Sherrinhfjord

Aus Athalon
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Wappen Sherrinhfjords

Sherrinhfjord ist eine zwischen dem Festland des Erzbistum Kurmark und der Insel Zelberg liegende Insel und gleichzeitig eines der zentralen Gefängnisse des Solaner Ordens. Die von schwerem Seegang, harschem Wetter und hohen Klippen gekennzeichnete Insel beherbergt ausschließlich eine ausgebaute Festung des Ordens. Sie wird zur Inhaftierung und Verhörung sowie Folterung von Straftätern schwerwiegender Verbrechen gegen die weltliche und deyngegebene Ordnung genutzt.

Beschreibung

Die auf Höhe der Stadt Danszk, der kurmarkischen Hauptstadt Zandig sowie des Wirdenforsts liegende Insel Sherrinhfjord ist ein natürlicher Felsen, welcher bis zu siebzig Meter aus dem Meer herausragt. Er besteht aus massivem Gestein und hat zwei kleine Nebelinseln von bis zu fünfundzwanzig Metern Höhe.

Heute umfasst die Insel zwei große Anlegestege im Norden und Süden der Hauptinsel. Während der südliche Steg hauptsächlich für große Versorgungsschiffe geeignet ist, legen im Norden der Insel an zwei Piers Transportschiffe mit Gefangenen an. Über eigens konstruierte und durch Abtrag von Gestein gewonnene Laufwege werden die Insassen innerhalb der großen Außenmauern geführt. Die bis zu zwanzig Meter hohen Mauern stehen am Rande der Klippen und dominieren schon aus der Ferne. Ein Netzwerk aus zwischengeschalteten Türmen wird als Wachpunkt, Kanonenstandort und zugleich auch Arbeitsort für Gefangene sowie Solaner Ordensrittern genutzt. Innerhalb dieser Mauern finden sich drei Haupttrakte. Die majestätische und offiziell 1045 AD im Bau fertiggestellte Kathedrale gilt als Wunderwerk der offenen Architektur. Nach Angaben des Solaner Ordens symbolisiert ihre offene Bauweise die Verbundenheit mit der Ordnung Deyn Cadors sowie dem von ihm freigesetzten Elementen vor der Freiheit des Meeres. Im Inneren des Bauwerks sind neben dem Altar eine Zeremonienbühne sowie Steh- und Sitzplätze für Häftlinge installiert worden.

Im Osten der Insel ist der zentrale Gefangenentrakt mit Küche, Speisesaal und Wohnquartieren für die Wachleute zu finden. Er wurde seit dem Baubeginn ständig erweitert. Die wesentlichen Zellentrakte wurden nach einigen Vorkommnissen in die Kellerräume verlegt, um die Häftlinge besser von der Außenwelt isolieren zu können. Der alte Zellentrakt befindet sich südöstlich des neuen Zellentrakts und wurde im alten Wachhaupthaus eingerichtet.

Zwischen den Zellentrakten und der Kathedrale befindet sich ein großer Innenhof, der neben einem Versammlungsplatz mehrere Galgen, Pranger und andere Hinrichtungsmethoden enthält. Gerüchten zufolge soll es einen speziellen Raum für einen Tasperiner Stuhl geben. Nördlich des Hofes befinden sich in im dritten Hauptgebäude Heilstube und offizielle Räumlichkeiten.

Die Architektur der Gebäude erscheint stellenweise noch immer sehr anmutig und erhaben. Vor allem die Fassade der Kathedrale und die Zellentrakte weisen noch immer die geschichtlichen Hintergründe der Anlage auf Sherrinhfjord hin, sodass schon aus weiter Ferne eine Ehrfurcht bei vielen eintreffenden Häftlingen eintritt. Die geziegelten Dächer sind darüber hinaus gegen den meist ganzjährig auf der Insel liegenden Schnee schützend und farblicher Akzent zugleich. Die Inneneinrichtung der Gebäude soll dagegen eher zweckdienlich bis spärlich gehalten sein. Gerade die Ausstattung der Zellen soll unbestätigen Berichten zufolge unmenschlich sein, Kälte herrsche überall vor.

