Anamera
Anamera | |
---|---|
Name | Anamera |
Bewohner | 49.120 Einwohner |
Regentschaft | Erzherzog Philippo Adiquira la Maniero |
Garnisonen | Stadtgarde, Sorridianisches Heer |
Tempel | Sorridianische Kirche |
Wirtschaft | Handel |
Besonderheiten | Hauptstadt des Erzherzogtums, Handelszentrum |
Stimmung | Mit offenen Armen und Geldbeuteln |
Die Stadt Anamera ist eine Großstadt auf der Isla de la Riqueza des Königreichs Sorridia. Sie ist Hauptstadt der Erzherzogtums Adiquira la Maniero und zeitgleich bedeutsamster Handelshafen Sorridias mit dem Kalifat Al'bastra. Anamera ist bekannt für seine beeindruckende Stadtmauer, ein ausgeprägtes Aquäduktsystem und seine lebhafte und besonders spendierfreudige Bevölkerung.
Geographie
Anamera liegt im äußersten Süden des sorridianischen Teiles der Region Granhojas, die auch als Isla de la Riqueza bezeichnet wird. Die Stadt befindet sich südlich des Jorméz und westlich der Insel von Jeorgina und Aironia. Nördlich ist die Stadt Leanopol und das Granhojas-Massiv verortet. Das gesamte Stadtgebiet liegt neben einer Hochklippe und am Ozean des Nostrischen Meeres, der der Stadt auch den bis heute eingebrachten Wohlstand beschert hat. Das knappe Flachland um die Stadtmauern herum ist Anbaufläche für Landwirte und Viehzüchter, doch mit einer Vielzahl kleiner Felsen und Steine gespickt. Der Ozean vor dem Hafen ist beinahe gänzlich frei von Hindernissen bis auf wenige bekannte Sandbänke.
Aus dem nahegelegenen kleinen Schluchtengebirge führen mehrere kleine Wasserfälle in den nahegelegenen Lago d'autunno, der wiederum mit mehreren Aquädukten in das städtische Brunnen- und Zisternensystem umgeleitet wird. Anamera wird vom warmen Klima des südlichen Leändriens geprägt und ist eine Stadt der Seeluft. Regen fällt eher selten und die Hitze steigt den Menschen besonders zur Mittagszeit zu Kopf, sodass jede noch so kleine Meeresbrise eine willkommene Abwechslung darstellt.
Die wilde Tier- und Pflanzenwelt wurde beinahe gänzlich aus den umliegenden Wäldern und Regionen vertrieben. Die Jäger haben den Wildbestand so sehr dezimiert, dass man heute kaum mehr einen Hasen in der Nähe von Anamera aufspüren kann. Die Bestellung des gesamten Umlands mit Feldfrüchten und das alljährliche Umpflügen der Äcker hat den Boden so weit beschädigt, dass sich nur noch Unkräuter und Nutznießer der Pflanzenwelt natürlich ausbreiten. Pflanzensammler und Naturkundler kommen daher im Bereich der Stadt nicht mehr auf ihre Kosten. Lediglich die in manchen Stadtbezirken angelegten Kräutergärten der Spitäler bieten eine Vielzahl von Heilkräutern, bedürfen jedoch auch aufwendiger Pflege durch fachkundiges Personal.
Geschichte
Die Gründung von Anamera geht auf das Jahr 762 AD zurück, als die Streitkräfte des Kalifat Al'bastra begannen die südliche Grenze des seinerzeit bestehenden Heiligen Sorridianischen Reiches anzugreifen. Das als vorgelagertes Truppenzentrum der Sorridianischen Infanterie genutzte Feldlager musste aufgrund der baulichen Notwendigkeiten und längeren Kriegsvorbereitungen befestigt werden. Anstelle einer Zeltstadt hinter einer hölzernen Palisade wurde daher mit dem Bau von Steinhäusern und einer etwa mannhohen geziegelten Mauer begonnen. Das errichtete Lager wurde durch die Truppen des Kalifats innerhalb von zwei Wochen nach Fertigstellung eingenommen. Dank der nützlichen taktischen Lage wurde es über die zwei Jahre des Krieges als Anlaufpunkt der Truppen des Kalifen und seiner Sultane genutzt und weiter ausgebaut. Erst als Sorridia seine Truppen bis um 764 AD zusammenzog und zum Gegenschlag ausholte, konnte Anamera zurückerobert werden. In den bestehenden zwei Jahren bauten die Besatzer die Siedlung immer weiter aus und vergrößerten sie.
