Rabenfels: Unterschied zwischen den Versionen
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In Rabenfels herrscht ein Klima aus ständigem Windzug und nassfeuchter Kälte. Die Berge schirmen einerseits die regenreichen Gewitterwolken ab und sorgen für einen trockenen Boden. Andererseits sorgt der dauerhaft über die Prage blasende Wind für ein zugiges Klima und fordert dementsprechende Kleidung. Zusätzlich birgt die Höhe des Kaphatgebirges ihre Tücken, Kälte und Frost regieren den Winter bis die Stadt in ein eisiges Weiß gehüllt wird. Im Sommer sind die Temperaturen zwar mit bis zu 20 Grad deutlich erträglicher, jedoch aufgrund der nassfeuchten Luft insgesamt nicht angenehmer. Die Rabenfelser haben sich mithilfe dicker, wärmender Kleidung und wuchtigen Mänteln an die Widrigkeiten des Wetters angepasst, wenngleich das Wetter Grund zur Beschwerde Nummer eins ist. | In Rabenfels herrscht ein Klima aus ständigem Windzug und nassfeuchter Kälte. Die Berge schirmen einerseits die regenreichen Gewitterwolken ab und sorgen für einen trockenen Boden. Andererseits sorgt der dauerhaft über die Prage blasende Wind für ein zugiges Klima und fordert dementsprechende Kleidung. Zusätzlich birgt die Höhe des Kaphatgebirges ihre Tücken, Kälte und Frost regieren den Winter bis die Stadt in ein eisiges Weiß gehüllt wird. Im Sommer sind die Temperaturen zwar mit bis zu 20 Grad deutlich erträglicher, jedoch aufgrund der nassfeuchten Luft insgesamt nicht angenehmer. Die Rabenfelser haben sich mithilfe dicker, wärmender Kleidung und wuchtigen Mänteln an die Widrigkeiten des Wetters angepasst, wenngleich das Wetter Grund zur Beschwerde Nummer eins ist. | ||
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Die Architektur und Bauweise der Stadt ist eher als zweckmäßig denn als schön zu bezeichnen. Die Gebäude verfolgen weder einen einheitlichen Baustil noch eine gemeinsame und aufeinander abgestimmte Materialwahl. Viele Gebäude sind aus aus den Minen geschlagenen Steinquadern zusammengezimmert, die zumeist keine nachvollziehbare oder zweckdienliche Größe haben. Die Tavernen an den Kais wurden aus angelieferten, manchmal gar wiederverwendeten, Hölzern und Brettern errichtet. Die Dächer sind mit verschiedenen Schichten Stroh oder Ziegeln, manchmal auch einer Mischung aus beidem, abgedichtet. | Die Architektur und Bauweise der Stadt ist eher als zweckmäßig denn als schön zu bezeichnen. Die Gebäude verfolgen weder einen einheitlichen Baustil noch eine gemeinsame und aufeinander abgestimmte Materialwahl. Viele Gebäude sind aus aus den Minen geschlagenen Steinquadern zusammengezimmert, die zumeist keine nachvollziehbare oder zweckdienliche Größe haben. Die Tavernen an den Kais wurden aus angelieferten, manchmal gar wiederverwendeten, Hölzern und Brettern errichtet. Die Dächer sind mit verschiedenen Schichten Stroh oder Ziegeln, manchmal auch einer Mischung aus beidem, abgedichtet. | ||
− | Der überwiegende Teil der Rabenfelser Gebäude verfügt über einen Kamin, um die unerträgliche Kälte im Winter ertragen zu können. Die eher kleinen, manchmal sogar unwillig oder versehentlich eingebauten Fenster lassen nur wenig natürliches Licht in die engen Zimmer der Bevölkerung. Einzig die stolze Feste von Rabenfels sticht hervor, ihre markanten graubraunen Rundtürme sind von überall in der Stadt aus zu sehen. Die festen Mauern zwischen den Türmen werden mittlerweile von Kanonen gesäumt und vermitteln ein beeindruckendes Bild der menschlichen [[ | + | Der überwiegende Teil der Rabenfelser Gebäude verfügt über einen Kamin, um die unerträgliche Kälte im Winter ertragen zu können. Die eher kleinen, manchmal sogar unwillig oder versehentlich eingebauten Fenster lassen nur wenig natürliches Licht in die engen Zimmer der Bevölkerung. Einzig die stolze Feste von Rabenfels sticht hervor, ihre markanten graubraunen Rundtürme sind von überall in der Stadt aus zu sehen. Die festen Mauern zwischen den Türmen werden mittlerweile von Kanonen gesäumt und vermitteln ein beeindruckendes Bild der menschlichen [[Bauingenieurwesen|Baukunst]] im sonst eher tristen Rabenfels. Im Zentrum steht ein zentraler Bergfried auf dem die leuchtenden Farben des Kaiserreichs die Nächte hindurch wehen. |
