Ruinenfeste Ochsenstein

Aus Athalon
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Die Festung auf der Ochsenzunge

Die Ruinenfeste Ochsenstein ist eine verlassene Burg im Nordosten des Klanreichs Kaledon. Die ehemalige Klanburg des gänzlich ausgelöschten Ochsbeggs-Klans liegt nördlich von Serle und der Stadt Ochsenbach auf der als Ochsenzunge bekannten Halbinsel im recht wenig besiedelten Teil des Landes. Sie wurde 1213 AD nach Beendigung der Sumpfschlacht niedergebrannt, wodurch sie seither dem Verfall preisgegeben wurde. Zeitweise wurde sie von einer Gruppe gesuchter Banditen besetzt. Erst seit 1249 AD konnte sie durch einen Angriff des Klans McGuldensack wieder befreit werden.

Geschichte

Die als Festung oder Burg Ochsenstein errichtete Spornburg wurde auf der abgelegenen Ochsenzungen-Halbinsel im Nordosten Kaledons ab ca. 1038 AD erbaut. Bauherr war der tiefverwurzelte Ochsbeggs-Klan, ein Ableger des im Herzen Kaledon agierenden Katan-Klans. Die wohlhabende Familie war bekannt für ihre Schwertkampfkunst und wurde teilweise als Söldnerfamilie in den Klanfehden angeheuert. Zudem trieb sie Gelder für den Klan der Katans im gesamten nordöstlichen Bereich der Insel ein. Selbst bis nach Weidtland wurden die Krieger manchmal mit ausreichend Geld gelockt, um dort mehr oder weniger legale Aufgaben zu verrichten. Mithilfe er angesammelten Gelder wurde der weidtländische Baumeister Wilfred Darwine mit dem Bau einer standesgemäßen Festung beauftragt.

Die Familie wählte einen über dem Land liegenden Berg als zukünftigen Ort für ihre Burg aus. An der Westseite lag eine leicht herabfallende Gesteinskante, womit die Burg von drei Seiten erreichbar war und damit in der Baukunde als Spornburg klassifiziert wurde. Die Bauarbeiten begannen bereits im Frühjahr 1038 AD mit der Beschaffung von Gesteinsmengen, die aus nahegelegenem Fels geschlagen wurden. Hauptbaumaterial war grau-brauner Granit, der gemeinsam mit Holzbalken für Böden und Innenwände ausschließlich aus dem Umland stammte. 1040 AD wurden erstmals große Mengen Arbeiter angeheuert, die vor allem für den Transport und das Aufschichten von Steinen angestellt wurden. Ab 1043 AD standen große Teile des zentralen Torhauses, der östlichen Mauerwerke und es Hauptturmes. Der Bau konnte nach einigen Verzögerungen wegen fehlender Geldmittel erst 1055 AD abgeschlossen werden. Zur Einweihung ließ der Klan Ochsbegg ein großes Fest veranstalten und lud alle teilhabenden Arbeiter zu einem üppigen Festmahl mit vielen Speisen und gutem Alkohol ein. Die Benennung der Festung erfolgte erstmals zu diesem Fest unter dem Namen Festung Ochsenstein. Einerseits war der Name eine Anspielung auf die Landzunge und den Familiennamen, zugleich aber auch auf den verwendeten Stein, der Langlebigkeit und Standfestigkeit symbolisieren sollte.

Teile der Familie lebten schon ab 1155 AD in der Burg, obgleich die Einrichtung noch lange nicht abgeschlossen war. Dank fehlender handwerklicher Fertigkeiten und Händler mussten Teile des Mobiliars aus Weidtland oder gar Silventrum eingeführt werden. Erst 1057 AD waren alle Zimmer halbwegs ausgestattet und neben einer Wachmannschaft zog das wenige Dienstpersonal der Familie ein.

1178 AD durfte sich die Festung erstmals beweisen, als zwei verfeindete Klans einen Angriff auf die Festung Ochsenstein starteten. Mit einer niedrigen dreistelligen Anzahl an Soldaten marschierten sie auf die Festung zu, belagerten sie für zwei Wochen und zogen sieglos wieder ab. Ähnliche Angriffe, dieses Mal jedoch mit Verlusten für den Klan des Ochsbeggs ereigneten sich 1083 AD und 1099 AD. In dieser letzten Belagerung ging die Vorratskammer der Familie in Flammen auf, sodass sie zu einem Kampf gezwungen worden und nur unter herben Verlusten irgendwie ihre Eigenständigkeit bewahren konnten. Hierbei ist jedoch unschlüssig, ob nicht erst der Eingriff des Katan-Klans die Ochsbeggs gerettet hat oder ob sie eigenständig ihr Vermächtnis gesichert haben.

In der Zeit von 1100 AD bis ca. 1210 AD war die abgelegene Burg nur selten Schauplatz von Kämpfen oder Auseinandersetzungen. Auch im diplomatischen Ränkespiel der kaledonischen Klans wurde sie nie Schauplatz. Vielmehr galt sie durchgehend als sicherer Lebensraum des Klans, was wohl auch durch ihre wirklich abschüssige Lage bedingt war. Mehrere Generationen der Ochsbeggs konnten hier ruhig aufwachsen und ein angenehmes Leben führen, teilweise nahm die Familie auch aus anderen Klans verstoßene Familienmitglieder auf. Oftmals erwarteten sie dafür nur eine gewisse Loyalität und Arbeitsbereitschaft, die sie mit Nahrung und einem warmen Bett vergolten haben.

