Calanthia de Carvajal: Unterschied zwischen den Versionen
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Gegenüber ihren Kindern war die Herrscherin stets treu und ergeben. Sie versuchte für all ihren Nachwuchs stets das beste herauszuholen. Dadurch beförderte Königin Calanthia alle ihre vier Kinder auch an Schlüsselpositionen ihres eigenen Hofes, bevor sie verstarb. Zudem sicherte sie selbst nach dem größten Fehltritt ihren Kindern absoluten Rückhalt zu. Gegenüber ihrem eigenen Volk gab sie sich oft offen und annähernd, versuchte dennoch auf Abstand zu bleiben. Oftmals, so behaupten es zumindest Kritiker, waren die Patrier nur ein Mittel zum Zweck ihres Machterhaltes. Damit waren sie aber immer noch weitaus besser gestellt, als alle Fremdländer. Wer nicht [[Sorridianer]] war, wurde von Calanthia weder gehört noch akzeptiert. Aus mancher alter Schrift soll sogar hervorgehen, dass sie sich aktiv gegenüber dem Gottkaiser für eine Rückeroberung Tasperins eingesetzt habe. | Gegenüber ihren Kindern war die Herrscherin stets treu und ergeben. Sie versuchte für all ihren Nachwuchs stets das beste herauszuholen. Dadurch beförderte Königin Calanthia alle ihre vier Kinder auch an Schlüsselpositionen ihres eigenen Hofes, bevor sie verstarb. Zudem sicherte sie selbst nach dem größten Fehltritt ihren Kindern absoluten Rückhalt zu. Gegenüber ihrem eigenen Volk gab sie sich oft offen und annähernd, versuchte dennoch auf Abstand zu bleiben. Oftmals, so behaupten es zumindest Kritiker, waren die Patrier nur ein Mittel zum Zweck ihres Machterhaltes. Damit waren sie aber immer noch weitaus besser gestellt, als alle Fremdländer. Wer nicht [[Sorridianer]] war, wurde von Calanthia weder gehört noch akzeptiert. Aus mancher alter Schrift soll sogar hervorgehen, dass sie sich aktiv gegenüber dem Gottkaiser für eine Rückeroberung Tasperins eingesetzt habe. | ||
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Aktuelle Version vom 28. Mai 2024, 12:09 Uhr
Calanthia de Carvajal war die alleinregierende einzige Königin (sorridianisch: Reyna) des Königreichs Patrien, als dieses noch ein Teil des Heiligen Sorridianischen Reiches war. Sie regierte von 1144 bis 1171 AD. Königin Calanthia war eine eloquente und durchsetzungsstarke Frau, die nach dem unerwarteten Tod ihres Gatten durch eine vorschnelle und eigennützige Handlung am Gottkaiser vorbei an die Macht kam.
Werdegang
Die Tochter des von 1139 AD bis 1159 AD regierenden Herzogs des südlichen Patriens, Baranciago de Carvajal und seiner Ehefrau, wurde im Weidemond (Mai) 1120 AD geboren. Sie wuchs in der Nähe der Stadt Ilcoy auf einem Landgut bei ihrer Tante und Großmutter auf, die abseits der Familie lebten und sich vor allem mit der Kindererziehung beschäftigten. Der zweitältesten Tochter der Familie wurden schnell höfische Pflichten und ein sicheres Auftreten beigebracht. Vor allem die Großmutter setzte mit ihrer strengen Erziehung Maßstäbe und setzte den Stock mit erheblicher Wirkung schon bei kleinsten Verfehlungen ein. Gerade um ihr achtes Lebensjahr herum soll Königin Calanthia mehrfach so windelweich geprügelt worden sein, dass sie für Wochen nicht das Haus verlassen durfte.
