Olapaso

Aus Athalon
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Olapaso
Wappen.png
Name Olapaso
Bewohner 102.230 Einwohner
Regentschaft König Carlos Campillo
Garnisonen Leibgarde, sorridianische Kirche, Stadtmannschaft
Tempel Kathedrale der sorridianischen Kirche
Wirtschaft Bauwesen, Land- und Forstwirtschaft, Handel
Besonderheiten Hauptsitz der sorridianischen Kirche
Stimmung Stolz und glaubenstreu


Olapaso ist die Hauptstadt des Königsreichs Patrien und zugleich Sitz des Königs Carlos Campillo. Darüber hinaus ist die Stadt ebenfalls ein Sitz der Sorridianischen Kirche und bündelt so die weltliche wie auch geistliche Kompetenz und Macht in einem Ort. Olapaso hat eine lange und von Konflikten, aber ebenso ertragreichen Friedensphasen geprägte Vergangenheit. Die Stadt gilt durch ihre repräsentativen Prachtbauten als architektonische Schönheit.

Geographie

Olapaso liegt am sog. Nostrischen Meer, nur unweit der Küste des Nachbarstaates Fallices. Die Lage auf dem fruchtbaren Land mit Zugang zum nahegelegenen Meer und einer angegliederten Hafenstadt verleihen Olapaso starke wirtschaftliche Vorteile. Die Stadt ist von wenigen Felsformationen umgeben, die sich rund 40 Meter in die Höhe erheben. In Stadtnähe befinden sich viele Äcker, Felder und Obstgärten auf denen die ertragreichen Ernten eingeholt werden.

Das Klima in der Stadt ist das Jahr über recht stabil und warm mit durchschnittlichen Temperaturen von rund 20 Grad. Milde Winter und ausgeprägte, lange Sommer prägen das Jahresbild, sodass selbst im Dezember noch Feldfrüchte gedeihen können. Die Lage am Meer sorgt für regelmäßige, kräftige Regenschauer insbesondere während der Sommermonate. Die Hitze erreicht ihren Hauptstand um die Mittagszeit herum, weshalb die Siesta in der Stadtbevölkerung als beliebte Ruhepause am Tag gilt. Die leichte Meeresbrise, die den Ostteil der Stadt erreicht sorgt für stets frischen Luftdurchzug, selbst an den schwülsten Tagen im Jahr.

Große Laubwälder vollenden das fruchtbare Land um die Stadt herum, besonders Lärchen und Pappeln prägen das Landschaftsbild. Auch in der Stadt wurde versucht möglichst viele der Bäume zu erhalten, an den großen Plätzen finden sich auch Kirschbäume oder Zedern. Als besondere Sehenswürdigkeit gelten die gepflegten Gärten der bürgerlichen Oberschicht vor ihren Häusern von denen viele kostenfrei während der Tageszeit besucht und besichtigt werden können. Die angestellten Gärtner pflegen wahre Blumenmeere und seltene, teils aus den Unbekannten Landen herbeigebrachte Bäume und Pflanzen, um die Schönheit der Stadt zu erhalten.

Geschichte

Kathedrale von Olapaso

Olapaso galt einst an der Seite von Montebrillo als eine der wichtigen beide Städte Sorridias im heiligen Reich. Gegründet wurde die Stadt vermutlich um das Jahr 22 des Herrn Deyn Cador von Siedlern auf der Suche nach einem fruchtbaren Flecken Land. Damals noch unter der Flagge des Mittländischen Imperiums wurden schnell erste Bodenproben genommen und Pflanzversuche für positiv befunden, sodass gleich über 100 Menschen sich niedergelassen haben sollen. Mit der Abspaltung Sorridas von Mittland im Jahr 40 folgten auch die Siedler schnell und bauten gemeinsam eine Kirche Deyn Cadors auf einem der großen Steinfelsen, die auch heute noch im Stadtgebiet sind. Die hölzerne Kirche gilt heute als stummer Zeuge ihrer Zeit, auch wenn regelmäßig große Teile von ihr ausgetauscht werden mussten.

