Feiertage der Silvanischen Kirche
Die Feiertage der Silvanischen Kirche sind die speziellen Feiertage, die die Anhänger der Religion Deyn Cadors in der Organisation der Silvanischen Kirche regelmäßig begehen und feiern. Sie werden vor allem auf dem Gebiet der Kaiserlichen Monarchie Tasperin, des Erzbistums Kurmark, der Vereinigten Provinzen von Silventrum sowie Teilen von Kaledon, Weidtland, Haldar und der Grenzlande in Festakten ausgelebt. In den anderen Nationen Leändriens unternehmen die Gläubigen häufig auch die Festivitäten, jedoch in weitaus kleinerem Rahmen und meist hinter verschlossenen Türen. Im Einflussgebiet der Sorridianischen Kirche ist die Ausübung der silvanischen Feiertage zwar verpönt, aber nicht pauschal verboten sofern Deyn Cador gehuldigt wird. Im Kalifat Al'bastra darf nur innerhalb der bekannten kalifatischen Gemeinden außerhalb der Kirchen gefeiert werden.
Die silvanischen Feiertage beruhen auf den zwölf Heiligen und deren zugeordneten Monaten. Im Verlauf eines jeden Monats findet in den Gemeinden eine kleine Festlichkeit zu ihrer Ehren statt. Dabei thematisieren diese Feiertage den jeweiligen Aspekt des Heiligen und sorgen damit für eine außergewöhnliche Vielfalt an Bräuchen und Wettbewerben das gesamte Jahr hindurch. Zugleich wird aber durch das Dasein der Heiligen als Aspekte Deyn Cadors der Gottheit auch selbst gehuldigt. In größeren Ortschaften, oftmals aber auch in den Dörfern, organisiert die Kirche bzw. ein Orden des jeweiligen Heiligen die Feierlichkeiten.
Die Feste sind in den meisten Nationen oftmals nicht als arbeitsfreier Tag vorgesehen. Anstelle dessen wird den Gläubigen die Teilnahme an Messe (und ggf. Fest) individuell ermöglicht.
Jagdfest
Das Jagdfest ist das Fest des Hl. Thorjan und wird aus diesem Grund im Wolfsmond (Januar) abgehalten. Bei diesem Feiertag geht es um die möglichst ehrenhafte und anmutige Jagd sowie darum das wilde Verhalten der Menschen im Kampf mit der Wildnis zu demonstrieren. Während die Jagdfeste in größeren Städten eher Zweikämpfen oder auch Turnieren mit eingefangenen Wildtieren gleichen können, werden sie in kleineren Ortschaften in aller Regel als echte Jagden durchgeführt. Manchmal werden mehrtägige Wettbewerbe abgehalten in denen man in der Wildnis überleben muss. Besonders gefestigt haben sich vor allem Gruppenjagden nach spezifischen Tieren, was vor allem in Tasperin auf die Etablierung der Tasperiner Jagdgesellschaft zurückgeführt werden kann.
Tiere sind dabei in allen Handlungen mit Respekt zu behandeln. Sofern möglich sollen sie nach dem Wunsch des Thorjan möglichst schmerzlos erlegt und gänzlich verwertet werden. Erbeutetes Wild wird am Ende bei einem Festschmaus zu Ehren des Hl. Thorjan gemeinsam verkocht. Das Jagdfest ist vor allem in den nördlichen Regionen Tasperins, in Haldar und in ländlichen Gegenden verbreitet.
Mondfest
Im Taumond (Februar) folgt das Mondfest der Hl. Aenyna. Nach den offiziellen Leitlinien der Silvanischen Kirche dreht sich dieser besondere Tag um den Neuanfang, das neue Jahr und auch die kommende Zukunft. Es soll der Vergangenheit und dem Zurückliegenden aktiv gedacht werden, damit allem Kommenden redlich und enthusiastisch begegnet werden kann. Viele Gemeinden bieten für das Mondfest eine spätabendliche Messe an, nach der gemeinsam der Mond beobachtet wird. Zumeist versuchen die Kirchenniederlassungen daher die Feier auf den Vollmond zu legen, damit nicht nur die ganze Nacht vom silbrig-glänzenden Mondlicht erhellt wird, sondern auch der größte Segen für das begonnene Jahr empfangen werden kann.
Hin und wieder finden Feuerwerke am Mondfest statt, die mit experimentellem Schwarzpulver und dank dem fähigen Können von Alchemisten bunte Farben in den Himmel sprengen. Manchmal werden aber auch Talentwettbewerbe veranstaltet, um die eigenen Fähigkeiten darzubieten und die Gemeindemitglieder anzuspornen ihre eigenen Fähigkeiten in diesem neuen Jahr zu erweitern. Recht regelmäßig verleitet das Mondlicht auch viele Nachtschwärmer zu einem anschließenden Trinkgelage.