===Bildung=== | ===Bildung=== |
Aktuelle Version vom 20. März 2024, 15:17 Uhr
Rabenfels | |
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Name | Rabenfels |
Bewohner | 36.500 Einwohner |
Regentschaft | Wolfmar Jupp von Rabenfels und Trompsthal |
Garnisonen | Stadtwache, beachtliche Festung des Tasperiner Heeres |
Tempel | Große Kirche der silvanischen Kirche |
Wirtschaft | Überwiegend Handel und Bergbau |
Besonderheiten | Wichtigster Inlandsposten zur Sicherung der Prage |
Stimmung | militaristisch und protektionistisch |
Rabenfels ist eine Stadt, die als zentrale Wachbastion und Zollstation der Kaiserlichen Monarchie Tasperin an der Prage dient. Durch die abgeschiedenen Lage inmitten des Kaphatgebirges wurden die Stadtteile an den beiden, zum Teil von Menschenhand abgeflachten, Flussufern errichtet. Die Stadt liegt dadurch zum überwiegenden Teil in der Provinz Velhard, während die kleinere südliche Stadthälfte zu Severien zählt. Das Leben in Rabenfels gestaltet sich für die Zivilbevölkerung als umständlich und widrig, während das Militär bemüht ist den Soldaten ein gemachtes Nest im Gebirge zu bieten.
Geographie
Allgemeines
Nördlich von Rabenfels erheben sich die hohen Berge des Kaphatgebirges, während die Stadt selbst von der Prage geteilt wird. Im Süden sind die eher seichteren, wenngleich nicht besser besteigbaren südlichen Spitzen des Gebirges zu finden. Die wichtige Wasserstraße der Prage ist es letztlich auch, die als Versorgungsroute und wesentlicher Grund zur Gründung der Stadt gilt. Nur wenige kleine, oft mit Tunneln verbundene, Straßen führen durch die Ausläufer des Gebirges in die weiten Wälder Severiens oder Velhards. Innerhalb der Stadt existieren mehrere unterschiedliche Höhenlevel, auf denen die einzelnen Stadtteile errichtet wurden.
Gewässer
Die zentrale Versorgungs- und Transportroute der Stadt ist die Prage, die weit entfernt im Fahlgebirge entspringt. Der Fluss trennt die beiden Stadtteile, wenngleich sie nur miteinander funktionieren. Ein ausgeklügeltes System aus großen Lastenfähren und kleinen Ruderbooten für Personen verbindet den nördlichen mit dem südlichen Stadtteil. An ihrer breitesten Stelle erreicht die Prage bis zu 250 Meter innerhalb des Kaphatgebirges. Rabenfels wurde daher an einer leichten Enge, die als "Rabenfelser Bucht" bezeichnet wird, begründet. Von hier aus soll der Schiffsverkehr besser kontrolliert und überwacht werden können. Die Ufer liegen daher, Docks und Kaie mitgerechnet, nur rund 100 Meter auseinander.
Gebirge
Prägend für die Rabenfelser Bevölkerung ist neben der Prage auch das allgegenwärtige Kaphatgebirge. Für Besucher mag der Ausblick traumhaft erscheinen, für die Rabenfelser stellt das Gebirge jedoch die Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit dar. Die hohen, teilweise gar ganzjährig mit Schnee bedeckten massiven Gipfel erheben sich weit über der Stadt und blockieren nahezu jeden passablen Landzugang zum restlichen Tasperin. Gerade die eisenreichen und oft nur schlecht gesicherten und gefährlichen Minen innerhalb der Berge locken viele kräftige Arbeitssuchende mit der Aussicht auf ein verlockendes Gehalt.
In die Berge des Kaphatgebirges wurden in teils jahrzehntelanger Arbeit Steinstufen und Gebäude eingeschlagen, teils wurden kleinere Gipfel abgeflacht und als Baufläche benutzt. Als Manifest dieser Arbeit thront die stets sichtbare Festung von Rabenfels über allem. In der Feste wacht nicht nur der aktuelle Regent von Rabenfels sondern auch die eigens stationierten Einheiten des Tasperiner Heeres mitsamt der emsigen Zollbeamten.