Olapasos Geschichte war zunächst geprägt von guten Ernten und extravaganten Zusammenhalt der Bewohner. Beinahe wöchentlich gab es größere Feierlichkeiten, um die Gemeinschaft zu erhalten und das gute Leben zu begrüßen. Im Jahr 244 kam es jedoch zu einer ersten großen Missernte infolge einer langen, brütenden Dürreperiode. Diese Dürre zog sich auch die nächsten drei Jahre über das Stadtgebiet. Die Bewohner, die bis dato ausschließlich Selbstversorger waren, standen vor einer großen Herausforderung und konnten die gewachsene Stadt kaum ernähren. Andere Einnahmequellen außer der eigenen Nahrungsproduktion und dem Fischfang gab es nicht. Die Ersparnisse der kleinen Stadt waren bald verbraucht und die Fischer nicht in der Lage alle zu ernähren. Auch ein Brandbrief an das sorridianische Kaiserhaus brachte keine Besserung mit sich. In der Folge der Dürre entstand eine Hungersnot, die sich über Monate hielt und zum Tod von über 40 Prozent der Stadtbevölkerung führt. Zu Ehren der damals elendig verhungerten gibt es ein Mahnmal in Form einer riesigen steinernen Kornähre.

Nach diesem schweren Rückschlag kehrte die Fruchtbarkeit wieder in das Stadtgebiet ein und die positive Entwicklung der Stadt setzte sich bis zur Eroberung Sorridias durch Al-Bastra 564 fort. Die eingefallenen Esh'shajen plünderten und brandschatzten das gesamte Stadtgebiet, schlachteten große Teile der Bevölkerung ab und zerstörten all das, was teils Jahrhunderte bestanden hatte. Die schwere Krise konnte erst mit dem ersten Kreuzzug bewältigt werden, sodass erst im 7. Jahrhundert unter der Hand Deyn Cadors der vollständige Wiederaufbau Olapasos erfolgen konnte.

Die Stadt überstand die meisten folgenden Krisen mit Verlusten, die alle nicht annähernd so schlimm waren wie die vollständige Vernichtung unter den Besetzern aus Al'bastra. Selbst die Kreuzzüge und die Entstehung der silvanischen Kirche ging recht spurlos an Olapaso vorbei.

Als der Sorridianische Bürgerkrieg entflammte, war Olapaso eines der Zentren der Gewalt. Viele reiche und wohlhabende Bürger unter sorridianischer Hand wurden von einem wütenden Mob mit Knüppeln und Mistgabeln schwer verletzt oder gar getötet. Die prunkvollen Stadtvillen wurden geplündert und ausgeraubt, jedoch nicht wie anderswo in Brand gesteckt. Nach sechs Monaten der gewaltvollen Aufstände, die auch nicht durch die Stadtwache und Teile der sorridianischen Armee in blutigen Scharmützeln zwischen den Aufständischen und den Militärangehörigen gelöst werden konnte, brachte die sorridianische Kirche die Parteien an einen Tisch und damit schnell Ruhe in die Stadt. Die Ausschreitungen endeten, nicht jedoch der Wunsch endlich die ewige Krone aus Montebrillo loszuwerden.

Als die Abspaltung des Königreichs Patrien von Sorridia beschlossen wurde, wurde Olapaso zur Hauptstadt und zum neuen Wahrzeichen des entstandenen Staates. Die bereits vorher in Olapaso ansässige Familie Campillo übernahm die Krone Patriens und behielt ihren Sitz in der Stadt.

Bevölkerung

Mit Blumen geschmücktes Haus

Die Bevölkerung in Olapaso ist verwöhnt von Kultur, Reichtum und Wohlstand. Als Hauptstadt Patriens und Zentrale der sorridianischen Kirche leben sie in einem der Mittelpunkte der geistlichen und realen Welt. Die gut betuchte Oberschicht kleidet sich edel, spendet ausgelassen für die Wohlfahrt der Kirche und verbringt ihre Abende entweder im Theater, der Oper oder in einer der prunkvollen Villen bei gutem sorridianischen Wein und Trauben. Die Kinder werden bereits im jungen Alter in die Schulen geschickt, vermehrt auch um die hohen Künste zu lernen. Kritische Stimmen verlautbaren dabei, dass die Kinder kaum eigenständig leben könnten und auf die Hausdamen alleine für das Anziehen angewiesen wären.