Aufgrund des Alters der Anlage sollen die Fassaden stellenweise beschädigt oder nur unzureichend repariert sein. Sherrinhfjord gilt aufgrund seiner abgeschiedenen Lage und der harschen Wetterbedingungen als lebensfeindlicher Ort-

Geschichte

Außenmauern des Gefängnisses

Über viele Jahrhunderte wurde die Insel vor allem als Wegmarkierung für den Schiffsverkehr zwischen Zelberg und dem Festland genutzt. Nach der Fertigstellung der Londanor Tempelfeste im Jahr 867 AD suchte der Solaner Orden nach einem Ausweichquartier im Falle eines großen Krieges gegen die eigenen Festungen in und um Zandig herum. Die auserwählte Insel Sherrinhfjord erschien als geeignetes Rückzugsquartier, welches mit ausreichenden Verteidigungsanlagen eine Bastion seinesgleichen werden könnte. 871 AD begannen daher erste Bau- und Erkundungsarbeiten. Unter großen Anstrengungen schaffte der Solaner Orden Baumaterial und Arbeiter herbei, die Stein auf der Insel abtrugen und ihn zum Bauen verwenden sollten. 877 AD begann man mit der Errichtung einer gewaltigen Kathedrale, anschließend wurden mithilfe seinerzeit moderner Bauverfahren auch die anderen Hauptgebäude und erste Mauerteile hochgezogen.

Die Bauarbeiten verliefen bis 913 AD unter hohen Kosten weitgehend reibungslos. Als die ersten Gebäude fertiggestellt wurden, konnten die Arbeiter darin Zuflucht vor dem schweren Wetter der See finden, sodass die Bauarbeiten fortan deutlich schneller abliefen. Nichtsdestotrotz stellten die hohen Anforderungen und großen Wünsche der Ordensführung selbst die begabten Baumeister vor große Herausforderungen. Die aufkommenden großen Hürden konnten nur mit Mühe überwunden werden. Als dann mehrere Bohrungen auf der Insel, die eigentlich neues Baumaterial fördern wollten, einen großen Erzkern inmitten des Felsens von Sherrinhfjord fanden, kam der Bau zum Halt. Nachdem mehrere Gesteinskundler mit der Bestimmung des Metalls beauftragt wurden, wurde schnell festgestellt, dass Sherrinhfjord auf einem massiven Kern aus Blei lag.

Die Ordensführung wog daraufhin ihre Pläne sorgfältig ab. Sie wollte die Eigenschaften des abschirmenden und die falschen Kräfte der Magie und des Mannsweibes Skrettjah hemmenden Bleis ausnutzen. Sherrinhfjord blieb eine Bastion des Ordens, wurde aber 915 AD offiziell zur Gefängnisinsel erklärt. Es sollte dennoch noch mehr als zwanzig Jahre dauern bis die ersten Gefangenen eintrafen.

Mehrere Gebäude wurden umgewidmet und umgebaut. Die Mauern wurden vervollständigt und große Mengen an Folter- und Verhörinstrumenten fand auf der Insel Einzug. 934 AD wurden dann die ersten zum Tode verurteilten Täter vom Festland auf die Insel Sherrinhfjord gebracht. Dort saßen sie noch mehrere Wochen ihrer Haft ab, um Informationen preiszugeben, bevor sie dem Schafott zugeführt wurden.

Über die Jahrhunderte seiner Existenz beherbergte Sherrinhfjord verschiedenste Straftäter und wurde als Zentrum der Informationsgewinnung im Kampf gegen Magier und Haldar der Sôlaner verwendet. Die Gebäude wandelten sich, gerade im Inneren, daher immer mehr für ihre neuen Zwecke. Die Kathedrale blieb bis 1045 AD im Bau. Erst als die gesamten Fassadenarbeiten abgeschlossen waren und die kalte Luft noch immer durch das Gebäude fegte, erklärte man das Gotteshaus für vollendet. Heute ist es ein erhabenes Mahnmal des Glaubens an den letzten Tagen der Verurteilten.

