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Aktuelle Version vom 15. April 2024, 18:49 Uhr


Bischoffelden
BischoffeldenWappen.png
Name Bischoffelden
Bewohner 51.230 Einwohner
Regentschaft Bram zu de Bruijn
Garnisonen Stadtwache
Tempel Große Kirche der silvanischen Kirche
Wirtschaft Überwiegend Handel und verarbeitende Industrie
Besonderheiten kulturelles Zentrum und regionale Hauptstadt Flandbachs
Stimmung fröhlich und besonnen


Bischoffelden ist eine Großstadt und das lokale Zentrum der Provinz Flandbach der Vereinigten Provinzen von Silventrum. Die Stadt ist für ihre offenen und liebevollen Bewohner sowie ihre kulturelle Diversität bekannt. In der Nähe von Bischoffelden befindet sich die Ewige Bibliothek des Bibliaris-Orden sowie die Cyllider Moore.

Geographie

Stadtszene in Bischoffeldens Straßen

Die gesamte Stadt liegt auf dem sumpfigen Grasland des zentralen Silventrums. Dank der Nähe zu den Cyllider Mooren gilt die Region um Bischoffelden als vergleichsweise trocken, da sich die Wassermengen eher in den südlich der Stadt liegenden Sumpfgebieten sammeln. Rings um die Stadt befinden sich viele der Flüsse der Region, besonders die Diestel im Norden ist wirtschaftlich und verkehrstechnisch relevant. Südöstlich der Stadt wurde die Ewige Bibliothek errichtet. Etwa vier Tagesreisen im Osten beginnt der Leändische Ozean.

Aufgrund eines dichten Netzes aus Deichen im Stadtbereich ist Bischoffelden trotz Bauweise auf der Wasserkante eine vergleichsweise trockene Stadt. Obgleich gerade in den weniger versiegelten Vierteln regelmäßig das Wasser steht, setzt die Stadt eigene Arbeitertruppen zum Abtransport des überflüssigen Nass ein. Das Wetter in der Region ist meist grau und von kurzen Schauern und hohen Winden geprägt. Nicht nur deswegen hat sich die hochgelagerte Bauweise der Bewohner Bischoffeldens bewährt. Die meisten von ihnen leben im ersten Stock während das Erdgeschoss nur mit den notwendigsten Annehmlichkeiten ausgestattet ist.

Innerhalb der Stadt gibt es viele Grünbereiche, die vor allem auf die bewachsenen Deiche und darauf blühenden Pflanzen zurückzuführen sind. Rings um die Stadt gibt es große Felder voller Blumen, allen voran Tulpen. Die Silventrumer haben versucht diese Bereiche mit weiteren Deichen zu schützen, doch kamen sie nicht überall gegen die aus dem Boden dringenden Wassermassen an. Aus diesem Grund wurde besonders die landwirtschaftliche Produktion zugunsten der Blumen zurückgefahren. Auf der Gegenseite können wiederum ganze Schafsherden nur von den grünen Deichen ernährt werden. Gebirge oder gar Hügel gibt es im Stadtbereich sowie Umland fast nicht. Auch die Wälder mussten fast gänzlich den Mooren und Weidenflächen weichen, die das Land auszeichnen.

Geschichte

Bischoffelden wurde ursprünglich als Bergbausiedlung im jungen Tasperin um 790 AD begründet. Was sich zunächst als sehr aufwendiger und nur wenig nutzbringender Versuch einer Stadtgründung erwies, wandelte sich zum Glück für die heutige Stadt schnell. Nachdem über mehrere Jahre versucht wurde effektive Methoden gegen die in die Minenschächte eindringenden Wassermassen zu finden, konnte um 810 AD ein großer Durchbruch in der Trockenlegungstechnik erlangt werden. Die Flandbacher Minenarbeiter fanden daraufhin größere Mengen Edelmetalle und Silber im Boden unter der Stadt, die in den ersten zweihundert Jahren des Bestehens vollständig abgebaut worden sind. Erst danach wurde den Wassermassen wieder die Herrschaft über die unterirdischen und heute längst vergessenen Tunnelsysteme unter der Stadt überlassen.