Doch überall dort in Leändrien, wo es Wohlstand gibt, gibt es auch die Menschen, die nach Glück und Aufstieg streben. In Olapaso befinden sich die Baracken der einfachen Wanderarbeiter, Mittellosen und Verstoßenen im Hafenviertel. Viele von ihnen heuern auf alten Schiffen an, um sich einige Pesos zu verdienen und genug Essen für die nächsten Tage zu bekommen. Der Rest macht sich als Träger oder Deckschrubber verdient, um mit den mühselig gesparten Münzen von einem besseren Leben zu träumen. Die Kirche schenkt dabei in großen Suppenküchen im Namen Deyn Cadors regelmäßig Nahrung für die Armen aus. Besonders die alten Witwen der im Sorridianischen Bürgerkrieg gefallenen Männer benötigen dieses gütige Angebot.

Der gesellschaftliche Unterschied zwischen Arm, Reich und allen Bewohnern Olapaso, die dazwischen liegen, ist deutlich sichtbar. Besonders an der Kleidung erkennt man den gesellschaftlichen Stand sofort. Doch was in Olapaso bereits als arm gilt, könnte sich anderswo ein angenehmeres Leben leisten, da die Preise für Lebensmittel und Unterkunft in der Stadt exorbitant hoch sind.

Da Kultur selbst für die Ärmeren einen wichtigen Stellenwert einnimmt, bringt Olapaso stets große Maler, Dichter oder Schauspieler hervor. Angehimmelt von den Bewohnern der Stadt sorgt dies für ein wenig Abkehr von den weltlichen Problemen. Man gefällt sich eben in der Stadt und hat für Menschen niederer und ausländischer Herkunft wenig Empathie, sofern diese nicht finanziell mit dem eigenen Stand und Kunstverständnis mithalten.

Doch am wichtigsten ist die tiefe Religiosität, die zwar das ganze Land beherrscht, aber in Patriens Hauptstadt mit am ausgeprägtesten Auftritt. Die Stadt ist durchdrungen von Kirchtürmen und die Menschen sind in der Anwendung ihrer religiösen Vorschriften sehr streng. Für Magie und Unglauben kennen sie nur das Wort "Ketzerei", welche hart bestraft und geächtet wird. Wer nicht regelmäßig zur Messe erscheint, riskiert in gesellschaftliche Ungnade zu fallen. Der persönliche Wohlstand wird immer mehr an den Spenden der wöchentlichen Messe gemessen, weshalb die Münzen stets einzeln und unter öffentlicher Zurschaustellung in die Klingelbeutel geworfen werden.

Auf Fremde reagiert man zwar offen, erwartet aber, dass diese sich den Gepflogenheiten anpassen. Wer es nicht tut, muss damit rechnen, in Schwierigkeiten zu geraten.

Politik

Brücke in Olapaso, über einem Kanal am Hafen

Allgemeines

Als Hauptstadt des Königreich Patriens residiert in Olapaso König Carlos. Generell hat dieser auch die absolute Herrschaft über seine Hauptstadt inne, de facto wird diese aber immer mehr von der Sorridianischen Kirche untergraben und eingefordert.

Nach außen hin ist König Carlos mit seinen drei Stadtvogten im Reinen und hält den Betrieb innerhalb Olapasos aufrecht. Hinter den Kulissen wird aber davon ausgegangen, dass mindestens zwei der Vogte einzig und allein auf die Weisung der Oberhäupter der Sorridianischen Kirche hin handeln. Hinzu kommt, dass der dritte Vogt vorher als Abt in einer größeren Kirchengemeinde tätig war und auch von seiner Unabhängigkeit nicht ausgegangen werden kann.