Klima
In Rabenfels herrscht ein Klima aus ständigem Windzug und nassfeuchter Kälte. Die Berge schirmen einerseits die regenreichen Gewitterwolken ab und sorgen für einen trockenen Boden. Andererseits sorgt der dauerhaft über die Prage blasende Wind für ein zugiges Klima und fordert dementsprechende Kleidung. Zusätzlich birgt die Höhe des Kaphatgebirges ihre Tücken, Kälte und Frost regieren den Winter bis die Stadt in ein eisiges Weiß gehüllt wird. Im Sommer sind die Temperaturen zwar mit bis zu 20 Grad deutlich erträglicher, jedoch aufgrund der nassfeuchten Luft insgesamt nicht angenehmer. Die Rabenfelser haben sich mithilfe dicker, wärmender Kleidung und wuchtigen Mänteln an die Widrigkeiten des Wetters angepasst, wenngleich das Wetter Grund zur Beschwerde Nummer eins ist.
Flora und Fauna
Flora
Neben seinem unangenehmen Klima verfügt Rabenfels nur über wenig Vegetation. Vereinzelte Bäume sprießen am Ufer der Prage, durch die Spalten des Gebirgsgesteins vermögen insgesamt jedoch nur wenige Pflanzen anzukämpfen. In der Stadt befinden sich oft nur Büschel verschiedener Kräuter, die meist nicht einmal einen Nutzen haben. Findige Bürger haben sich für teures Geld Erde und Nährboden in die Stadt liefern lassen, um auf ihren Dächern kleine Felder mit Nutzpflanzen anzubauen. Insgesamt wird die Stadt jedoch in ein einheitliches Grau getaucht und wirkt ziemlich trist.
Fauna
Die mengenmäßig größte Gruppe an Tieren stellen mit weitem Abstand die Fische in der Prage dar, die als tägliches Mahl auf den Tellern der Rabenfelser landen. Neben Aalen, Brassen oder Zandern gelten gerade auch Welse oder Karpfen als ziemlich begehrt und schmackhaft. Seit einigen Jahren gibt es auch einige kleine Krabbenarten, die sich in der Rabenfelser Bucht angesiedelt haben und als willkommene (wenn auch teure) Abwechslung auf dem Speiseplan dienen. In der Luft versammeln sich einige kleinere Möwenarten, die mit den Handelsschiffen die Prage hinauf- und hinabziehen und zu den Nutznießern der Essensreste der Seeleute geworden sind. Gelegentlich lässt sich auch einmal ein größerer Jagdvogel erspähen, der seine Runden über der Stadt dreht. Auf dem Boden setzt sich die Tristesse der Stadt jedoch fort, außer Ratten, Mäusen und einigen Schnecken gibt es nur wenig natürliche tierische Bewohner in der Stadt.
Geschichte
Rabenfels entstand um das Jahr 815 AD herum, als die Monarchie Tasperin längst begründet war. Die Prage entwickelte sich schnell zur zentralen Handelsroute, doch konnte sie an keiner Stelle wirklich effektiv kontrolliert werden. Die vielen kleinen Kontrollstellen der jeweilig anrainenden Grafen, Fürsten oder Herzöge sorgten zu einer übermäßigen Mehrfachbesteuerung und erdrückender Last für die Händler. Schon bald fuhren diese aus Protest leer den Fluss auf und ab und verlangten eine einheitliche Regelung zur Besteuerung der Flussschifffahrt. In der Folge ließ der damalige König Tasperins die Stadt Rabenfels inmitten des Gebirges, abgeschieden von jedem kleinadeligen Einfluss und unter seiner eigenen Kontrolle, entstehen. Der Stadtausbau begann mit einigen Barkassen, Docks und drei Zollhäuschen in denen königliche Transportsteuern eingetrieben wurden.
In einem Aufbegehren der Adligen an der Prage wurde eine sofortige Umkehr der königlichen Besteuerung verlangt, da die hohen Einnahmen aus der Flussschifffahrt wegfielen. Der König ließ jedoch nicht mit sich verhandeln, verwies nur auf die uneinheitliche Besteuerung und erklärte die Prage zum Fluss des gesamten Königreichs. Ab diesem Zeitpunkt an mussten die flussabwärts wie flussaufwärts fahrenden Schiffe stets in Rabenfels alle Kontroll- und Zollprozeduren über sich ergehen lassen. Später rückte die Sicherheit der meist Getreide oder Mehl transportierenden Schiffe mehr in den Fokus, sodass die militärische Präsenz verstärkt wurde, um Sorridianische Saboteure ausfindig zu machen.