Obgleich Sherrinhfjord in seiner Zeit unterschiedlichste Meutereien und selbst Ausbrüche trotz der harten Sicherheitsmaßnahmen zugeben musste, überlebte nahezu niemand seine letzte Reise auf die Insel. Wer es in die Freiheit schaffte, ertrank zumeist in den Fluten der eisigen See oder erfror an der Kälte. Bis heute ist und bleibt die Insel ein Gefängnis für die grausamsten Seelen der Gesellschaft.

Inhaftierung

Gefangene in der Zelle

Gefangene auf Sherrinhfjord genießen faktisch keine Rechte mehr. Wer einem Urteil erliegt, das einen auf die abgelegene Insel sendet, hat oftmals die Todesstrafe erhalten oder sieht dieser entgegen. Gerüchte besagen, dass diese Strafe weitaus angenehmer als eine lange Haftstrafe auf der Insel sein kann und deutlich mehr Gnade des Sôlaner Ordens zeigt. In spärliche Kleidung gehüllt erleiden die Insassen die tägliche Kälte unter kümmerlichsten Mahlzeiten. Sie müssen Zwangsarbeit leisten und sich dafür großen Gefahren aussetzen. Medizinische Behandlungen werden nur vorgenommen, wenn sie das Leben einer Persönlichkeit retten von der der Orden fest weiß, dass er noch wichtige Informationen verschweigt. Alle anderen werden notdürftig zusammengeflickt, um wenigstens bei Bewusstsein hingerichtet zu werden.

Die Wachen gelten als abgebrüht, kalt und gnadenlos. Gefangene, die Anweisungen ignorieren oder sich einfach nur der Willkür der Ordensritter aussetzen, erleiden tägliche Schläge, unzählige Knochenbrüche und eine so grausame letzte Lebenszeit, dass der Tod wie ein willkommenes Aus erscheint. Daneben gelten die Folter- und Verhörräume als wahrer Horror einer jeden verurteilten Seele.

Verpflichtende Messen werden unter Androhung größter Gewalt durchgesetzt. Wer den Texten nicht folgt, Lieder nicht mitsingt oder es gar wagt Gegenworte bei den Erzählungen über Deyn Cador zu erheben, wird sofort mit allerhöchster Härte bestraft. Selbst in der sonst so rauen Welt der Verbrecher und Gefangenen soll eine tiefe Angst und Ehrfurcht vor den Wachen verbreitet sein. Auf der Gegenseite sollen die Wachen so von Abscheu und Niedertracht erfüllt sein, dass nicht mal ein respektvolles Auftreten vor den grausamen Handlungen der Ordensritter schützen soll.

Berichte über Gefangene, die die Gefängnisinsel Sherrinhfjord nach einer Inhaftierung wieder lebend verlassen haben, gibt es keine.

Der Sôlaner Orden nimmt auch Gefangene für die Kaiserliche Monarchie Tasperin und die Vereinigten Provinzen von Silventrum sowie auf Wunsch auch von anderen Nationen in Haft. Besonders auf magiekundige Personen ist der Orden bei diesem Vorgehen aus.

Bekannte Insassen von Sherrinhfjord

  • Sebalst Geyerkönnig, wahnsinniger Magier, 1065 AD hingerichtet
  • Reinhold Ifflstein, bekannter Magier und Mörder, 1076 AD hingerichtet
  • Slawik Zasztrak, haldarischer Klanführer, vermuteter Magier, 1113 AD hingerichtet
  • Felitsch Griffel, radikaler Aufrührer, 1124 AD hingerichtet
  • Marie-Anne Blondschen, ausschweifende Magieverehrerin, 1187 AD hingerichtet
  • Jonass der Blaue, Giftmischer aus Steunvik, 1299 AD hingerichtet