Die taktische Lage kam den kriegslustigen und vor allem rachsüchtigen Sorridianer in den folgenden Südleändischen Kreuzzügen zu Gute. Sie nutzten Anamera vor allem als Zentrum der Verlegung ihrer Truppen für den Angriff in den Süden. Die Stadtmauer erschien bald schon als Notwendigkeit und wurde dank großer bereitgestellter Geldsummen schnell verwirklicht. Der Aufbau des Hafens wurde mit privaten Geldern von Händler vorgenommen, die die Stadt als wirtschaftlich sinnvollen Stadtpunkt erkannten und sich ihren Platz an der Seite des eingesetzten Erzherzogs einkaufen wollten - mit Erfolg. Sie sollten bald maßgeblich an der Planung und Verwaltung der Stadt beteiligt werden und die wirtschaftlichen Geschicke weitgehend selbst bestimmen dürfen.
Anamera wurde in den folgenden Jahrhunderten zu einem lokalen und vor allem im Raum des Nostrischen Meeres bekannten Handelszentrum. Der Warenumschlagplatz gilt zwar als teuer, aber dafür kontrolliert und sicher. Selbst die Auswirkungen und Revolten des Sorridianischen Bürgerkrieges prallten ab 1337 AD an der Stadtmauer ab. Zwar gingen einzelne Gebäude in Flammen auf und der ein oder andere Protest musste gewaltsam niedergeschlagen werden, doch konnte die Stadt insgesamt ihre Position im Handelsgeflecht der Welt halten.
Politik und Wirtschaft
Als Hauptsitz des Erzherzogtum Adiquira la Maniero ist Anamera ein lokales Zentrum von Adel und Kirche. Das Erzherzogenpaar residiert in der Stadt mit ihren Kindern und lenkt die Geschicke von Stadt, Wirtschaft und lokalem Militär Sie haben sich innerhalb der Stadt einen eigens abgeschirmten Bereich mit eigener Feste eingerichtet, wo sie lediglich mit einem begrenzten Teil der Bevölkerung überhaupt jemals in Kontakt treten müssen. Stadtwachen kontrollieren die inneren Posten zu diesem Viertel weitaus strenger, als die äußeren Stadttore oder die Schiffsladungen der einlaufenden Fracht- und Stückgutschiffe. Die Herrscherfamilie gilt als finanziell geschickt, aber durchaus gierig, sodass Anamera hohe Steuern und Zölle zu verzeichnen hat. Die hohen Profitmöglichkeiten und der gut ausgebaute sowie einfach anzulaufende Hafen bieten dennoch so entgegenkommende Möglichkeiten, dass viele Händler und Schiffsführer die monetären Nachteile dankbar in Kauf nehmen.
Die Sorridianische Kirche unterhält mehrere Kirchen und einen größeren Dom im Stadtgebiet. Mit ihren beinahe stündlichen Predigten huldigen sie Deyn Cador und beherrschen den religiösen Einfluss auf die Stadt. Als Handelszentrum ist in der Stadt die Ausübung des Glaubens an Deyn Cador mit Silvanischer Auslegung sowie des Kirash ins eigens errichteten Glaubenshäusern für Zugezogene und Seeleute gestattet. Lediglich die Verbreitung des eigenen, fremden Glaubens ist unter strengen Strafen untersagt. Die Orden der Kirche setzen diese Unterbindung aller fremden Predigten mithilfe der in der Stadt stationierten Soldaten des Sorridianisches Heer ausnahmslos und unter hoher Gewaltanwendung durch.
