohen Wachtürme liegen.
Die inneren Bezirke Montebrillos sind um den großen, prächtigen Montebriller Dom herum angesiedelt. Der aus massiven Steinstreben erbaute Dom der Sorridianischen Kirche erstreckt sich mit seinen bunten Fenstern, Mosaikböden und bemalten Decken weitaus höher als jedes Haus der Stadt. Die zahlreichen kleinen Türme wurden mit Statuen und Darstellungen der Heiligen Schrift verziert.
An den einzeln ummauerten und oft mit eigenen Gärten versehenen Wohngebäuden der reichen Händler und Adligen sowie an kirchlichen Einrichtungen finden sich deutlich edlere und feine Materialien für den Bau, als an den restlichen Bauwerken der Stadt. Die Häuser sind in den meisten Fällen aus Marmor oder selteneren Sandsteinarten errichtet, weshalb sie eine weiße und gelbe Farbe haben. Die Villen, Kirchen und Großbauten sind mit Säulen, Kuppeln und bepflanzten Innenhöfen verziert, die vom Reichtum und der baulichen Ideenvielfalt der Eigentümer zeugen sollen. Gerade auch in den großen Straßen halten die Häuser dabei nicht immer genügend Abstand zueinander und sind im Laufe der Jahrzehnte in die Höhe gewachsen. In Montebrillo kommt es daher häufig vor, das man auf den Balkon seines Nachbarn blicken kann und unter einem, in der engen Seitengasse, trotzdem noch kleinere Läden stehen, in denen Waren verkauft werden.
Die Wohnhäuser in den äußeren Bezirken, sowie viele Handwerksbetriebe, werden durch einen natürlichen Rotton geprägt. Der Bau mit leichtem Sandstein oder gebrannten Lehmsteinen verleiht der Stadt ein außergewöhnliches Farbbild, mit dem sich sogar die Stadtviertel voneinander abgrenzen lassen. Aufgrund der reichhaltigen Schieferböden sind die Dächer in Schieferplatten eingedeckt und runden das Farbbild ab.
Montebrillo wird überdies von einer äußeren Stadtmauer umgeben, die durch sieben Tore unterbrochen wird. Die aus verschiedenen Steinen erbaute Mauer reicht einmal rund um die Stadt, bis sie an die natürliche Begrenzung des Granhojas-Massivs trifft. Zusätzlich existiert im Inneren der Stadt noch eine innere Stadtmauer, die die zentralen Viertel von den äußeren Bezirken abschirmt. Die alten Mauern stehen teils dichtgedrängt an den umliegenden Gebäuden, manchmal wurden sogar Gebäude über die Wallabschnitte herübergebaut. An der Innenwand ließ der Gottkönig oftmals kirchliche Motive oder Malereien Deyn Cadors anbringen.
Mit Abschluss des Jahres 1360 AD wurde der neue Sommerpalast des Gottkönigs auf einem vorgelagerten Hügel vor Montebrillo fertiggestellt. Er liegt in der Nähe des Alagón und ist im Abstand einer Meile militärisches Sperrgebiet.
Bildung
Die Bevölkerung der Stadt Montebrillo gilt als vergleichsweise hochgebildet, selbst wenn sich der Bildungsgrad in den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten durchaus stark unterscheidet. Während der Adel in den geläufigen Künsten und meist auch erweiterten wissenschaftlichen Disziplinen durch die wissenschaftlichen Akademien in jahrelangen Studien ausgebildet wurde, beschränkt sich die Schulbildung der meisten Stadtbewohner auf das Lesen und Rechnen. Handwerker beschäftigen untereinander oft eine Schreibkraft, die ihnen die Buchführung erledigt, während sie selbst nur einfache Kenntnisse haben.
Die Sorridianische Kirche lässt in Montebrillo nur die besten Geistlichen zusammenkommen. So kommt es, dass sich Geistliche und Adel regelmäßig in Wettkämpfen des Wissens messen, oftmals mit ungewissem Ausgang. Die kirchlichen Schulen sollen besonders der ärmeren, arbeitenden Bevölkerung grundsätzliches Wissen vermitteln. Hierbei wird allerdings niemals der strenge Einschlag der Sorridianischen Kirche und das Wort Deyns vernachlässigt, selbst wenn die Schüler im Mathematikunterricht sitzen.
Weiterhin haben sowohl das Königshaus de la Estrada sowie die Sorridianische Kirche mehrere bedeutsame Akademien und Universitäten in der Stadt etabliert, u.a. die Academia a la Estrada und die Heilige Sorridianische Universität des Wohles.
Religion und Magie
Montebrillo ist neben Olapaso ein Zentrum der Sorridianischen Kirche. Einst Herkunft und Ursprung der Macht der größten Kirche Leändriens verlagerte diese während des sorridianischen Bürgerkriegs ihre Machtstrukturen nach Patrien. Nach dem Ende der internen Konflikte und dem Friedensschluss mit Tasperin kehrten die Geistlichen zurück, beließen ihre Parallelstrukturen jedoch bestehen.
Die Sorridianische Kirche ist unabhängig davon neben der Krone die wichtigste Institution im Land. Offiziell dürfen nur Gläubige Deyn Cadors Montebrillo überhaupt betreten. Vor dem eindrucksvollen und prächtigen Dom von Montebrillo werden die Personen zu ihrem Glauben befragt, sofern sie nicht nachweisen können, dass sie zur Stadtbevölkerung gehören. Durch den großen Dom wandern täglich Pilger in die Stadt, die den Gasthöfen und Tavernen viel Geld bringen. Viele Menschen führen die Pilger herum und verdienen sich so etwas Geld dazu. Die Arbeiter der Stadt haben im Vergleich zu anderen Städten meist mehrere Zimmer in ihren Wohnungen und die wenigen Obdachlosen der Stadt werden durch Suppenküchen und Tagewerk am Leben gehalten.
Angehörige des Kirash oder Ungläubige werden nicht in die Stadt gelassen und des Landes verwiesen. Wenn sie keine Folge leisten, droht ihnen dasselbe Schicksal, wie Magiebegabten bzw. Magiern - der direkte Feuertod. Das Königreich Sorridia toleriert keine Magie und zögert bei der Vollstreckung nicht. Insbesondere die in der Stadt stark aktive Sorridianische Inquistion brennt darauf mit jedem Magier ein öffentliches Exempel zu statuieren.
Feste und Feiertage
Die Sorridianische Kirche richtet alle Feiertage in Montebrillo mit großen Zeremonien und kirchlicher Organisation aus. In den manchmal tagelangen Feierlichkeiten kommt die Stadt auf eine Weise zur Ruhe, auf der anderen Seite können die Menschen ausgelassen feiern und zu Deyn Cador finden.
Daneben wird vom sorridianischen Königshaus alle drei Jahre das Königsjubiläum abgehalten. Aufgrund des schieren Aufwands und der wochenlangen Vorbereitung wird auf eine jährliche Begehung des Feiertags verzichtet. Anstelle dessen findet ein zweiwöchiges Fest im dreijährigen Rhythmus zur Ehre der Familie des Gottkönigs unter Deyn Cador statt. Innerhalb der Stadt werden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen unvergleichliche Anstrengungen unternommen, um den Bürgern ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. In guten Jahren soll es sogar vorkommen, dass der Gottkönig höchstpersönlich durch die Menge der Menschen in Montebrillo schreitet, Goldmünzen verteilt und Kinder tauft.