Heute bestehen an der Prage zwei Zollabschnitte, die jeweils einzeln beglichen werden müssen: Von der Flussmündung bis zur Kreuzung der Prage mit dem Großen Strom und von der Kreuzung bis zum Pragsquell. Letztere und wesentlich wichtigere Steuer wird in Rabenfels erhoben.
Im Jahre 1083 AD wurde Rabenfels zu einem wichtigen Standpunkt des Militärs zur Ausbildung von Einheiten erhoben, die auf das Gebirge spezialisiert sind. Die stehenden Gruppierungen sollten im Fall des Falls in der Lage sein dem Erzrivalen Sorridia einen schweren Schlag zu versetzen, indem sie die Berge zur sorridianischen Region Caldagro überwinden und die dortigen zentralen Versorgungsrouten angreifen.
1142 AD wurde mit der aufwändigen und umständlichen Errichtung der Feste von Rabenfels begonnen. Schon aufgrund der Höhe sollen mehrere Dutzend Arbeiter bei Stürzen ihr Leben verloren haben, sodass sich der Bau über nahezu drei Jahrzehnte zog und erst 1171 AD abgeschlossen werden konnte. Mit der Fertigstellung setzte der Kaiser ein eigenes Fürstenhaus in Rabenfels ein, dass rein zur Überwachung der Prage und dem Eintreiben der Steuer beschäftigen möge. Im Laufe der Jahrhunderte weitete das Fürstenhaus von Rabenfels und Trompsthal durch geschickte Heiraten seinen Einfluss auch auf die Kleinstadt Trompsthal südlich das Kaphatgebirges aus.
Bevölkerung
Die Rabenfelser Bevölkerung stammt bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich aus der Kaiserlichen Monarchie Tasperin. Der wesentliche Teil der Bevölkerung ist beim Tasperiner Heer oder oder Stadt- und Zollverwaltung angestellt. Der andere Teil dient einem der beiden staatlichen Arbeitszweige oder den Seeleuten, indem sie als Tavernenwirte, Hafenarbeiter oder Schiffsbauer arbeiten. Daneben existieren nur noch die zahlenmäßig stark vertretenen Minenarbeiter in den tiefen Stollen in den Gipfeln des Kaphatgebirges.
Innerhalb der Stadt herrscht ein starker Überschuss an Männern, da es nur wenige Frauen in die Stadt zieht. Ein wesentlicher Teil der Bevölkerung zieht zu, nur wenige Menschen können sich als waschechte gebürtige Rabenfelser bezeichnen. Nur wenige halten es ihr ganzes Leben im widrigen und unangenehmen Rabenfels aus, obgleich der Lohn für den Aufenthalt vergleichsweise gut ist. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass Rabenfelser als nicht gerade freundliche und gesellige Zeitgenossen gelten. Sie verbringen viel, wenn nicht ihre gesamte, Zeit mit ihrer Arbeit und suchen danach schnell das Weite.
Einzig die hier stationierten Soldaten sind manchmal mehrere Jahrzehnte in Rabenfels, da das Militär nur über wenige alternative Stützpunkte für die Gebirgstruppen verfügt. Hinter vorgehaltener Hand wird über stark verbreiteten Alkoholismus und teils gar verzweifelte Selbstmord getuschelt. Doch selbst hierzu halten sich die Rabenfelser Bürger bedeckt, denn es bleibt das Militär, das die Stadt mit Geld und Lebensmitteln versorgt.
Politik
Allgemeines
Rabenfels ist eine von den Tasperiner Provinzen unabhängig geführte und verwaltete Stadt unter erweiterter Verwaltung der Krone, führt aber nicht den besonderen Status als Reichsstadt. Vielmehr hat das Kaiserhaus die Regentschaft an das Adelshaus von Rabenfels und Trompsthal delegiert, die in seinem Namen die kaiserlichen Transportsteuern für den Schiffsverkehr auf der Prage eintreiben. Die Kontrolle obliegt hierbei eigens aus Carviel entsandten Verwaltungsbeamten, die eine ordnungsgemäße Ablieferung der gewaltigen Geldsummen sicherstellen sollen.