Wirtschaftlich zeichnet sich Anamera vor allem durch die ansässigen und geschäftigen Handelshäuser sowie Schifffahrtsgesellschaften aus. Der Warenimport und -export steht im städtischen Gebiet im Vordergrund und spiegelt sich auch in der Ansammlung von Lagerhäusern und Handelskontoren im Hafenbereich wieder. Beinahe stündlich treffen vollbeladene Schiffe aus dem Kalifat Al'bastra oder dem Nostrischen Imperium ein, um in Anamera ihren Warenumschlag durchzuführen. Selbstverständlich sind auch alle bekannten Gewerbe innerhalb der Stadtgrenzen zur Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung vorhanden. Bemerkenswert und einnahmestark sind dennoch vor allem nur die Werften, Händler und auch die drei größten landwirtschaftlichen Gehöfte vor der Stadt. Alleine in diesen Gewerben soll ungefähr die Hälfte der Stadtbevölkerung unmittel- und mittelbar angestellt oder beschäftigt sein und somit direkt am wirtschaftlichen Erfolg der Stadt beteiligt sein.
Gesellschaft und Kultur
Die Bevölkerung Anameras gilt als relativ wohlhabend und spendabel. Sie geben gern für sich und ihre Familien aus. In guten Jahren zahlen gerade die großen Handelshäuser einen Bonus an alle angestellten Mitarbeiter aus, sofern diese am Erfolg des Unternehmens beteiligt gewesen sind. Wohlwissend, dass die meisten Menschen ohnehin keine Gelder zurücklegen und sie wieder in den Gewerken der Stadt ausgeben, an denen die Händler wiederum beteiligt sind, profitieren alle Beteiligten von diesen Gewinnbeteiligungen. Die Menschen in Anamera zeigen gerne, dass es ihnen gut geht und leben dafür manchmal auch weit über ihr Einkommen heraus. Wer es sich leisten kann, mietet sich ein Pferd für den Tag und präsentiert sich auf den Flaniermeilen der Stadt, nur um sich anschließend ein gutes Glas Vino de Volantas zu gönnen. Den meisten Stadtbewohnern ist dabei bewusst, dass die protzenden Herren von Welt sich nicht mehr als ein einzelnen Glas leisten können - sind aber doch durchaus beeindruckt.
Wer es sich nämlich wirken leisten kann und ein erhabenes Einkommen erwirtschaftet, der legt es lieber in den unzähligen Wirtschaftszweigen der Stadt besser an. Erst wenn ausreichend finanzielle Rücklagen und auch Einfluss in der Stadt bestehen, dürfen einfache Bürger in das durch Mauern abgetrennte hohe Stadtviertel Anameras eintreten. Wer seinen Namen einmal auf den Listen wiederfindet, weiß, dass ihn fortan die besten Geschäftsmöglichkeiten mit Adel und Kirche hinter den schützenden Wachen erwarten. Die hier lebenden und im Luxus schwelgenden Mitglieder der Oberschicht wissen nichts vom protzigen Dasein der Arbeiter und Bauern hinter den Mauern und widmen ihre Zeit lieber der Verfeinerung der hohen Künste oder Wissenschaften.
Die meisten dauerhaften Bewohner der Stadt eint dabei der tiefe Glauben an Deyn Cador und den Sorridianischen Staat. Viele Menschen wünschen sich das Heilige Sorridianische Reich zurück und glauben mit ausreichend Kraft und Arbeit wieder in die alten, glorreichen Zeiten des sorridianischen Weltreiches zurückkehren zu können. Sie arbeiten zumeist für sich, aber auch immer irgendwo ein Stück für Sorridia; jenes Land, dass ihnen erst die gewährten Möglichkeiten eröffnet hat.