Hl. Thorjan

Aus Athalon
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Der Heilige Thorjan ist einer der Zwölf Heiligen der Silvanischen Kirche Deyn Cadors. Er gilt als Schutzherr der Natur, Jagd und des Waldes.

Beschreibung

Die älteste bekannte Darstellungen des Heiligen Thorjan auf dem rituellen Kupferkessel eines gaeldhischen Druiden, vermutlich über eintausend Jahre alt. Gefunden im Gebiet des heutigen Riedlands.

Der Heilige Thorjan gilt als einer der ältesten Heiligen unter Deyn Cador. Besonders die Menschen Nordleändriens beten, den alten Legenden zufolge, bereits zu ihm, lange bevor die ersten Worte Deyn Cadors ihre Ohren erreichten. Unumstritten eine zentrale Figur in der Verbreitung des Heiligen und seinem heutigen Namen soll die Heldenfigur des Jarl Jån sein - dieser soll vom Heiligen dazu auserwählt worden sein soll, als erster Mensch mit ihm in Kontakt zu treten.

Man sagt, dass Thorjan den ersten Bogen schnitzte und den Menschen als Geschenk vermachte, damit sie lernen können, in der gefährlichen Welt zu jagen und zu überleben. Zudem soll er den Menschen dabei geholfen haben, ihre natürliche Umgebung zu zähmen und zu dominieren. Auch wenn heute viele Städte aus dem Boden erwachsen sind und das Land von Straßen durchzogen wird, soll Thorjan noch immer über die ländlichen Gebiete und die ungezähmte Wildnis wachen. Seine Erscheinung wird stets als die eines alten, gestandenen Mannes mit vollem Bart und langem Haar, dessen Kopf ein prächtiges Geweih ziert, dargestellt.

Thorjans Bildnis ist eine väterliche Mentorfigur, die nicht viel auf Philosophie hält, sondern praktische Ratschläge und Unterweisungen gibt. Seine Ratschläge sind denen strenger Patriarchen und Traditionalisten ähnlich. In den Geschichten der Bewohner Haldars gilt er als Beschützer und Versorger seiner sterblichen Kinder. Thorjans Anhänger glauben, dass es die Pflicht des Menschen ist, anderen zu helfen. Zusammenarbeit führe zu Freundschaft und Sicherheit, und wenn der Mensch die Gaben der Natur respektiere, wird sie ihn unterstützen. Thorjan soll die alten Bräuche lieben, die starken Familienbande fördern, egal wie altmodisch sie nach modernen Maßstäben wirken mögen, und die Jagd fürs Überleben genießen, aber nie zum reinen Vergnügen.

Die meisten seiner Gläubigen haben häufig nie einen Fuß in eine Stadt gesetzt, sondern leben in rustikalen Dörfern, einsamen Hütten oder bescheidenen Siedlungen an der Grenze zum ungezähmten Leändrien. Seine Anhänger begnügen sich damit, ein einfaches Leben zu führen. Sie hängen geschnitze Heiligenbildnisse aus Holz und Bein, oftmals auch ein einfaches Geweih oder andere Jagdtrophäen, über ihre Kamine und Feuerstellen. Nicht als Symbol der Anbetung ihres Schutzpatrons, sondern als bloße Erinnerung an seine Anwesenheit. Thorjan zeigt seine Anerkennung durch großzügige Jagden und Ernten. Aber er zieht es vor, seine direkte Intervention auf die Hilfe für bedürftige Menschen in düsteren Zeiten zu beschränken, da er deren Trägheit nicht fördern will. Alle gehörnten Waldtiere gelten als Thorjangefällige Wesen, und ihr Auftreten wird wohlwollendes Geschenk angesehen. Thorjans Zorn ist jenen vorbehalten, die seine Prinzipien verraten. Es heißt, er würde sie bestrafen, indem er sie in etwas verwandelt, das für ihre Gemeinschaft nützlicher ist - wie ein Schwein oder einen Obstbaum.

Gegenüber den anderen Heiligen verhält sich Thorjan distanziert und teilweise ausgesprochen schroff, dennoch pflegt er zu den meisten von ihnen ein positives Verhältnis.

Der Weiße Hirsch

Der Weiße Hirsch ist der legendäre Bote des Heiligen Thorjan, in dessen Form er sich den Menschen offenbart. Er erscheint als mächtiger Hirsch, dessen Schultern höher liegen als ein Mann auf einem Pferd reichen kann. Inmitten seiner prächtigen Geweihgabeln schwebt im heiligen Schein die Pfeilrune. Kein Mensch wäre so töricht, dieses wundervolle Tier erlegen zu wollen. Wer es dennoch versucht, wird unweigerlich scheitern und schon bald einem unglücksvollem Tod erliegen.

Geweihte, Tempel und Kulte

Neben dem stilisierten Geweih ist auch die Pfeil-Rune ein verbreitetes Symbol des Heiligen Thorjan.

Die meisten Geweihten von Thorjan sind einfache Geistliche, ausgesprochen selten findet man auch einen Paladin unter ihren Reihen. Sogar manche Druiden, die den alten Pfaden folgen, beten zum Hl. Thorjan, da er nahezu so urtümlich ist wie die Menschheit selbst. Entlegene Dörfer in der Wildnis werden häufig von den Adepten Thorjans geführt, doch bestehen diese Siedlungen meist aus nicht mehr als zwei bis drei Familien von Jägern, Sammlern und gelegentlich Bauern.

