Burg McGuldensack

Aus Athalon
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Sicht auf die Burg nach einem Regenschauer

Die Burg McGuldensack ist eine bewohnte Burg im hohen Norden des Klanreichs Kaledon. Sie ist Heimat des Klans McGuldensack, einer der vier großen Familien Kaledons. Die Festung befindet sich auf einer Landzunge nördlich der Walkyr-Sümpfe und weit abgelegen von Kirkmore. Umgeben von einer leicht hügeligen Waldregion befinden sich viele kleinere Orte und Kleinstädte in ihrem Umfeld, die vor allem vom Fischfang und der Holzwirtschaft leben. Der Leändische Ozean ist nur wenige Tagesreisen von der ansehnlichen Festung entfernt.

Geschichte

Die Anfänge der Burg gehen auf die Unabhängigkeit Weidtlands, Kaledons und Éireanns 873 AD von Sorridia zurück. Die Sorridianer betrieben für über vierzig Jahre an der Stelle der heutigen Burg ein Gefängnis für unliebsame politische Akteure. Anstelle einer öffentlichen und damit potenziell gefährlichen Hinrichtung oder Verschleppung verurteilte das Heilige Sorridianische Reich seine Widersacher im Inneren lieber zu langen Haftstrafen und brachte sie anschließend über das Nostrische Meer entlang der Küsten in den Norden Kaledons. Hier hatte man unter Zuhilfenahme der lokalen Bevölkerung ein Gefängnis aus einem Trakt und einem Turm errichtet, das kaum mehr Platz für mehr als zwanzig Personen bot. Dennoch sammelten sich im Lauf der Jahre bis zu vierzig Insassen an. Mit der Unabhängigkeit Kaledons wurde das Gefängnis geschlossen und die Gefangenen entweder unter der Auflage freigelassen in Kaledon zu verbleiben oder in anderen Einrichtungen den Rest ihres Lebens verbringen zu müssen. Der Großteil der Verurteilten entschloss sich dafür in der Region sesshaft zu werden, frei vom Einfluss Sorridias. Teile von ihnen wurden durch Einheirat später Teil des Klans McGuldensack, wodurch diesem bis heute ein gewisser sorridianischer Einschlag nachgesagt wird.

Als sich die großen und kleinen Klans in Sorridia etablierten, kauften die McGuldensacks dem Heiligen Sorridianischen Reich die Gefängniseinrichtung gegen eine eher symbolische Summe ab. Den Kaufvertrag stellen sie auch heute noch in Abschrift in ihrer Burg als Nachweis ihrer Legitimität aus. Die ehemalige Händlerfamilie verstand es sich mithilfe von Geldsummen Macht und Einfluss zu verschaffen, sodass sie heute zu den großen vier Klans von Kaledon gehört. Sie festigten ihren Anspruch auf den Norden des Landes mit dem Ausbau des ehemaligen Gefängnisturmes zu einem zweigeschössigen Wohnbergfried.

Um 930 AD erteilten sie den Auftrag vor dem Hauptportal zwei Häuser für ihre Arbeiter und Dienstleute zu errichten. Durch den Einbau von Ställen und einem großen Lager überragten diese beiden Häuser den Turm recht schnell. Gegen 945 AD wurde daher entschieden, dass zur Sicherung der Familie und Region eine Burg errichtet werden musste. Als Baubeginn wurde das Frühjahr 946 AD festgelegt. Der tatsächliche Anfang des Steinarbeiten fand aufgrund starker Regenfälle erst einige Monate später statt. Nachdem der Boden halbwegs getrocknet war, brachte man große Granitbrocken aus dem Umland mithilfe von Ochsenkarren heran. Trotz einiger wetterbedingter Rückschläge konnte der Bau des Burgfriedes sowie der ersten Türme schon 953 AD vollendet werden. Die umgebende Mauer und die letzten Häuser wurden zwei Jahre später offiziell übergeben.