Die Führung von Rabenfels gilt als recht gemäßigt und kaisertreu, es sind nur wenige von der Krone abweichende Ansichten bekannt. Grundsätzlich leben die von Rabenfels und Trompsthal zurückgezogen in der Feste von Rabenfels, wo sie neben ihren eigenen Wachleuten von den stationierten Soldaten des Tasperiner Heeres bewacht werden. Die tatsächliche Ausübung der Verwaltung des nördlichen und südlichen Stadtteils von Rabenfels wurde zwei Stadthaltern übertragen. Im gemeinsamen Zusammenspiel sollen sie die Belange der Bürger weitgehend nachkommen, selbst wenn dies unter den erschwerten Lebensbedingungen der Stadt oftmals nicht möglich ist.
Rabenfels genießt aber auch überdies eine Sonderstellung. Da stets junge, willige Arbeitskräfte benötigt werden hat die Stadt damit begonnen einem jeden Zuziehenden eine geringe Geldsumme für den Zuzug in die Stadt auszuzahlen. Die einzige Bedingung ist die mühelose Beherrschung des Tasperin. Innerhalb der Stadt haben sich gegen diese fremdenfreundliche Politik laute Stimmen erhoben. Zwei Fallicer sind den Protesten fast zum Opfer gefallen, als sie von einem wütenden Mob gefesselt in die Prage geworfen worden sind. Nur knapp konnten sie von einem Fährmann aus dem Wasser gezogen werden. Seither erhalten gebürtige Tasperiner einen deutlich höheren Bonus, als der Sprache mächtige Nicht-Tasperiner, selbst wenn sie später Seite an Seite in den Minen unter unmenschlichen Bedingungen schuften müssen.
Militär
Das Tasperiner Heer unterhält in der Feste von Rabenfels einen mittelgroßen Stützpunkt mit rund zweitausend stationierten Soldaten, die alle eine Ausbildung in der Gebirgskampfführung durchlaufen oder durchlaufen haben. Sie unternehmen regelmäßig Wanderschaften zur Ausbildung in das nahgelegene Kaphatgebirge. Gelehrt werden unter anderem das ausdauernde Überleben in den eisigen Höhen, das Laufen auf den Holzskiern oder die Verwendung von Musketen zwischen den Gipfeln.
Durch das anspruchsvolle Terrain kommt es regelmäßig zu Unfällen, die meist in schwerwiegenden Verstümmelungen oder manchmal gar dem Tod enden. Aus diesem Grund unterhält das Heer einen eigenen Friedhof für die gefallenen Soldaten am westlichen Ende des Kaphatgebirges.
Innerhalb des Militärs ist es nur schwierig aus Rabenfels herauszukommen, sobald man einmal in der Stadt stationiert wurde. Die wenigen Standorte für Gebirgstruppen und die äußerst geringe Bereitschaft anderer Soldaten in die Stadt zu ziehen, sorgen für eine große Ablehnung gegenüber dem Standort.
Wirtschaft
Rabenfels Wirtschaft ist eher als schwerfällig und wenig gewinnbringend zu betrachten. Die einzigen produzierenden Gewerbe sind die Fischer an der Prage sowie die Minenarbeiter in den eisenreichen Schächten unterhalb der Stadt. Da sich der Abtransport der schweren Steine oftmals als schwierig gestaltet, werden häufig nur die bereits in Barren geschmolzenen Erze verschifft.
Als zentraler Arbeitgeber dient der tasperinische Staat, neben der zahlenmäßig großen Niederlassung des Tasperinischen Heeres besteht ein hoher Bedarf an in der Rechenkunst bewanderten Zollbeamten. Der Warenverkehr innerhalb der Stadt darf nur kurz stoppen, sodass ein ausgeklügeltes und personell starkes System benötigt wird. Während des Halts in der Stadt verbringen die Seeleute ihren kurzen Aufenthalt in den Tavernen und Gasthäusern in der Stadt, mit denen sich ein durchaus beeindruckendes Wirtsgewerbe etabliert hat. In der kaiserlichen Steuerstatistik fällt Rabenfels letztlich aber nur so stark auf, weil die Transportsteuern für die Prage in der Stadt eingetrieben werden. Durch die landseitig abgeschiedene und schwierig zu erreichende Lage der Stadt überlegen sich die Kaufleute oder Handwerker lieber zweimal, ob sie sich im eisigen Kaphatgebirge niederlassen wollen.
