Timotheus von Weidtland

Aus Athalon
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Portrait von Timotheus in Kampfrüstung

Timotheus von Weidtland war von 1312 AD bis zu seinem Tod 1333 AD König von Weidtland. Im Verlauf seines Lebens war er insgesamt vier Mal verheiratet, zuletzt mit der späteren Elsbeth I. von Großalbion und schlug unzählige Schlachten gegen die Nachbarn aus Kaledon. Er galt als Kriegsveteran, erfahrener Schwertkämpfer und glückloser Ehemann.

Werdegang

Timotheus kam als erster und letzter Sohn des Königs von Weidtland und seiner Gemahlin zur Welt unter dem Namen Timotheus Leod-Minning am 23. Eismond (23. Dezember) 1272 AD zur Welt. Seine Kindheit verlief unaufgeregt am königlichen Hofe Weidtlands in dessen Hauptstadt Asmaeth. Sein Vater hatte wenig Zeit für ihn, dafür kümmerte sich seine Mutter umso liebevoller um das einzige Kind, das das Königspaar zur Welt bringen konnte. Der junge Prinz wurde aufgrund seiner außergewöhnlichen Stellung Tag und Nacht bewacht. Neben einer umsorgenden Bemutterung hatte er so wenige Freiheiten, selbst eigens zubereitete Mahlzeiten wurden vor seinen Augen vorgekaut.

In jungen Jahren wurde er vor allem in der Kriegskunst sowie im Umgang mit Waffen gelehrt. Erst später kamen für den Thronfolger gehobene Künste wie die Mathematik oder Schriftkunde dazu. Sein Vater war vor allem darauf bedacht, dass sein Sohn sich im Kriegsfall (oder in den ständigen Auseinandersetzungen) mit den Kaledonern verteidigen konnte. Diese Herangehensweise zeigte relativ schnell Wirkung, sodass er zu einem guten Kämpfer heranwuchs. Den höfischen Verwaltungsarbeiten versuchte er sich weitgehend zu entziehen, was ihm durchaus gut gelang. Timotheus war früh bei den Turnieren in Weidtland dabei, wurde aber stets unter den bewachenden Augen seiner Leibwächter und ausschließlich mit Waffenattrappen in den Kampf geschickt. Nichtsdestotrotz bewies er regelmäßig seine erlernten Fähigkeiten.

Kurz nach seinem 19. Geburtstag wurde er mit seiner ersten Ehefrau, Edith von Skalweit, aus dem Geschlecht der von Skalweits aus Asmaeth verheiratet. Die vollzogene Ehe brachte keine Kinder hervor. Prinz Timotheus zog es vor seine Zeit mit dem Konsum von Alkohol und der weiteren Verbesserung seiner Kampfkünste zu verbringen anstelle seine Frau zu priorisieren. Sein Vater verlangte ihm regelmäßiges Beisein bei den Kampf- und Eroberungsbemühungen gegenüber Kaledon ab. An die Front durfte Timotheus von Weidtland jedoch nie.

Edith von Skalweit starb 1295 AD an einer schlimmen Infektion der Pocken. Der wenig betrübte Prinz setzte sie persönlich bei und heiratete 1297 AD erneut. Die aus Clifford stammende Camille Astor wurde seine zweite Gemahlin, vermochte es aber ebenso wenig mit ihm Kinder zu bekommen. Die beiden sollen nach übereinstimmenden Aussagen eine recht glückliche Ehe geführt haben, die erst 1299 AD mit dem Tod seiner eigenen Mutter Schwierigkeiten bekam. Die Hintergründe der persönlichen Differenzen sind nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Es wird jedoch vermutet, dass Timotheus und Camille auch über seine Mutter zusammengehalten wurden. Camille Astor wurde 1302 AD bei einem Ausritt von einem kaledonischen Mörder angegriffen und schwer verwundet. In der Folge erlag sie trotz intensiver medizinischer Behandlung wenige Tage später einer schweren Infektion.

Nach dem Tod seines Vaters 1306 AD bestieg Timotheus von Weidtland den Thron in Erbfolge im Sommer desselben Jahres. Er wurde in einer feierlichen Zeremonie in Asmaeth gekrönt. Er heiratete im Frühjahr 1307 AD erneut, dieses Mal eine kaledonische Adlige aus dem Hause der McGuldensacks. Mit Halynn McGuldensack wollte er die verfeindeten Nationen annähern, eigentlich hatte er jedoch eine vollständige Unterwerfung des nördlichen Nachbars im Sinne. Bereits bei der Hochzeit gab es massive Prügeleien und Kämpfe. Im Anschluss wurden Schwerter gezogen und drei Menschen verloren ihr Leben. Der König und seine neue Frau vollzogen die Ehe, und wieder war sie kinderlos.

Über die nächsten acht Jahre versuchte Timotheus mithilfe von politischem Ränkespiel, militärischen Drohungen und immer wiederkehrenden kleinen Angriffen die Kaledoner einzuschüchtern. Er vermochte jedoch nie den gewünschten Erfolg zu erzielen. Auch seine dritte Frau wandte sich nach einigen Jahren gänzlich von ihm ab und kehrte nach Kaledon zurück. Der in seiner Adelsdynastie bedrohte König forderte sie zur Rückkehr auf, welche sie widerwillig antrat. Gerüchten zufolge versuchte er täglich Nachkommen mit ihr zu bekommen, scheiterte jedoch bis zu ihrem mysteriösen Tod 1315 AD. Halynn McGuldensack soll nach einem bisher ungeklärten Ausrutscher aus dem Fenster eines Turmes der königlichen Feste gefallen und tödlich auf dem Boden aufgeschlagen worden sein. Ihr Leichnam wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit beerdigt.