Abseits dessen wurde sie schon früh anderen Adeligen als potentielle Braut angeboten. Um Sommer 1133 AD zeigte König Pascal des sorridianischen Patriens erstmals Interesse an einer Stärkung seiner Allianz mit dem Süden des Landes durch Heirat. Zu diesem Zeitpunkt war Calanthias ältere Schwester, Fidelia de Carvajal, längst verheiratet worden und schied damit aus. Nachdem der über dreißig Jahre ältere König ein erstes Aufeinandertreffen mit Calanthia positiv verließ, hielt er im Winter desselben Jahres um die Hand der dreizehnjährigen Adeligen an. Die Hochzeit sollte im Folgejahr, nach dem vierzehnten Geburtstag Calanthias stattfinden. Ihrer Großmutter war der hohe Altersunterschied, den diese selbst bei ihrer Heirat erlebte, jedoch Ungemach. Mithilfe einer List über die Fruchtbarkeit des Mädchens und ihrer vorgeblich noch nicht eingesetzten Regelblutung, gelang es ihr, die Heirat anderthalb Jahre hinauszuzögern.
Im Frühjahr des Jahres 1136 AD ließ der König seine Ungeduld obsiegen und heiratete Calanthia in Olapaso. Die junge Frau musste sich schnell in ihrer neuen Rolle einfinden, wirkte dabei aber stets souverän. Hinter den Kulissen soll es laut den Gerüchten der Hofmägde schnell tiefe Zerwürfnisse zwischen den Ehegatten gegeben haben. Nichtsdestotrotz fügte sich Calanthia in ihrer neuen Rolle. Am Hofe versuchte sie stets nur bei offiziellen Anlässen und in der Nacht mit ihrem König zu verkehren. Tagsüber verblieb sie meist in ihrem Palastabschnitt, wo sie mit der Erziehung der vier gemeinsamen Kinder begann, die sie ihm von 1137 bis 1142 AD gebar. Weitere Zwiste zwischen den Eheleuten führten dazu, dass sie sich immer mehr entfremdeten. Der König soll darüber hinaus gelegentlich mit anderen Frauen auf seinem Zimmer beobachtet worden sein.
1144 AD wurde König Pascal tot in seinem Bett aufgefunden. Er soll in seiner verhängnisvollen Todesnacht mit Königin Calanthia die Nacht verbracht haben, bevor diese nach einigen Minuten das Zimmer verlassen habe. Trotz einer eingehenden Untersuchung durch Mediziner auf Wunsch des Gottkaisers wurde dem König letztlich ein natürlicher Tod im Schlaf unterstellt. Calanthia begann schnell zu handeln, um ihren eigentlich nicht mehr durchsetzbaren Machtanspruch zu retten. Grundsätzlich waren nur männliche Nachfolger für den Thron vorgesehen, durch die unklaren Geschehnisse um ihren Ehemann, war sogar von einer Berufung dessen Bruders die Rede. Während der Gottkaiser sich auf die Reise machte, um bei der Beerdigung des Königs Pascal teilzunehmen, bereitete Calanthia de Carvajal ihre eigene Krönung vor.
Als der Gottkaiser wenige Tage später in den Thronsaal eingelassen wurde, standen die Gardesoldaten bereits Spalier. Der gesamte patrische Adel war angereist, um bei der Zeremonie dabei sein zu können. Anders als vom sorridianischen Herrscher erwartet, wurde aber nicht König Pascal beigesetzt. Vielmehr wurde nach der Begrüßung die Krönungszeremonie eingeleitet, als wäre es ganz selbstverständlich. Da offen bekannt war, dass der Gottkaiser sich zu dieser Zeit keine Schwäche eingestehen konnte, schluckte er die ganze Veranstaltung mit gehobener Würde herunter. Er sah mit an, wie Calanthia die Krone aufgesetzt wurde und die feierlich ihre neue Rolle als Reyna de Patria erklärte. Zähneknirschend und wohl nicht ohne aufwendiges, jahrelanges und zähes politisches Ränkespiel im Nachgang, akzeptierte der Gottkaiser.