Heraldik
Das Wappen der Stadt Rabenfels zeigt auf rotem Grund schemenhaft die Gipfel des Kaphatgebirges sowie drei in einer Reihe marschierende Raben. Die für die starke Militärpräsenz in der Siedlung stehenden und militärisch angeordneten Raben orientieren sich am Stadtnamen selbst. Der rote Grund steht für die zentrale Bedeutung der Stadt und ihre militärische Rolle im Angriffs- oder Verteidigungsfall.
Gesellschaft und Kultur
Architektur
Die Architektur und Bauweise der Stadt ist eher als zweckmäßig denn als schön zu bezeichnen. Die Gebäude verfolgen weder einen einheitlichen Baustil noch eine gemeinsame und aufeinander abgestimmte Materialwahl. Viele Gebäude sind aus aus den Minen geschlagenen Steinquadern zusammengezimmert, die zumeist keine nachvollziehbare oder zweckdienliche Größe haben. Die Tavernen an den Kais wurden aus angelieferten, manchmal gar wiederverwendeten, Hölzern und Brettern errichtet. Die Dächer sind mit verschiedenen Schichten Stroh oder Ziegeln, manchmal auch einer Mischung aus beidem, abgedichtet.
Der überwiegende Teil der Rabenfelser Gebäude verfügt über einen Kamin, um die unerträgliche Kälte im Winter ertragen zu können. Die eher kleinen, manchmal sogar unwillig oder versehentlich eingebauten Fenster lassen nur wenig natürliches Licht in die engen Zimmer der Bevölkerung. Einzig die stolze Feste von Rabenfels sticht hervor, ihre markanten graubraunen Rundtürme sind von überall in der Stadt aus zu sehen. Die festen Mauern zwischen den Türmen werden mittlerweile von Kanonen gesäumt und vermitteln ein beeindruckendes Bild der menschlichen Baukunst im sonst eher tristen Rabenfels. Im Zentrum steht ein zentraler Bergfried auf dem die leuchtenden Farben des Kaiserreichs die Nächte hindurch wehen.
Bildung
In Rabenfels existiert nur eine kleine kirchliche Schule für die wenigen Kinder der Stadt. Die Silvanische Kirche vernachlässigt ihren selbst auferlegten Bildungsauftrag nahezu vollständig und lehrt nur die kirchlichen Riten und Gebote Deyn Cadors. Viele Bewohner haben keine oder nur eine schlechte Ausbildung, verdienen in den umliegenden Minenschächten und Gasthäusern aber durchaus gutes Geld für körperlich schwere und gefährliche Arbeit. Die Soldaten erhalten nur militärische Ausbildungen und sind daher auch nicht der geistigen Elite zuzuordnen. Unter den Zollbeamten gibt es allerdings einen kleinen Kern aus gelehrten Verwaltungsräten, die teilweise an der Universität der kaiserlichen Mathematik in Weissenstein studiert haben. Ihnen obliegt die Führung der Warenbesteuerung mit einer ganzen Scharr an niederen Steuereintreibern und Zöllnern.
Religion und Magie
In Rabenfels gibt es keine Niederlassung oder Institutionen der Magier. Sie werden grundsätzlich direkt der Stadt verwiesen oder zum Schafott geführt, wenn sie keine Folge leisten.
Die Silvanische Kirche unterhält neben der Schwarzen Kathedrale mehrere kleine Kapellen im Stadtgebiet. Auch die Kathedrale ist, obgleich ihres Namens, keine Kathedrale im eigentlichen Sinn sondern eher eine einfach gestaltete Kirche. Weiterhin ist auch die Bestattung von Verstorbenen im Stadtgebiet nicht möglich, sodass diese aufwendig aus Rabenfels herausgebracht und auf Feldern fern des Kaphatgebirges begraben werden müssen. Die Bevölkerung gilt als relativ fromm, da die Stadt nur wenig kulturelles Angebot bietet, was die Silvanische Kirche für sich ausnutzt und damit den religiösen Gemeinschaftssinn vorantreibt.
Feste und Feiertage
Aufgrund der schwierigen und umständlichen Bauweise der meisten Gebäude und des äußerst beschränkten Platzes in der Innenstadt werden die Feste Deyn Cadors und der tasperinischen Krone nur im kleinen, familiären Kreis gefeiert. Die Rabenfelser verbringen die besonderen Tage im Jahr mit einer kleinen Andacht in den Kapellen, woran sich ein gemeinsames Mahl im eigenen Heim anschließt, bevor der Tag geruhsam ausklingt.