Maskenfest
Das Fest des Hl. Marcos und damit die Feier des Lenzmonds (März) ist das Maskenfest. Bereits die Vorbereitungen, doch vor allem die anschließenden Festakte selbst, drehen sich gänzlich um den närrischen, aber gewitzten Heiligen Marcos. Während der Adel sowie hohe Vertreter des Klerus in abgetrennten Sälen die Nacht dieses Fests mit einem Bankett genießen, füllen sich meist die Räume der Tavernen und Gaststätten mit dem einfacheren Volk. Die anfängliche Messe bleibt oft kurz, doch manchmal voller Anmerkungen und Seitenhiebe, wie es dem Sinnbild des Marcos nicht besser entsprechen könnte.
Am Hauptakt des Maskenfests selbst verkleiden sich die Gläubigen in bunten Kostümen, setzen sich (die namensgebenden) Masken auf, albern herum und spielen anderen Menschen möglichst gewitzte Streiche. Wettbewerbe drehen sich um den eindrucksvollsten Witz, das detaillierteste Kostüm, den humorvollsten Streich oder auch den künstlerischten Schauspielakt drehen. Vermehrt sind gerade bei Kindern auch Schnitzeljagden beliebt geworden, die mit viel Liebe und versteckten Hinweisen nicht nur eine gute Konstitution, sondern auch List und Geschick abfragen; schließlich ist es auch Teil des Kodex des Hl. Marcos durch gegenseitiges Ankämpfen immer bessere Resultate aus den Mitstreitern zu locken.
Heiligs Huhn
Heiligs Huhn ist nicht nur eines der wichtigsten Feste Deyn Cadors und seiner Kirchen, sondern auch das Fest der Hl. Stephanie. Die Feier findet im Grasmond (April) statt. Es ist ein zweitägiges Fest der Natur, des Ackerbaus sowie des natürlichen Kreislaufs. Versinnbildlicht wird der Tag durch das Huhn und seine Brut, die die Augen und Ohren Deyn Cadors auf Athalon darstellen. Der Feiertag findet stets im Grasmond (April), aber an wechselnden Daten statt. Die Städte werden an diesem besonderen Tag im Frühjahr mit farbenfrohen Bändern und anderen Dekorationen geschmückt. Auch die Bürger kleiden sich farbenfroh, um gemeinsam ausgelassen zu feiern, nachdem bei einer Messe das ranghöchste Kirchenmitglied der Gemeinde die Geschichte des Festes gepredigt hat.
Am zweiten Tag oder Abend des ersten Tages dieses hohen Festes kommen die Bürger am Abend zusammen, um ein großes Huhn aus Holz bzw. Stroh und anderen bemalten sowie geschmückten Materialien zu verbrennen. Einer Legende nach zeigte sich das Licht des Herrn Jakobus dem Hühnerzüchter vor allem über die Hühner Deyn Cadors, sodass die Tiere an diesen Tagen besondere Zuneigung und Aufmerksamkeit erhalten. Die Hühner brachten nicht nur Jakobus Wärme und Führung in der Dunkelheit, sie stehen heute noch stellvertretend für das Wirken Deyn Cadors auf ganz Athalon. Das große, brennende Huhn spendet genau diese Wärme und Führung in der Dunkelheit des Chaos.
Während des gesamten Festes sind Kirchenangehörige dazu angehalten vor Hühnern das Haupt zu neigen, diese ehrerbietenden Taten werden aber auch Gemeindemitgliedern nahegelegt. Kleinere Wettkämpfe drehen sich ebenfalls um das Ei und beinhalten die Eiersuche, den Eierlauf oder das Bemalen von Eiern.
Heiligs Huhn ist auch ein Feiertag der Sorridianischen Kirchen.
Werkfest
Die im Weidemond (Mai) stattfindende Festivität wird für den Hl. Revan ausgerichtet. An diesem Tag werden die fleißigen Handwerker, Arbeiter und körperlich arbeitenden Menschen mitsamt ihres Beitrags zur Gesellschaft gewürdigt. Handwerksmeister kommen auf ihre Kosten, aber allgemein auch jene Menschen, die besonders talentiert in den Handwerkskünsten sind. Nach einer ausführlichen Messe unter Darbietung von unzähligen Beispielen der lokalen Gemeinde und ihrer erhaltenden Individuen findet oft ein Handwerkswettbewerb oder Talentwettbewerb statt. Aus natürlichen Materialien und Rohstoffen müssen dann innerhalb von kürzester Zeit möglichst passende Werkstücke für ein vorbestimmtes Thema erstellt werden.