Während des Silberabbaus wurden der Boden über den Minen und unter den schweren Gebäuden mit hölzernen Pflöcken verstärkt und bewohnbar gemacht. Größere Industrieanlagen in Form von Schmelzen und Feinschmieden ließen sich nieder. Sie sollten schon bald durch weitere Handwerksbetriebe aller Art ergänzt werden, die Bischoffelden zu einem Zentrum des Einfallsreichtums in der Metall- und Holzbearbeitung werden ließen. Zu Lasten der Bewohner kam und ging das Wasser nicht nur in den Minenschächten sondern auch immer wieder durch und über die Deiche. Bischoffelden machte sich so lange Zeit einen Namen als die Stadt, in der man stets mit nassen Schuhen umherlaufen muss. Manches Sprichwort besagt vielleicht auch deswegen, dass die guten Holzschuhe der Bewohner ihre Herkunft den unzureichenden Deichanlagen der Stadt zu verdanken haben. Um 1050 AD war das Klackern der Holzschuhe geradezu der markante Klang für echte Bischoffeldener. Unbeschadet dieser Tradition konnten die Moore halbwegs trockengelegt und bis in die südlich gelegene Region Cyllid verdrängt werden. Die Deiche wuchsen und die Menschen gewöhnten sich immer mehr an das Leben mit dem Wasser, obgleich sie es mehr und mehr unter Kontrolle brachten.

1343 AD wurde Flandbach freiwillig durch das Großherzogengeschlecht von Silventrum annektiert und schon bald Teil der von Tasperin unabhängigen Vereinigten Provinzen von Silventrum. Die vorher eher weniger beachtete Region im Großreich Tasperin wurde plötzlich deutlich wichtiger, erlangte mehr Freiheit und politischen Spielraum. Die Flandbacher wussten diesen Einfluss zu nutzen und sich gerade überaus wichtige wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. Als 1344 der Putsch Hendrik von Silventrums durchgeführt wurde, stimmten die Flandbacher mit der neuen Regierungsform stark überein. Sie ließen sich jedoch ebenso schnell überzeugen wieder zur alten monarchischen Herrschaft zurückzukehren, als die Streitwägen der Orden des Hl. Marcos allen Beteiligten unmissverständlich klarmachten, dass es keine neue Staatsform geben würde. Die Bewohner von Bischoffelden wollten in der Folge dennoch weiter Teil des nunmehr als Vasallenstaat Tasperins geführten Silventrums bleiben. Da das Kaiserhaus Tasperins eher auf Verhandlungen als stumpfe Gewalteinwirkungen über die Silventrumer setzte, hatten sie auch eine gewisse Wahl - entschieden sich letztlich aber gegen fremde Fördermittel und für ein wenig mehr Freiheit; ganz im Sinne des Flandbacher Geistes.

Politik und Wirtschaft

Hinter den Deichen liegt so manch angenehme Straße

Politischer Führer der Stadt ist Fürst Bram zu de Bruijn, der vor allem für seine passive Eingriffsweise und langfristige Planung bekannt ist. Er lebt mit seiner Familie und Dienerschaft hinter einem besonders hohen Deich in seiner kleinen Festung inmitten der Stadt. Die gesamte Familie ist als recht volksnah bekannt, so gehen besonders seine Kinder oft mit ihren Wachen in der Stadt spazieren. Einige von ihnen sollen sogar eine der öffentlichen Schulen des Großherzogtums besucht haben, um den hohen Bildungsstandard des Landes zu bewerben. Hinter vorgehaltener Hand wurde zwar gemunkelt, dass die Kinder dennoch viele Einzelstunden bei Privatlehrern genommen haben, seinem Ansehen in der Bevölkerung als Volksfreud hat dies jedoch nicht wirklich geschadet.

Die religiöse Kraft in der Stadt ist die Silvanische Kirche, die die meisten Kirchen und Niederlassungen der Orden im Bereich der Stadt Bischoffelden unternimmt. Aufgrund der beinahe freien Möglichkeit der Auslebung von anerkannten Glaubensriten auch zwei Kirchen der Sorridianischen Glaubensauslegung sowie einen kleineren Tempel des Kirash. Die Sorridianischen Kirchen und Anhänger des Kirash sind offiziell verpflichtet bei allen Festen ihre Pforten für so viele kuriose Besucher wie möglich zu öffnen; und folgen dieser Regel auch genau so.

