Grüner Wundbrand

Aus Athalon
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Patient des grünen Wundbrands in einem Dampfnebelbad

Der Grüne Wundbrand, im Sorridianischen auch als Cancrena Verde bekannt, ist eine bedrohliche Krankheit und Seuche. Sie ist hochansteckend und kommt vor allem in kriegerischen Zeiten vor. Ihre genaue Übertragungsmethode ist bisher nicht ergründet worden. Während ihres mehrwöchigen Verlaufs beginnt der Körper der betroffenen Personen langsam zu verfaulen und einen extrem schmerzhaften Wundbrand auszubilden, der sich grünlich verfärbt. Bisher konnte die Medizin nur wenige Behandlungsmöglichkeiten mit stellenweise geringen Erfolgschancen erproben, sodass die Krankheit weiterhin als sehr tödlich eingestuft wird.

Allgemein

Die genaue Ursache des Grünen Wundbrands konnte bisher nicht erforscht werden. Mediziner gehen jedoch davon aus, dass er mit mangelnder Hygiene und infizierten Wunden in Verbindung stehen muss. Besonders in kriegerischen oder von besonders lebensfeindlichen Szenarien geplagten Zeiten tritt er vermehrt unter der armen Bevölkerung auf. Gerade Belagerungen und Schlachten sollen einen idealen Nährboden für die Entstehung der Krankheit bieten, wenn Schmutz und andere Fremdstoffe in offene Wunden gelangt und dort zu Infektionen führt. Der grüne Wundbrand gilt bei Körperkontakt offener Körperstellen, wie beispielsweise schon Schürfwunden oder Hautkratzern, als unvermeidbar ansteckend. Nach der vermehrten Feststellung des Auftretens eines massenweisen Ausbruchs wird jedoch zusätzlich davon ausgegangen, dass ein Kontakt mit den menschlichen Schleimhäuten durch unbedarftes Anfassen oder gar tiefes Einatmen der in den Wunden entstehenden Gerüche ebenfalls zu einer Erkrankung führen kann.

Erstmalig verzeichnet wurde der Grüne Wundbrand bereits um 1136 AD nach einer Schlacht der kaledonischen Stämme untereinander. In mehreren Lagern trat nach einem in den Walkyr-Sümpfen abgehaltenen Kampf während eines mehrtägigen Regenschauers der Grüne Wundbrand bei mehreren Dutzend Personen auf. Von den Betroffenen überlebte niemand. Weitere Ausbrüche im Bereich von unter hundert bis maximal einhundertfünfzig Betroffenen ergaben sich zwischen 1140 AD und 1260 AD in Sorridia, Nostrien und Tasperin. Hier ist der Hintergrund der höchstwahrscheinlich unabhängig voneinander aufgetretenen Ausbrüche unbekannt. Zuletzt rückte der Grüne Wundbrand wieder mehr in den Fokus der Forschung und Öffentlichkeit, als er im Sorridianischen Bürgerkrieg von 1337 bis 1340 AD mehrfach auftrat. Ebenso fiel ein ganzer Zug des Tasperiner Heeres im Zweikronenkrieg der Seuche zum Opfer. Auch auf Seiten der Haldaren soll es während des 51. Nördleändischen Kreuzzugs zu einigen Ausbrüchen in kleinem Maße gekommen sein. Unbestätigte Gerüchte behaupten auch eine mindere Ausbreitung während des Kreuzzug nach Szemäa 1346 AD im Umkreis der Stadt Jeorgina.

Symptome

Die Symptome der Seuche fehlerfrei von anderen Krankheiten abzugrenzen, gestaltet sich oft als schwierig. Der Grüne Wundbrand tritt häufiger in Verbindung mit anderen Infektionen, Verunreinigungen der Wunden und vor allem schweren Verletzungen auf, wodurch sich sowohl Ursache als auch Wirkung der auf den Körper einwirkenden Faktoren nicht immer eindeutig zuordnen lassen. Bekannt ist jedoch, dass der Grüne Wundbrand seinem Namen entsprechend mit einem Wundbrand beginnt. Dieser lässt die Haut aufplatzen und das betroffene Fleisch- und Muskelgewebe verfaulen. Der Körper beginnt an diesen Stellen ein grünliches Sekret abzusondern, welches dem körpereigenen Eiter, bzw. auch stellenweise der Gallenflüssigkeit ähnlich sein soll. Das unvermeidbare Auslaufen dieses Sekrets sorgt dafür, dass die um die Wundstellen herumliegenden Hautpartien ebenfalls aufreißen. In der Folge entsteht eine Kettenreaktion, welche für immer mehr Schäden am betroffenen Körper sorgt und langsam zu einem Absterben der betroffenen Körperteile führt.