König Carlos hat die Stadt seit seinem Amtsantritt nicht verlassen, offiziell wird hier gesagt, dass dies rein zu seinem persönlichen Schutz passiert. Selbst innerhalb der Stadtmauern wurde er seit dem Jahr 1343 des Herrn nur ganze vier Mal außerhalb seines königlichen Palastes gesehen, wovon gerade einmal zwei Ausgänge offiziell waren. Die Kardinäle der Sorridianischen Kirche sind durchaus gewillt die Staatsform in Richtung einer Theokratie unter dem Namen Deyn Cadors zu lenken und haben dabei durchaus Erfolg. Die Bevölkerung sieht nur die Wunder und Herrlichkeiten, die die Kirche vollbringt. Hinzu kommt gerade im ärmeren Teil der Stadt die ewige Güte Deyn Cadors, die wahrhaftig gelebt wird. Fraglich bleibt nur zu welchem Zweck.

Militär

Olapaso verfügt über eine gut ausgestattete, wenn auch sehr junge Wachmannschaft, die die Ordnung und Verteidigung der Stadt zur Aufgabe hat. Daneben gibt es die Gardia de Patria, der der Schutz der königlichen Feste in Olapaso als herausgehobene Eliteeinheit obliegt. Bei Ausgängen aus diesem gesicherten Bereich übernehmen sie die Leibwache des Königs und seiner Familie sowie hoher geistlicher Würdenträger zugleich. Häufig holen sie sich dabei Untersützung von den ortskundigen Paladinen des Ordens des heiligen Mikael.

Besonders auf den hohen Mauern stehen die stolzen Soldaten in ihren glänzenden Rüstungen, stets einen Speer oder eine Hellebarde mit der wehenden Fahne Patriens in der Hand. Große Mangen und Ballisten besetzt mit speziell ausgebildeten Schützen sind auf den großen Rundtürmen platziert, die einen Überblick über die Küste und das umliegende Land verschaffen. Der offene Bereich des Hafens ist mit mehreren Kanonentürmen, die auf kleinen Insel und Sandbänken gebaut wurden, gesichert. Auf diesen stehen häufig bis zu zwölf Kanonen und ebenso viele Kanoniere bereit, um einfallenden Seeräubern und Widersachern massivste Feuerkraft entgegen setzen zu können.

Wirtschaft

Olapaso ist umgeben von reichen Plantagen und aufblühenden Feldern, auf denen die Arbeiter der Stadt teilweise Tag und Nacht schuften. Die gewonnen Feldfrüchte dienen nicht nur der Versorgung der Bevölkerung sondern auch dem Export, überwiegend nach Fallice und Nostrien. Daneben existieren einige Weingüter am Stadtrand, die die durstigen Bürger mit dem roten Gold bedienen.

Im Stadtzentrum existiert nur noch wenig Industrie, nachdem diese sich fast vollständig aus der Stadt herausverlagert hat. Die einstigen Arbeiterquartiere wurden ausgebaut und beherbergen heute Manufakturen und Handwerksbetriebe unterschiedlicher Art. Baustoffe und Rohmaterialien müssen aus dem ganzen Land importiert werden, nur Fisch wird in der Bucht vor der Stadt noch frisch gefangen.

Die Verlagerung der Wirtschaft hat dem Wohlstand der Stadt aber keinen Nachteil eingebracht, eher im Gegenteil. Die königlichen Recaudadores, die Steuereintreiber, verbringen ihre Einnahmen direkt nach Olapaso. Aus der Hauptstadt heraus geizt der König nicht mit Ausgaben und lässt all das Beschaffen, was der Stadt fehlt oder fehlen könnte.