Die weltliche Sicherheit wird durch eine gutausgerüstete und vergleichsweise freundliche, wenn gleich im Ernstfall harsch eingreifende, Stadtwache von wenigen Hundert Mann gewährleistet. Die Stadtwache wird durch eine Art ehrenamtliche Miliz unterstützt. Dieser Miliz kann jedoch nur beitreten wer geborener Silventrumer Bürger ist. Sie erfüllt vorwiegend den Zweck bei Sturm oder größeren Überschwemmungen zu helfen, hat jedoch auch größere Befugnisse im Fall eines größeren Verbrechens direkt einzugreifen und Täter eigenständig zu suchen.

Wirtschaftlich hat sich die Stadt von einem ehemaligen Bergbaulager unter widrigen Bedingungen zu einer Stadt mit vielen Industriebetrieben gewandelt. In großem Maße werden Stoffe aus der Wolle Flandbacher Schafe gesponnen und zu Kleidungsstücken verarbeitet, die dann wiederum über die Landesgrenzen hinaus vertrieben werden. Große Schmelzen und Schmieden vermögen am laufenden Band Metallwaren guter Qualität zu angemessenen Preisen zu fertigen. Sie arbeiten zwar beinahe exklusiv für die Leändische Handelskompanie, die ebenfalls mit einer großen Niederlassung in der Stadt vertreten ist, müssen aber nicht durch die Knüppelkompanie oder andere Institutionen geschützt werden. Die in Bischoffelden gegossenen Rohre wurden sogar für die Schutzmechanismen der Ewigen Bibliothek verbaut. Zusätzlich haben sich in einigen Vierteln viele talentierte Fein- und Kunsthandwerker angesiedelt, die nicht nur schöne Schmuckstücke für das gehobene Klientel anfertigen sondern auch dem weniger vermögenden Volk schöne Geschenke bieten.

Gesellschaft und Kultur

Die Bewohner Bischoffeldens gelten durch alle Schichten der Gesellschaft als freundliche und weltoffene Menschen. Selbst die wenig vermögenden und einfachen Arbeiter laden mit ihrem letzten Geld gerne Fremde auf einen guten Krug Bier ein, um etwas Neues zu erfahren. Die Menschen mögen die Unterhaltung bei leichter Musik und angenehmer Atmosphäre. Sie sind neugierig und sprachgewandt, kümmern sich gern um ihre Mitmenschen und lassen es sich nicht nehmen auf Menschen zuzugehen. Viele heutige Bischoffeldener sind zugezogen, sei es aus anderen Teilen Silventrums oder ganz Leändriens.

Auch die Adligen laden häufiger zu schmackhaften Essen ein. Ein Sohn des Fürsten gibt in seinen Lieblingstavernen hin und wieder einmal eine Runde für alle Anwesenden aus, eine Tochter verteilt regelmäßig Almosen. Zusammenkommen tun die Flandbacher vor allem, wenn es wieder Frühling und Sommer ist. Sobald die Zeit der Feste gekommen ist, veranstalten sie wahre Meisterwerke von Festen vor den Toren der Stadt. Inmitten der großen Flusslandschaft werden unzählige kleine und große Boote, Schiffe und sonstige schwimmende Objekte aneinandergebunden, um darauf gemeinsam zu speisen, trinken und zu tanzen. Viele Leute gehen im Minutentakt von Boot zu Boot und unterhalten sich auf jeder Barke mit einer anderen Person. Dabei fehlen dürfen niemals die typische Holzschuhe, die bei den spaßigen Festen beinahe schon Pflicht sind. Kurz vor Sonnenuntergang machen sich die Boote mit ihren Bewohner jedoch wieder auf in die Stadt, damit nicht allzu viele Flandbacher nach zu vielen Humpen ins Wasser fallen.

Besonders erwähnenswert ist auch die Blumenkultur Bischoffeldens. Eine gute Tulpe gilt als Zeichen einer Ehrerbietung, Freundschaft oder auch nur Dankbarkeit. Wer sich wirklich entschuldigen oder von Herzen bedanken möchte, kauft Blumen in den entsprechenden Farben. Je kräftiger die Blüten ihre Farbe zeigt, desto ernster meint es der Schenkende. Wenn anderswo Rosen für die Liebste oder den Liebsten übergeben werden, verschenkt der Flandbacher eine tiefrote Tulpe.