Nach einem kollektiven Angriff der großen Klans auf den Klan der Katans wurden die Ochsbeggs aus ihrer Festung in den Kampf gerufen. Der größte Teil der kampffähigen Männer und Soldaten der Familie zog in die Katan-Schlachtfelder, um in der Sumpfschlacht von 1213 AD dem Haus beizustehen von dem sie überhaupt erst abstammten. Mit der Entscheidung zur Auslöschung der Katans sollte auch der Klan der Ochsbeggs zeitgleich vernichtet werden, wie es die anderen Klans in ihrer Beratung entschieden hatten. Die verbliebenen Familienmitglieder in der Festung Ochsenstein hatten jedoch nie auch nur die Möglichkeit zur Flucht. Sie erfuhren erst von ihrem grausamen Schicksal, als ihre Henker schon längst am 16. Heumond (16. Juli) im Burghof standen. Die Familie wurde nacheinander vom Ostturm gehängt oder geworfen. Die Sieger der Sumpfschlacht steckten die Burg in Brand und ließen sie verfallen.

Ab etwa dem Beginn der 1240er AD Jahre soll die fortan als Ruinenfeste Ochsenstein bezeichnete Burg von einer Gruppe aus gesuchten Banditen bewohnt worden sein. Sie überfielen aus den verkohlten und teilweise eingestürzten Resten der einst anmutigen Anlage nahegelegene Dörfer und plünderten über mehrere Jahre unbehelligt Reisende aus. Erst nach einigen Jahren ihres Tuns kümmerte sich der Klan McGuldensack um das Problem. Sie entsandten mehrfach kleinere Gruppen, die nach dem Versteck der Bande suchten, blieben jedoch lange Zeit erfolglos. Erst 1249 AD wurde ihnen durch eine aufmerksame Kräutersammlerin ein entscheidender Hinweis gegeben, der zum Angriff von drei Dutzend Klankriegern auf die Ruinenfeste Ochsenstein führte. Die Banditen kämpften zwar tapfer, jedoch nicht lang. Ihren Anführer warfen die McGuldensacks in beinahe alter Tradition vom höchsten Turm, wie sie es einst mit den Ochsbeggs getan hatten.

Seither liegt die Ruinenfeste Ochsenstein wieder gänzlich zum Verfall bereit. In einigen Winkeln haben sich Vögel eingenistet, auch einige kleinere Tiere haben sich in den unteren Bereichen der Burg eine eigene Heimat geschaffen.

Aufbau

Die Burg bestand aus einem großen viereckigen Hauptbereich sowie einem nach Südosten ragenden Turmausbau. Die Westseite der Ruine liegt an einer Felskante, wodurch ein Abhang (inklusive Mauer) von ca. 30 bis 35 Metern entstanden ist. Das Torhaus mit seinem mittlerweile entfernten Eisengatter liegt an der Südseite und ermöglichte es zwei Karren gleichzeitig passieren zu lassen. Das Torhaus ist zugleich auch der zweithöchste Turm der Festung Ochsenstein gewesen, seine zum Innenhof gelegene Seite ist nach dem Abbrennen 1213 AD jedoch eingestürzt.

Die Ostseite wird von einem großen Wohngebäude gesäumt, das nahtlos an die Außenwand der Burg gebaut wurde. Hier befanden sich unter einem Ziegeldach das Vorratslager, die Kammern von Soldaten, Gästen und Dienstleuten sowie die Ställe. Nach Norden hin befanden sich kleinere Schuppen und ein Brunnen auf der Innenseite. Die nördliche Außenwand wurde ohne größere Zubauten errichtet. Der Wohnturm der Familie lag an der nordwestlichen Wand. Einerseits Richtung Küste und andererseits Richtung Felskante gelegen, überragte der Wohnbereich des Klans Ochsbegg die gesamte Umgebung. Auf mehreren Ebenen konnten die Klanmitglieder in mehr als einem Dutzend Räumen residieren und ihr Leben in relativer Sicherheit ausleben. Der Wohnturm war bis zum Brand mit einem Holzaufbau überdacht und beherbergte im oberen Bereich einen Speisesaal. Die Flammen sorgten dafür, dass das Holzdach in den Innenhof stürzte und große Teile des inneren Bereichs sowie des Wohngebäudes an der Ostseite beschädigte.

An seiner südöstlichen Ecke verfügt die Burg über einen größtenteils eingestürzten dritten Turm, der vor allem als Aussichtsposten intendiert war. Über einen kleinen Wachgang konnte man auf dem auf den Felsen gelegenen Bau gelangen und in Richtung Süden Ausschau halten. Die fehlenden Reparaturmaßnahmen sorgten jedoch für seinen Einsturz um das Jahr 1234 AD herum.