Gesellschaft und Kultur

Platz des Wohlstandes im Stadtkern

Architektur

Olapasos Architektur ist inzwischen der großen Felsbrocken in der Stadt empor gewachsen. Die Häuser sind meist aus edlem Marmor oder großzügig verziertem Sandstein errichtet worden, Gebäude aus Holz finden sich nur als provisorische Baracke oder Behausung an den Stadträndern. Die weißen Stadtvillen mit Gartenanlagen haben zumeist Dächer aus roten Ziegeln und einen hohen Schornstein auf dem das Familienwappen des Besitzer prangt. Durch die zwischenzeitlich hohen Zuwachsraten der Bevölkerung sind die Häuser teils sehr eng aneinander gebaut, die engen Gassen anderer Städte sucht man in Olapaso vergeblich. Selbst in kleinste Lücken wurden passende Gebäude eingefügt, um auch den zuletzt zugezogenen Patriern eine Unterkunft bieten zu können. Findige Stadtbewohner haben in ihren Gärten prunkvolle Gästehäuser bestehend aus nur wenigen Schlafzimmern und einem Abort gebaut, die sie zu drastisch überhöhten Preisen vermieten.

Die öffentlichen Gebäude sind mit großen Treppenanlagen in der Front, großzügigen Plätzen für Fahnenmasten und Bepflanzung sowie Balkonen für öffentliche Auftritte ausgestattet. Massive Säulen an allen Seiten der Gebäude und im Innenhof der mehrstöckigen Bauten helfen der nötigen Statik. Auch in den privaten Wohngebäuden sind Innenhöfe in Form eines Atriums von der Ober- bis zur Mittelschicht als Treffpunkt innerhalb des Hauses beliebt. Meist wird hier auch die beliebte Siesta auf speziell gepolsterten Liegen abgehalten.

Die gepflasterten Straßen sind, wie Alleen, mit Bäumen und Büschen verziert, darüber hinaus bieten sie ausreichend Platz für mindestens zwei breite Wagen und Kutschen nebeneinander. Die Seitenstraßen sind deutlich seltener geworden, weshalb sich das Leben noch mehr auf die ohnehin vollen Hauptstraßen verlagert hat. In den unteren Stockwerken der Wohngebäude finden sich allerlei Läden und Märkte, darüber wohnen die Bewohner der Mittelschicht in ihren Wohnungseinheiten. Die arme Bevölkerung wird notfalls auch mit Gewalt in die deutlich weniger prunkvollen Außenbezirke gedrängt.

Die bunten Märkte der Stadt sind mit Händlern aller Richtungen und Angebote besetzt, die auf ihren bunten Holzständen stehen und die beste Ware aus ganz Leändrien feilbieten.

Auf einem Hügel im Zentrum der Stadt steht die Schlossanlage der königlichen Familie unter König Carlos Campillo. Die hohen Mauern bieten einen zweiten Schutzring innerhalb der Stadt. Inmitten des Palastes steht zentral die Kathedrale Deyn Cadors als Zentrale der Sorridianischen Kirche in Patrien. Die Kathedrale wird nur zur heiligen sonntäglichen Messe und zu Feiertagen für die Bevölkerung geöffnet und erwartet in ihrer außergewöhnlichen Pracht auch die normale Bevölkerung. Gerade die Kathedrale wird als Machtzentrum ganz Patriens gehandelt.

Bildung

Wohnviertel

Patrien gilt als das Land in Leändrien mit der gebildetsten Bevölkerung und Olapaso macht damit auch die Hochburg der Bildung und gehobenen Künste aus. In den ärmeren Haushalten werden die Kinder bereits in jungen Jahren auf die kirchlichen, kostenfreien Schulen geschickt, um Kenntnisse der Lese- und Schreibkunst, Mathematik und Grundlagen von Handwerken zu erlernen. Die Priester und Mönche, die den Unterricht geben, behalten dabei stets einen Bezug zu Deyn Cador bei, weshalb die religiöse Prägung in der jungen patrischen Bevölkerung stark und eng ist.

In den wohlhabenderen Haushalten kommen Privatlehrer direkt für die Kinder und lehren Sprachen, Malerei, Bildhauerei oder auch die Theaterkunde. Je nach Interessen des Kindes werden auch Geschäftskunde, Wirtschaftsunterricht, Schwertkampf, Bogenschießen oder sogar Sternenkunde in den Unterricht aufgenommen. Die Grenze für die Kenntnisse der Kinder ist hierbei stets nur die Geldbörse der Eltern, weshalb es ganze Elite-Internate für die Bildung des Nachwuchses gibt. In diesen von bewaffneten Wächtern gesicherten Anlagen soll die neue Elite von Morgen ausgebildet werden. Selbst König Carlos soll bis zu seiner Krönung in einem Internat gelebt und gelernt haben.

