Roland Chappuis

Aus Athalon
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Malerei des Geistlichen

Roland Chappuis ist ein hochrangiges Mitglied der Sorridianischen Kirche. Der aus dem heutigen Fallice stammende Geistliche residiert am Hofe des sorridianischen Gottkönigs und ist für seine ausgeglichene und moralische Verhaltensweise bekanntgeworden. Von vielen Fallicern wird er als Verräter an der eigenen Nation angesehen, obgleich er einer der wenigen Individuen mit fallicischen Wurzeln in einem hohen Amt der Sorridianischen Kirche ist. Chappuis ist daneben Herausgeber einiger bekannter Schriftwerke über den philosophischen und religiösen Zeitgeist.

Werdegang

Geboren als Sohn eines Großgrundbesitzers und seiner Gattin im Jahre 1313 AD im Umland der Stadt Pas-Baltan, wuchs Roland Chappuis in reichlich behüteten und wohlhabenden Verhältnissen auf. Es ist bis heute unklar, ob er Geschwister hat oder hatte. Seine familiären Angelegenheiten hielt der Geistliche stets geheim. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass es mindestens eine jüngere Schwester gegeben hat, welche während der blutigen Unruhen in Fallice 1354 AD umgekommen sein soll.

Seine Eltern ermöglichten Roland Chappuis eine klösterliche Bildung. Der Sohn wurde mit fünf Jahren in ein nahegelegenes Kloster der Sorridianischen Kirche geschickt. Dort erteilten ihm die Mönche Unterrichtseinheiten in der Lese-, Schreib- und Rechenkunst. Ebenso wurde er mit harter körperlicher Arbeit auf dem Feld sowie einem sehr direkten Kontakt zum Glauben an Deyn Cador aufgezogen. Seine Eltern besuchte er nur wenige Male im Jahr, wenn große Feiertage anstanden. Die vorhandene Nähe zum Glauben soll Chappuis schon in frühen Jahren dazu bewegt haben, einen Weg des Glaubens für seinen restlichen Lebensweg einschlagen zu wollen. Seinem Vater missfiel dieser Wunsch sehr. Aus diesem Grund besuchte er ab dem zwölften Lebensjahr eine Schule in Pas-Baltan. Kirchenbesuche waren ihm nur noch am Sonntag gestattet. Seinem Glauben fügte dies jedoch keinen Schaden zu, eher im Gegenteil. Das Verbot sich intensiv mit der Religion zu beschäftigen und stattdessen den elterlichen Betrieb übernehmen zu müssen, sorgten für enorme Trotzreaktionen im jungen Chappuis. Er lies einzelne Unterrichtsstunden ausfallen, besuchte die Messen und konnte selbst durch eine Aufsichtskraft nicht gestoppt werden. Für seinen Vater war dies Anlass genug ihn härter zu bestrafen. Der Sohn wurde zum vierzehnten Lebensjahr in ein Bergdorf am Validazgebirge geschickt, wo er bei einem befreundeten Grundbesitzer in die Lehre gehen sollte. Gerüchteweise soll es in dieser Zeit zu körperlichen Missbrauchstaten an Roland Chappuis gekommen sein. Er floh nur zwei Jahre später über die Grenze ins benachbarte Königreich Patrien (seinerzeit ebenfalls noch Teil des Heiligen Sorridianischen Reiches und schloss sich dort eigenständig einem Kloster an.

