Pieter-Jan Zwijnenberg

Aus Athalon
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Der berüchtigte Seefahrer in hohem Alter

Pieter-Jan Zwijnenberg ist eine besondere Persönlichkeit aus den Vereinigten Provinzen von Silventrum und Koryphäe unter den Piraten. Er gilt als eine, wenn nicht sogar die größte Kraft unter den Freibeutern der Zeit zwischen 1310-1340 AD. Der als schwer alkoholabhängig geltende Zwijnenberg soll über die Jahre seines Wirkens mit seiner unter dem Namen Makreelsteeler umherziehenden Bande hunderte Schiffe erfolgreich ausgeraubt und geplündert haben.

Werdegang

Zwijnenberg erblickte 1283 AD als vierter Sohn der aus Bischoffelden stammenden Wäscherin Antje Zwijnenberg und eines unbekannten Vaters zur Welt. Die Mutter soll ein respektables Nebeneinkommen durch das Feilbieten ihres Körpers erwirtschaftet haben, um ihre sechs Kinder durchbringen zu können. Pieter-Jan entstand als sechstes und letztes Kind aus dieser Konstellation. Er wuchs in seinen ersten fünf Lebensjahren an der Seite seiner Mutter und Geschwister auf, wurde jedoch durch die Silvanische Kirche von seiner Familie getrennt. In Zusammenarbeit mit der seinerzeit verantwortlichen Tasperiner Verwaltung wurde entschieden, dass er besser in einem kirchlichen Kinderheim aufwachsen solle. Nach dieser offiziellen Entscheidung kam er im Alter von fünfeinhalb Jahren in das Umland von Zweibach. In dem dortigen Heim für mittellose Kinder erhielt er lediglich eine einfache Sicherung des Lebensunterhalts, musste aber als Gegenleistung in einer sklavenähnlichen Konstellation auf den Feldern eines naheliegenden Landgutes aushelfen. Mit dreizehn Jahren flüchtete Pieter-Jan Zwijnenberg in die große Stadt. Er heuerte bei einer Handelsgesellschaft als Decksjunge an und arbeitete sich im Verlauf der nächsten Jahre zum Matrosen hoch. Ihm wurde ein gewisses Geschick auf See nachgesagt, welches er vor allem durch die Erfahrung von langen Segelfahrten erwarb.

Kurz nach seinem neunzehnten Geburtstag wurde die Kroijnenbieker, jenes Schiff auf dem er erst seit wenigen Monaten seinen Dienst versah, von Piraten überfallen. Pieter-Jan Zwijnenberg geriet in Gefangenschaft und sollte nur durch Lösegeld freigekauft werden können. Doch niemand sollte je bezahlen. Er musste miterleben, wie die hochrangigen Offiziere des Schiffes ausgelöst wurden und er selbst zurückblieb. Die Piraten stießen ihn irgendwann achtlos ins Meer. Er schaffte es jedoch zu überleben und an die Küste Weidtlands zu gelangen. Einige Fischer griffen ihn in seinem Ruderboot auf, brachten ihn an Land und pflegten ihn wieder zu Kräften. Er bedankte sich für die Hilfe, indem er ihnen mehrere Monate mit seiner Arbeitskraft zur Verfügung stand. Anschließend machte er sich auf den Weg in das nahegelegene Molder, wo er wieder auf einem Schiff anheuerte. Er hielt es jedoch nur wenige Monate auf dem zwischen Molder und Asmaeth pendelnden Schiff Putterey aus. Bei seinem letzten Landgang in der weidtländischen Hauptstadt kehrte er nicht zur Besatzung zurück, sondern fragte sich durch die Gassen der Stadt. Dabei soll er nach einer besonders lukrativen Einnahmequelle gesucht haben. Er fand sie schließlich in einer schäbigen Hafenkneipe, wo er jegliche moralische Vorstellung wortwörtlich über Bord warf und bei einer Piratenbande anheuerte.

Die Mannschaft der Oaktow unter einem Kapitän Richgetter überfiel überwiegend kleinere Versorgungs- und Transportschiffe, die an der Ostküste Weidtlands zwischen Kaledon und Clifford bzw. auch dem Königreich Éireann verkehrten. Mit ein wenig List und Fähigkeit vermochte sich Pieter-Jan Zwijnenberg hochzuarbeiten. Als sein Kapitän eines Tages den Angriff auf ein Schiff der weidtländischen Krone beabsichtigte, meuterte Zwijnenberg mit dem Großteil der Besatzung auf. Die Freibeuter setzten den Kapitän auf einem Ruderboot aus und übergaben das Steuer an den jungen Pieter-Jan Zwijnenberg. Er wurde so kurzerhand zum Kapitän. Ein steiler Aufstieg begann. Anfangs nutzten die Piraten vor allem die losen Machtstrukturen der Kaledoner und Éireanner aus, um ausreichend Beute zu generieren und sich selbst ein größeres Schiff unter falschen Namen anfertigen lassen zu können. Die Mannschaft sammelte dafür jeweils die Hälfte ihrer Beute für nur diesen Zweck. Jeder einzelne verzichtete auf wesentliche Bestandteile der erbeuteten Güter. 1308 AD war die Makreelsteeler fertiggestellt. Sie erinnerte fast an eine Tasperiner Fregatte, war jedoch deutlich schmaler und wendiger.