Anstelle oder auch zusätzlich findet eine Opferung dieser Werkstücke bzw. anderer Opfergaben als Zeichen des guten Willens an den Hl. Revan statt. In aller Regel werden die Objekte in die heißen Arbeitsflammen der Öfen gegeben, um vom Feuer der Werktätigkeit verschlungen zu werden. Priester segnen die spendenden Handwerker, wodurch sie ihnen hoffentlich gute Umsätze bescheren.
Honigfest
Das Honigfest wird alljährlich im Rosenmond (Juni) begangen. Es ist das Fest der Hl. Christa, das Fest der Liebenden, der Freunde, des Tanzes und der Musik. An diesem angenehmen Sommertag werden süße Geschenke an Liebende, Freunde und Nachbarn vergeben, die aus Dankbarkeit sofort verspeist werden sollten. Oft werden ein Mann als Ballkönig und eine Frau als Ballkönigin ausgezeichnet, welche anschließend den Eröffnungstanz von Banketten oder auch nur auf kleinen Dorfbühnen aufführen. Danach dürfen auch die anderen Pärchen einer Gemeinde und jene tanzen, die noch ihren Lebenspartner zu finden versuchen.
Es werden Gedichte und Lyrik vorgetragen und Zeichenwettbewerbe veranstaltet. Manche Priester versuchen gar ihre ganze Messe in Reimform vorzutragen. Am Tag des Honigfests wird besonders viel Wein als Geist des Lebens, und natürlich auch zur Motivation des Tanzbeins, ausgeschenkt.
Sonnwend
Auf das Honigfest folgt im Heumond (Juli) das Sonnwend. Sonnwend ist das Fest des Hl. Sôlerben. Anders als die meisten Feste der Silvanischen Kirche wird der Tag des Heiligen Sôlerben nicht an einem beliebigen Tag des Monats sondern am längsten Tag des Jahres, welcher stets im Heumond stattfindet, abgehalten. Besondere Aufmerksamkeit schenkt man hier der über weite Teile des Tages scheinenden Sonne. Viele kleinere Gemeinden veranstalten Grillfeste, an denen verschiedenen Gruppierungen gegeneinander in einer Art Kochwettstreit antreten und unabhängige Preisrichter überzeugen müssen. In größeren Orten werden dagegen eher Tische und Stühle auf öffentlichen Plätzen aufgebaut und gemeinsam unter der brennenden Sonne einander Speisen angeboten.
Abschließend soll ein großes Feuer am Festplatz entfacht werden, für welches Tage zuvor von den Bürgern Altholz gesammelt wurden. Es symbolisiert die Altlasten eines Jeden, die nun von Sôlerben gerichtet und ihrem Urteil überführt werden. Sonnwend ist der bedeutendste religiöse Feiertag im Erzbistum Kurmark. Neben den benannten Veranstaltungen wird er mit einer mehrere Stunden gehenden Messe des Solaner Orden sowie unzähligen Gebeten begangen.
Tjostfest
Der Erntemond (August) ist der Monat des Tjostfests. Im kompetitiven Zweikampf des Hl. Mikael wird der ehrenhafte Wettbewerb zwischen den Kämpfer in den Mittelpunkt gestellt. Vielerorts sind Ritterturniere auch für Laien zugänglich, die immer wieder zu großen Zuläufen von Schaulustigen und genau so schweren Verletzungen führen. Üppig ausgestattet stürmen zwei Reiter auf ihren Pferden aufeinander zu, um sich gegenseitig mit einer Lanze aus dem Sattel zu heben. Wer diese Art von direktem Kampf scheut, kann auch am Lanzenstechen auf Ringe teilnehmen und seine Zielstrebigkeit beweisen. Häufig ergänzen echte Zwei-, Gruppen- und sogar Ringkämpfe das Kampfgeschehen um die stärksten, geschicktesten oder gewieftesten Individuen.
Auch athletische Wettstreite, wie etwa Rennen oder Zielklettern, kann man häufig beobachten. Übergeordnetes Ziel ist die ehrenhafte, zugleich aber auch ausreichend kompetitive, Komponente jeden Wettstreits. Für die Zuschauer gilt es den Kriegern für ihren schützenden Taten zu danken sowie gemeinsam mit ihnen anzustoßen.