Erst nach der Abnahme seiner ersten Weihe kontaktierte er seine Familie wieder. Er soll weder um Verzeihung noch Verständnis gebeten haben, sondern lediglich seine Wahl mitgeteilt haben. Sein Vater beendete daraufhin dauerhaft den Kontakt. Die Mutter hielt bis zu ihrem eigenen Ableben heimlichen Briefkontakt mit dem Sohn. Roland Chappuis fand im Glauben jedoch seine Erlösung. Er lernte schnell und begierig, stieg innerhalb der Klostergemeinschaft auf und konnte sich bis in seine Mittzwanziger einen Posten bei der Sorridianischen Kirche in Patrien ergattern. Mit Ausbruch des Sorridianischen Bürgerkriegs kehrte er von seiner Wanderschaft in das Kloster zurück und wartete dort das Ende der Gewalthandlungen ab. Stets soll er selbst die extremsten Ansichten mit rationalen Argumenten besänftigt haben können, selbst als die Klostergemeinschaft kurz vor einer inneren Spaltung gestanden haben soll. Mit der Etablierung des eigenständigen Königreichs Patrien, verließ er sein Heimatkloster und zog nach Olapaso. Dort bot er sich der Sorridianischen Kirche als Schriftgelehrter und Prediger an. Über diese Tätigkeit soll er einige Kontakte zu hochrangigen Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft erhalten und so das Fundament für seinen späteren Aufstieg gelegt haben.

An der Seite des Bischofs Aleramo di Bari zog er 1343 AD in die Hafenstadt Fortifa. Er diente dort mehrere Jahre als direkter Assistent des hohen Geistlichen und soll sogar an seinem Sterbebett die erste und letzte Person gewesen sein, die seine Hand hielt. Er soll in dieser Zeit das perfekte Gegenstück zu dem eher radikalen Bischof gewesen sein. Indem er moralische Vergleiche und lange Erklärungen lieferte, konnte er seinen Herrn oftmals besänftigen. Diese Gabe blieb dabei nicht ungesehen. 1347 AD wurde ihm daher die Ehre zuteil, dass auch er nach Montebrillo ziehen dürfe und der Sorridianischen Kirche in ihrem Zentrum dienen möge. Obgleich er bis heute keinen offiziellen hochrangigen Titel hält, konnte er seinen Einfluss stets mehren. Seine Worte und Ausführungen über das Leben der Menschen an der Basis sollen manchen Entscheidungsträger mehrfach beeindruckt haben. Roland Chappuis wird daher manchmal auch als Brückenbauer und Vermittler angesehen. Besonders für Verhandlungen und Übereinkünfte mit der Silvanischen Kirche setzte er sich wiederholt in den 1350er AD-Jahren ein. Manche Zunge behauptet gar, dass Roland Chappuis bei der Aufteilung der heute wieder Sorridia und auch Tasperin zugehörigen Teile Fallices beteiligt gewesen sein soll. Seine ruhigen Worte zur Wahrung des Volkswohles sollen dazu beigetragen haben, dass es keinen militärischen Konflikt zwischen den Erzrivalen Tasperin und Sorridia über die 1356 bis 1359 AD neugezogenen Grenzen im Herzen Leändriens gegeben habe.

In den 1360er AD-Jahren ist es um Roland Chappuis ruhiger geworden. Er soll noch immer am Hofe des Gottkönigs residieren, doch sich mehr und mehr der Studie und Herausgabe literarischer Werke zugewandt haben. Nichtsdestotrotz sind seine wohlgewählten und moralischen Worte immer noch begehrt, wenn die ein oder andere schwierige Entscheidung getroffen werden muss.

Persönlichkeit

Chappuis ist ein ruhiger und sehr besonnener Mann. Aufgrund seines hervorragenden Netzwerkes hat er es geschafft, auch ohne offiziellen Titel großen Einfluss auszuüben und seine Ansichten einer gemäßigten und den Gläubigen zukommenden Welt unter Deyn Cador zumindest in Teilen umzusetzen. Er soll ein Mann sein, welcher seine Worte weise wählt und mit gefestigten moralischen Ansichten auftritt. Mit seiner Ablehnung gegenüber militärischen Auseinandersetzungen und einem Einsatz für das Gemeinwohl hebt er sich von vielen anderen einflussreichen Individuen Leändriens deutlich ab. Als großer Freund der Literatur ist er nicht nur ein begeisterter Leser, sondern tritt immer öfter auch als Herausgeber oder Unterstützer von religiösen Autoren auf.