Die Makreelsteeler verließ das angestammte Gebiet der Diebe auf See und konzentrierte sich fortan auf den Seeverkehr zwischen dem Osten des Heiligen Sorridianischen Reiches, dem heutigen Königreich Patrien bzw. dem Fallicer Bund und den nördlich liegenden Nationen Leändriens. Durch den wilden Fahrstil der Makreelsteeler und die unnachgiebige Natur Zwijnenbergs schaffte es die Besatzung bis 1318 AD dutzende Schiffe zu plündern und dabei gerade einmal in zwei Feuerfechte zu gelangen. Beide zogen dem Schiff schwere Schäden zu. Dank günstiger Winde und einer Prise Glück konnten die Seemänner beide Male ihre Rettung in der Flucht suchen. Einmal reparierten sie das Schiff selbst in einer Bucht, ein anderes Mal liefen sie in einer reichlich freien Werft ein. Nach dem zweiten Vorfall entschloss sich Zwijnenberg jedoch einen neuen Kurs einzuschlagen. Die Besiedlung der Unbekannten Lande nahm immer mehr Fahrt auf. Die Kolonien Apacista und der Westwind-Inseln entstanden. Das neue Ziel sollte der interkontinentale Verkehr mit seinen Versprechen nach reicher Beute werden.

Auch hier genoss Zwijnenberg beinahe Narrenfreiheit in den ersten Jahren. Sein Name wurde durch den Leändischen Herold und die La Grande Foglia in die Welt geteilt und Seefahrer auf beiden Seiten der Reling wussten bald über sein Vorgehen Bescheid. Trotz der Warnung konnte er jedoch weder gefasst noch gestoppt werden. Gerüchte besagen, dass er sich auf einer abgelegenen Insel ein Lager eingerichtet und gar eine Heimat für seine Seefahrer erschaffen haben soll. Umgeben von Gold, Geschmeide und geplünderten Reichtümern anderer Art machten sie sich ein nettes Leben. Wann immer die Langeweile sie erreichte, hissten sie wieder Flagge und zogen auf See hinaus. Besagtes Glück hielt bis 1327 AD an. Eine sorridianische Galeone der Sorridianischen Marine zerschoss über weite Distanz alle Masten der Makreelsteeler. Pieter-Jan Zwijnenberg und sein Schiff blieben manövrierunfähig auf See zurück. Die Strömung zog das Schiff zwar mit sich, doch gingen nach anderthalbmonatiger Reise über die See sowohl Wasser, als auch Vorräte aus. Ein Fieber überkam die Mannschaft und mindestens die Hälfte der Besatzung starb in Folge. Doch ihr Kapitän überlebte. Gestrandet auf einer einsamen Insel vor den Unbekannten Landen, reparierte die Mannschaft mühevoll ihr Schiff. Sie schafften es zurück in ihr Lager.

Dort zog sich die Gruppierung für mehrere Jahre zurück. Pieter-Jan Zwijnenberg galt offiziell als besiegt. Er kehrte 1332 AD zurück auf die Bildfläche und setzte seine Angriffe unter geänderter Flagge fort. Wieder schaffte der erfahrene und kühn kalkulierende Seefahrer es den Verteidigungsversuchen der leändrischen Nationen über Jahre auszuweichen und dabei unzählige Schiffe zu plündern. Seine Reichtümer sollen ihm mittlerweile gar einen Thron aus Gold beschert haben. Selbst seine Bierkrüge sollen aus so seltenen Hölzern bestanden haben, dass die Herrscherhäuser des Kontinents nur hätten davon träumen können. Stellenweise soll die Makreelsteeler über Monate und einmal sogar Eindreiviertel Jahr nicht gesehen worden sein. Ihre letzte Fahrt unternahm sie im Jahr 1339 AD. Zumindest den Erzählungen unter ähnlich gesinnten Menschen ist zu entnehmen, dass sie ausgerechnet in ihrem ersten Feuergefecht nach einer langen Pause durch ein Schiff der Tasperiner Marine versenkt wurde. Zahlreiche Kugeln hätten das Schiff in seine Einzelteile zerlegt. Anschließend hätten die Marinesoldaten drei Tage an Ort und Stelle verbracht, jede Leiche geborgen und jeden Überlebenden zum Tode verurteilt. Pieter-Jan Zwijnenberg jedoch soll nicht an Bord gewesen sein. Ob er das Ruder an einen Nachfolger übergeben und sein Leben in Frieden beendet hat oder zuvor einem anderen Leiden erlag, ist nicht bekannt.

Persönlichkeit

Ein bekannter, berüchtigter und kalkulierenden Seefahrer - so beschreiben viele Besatzungsmitglieder Zwijnenberg. Er soll aber vor allem ein berechnender Mensch gewesen sein, der seine eigenen Fähigkeiten unermesslich hoch einstufte und damit oft Recht behielt. Kein Risiko war ihm zu gering, sodass er sich oft entschied in die Bresche zu springen und seiner Mannschaft eben das abverlangte, was er selbst auch an den Tag legte. Er soll eine fähige Führungskraft gewesen sein. Auf der anderen Seite forderte er maximalen Einsatz für hohe Belohnungen ein. Wer verminderte Leistung erbrachte, war an seiner Seite falsch. Abseits des Schiffes soll er sich öfters mit Frauen und Alkohol vergnügt haben. Er war ein starker Trinker, der den Morgen stets mit einem Schluck Schwarzgebranntem eingeläutet haben soll. Gab es keinen Alkohol, wurde er wütend und ausfallend.