Königin Calanthia de Carvajal herrschte von 1144 AD bis 1171 AD über einen größten Teil des Heiligen Sorridianischen Reiches. Dabei bewies sie neben einem glücklichen Händchen für ihre Untergebenen auch ein durchaus vorhandenes wirtschaftliches Geschick. Sie verstand es, sich während ihrer Herrschaft mit Partnern wie Widersachern gleichermaßen zu arrangieren. Zeitgleich ermöglichte sie auch ihren Kindern einen Aufstieg in wichtige Positionen an ihrer Seite. Mehrere Attentate konnten dank einer vorhersehenden Denkweise von Königin Calanthia abgewehrt werden. Im Volk galt die Frau als durchaus beliebt, da sie Schulen bauen ließ und in Bildung für die Allgemeinbevölkerung investiert. Auch die Universität zu Patrien und ähnliche Institutionen vermochte sie durch die Umleitung von Geldern zu stärken.
In ihren späteren Herrschaftsjahren sorgte sie neben einem weiteren Aufbau des Landes auch für grundsätzliche Bildung der bäuerlichen Bevölkerung im Bereich der Landwirtschaft. Mithilfe umherziehender Lehrpersonen konnte so durch sinnvolle und vorausgeplante Felderwirtschaft der Ertrag der patrischen Wirtschaft messbar gesteigert werden. Gerade im Güldental wurden die vorhandenen Ressourcen zielgerichteter verwendet, um mehr Menschen versorgen zu können.
Calanthia de Carvajal war dabei mitnichten eine nur vom Volk gefeierte oder gnädige Königin. Sie war ebenso für ihre harten Urteile und ihr unbarmherziges Vorgehen gegenüber Menschen sowie Nationen außerhalb Sorridias bekannt. Eben dies wurde ihr auch zum Verhängnis, als ein kalifatischer Attentäter einer nicht näher festgestellten Organisation sie an ihrem eigenen Esstisch im Alter von 51 Jahre vergiftete. Das dabei verwendete Präparat soll so gezielt auf sie abgestimmt gewesen sein, dass sie aktiv ihren eigenen Tod mitbekam; ohne, dass sie auch nur den Hauch einer Chance hatte dagegen etwas zu tun.
Persönlichkeit
Schon vor ihrer Krönung galt Calanthia de Carvajal als fortschrittsorientierte und wortgewandte Frau. Sie gab sich selten mit dem gegenwärtigen Stand der Dinge zufrieden. Dabei schien sie eine Vision für sich und ihr Land gehabt zu haben. Ihren eigenen Weg verfolgte sie mit einem umfangreichen Geschick, das sie nicht nur zuletzt an die Krone brachte sondern auch lange auf dem Thron hielt. Sie verstand es ihre Worte als Waffe einzusetzen, aber in den entscheidenden Momenten auch Bereitschaft für Kompromisse oder Zugeständnisse zu zeigen. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass Calanthia de Carvajal als hinterlistige Herrscherin galt. Sie zog zur Problembeseitigung das ein oder andere Mal den Weg der Schatten vor. Auch an ihrem eigenen Hof überwogen List und Heimtücke dem ehrenhaften Konflikt deutlich.
Gegenüber ihren Kindern war die Herrscherin stets treu und ergeben. Sie versuchte für all ihren Nachwuchs stets das beste herauszuholen. Dadurch beförderte Königin Calanthia alle ihre vier Kinder auch an Schlüsselpositionen ihres eigenen Hofes, bevor sie verstarb. Zudem sicherte sie selbst nach dem größten Fehltritt ihren Kindern absoluten Rückhalt zu. Gegenüber ihrem eigenen Volk gab sie sich oft offen und annähernd, versuchte dennoch auf Abstand zu bleiben. Oftmals, so behaupten es zumindest Kritiker, waren die Patrier nur ein Mittel zum Zweck ihres Machterhaltes. Damit waren sie aber immer noch weitaus besser gestellt, als alle Fremdländer. Wer nicht Sorridianer war, wurde von Calanthia weder gehört noch akzeptiert. Aus mancher alter Schrift soll sogar hervorgehen, dass sie sich aktiv gegenüber dem Gottkaiser für eine Rückeroberung Tasperins eingesetzt habe.