Die Priester Thorjans erreichen ihre Gläubigen weniger durch Predigten, als durch Taten. Sie sind immer bereit, ihr Wissen mit der Gemeinschaft zu teilen. Das Jagen von gehörnten Waldtieren stellt für die Gläubigen des Hl. Thorjans kein Problem dar, da diese als göttliches Geschenk gesehen werden, eine wunderbare Nahrungs- und Lederquelle darstellen und in den meisten Gebieten heimisch sind.

Der Kult von Thorjan hat sich über die Jahrhunderte kaum verändert. Auch wenn seine Druiden heute eine Minderheit in Leändrien darstellen, werden sie von den deyngefälligen Priestern Thorjans als Bewahrer der alten Wege und Traditionen respektiert, die es den Menschen seit jeher ermöglichten, gegen Kriege, Naturkatastrophen und übernatürliche Gefahren zu bestehen. Auch die wenigen tapferen und selbstgelehrten Paladine des Kultes, die sich in Zeiten der Not erheben, um das Böse zu zerstören, das Hof, Heim und Familie bedroht, genießen die Anerkennung des Klerus.

Die Priester des Hl. Thorjan helfen beim Bau von Heimstätten, unterstützen die Mutter bei der Geburt ihrer Kinder, beaufsichtigen Handel und Abkommen und segnen die Ernte. Den größten Teil des Tages verbringen sie damit, alltägliche Dinge zu tun, genau wie jedes andere Mitglied ihres Dorfes. Sie sprechen ein Gebet zu jeder Morgen- und Abenddämmerung und sind immer dazu bereit, anderen zu helfen und selbst Hand anzulegen, wenn sie gebraucht werden.

Wanderpriester des Thorjan sind selten, aber hin und wieder werden junge Geistliche dazu ermutigt, sich auf die Suche nach Nachrichten, Saatgut und Handwerker für das eigene Dorf zu begeben. Diese Wanderpriester erscheinen so häufig wie Fische an Land, doch ihre hartnäckige Hingabe für jene in ihrer Heimat hat schon so mancher kleinen Siedlung das überleben ermöglicht.

Die Tempel des Hl. Thorjan sind meist immer einfache Gebäude aus Holz, die der ländlichen Gemeinde als Treffpunkt dienen und daneben noch einen weiteren, praktischen Nutzen erfüllen. Thorjans Schreine sind kaum mehr als eines seiner Heiligen Zeichen, das in einen Baum oder Stein geschnitzt wurde. Die meisten Gemeinden besitzen nur einen oder zwei Geweihte, sodass komplexe Hierarchien unnötig sind und die jüngeren Priester stets auf die Lehren der Älteren hören. Thorjan schätzt Einfachkeit in seinen Ritualstätten anstelle von oberflächlichen Verzierungen, und dies spiegelt sich auch in der Kleidung seiner Geweihten wieder. Die Kleidung der Priester ist zumeist aus einfachem Leder oder Pelz gemacht, erfüllt einen praktischen Zweck und wird mit Zweigen oder Tierknochen geschmückt. Häufig wird ein Tiergeweih mit einem einfachen Band am Kopf befestigt, manchmal schmückt es die Kleidung auch an anderen Stellen.

Lange und komplexe Zeremonien sind in den Augen des Hl. Thorjan nur eine Zeitverschwendung, die die Menschen davon abhalten, sich um die wichtigen Dinge zu kümmern, wie etwa das Bestellen der Felder. Seine heiligen Feierlichkeiten sind daher kurz und bündig. Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen sind die höchsten Tage Thorjans, aber selbst ihre Feierlichkeiten dauern meist nur einige Stunden. Seine heiligen Lehren geben Ratschläge zur Stärkung der Familienbande, dem Ackerbau, der Tierkunde und Spurensuche.

Aspekte Jagd, Schnee, Wildheit
Beinamen Der Alte Jäger, Der Gehörnte
Monat Januar
Artefakte Herzsucher, Mantel des Nordens
Himmlische Diener Widermalthz
Heilige Stätten Nordtanne (Haldarische Stammesländer)
Heiliges Tier Weißer Hirsch
Heilige Farbe Weiß
Heilige Pflanzen Wacholder, Preiselbeere, Tannenwedel, Kiefer
Heilige Mineralien Bergkristall, Jaspis
Heilige Symbole Stilisiertes Geweih oder Pfeil-Rune
Feiertage Jagdfest
Himmelskörper Advendor
Opfergaben Geweihe, Tierfleisch aus Jagd, Pfeile, Wildpflanzen, Teil der Ernte, Stein- und Holzschnitzereien
Feindbilder Tier- und Körperschänder, Naturschänder, unehrenhafte Jäger, Verschwender
Himmlisches Heiligtum Weißer Hain
Ziele des Kultes Erlegung gefährlicher Tiere, Schutz und Hilfe von Familie und Sippe, bewahren der Natur
Politischer Einfluss Geringer politischer Einfluss, großes Ansehen in ländlichen Gebieten
Innere Hierarchie Nicht vorhanden; die Jüngeren lernen von den Älteren
Toleranz gegenüber Andersgläubigen Ausgesprochen gering
Orden und Bruderschaften Weißer Ast
Erzdämon Finthela‎‎