Fischfest
Anlässlich des Fischfestes der Hl. Marina wird im Regenmond (September) vor allem an Orten mit Zugang zum Wasser gefeiert. Egal ob es sich um das Meer, einen Fluss, See oder auch nur einen kleinen Wassergraben handelt, wird eine Messe als Dank für das lebenspendende Nass abgehalten. Neben dem Wasser als Element soll auch das Wetter bedacht und den Meerestieren als Geschöpfe unter dem Aspekt der Marina gehuldigt werden. Überall dort, wo ein fischreiches Gewässer erreichbar ist, halten die Gemeinden kleine und größere Angelwettbewerbe ab. In manchen Jahren bestimmt der größte, gelegentlich aber auch der seltenste oder gar farbenfroheste Fang den Sieg im Wettstreit. In einem großen Festschmaus werden die Fänge, ähnlich der Geschehnisse während des Jagdfestes, gemeinsam zubereitet und verzehrt.
Lichtfest
Nachdem die Blätter langsam gefallen sind und der Herbst eingesetzt hat, wird das Lichtfest der Hl. Katharina im Weindmond (Oktober) von den Anhängern der Silvanischen Kirche zelebriert. Erst wenn die Tage kürzer werden und der Himmel langsam ergraut, feiern die Gemeinden an allen Orten das Lichtfest. Die Gläubigen danken der Heiligen Katharina für die gute Ernte, sie schätzen das wärmende Licht des heimischen Herdfeuers und die Gemeinsamkeit. Die Feier dreht sich um Gemeinschaft und Familie, die besonders dann wichtig wird, wenn die Tage wieder kürzer und kühler werden.
Die eigene Behausung wird mit Girlanden geschmückt sowie mit hellen Laternen und Kerzen erleuchtet. Gemeinsam hängen die Kirchengemeinden leuchtende Ketten in den Straßen auf, um die Nacht ein Stück weit zum Tag werden zu lassen. Wettbewerbe haben zumeist etwas mit der Ernte zu tun. Auch dem täglich Brot sowie den schmackhaften Speisen auf dem eigenen Tisch wird gedankt. Traditionell werden Kürbisse geschnitzt, Trink- und Esswettbewerbe veranstaltet und der Landwirt mit der größten Erntefrucht als Sieger gekürt.
Fest der Ruhe
Dem Hl. Renbold ist das Fest der Ruhe im Nebelmond (November) gewidmet. An diesem mit Ruhe und Gedenken verbundenem Tag wird den Toten gedacht. Anstelle der Wettbewerbe, des Spaßes und der Freude anderer Wettbewerbe sollen am Fest der Ruhe Andachten zu Ehren der Toten auf dem örtlichen Friedhof abgehalten werden. Wer eigene Angehörige oder Freunde auf dem Friedhof zu betrauen hat, soll an diesem heilige Tag Grabbeigaben niederlegen, Kerzen entzünden und den Verstorbenen gedenken.
In kleineren Gemeinden wird versucht bei jedem Grabstein mindestens ein paar Worte, vielleicht sogar eine kleine Anekdote zu verlieren und damit den Bestatteten Respekt zu zollen. Nach Abschluss dieser Andacht soll ein jedes Gemeindemitglied für den Rest des Tages den Lehren des Hl. Renbold nach schweigen und kein einziges Wort mehr sprechen.
Sternennacht
Die im Eismond (Dezember) stattfindende Sternennacht ist das Fest der Hl. Domenica. Während der Tag der Sternennacht als Tag mit gewöhnlichem Ablauf gilt, sind bereits Wochen zuvor die ersten Vorbereitungen zu treffen. Geschenke für die Liebsten sind zu besorgen und auch ein großer Baum ist bereits vorbereitend zu schmücken. Nach Sonnenuntergang kommt die Gemeinde zu einer Predigt in der Kirche zusammen, bevor alle Mitglieder sich um den Sternennachtsbaum versammeln.
Jedes Jahr erscheinen in dieser Nacht Sterne am Himmel, die von Sternenkundler glücklicherweise im Voraus genau datiert werden können. Durch sie scheint das Licht des Herrn Deyn Cador auf seine Gläubigen herab. Einzig der strahlende Baum und die Sterne sollen die Nacht erhellen. Gerade der metallene Stern an der Spitze des Baumes wird oft so lang poliert bis er im Glanz der Nacht fast schon zu glühen scheint. Die in silberfarbener Dekoration geschmückte Stadt funkelt dank der kleinen Reflexionen überall, erleuchtet vom Licht der Nacht. Die Lehren der Kirche besagen, dass in dieser Nacht jegliche finstre Macht in diesem Licht ihre Kraft verliert und die Flammen des Herrn umso heller leuchten.
Zum Abschluss der Sternennacht trägt der Dorfälteste mit seinen Helfern die Geschenke in kleinen Säcken an die Empfänger aus. In größeren Ortschaften werden die Geschenke direkt im Familienverbund und mit den Freunden ausgetauscht.
Sternennacht ist auch ein Feiertag der Sorridianischen Kirchen.