Zur Bildung der Stadt gehört auch die große Wertschätzung der Kunst. Olapaso verfügt über die teuersten und angeblich auch besten Musiker, Künstler, Dichter, Steinhauer und Maler, die täglich neue Meisterwerke in den großen Kunsthallen hervorbringen sollen. Nachwuchstalente spielen auf der Straße oder malen die Portraits von Besuchern gegen ein kleines Entgelt auf der Straße. In den Tavernen bezahlen die Künstler teilweise selbst, um auftreten zu dürfen, weil der Andrang so groß ist. Die Bewohner Olapasos bezahlen die Künstler und Kulturschaffenden großzügig und geben Unsummen für einzelne Gemälde oder Bücher aus, um den Namen eines berühmten Autors an ihrer Hauswand hängen zu haben. Auch selbst wird viel musiziert, studiert, geschrieben und gelesen. Für die Bewohner stellt das intellektuelle Abheben aufgrund großen Wissens einen wichtigen Abstand zur niederen Bevölkerungsschicht dar.

Angeblich hält sich die Sorridianische Kirche in König Carlos Namen das größte Hoforchester Leändriens und betreibt sogar ein eigenes Theater innerhalb der gesicherten Mauern.

Religion und Magie

Armenviertel von Olapaso

Für Patrier stellt die Sorridianische Kirche den Mittelpunkt ihres Lebens dar. Die Stadt ist nahezu überschwemmt mit geistlichen aller Stellungen, in jedem kleineren Viertel gibt es zumindest eine Kapelle. Die große Kathedrale von Olapaso wird in ihrer Herrlichkeit und Wichtigkeit nur von wenigen Gebäuden der bekannten Welt übertroffen. Die Sonntagsgebete und -messen sind wichtiger, als das Wohlbefinden der eigenen Familie und sind Maßgabe für gesellschaftlichen Auf- oder Abstieg. Alleine die Menge an Spenden an die Kirche kann über Gelingen eines Geschäftes, einen neuen Arbeitsplatz oder auch die eigene Ehe entscheiden - ob dies an Deyn Cador allein liegt sei fraglich.

Magie ist in Olapaso verpöhnt und unter absolute Todesstrafe gestellt. Sollte eine Person bemerken, dass sie eine magische Begabung aufweist, hat sie sich sofort freiwillig zur Kirche zu begeben und Läuterung sowie vollständige Abschwur vor Deyn Cador zu bekennen. In der Stadt gibt es einen großen Posten der Inquisition sowie mehrere Magierjäger, die Magier suchen und öffentlich verbrennen lassen. Die Bevölkerung weiß faktisch nichts über Magie und fürchtet sich alleine vor den schrecklichen Geschichten von Magiern, unabhängig davon, ob sie wahr sind oder nicht. Bereits Wanderleute oder Reisende, die von den Errungenschaften durch die Magie alleine nur berichten müssen mit gesellschaftlichem Ausschluss oder lebenslanger Verbannung aus der Stadt fürchten.

Feste und Feiertage

In Olapaso werden auf Einladung der Sorridianischen Kirche die Feiertage Deyn Cadors, aber nicht der zwölf Heiligen zelebriert. Besonders der Tag des Herrn ist ein Ruhetag, an dem nur Wachen, Geistliche und die Händler und Köche an ihren Ständen arbeiten dürfen. Das restliche gesellschaftliche Leben hat an diesem Tag zu ruhen und sich der Regeneration und Anbetung Deyn Cadors zu widmen. Gelegentlich werden die Aspekte, ähnlich der Heiligen, besonders mit kleineren Feierlichkeiten geehrt.

Zum Geburtstag des Königs Carlos Campillo werden regelmäßig große Armenspeisungen mit Sahnetorten und Schweinebraten abgehalten, um die Güte des Königs zu demonstrieren. Die betuchtere Bevölkerung wird zu einem Bankett im inneren der Stadtmauern eingeladen.