In den ersten vier Tagen einer Infektion mit dem Grünen Wundbrand sind meist keine Auswirkungen erkennbar. In aller Regel bildet sich ab dem fünften Tag das erste grüne Sekret, wodurch der Verlauf der Seuche ab diesem Moment spürbar zunimmt. Untersuchungen und Sektionen von Medizinern haben bereits belegt, dass das grüne Sekret auch in den Blutkreislauf des Menschen aufgenommen und so an andere Körperstellen transportiert wird. Es passiert daher allzu häufig, dass ab dem siebenten Tag der Infektion weitere Bereiche aufplatzen und sichtbar infiziert sind. Besonders häufig sterben die Wangen-, Finger- und Zehenpartien des Körpers ab. Ist rund ein Drittel des Armes oder Beins von der Seuche befallen, gelten diese als so abgestorben, dass eine Amputation die Regelbehandlung geworden ist.

Die Betroffenen spüren während der Infektion extreme Schmerzen. Berichte bezeugen, dass die Patienten in psychotische bis wahnsinnige Zustände gleiten. Für die Mehrheit aller Opfer der Seuche fühlt sich der Grüne Wundbrand so an, als ob ihr eigener Körper sich selbst essen oder mit einer schweren Säure langsam wegätzen würde. Es entsteht ein immenser Drang das ausgestoßene Sekret abzukratzen. Hierdurch gelangt die grüne Flüssigkeit jedoch nur mehr an weitere Stellen, wodurch sich die Schmerzen sowie die Ausbreitung der Seuche weiter am Opfer intensivieren. Viele Betroffene wünschen sich den Tod durch eine Klinge noch bevor ihr körperlicher Verfall sie gänzlich den Verstand und das Leben gekostet hat.

Behandlung

Erfolgreiche Behandlungsmethoden zur gänzlichen Abwendung des Grünen Wundbrands sind unter den Medizinern Leändriens bisher nicht bekannt. Vielerorts ist man sich jedoch einig geworden, dass innerhalb der ersten fünf Tage des Auftretens eine fachgerechte Amputation und Sterilisation der Amputationswunde zu einem Ende der Seuche führen kann. An einigen Individuen sei erfolgreich ein langwieriges Auswaschen oder Ausbrennen der Wunden praktiziert worden, wodurch das gesamte grüne Sekret abgetötet worden sein soll. Oftmals mussten bei dieser Art von Behandlung dennoch die betroffenen Gliedmaßen aufgrund der entstandenen Schäden amputiert werden.

Neuartigere Untersuchungen haben ergeben, dass heiße Dampfbäder den Opfern starke Linderung bieten. Besonders unter der Verwendung hochdampfender Hölzer seien Erfolge innerhalb der ersten sechs Tage des Auftretens des Grünen Wundbrands präsentiert worden. In Kombination mit einer intensiven Blutwäsche durch etwa Blutegel oder andere blutreinigende Kreaturen soll der Grüne Wundbrand bei rechtzeitiger Identifikation weitgehend bekämpft werden können. Nichtsdestotrotz behaupten andere Stimmen, dass es sich lediglich um milde Formen der Seuche gehandelt habe und diese Behandlungsformen bisher kaum bis gar nicht erprobt seien. Insbesondere die Bedampfung der Krankheit könne auch durch zufällig vorherrschende Umwelt- oder Körperfaktoren zu den wenigen bisher verzeichneten Ergebnissen geführt haben.

Heilkundigen und durch Kontakt zu Patienten betroffenen Personen wird häufig im Zusammenhang mit der Seuche ein engmaschiger, idealerweise aus Leder bestehender, Schutz des Körpers empfohlen. Auch Masken zur Abwehr von Gerüchen sowie eine intensive Reinigung und Untersuchung des eigenen Körpers vor jeder Behandlung einer infizierten Person sollten zu den Standardhandlungen von Medizinern gehören.