Arachnara Verdscuro
Als Arachnara Verdscuro wird eine besondere Art der Arachnara bezeichnet. Sie wird seit dem Mittländischen Imperium in verschiedenen Schriften und Augenzeugenberichten als mythologische Wesenheiten beschrieben. Die nach Berichten vor allem im Granhojas-Massiv anzutreffenden Kreaturen sorgen stellenweise für Angst und Schrecken, wurden jedoch nach Angaben des sorridianischen Gottkaisers um 300 AD fast gänzlich ausgerottet. Die in Wäldern lebenden Arachnara Verdscuros galten als gnadenlos und vor allem aufgrund ihres hochdosierten Giftes als extrem gefährlich.
Beschreibung
Im Vergleich zu gewöhnlichen Arachnaras fielen die Kreaturen der Unterart Verdscuro vor allem durch ihren schmaleren Körperbau, aber ihre dafür deutlich längeren Beine auf. Ihr Hauptkörper nahm nur rund zwei Drittel der Masse vergleichbarer Kreaturen ein. Dafür erreichten ihre Beine eine Länge von bis zu vier Metern, sodass diese mit mehreren Gelenken nach oben vom Tier abwanderten. Darüber hinaus konnte man auch ihre unterschiedlichen Beinpaare kategorisieren. Die als Haupt- und Greifbeine klassifizierten längeren Beine liefen spitz zu und konnten den Körper eines Menschen mit Leichtigkeit durchdringen. Die vorwiegend zur schnellen Bewegung genutzten Mittelbeine saßen nicht nur tiefer am Körper, sondern waren auch deutlich kürzer. Sie erreichten bei ausgewachsenen Exemplaren eine Länge von lediglich anderthalb Metern.
Ihre Augenpaare standen frontal am Kopf. Darunter waren zwei behaarte Beißfänge, die hochdosiertes Gift in den Körper ihrer Opfer injizieren konnten. Zusätzlich verfügten die Wesen über die Fähigkeit ihr Gift in einer schleimigen Substanz über eine Distanz von bis zu fünfzig Metern auszustoßen. Der Schleim sorgte aufgrund seiner Konsistenz zeitgleich für einen enormen Kampfvorteil der Arachnaras, da dieser die Feinde der Wesen behinderten und verlangsamten. Mithilfe der ebenfalls frontal am Kopf sitzenden, spitz zulaufenden Fangbeine wurden Widersacher in Windeseile ausgeschaltet.
Ihr haariger Körper und die stellenweise auch behaarten Beine sorgten für eine deutliche Reduzierung der Geräusche bei der schnellen Bewegung durch die Wälder des Gebirges. Arachnara Verdscuros sollen alten Berichten zufolge Geschwindigkeiten von schnellen Pferden bei ihren Angriffen erreicht haben, obgleich sie sich in dichten Wäldern bewegt haben. Das Risiko einer Begegnung mit ihnen soll daher weite Teile der Gebirgsbewohner über Jahrhunderte in Angst und Schrecken versetzt haben.
Lebensweise
Ihre Nester richteten sich die Verdscuros in großen Baumkronen ein. Oftmals umspannten sie bis zu einem halben Dutzend Bäume zu einem gigantischen Nest, in dem gleich mehrere Männchen unter einem Weibchen existiert haben sollen. Tiere und Menschen wurden dann mithilfe des Giftes getötet, eingesponnen und als Nahrungsvorrat in diesem Nest eingelagert. Das als Matriarchin fungierende Weibchen verfügte vermutlich nach freiem Willen über die deutlich kleineren Männchen, die sie nur zum Befruchten ihrer Eier in der Größe von Bierkrügen genutzt haben soll. Als Machtdemonstration wurden regelmäßig Männchen vom Weibchen totgebissen und auf dem Waldboden aufgefunden.
Diese Art der Arachnara galt als tag- und nachtaktiv. Sie bevorzugten dennoch die Dunkelheit für die eigene Jagd, zumindest deuten Aufzeichnungen auf weitaus mehr Sichtungen zur Nachtzeit hin. Weiterhin wurde die Arachnara Verdscuro als territorial eingestuft. Die Matriarchinnen hatten feste Gebiete, die untereinander immer wieder in Angriffen mit den unterstehenden Männchen verteidigt werden müssen. Revierkämpfe zwischen den gefährlichen Monstern wurden daher häufig durch die Zerstörung ganzer Waldteile sichtbar.
Ihre Ausrottung wurde im Wesentlichen durch das Abbrennen von Waldteilen vollzogen. Nachdem ihre Nester in Brand gerieten, flohen die Tiere schnellstmöglich, wurden aber von unzähligen bewaffneten Truppen erwartet. Bereits aus der Ferne schoss man mit schweren Armbrüsten und sogar mobilen Ballisten auf sie, bis kein einzelnes Exemplar mehr im Granhojas-Massiv übrig blieb.
Vorkommen
Einst aus dem Herzen der Isla de la Riqueza stammend, sollen die Arachnara Verdscuros sich auch in andere Teile Leändriens vermehrt haben. Gerüchte besagen etwa, dass sie stellenweise in Gebirgswäldern noch immer vereinzelt vorkommen sollen. Wirkliche Nachweise gibt es dafür über den ganzen Kontinent jedoch nicht. In Sorridia gelten sie seit 358 AD als ausgerottet.