Der Klan McGuldensack war während der gesamten Bauarbeiten vor Ort, da ihre neue Burg neben ihrem alten Gefängnisgelände errichtet wurde. Auch heute stehen das Gefängnis und der dazugehörige Turm im Westen der Burg noch immer an Ort und Stelle. Sie wurden nach umfangreichen Sicherungsmaßnahmen ihrem ursprünglichen Zweck wieder zugeführt, werden aber vor allem für Kleinkriminelle und Viehdiebe genutzt. Mit der Krönung von Königin Elsbeth I. von Großalbion 1333 AD übernahmen die McGuldensacks gegen die Garantie von Zollrechten sowie Seefahrtsrouten einige ihrer Gegner aus Asmaeth für wenige Jahre. Diese wurden allesamt im alten Gefängnisturm untergebracht und versorgt, bevor sie mit dem Niedergang Großalbions im Großen Nebel von Éireann wieder freigelassen worden sind.

Die alten Zellen des Gefängnisses

Die Burg der McGuldensacks wurde in seiner Geschichte mehrfach Opfer von Angriffen der anderen Klans, allen voran der McBecks aus Brist. Besonders schwer traf es die Familie 1021 AD, als die McBecks mit zwei Katapulten mehrere tote Viehkadaver und brennende Strohbälle nach einer wochenlangen Belagerung in den Innenhof schleuderten. Ein Feuer brach im großen Arbeiterquartier aus, das bis auf die Grundmauern niederbrannte. Dabei wurden gleichzeitig alle verbliebenen Nahrungsmittelvorräte vernichtet. Die hungrigen Arbeiter und auch Teile des Klans begannen daher, da man sich keine Niederlage eingestehen wollte, die verwesenden Rinder zu verspeisen. Man vermutet heute, dass die Schwarzwässrige Seuche ausgebrochen sein soll und dadurch rund ein Drittel der Burgbevölkerung innerhalb weniger Tage starb. Erst ein Einschreiten dreier kleinerer verbündeter Klans konnte die Belagerung der McBecks an der Festung der McGuldensacks auflösen.

Auch der Einsturz einer der unterirdisch unter der Burg verlaufenden Gänge 1129 AD forderte mehrere Tote innerhalb der Wachmannschaft. In der tiefen Nacht hielt das Fundament dem darüberliegenden Gewicht nicht mehr stand und brach ausgerechnet in der Wachstube der Mannschaft ein. Vier Wachleute wurden von den herabfallenden Steinen sofort erschlagen, zwei weitere Männer erlitten so schwere Verletzungen, dass ein Medikus ihnen nur noch mehrere Gliedmaßen abnehmen konnte. Als Folge sollen die McGuldensacks den unter ihrer Burg befindlichen Bereich stark ertüchtigt und ausgebaut haben. Den Gerüchten zufolge soll er sogar dem Bruch von Albion ohne Einschränkungen Stand gehalten haben, obgleich die Erschütterungen deutlich spürbar gewesen sein sollen.

Ein weiterer großer Angriff auf die Festung ereignete sich mit einem Angriff der McBonningtons und McGerbsholms 1255 AD. Die beiden Klans marschierten gemeinsam über Wochen hinweg durch Kaledon, bis sie endlich vor den Toren der Burg McGuldensack angekommen waren. Mithilfe eines großen Belagerungsaufwands gelang es ihnen durch das vordere Tor zu brechen und den Innenhof zu stürmen. Ein großer Kampf unter den Klans brach aus, der vor allem im direkten Duell der Zweihänder bestritten wurde. Während die Angreifer immer mehr Raum gewinnen konnten, flohen die weniger kampffähigen Teile des verteidigen Klans in die geheim gehaltenen Untergrundbereiche der Burg. Der mittlerweile in die Sagen der Kaledoner aufgenommene Kampf soll sich über Stunden gezogen haben. Die ehrenhaften Duelle mancher Zweikämpfer wurden nicht durch eingreifende andere Krieger des Klans unterbrochen, sondern den alten Riten nach gänzlich akzeptiert. Wer als Verteidiger drei dieser Kämpfe lebend überstanden hatte, durfte nach dem Niederlegen seiner Waffen das Tor passieren und sich ergeben. Die McGuldensacks kämpften bis zum Ende verbissen, mussten am Ende aber eines ihrer größten Asse zur Rettung preisgeben. Ein Teil des Klans hatte sich in einem engen Gang in der Westmauer versteckt und verließ diesen erst nach Einbruch der Dunkelheit. Die siegreichen Angreifer kampierten derweil in der Burg, feierten ihren Sieg und betranken sich an den großen Alkoholvorräten der Familie McGuldensack. Die hervorgekommenen Verteidiger fielen ihnen in den Rücken, schafften es die Oberhand zu gewinnen und ihre Heimat zurückzugewinnen. Die Aufräumarbeiten sollen Wochen in Anspruch genommen haben, die Verluste dieses Angriffes waren zahlreich. Noch heute erinnert der große, südlich des Haupttores gelegene Friedhof an die Kämpfer beider Seiten. Ein Denkmal aus drei zusammengeschmolzenen Schwertern eines jeden teilnehmenden Klans steckt in der großen Trauerweide als Mahnmal.