Die Beziehungen zwischen Weidtland und Kaledon verschlechterten sich nach dem Tod seiner dritten Frau enorm. Beinahe täglich gab es kleine Scharmützel zwischen den Klans aus Kaledon und den Soldaten Weidtlands. Timotheus fand unterdessen keine weitere Frau, die ihn ehelichen wollte. Außerdem musste er sich schwerem innenpolitischen Druck anderer Adelsfamilien wegen seiner Misswirtschaft, fehlenden Kontrolle und den immer mehr von außen hereindringenden Fehden widersetzen. Er sei mehrfach aufgefordert worden seinen Thron abzugeben. Nicht nur einmal kam es zu Kämpfen um sein Leben, teils von seinen eigenen Beratern angegriffen.

1317 AD heiratete er Prinzessin Elsbeth von Brist aus dem kaledonischen Haus der McBecks. Die deutlich jüngere Dame wurde nur mit Widerwillen am Hof akzeptiert. Auch Timotheus tat sich mit seiner vierten Frau schwer. Erzählungen unter Hofdamen zufolge dauerte es aber lediglich eine gemeinsame Nacht um Timotheus von Elsbeth zu überzeugen. In einer deutlich größeren Zeremonie, als seine beiden vorherigen Frauen genießen durften, wurde Prinzessin Elsbeth von Brist mit König Timotheus verheiratet. Im darauffolgenden Bankett wurden selbst die Straßenstreicher vor der Festung mit Kuchenstücken belohnt, um ein deutliches Zeichen zu setzen. Der Monarch versuchte daraufhin erneut mithilfe seiner aus dem Nachbarland stammenden Frau die Kontrolle über eben jenes zu erlangen. Seine Gemahlin begann früh im Rahmen ihrer eher begrenzten Möglichkeiten dabei zu helfen.

Innerhalb der ersten Monate nach der Ehe vermochte es das Paar zumindest die Kämpfe zu reduzieren. Es dauerte jedoch Jahre bis erste diplomatische Erfolge erzielt werden konnten, die eine deutliche Verbesserung der Situation erbrachten. Gerade seiner Gattin gelang es jedoch die Herzen des Volkes zu erobern. Mit ihren Reden, Gesten und auch ihrem entgegengebrachten Vertrauen wirkte sie auf Arbeiter wie Edelmänner ein. Ihrem Gatten missfiel zwar die Einbeziehung der Allgemeinbevölkerung, doch erkannte Timotheus schnell den Mehrwert in ihren Taten. Er ließ sie daher gewähren.

Eine gänzliche Zusammenarbeit konnte der bisweilen herrische König aber nie erreichen. Trotz aller Versuche und Entgegenkommen, blieben Kaledon und Weidtland unter seiner Herrschaft so weit gespalten, wie sie es heute durch die Skarsche Bruchenge sind.

Im Jahre 1333 AD starb König Thimotheus an einer schweren Grippe, die sich durch den gesamten Winter des Jahres zog. Selbst die besten Heilkundigen und Kräuterkundler konnten den König nicht vor seinem Ableben bewahren. Die Ehe mit Elsbeth brachte, wie alle anderen Ehen zuvor, keine Kinder hervor. Das Adelsgeschlecht der Leod-Minnings starb daher mit seinem letzten Vertreter.

Persönlichkeit

König Timotheus war ein weithin bekannter Kämpfer, aber eher rüpelhafter Diplomat. Er war streng in der Äußerung seiner Forderungen und wollte diese auch mit militärischer Gewalt durchsetzen. Als Sturkopf war ihm seine Meinung weitaus rechter, als die Kritiken von anderen Menschen. Er sah vor allem seine Entscheidungen als nahezu unanfechtbar an. Außer seiner Mutter und seiner letzten Frau, Elsbeth, durfte niemand seine Entscheidungen anzweifeln.

Im zwischenmenschlichen Verhältnis galt er meist als schwierig. Er verfügte über keine wirkliche Etikette oder ignorierte diese gern. Zusätzlich ließ er sich bei kleinsten Triumphen feiern, und konnte auch Jahre später noch auf seinen Erfolgen herumreiten. Rückschläge und Niederlagen wurden dahingegen sofort unter den Teppich gekehrt, ohne eine Lektion daraus zu ziehen. Erst mit Elsbeths verständnisvoller Art schien sich Timotheus Wesen in dieser Hinsicht ein wenig zu wandeln.

Der König mied den Kontakt zur einfachen Bevölkerung. Er verkehrte ausschließlich in hohen Adelskreisen, ließ gelegentlich einzelne hochrangige Petitionäre des Klerus oder der Bürgerschaft zu sich heran. Während seiner Ausritte, Jagden oder Unternehmungen ließ er die Allgemeinbevölkerung mithilfe von Waffengewalt von sich fern halten. Er galt unter diesen Menschen als volksfremd, abgehoben und uneinsichtig, wenn es um die Belange des kleinen Mannes ging. Nichtsdestotrotz versuchte er auch gegenüber diesen Einwohnern seines Landes die Notwendigkeit einer Einigkeit zwischen Kaledon und Weidtland unter seiner Herrschaft deutlich zu machen. Diese Herrschaft versuchte er sein Leben lang auf verschiedensten Wegen vergebens zu erlangen.

Im familiären Bereich soll er wenig liebevoll und herrisch gewesen sein. Seine ersten drei Frauen waren, mal mehr, mal weniger, eher Objekte anstelle Teil seines Lebens. Er benutzte manche wie Schachfiguren und ließ bis auf Elsbeth wenig öffentliche Nähe zu. Gerade die mysteriösen Todesumstände mit seiner dritten Frau, Halynn McGuldensack, verschafften ihm und seinen Kampfkünsten einen weiteren zweifelhaften Ruf.