1311 AD wurde ein Treffen der McBecks, McBonningtons, McGerbsholms und McGuldensacks in der Burg zur Beratung eines gemeinsamen Angriffs auf den Klan Katan angesetzt. Das eigentlich geheime Treffen wurde durch einen Informanten für die Katans sabotiert, sodass kurz vor Beginn der Beratungen ein Angriff der Ochsbeggs aus der Festung Ochsenstein und der Katans stattfand. Bei diesem Angriff wurde ein Abgesandter der McBecks verschleppt, was mitunter zur Sumpfschlacht von 1313 AD und damit dem Auslöschen der Ochsbeggs und Katans geführt hat.

Aufbau

Die Burg liegt als Rundburg mit in die Mauer eingebautem Burgfried auf einem aus Kalkstein und Sandstein bestehenden Plateau von rund fünfzehn bis zwanzig Metern Höhe. Eine aus aufgeschütteter Erde bestehende Rampe führt an das südlich liegende Haupttor heran, das nahtlos in der rund viereinhalb Meter hohen Mauern anschließt. Im Tor befindet sich ein Eisengatter sowie zwei große hölzerne Torportale, die unabhängig voneinander geschlossen werden können. Nach Osten hin verläuft die Mauer rundlich mit zwei hervorstehenden Mauerkerben. Im westlichen Bereich liegt zentral ein kleinerer Turm, der als Lager und Abort genutzt wird. Die nordöstliche Seite ist eine runde Mauerkante auf die ein einzelner holzgedeckter Wohnturm der Wachmannschaft folgt. Die Mauer erreicht an dieser Stelle eine Höhe von rund fünf Metern und verläuft an der Nordseite bis zum zweiten Wohnturm der Familie weiter.

Dieser Wohnturm steht direkt neben dem Burgfried und ist rund acht bis neun Meter hoch und in Schiefer eingedeckt. Er wird vor allem von den jüngeren Familienmitglieder als Wohnstube genutzt, im unteren Bereich liegen dazu Arbeiterquartiere. Der daneben befindliche Burgfried ist das größte Gebäude der Burg. Er umfasst einschließlich des mit einem Ziegeldach ausgestatteten Dachgeschosses fünf Stockwerke sowie den größten Turm der Festung. Der Nordturm ermöglicht einen weiten Rundblick über die unmittelbaren Ländereien des Klans McGuldensack sowie eine Überwachung der Region. Die nordwestliche Mauerecke beinhaltet ein Wohnhaus sowie einen hervorstehenden Einzelturm mit Mauerzugang. Von diesem Turm lässt sich hervorragend das nahegelegene alte Gefängnis aus sorridianischer Zeit sehen.

Im Innenhof der Burg McGuldensack liegen zwei größere und drei kleinere Häuser. Die beiden größeren Häuser haben im Erdgeschoss die Stallungen und in den Obergeschossen Arbeiterquartiere und Werkstätten. Die kleineren Gebäude sind die Schmiede, die Küche und Gastkammer sowie das Gebäude des höfischen Kammeramtes, selbst wenn diese Tätigkeit eher aus dem Burgfried ausgeübt wird.