Diestel

Aus Athalon
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Zwischenabschnitt der Diestel

Die Diestel ist ein zentraler Fluss der Stadt Zweibach, Hauptstadt der Vereinigten Provinzen von Silventrum. Der Fluss entspringt in den weitverzweigten Cyllider Mooren im Herzen des Landes.

Allgemeines

An ihrer Quelle ist das Flusswasser stark verschmutzt, so treiben allerlei Reststoffe der Moore entlang des Flusses bis zur Mündung. Die gemächliche Fließgeschwindigkeit sorgt dafür für eine gute Schiffbarkeit. Besonders in den Mooren nutzen die Menschen diese Eigenschaft aus, um auch gegen den Strom in kürzester Zeit ihr Ziel zu erreichen. Je weiter flussabwärts man kommt, desto klarer wird das Wasser. Besonders hinter Bischoffelden gilt die Diestel als fischreiches Gewässer.

Die Ufer des Flusses sind stark gewölbt und weisen ein teils hohes Gefälle auf. Vereinzelte Bäume und Büsche blockieren die Sicht vom Fluss auf das Festland. Ein Anlegen ist oftmals nur an den dafür vorgesehenen Anlegestegen oder mit genug nautischem Geschick möglich. Die Diestel weist eine durchschnittliche Flussbreite von 35 Metern sowie eine Tiefe von rund zweieinhalb Metern auf.

Quelle

Die Diestel speist sich aus den ablaufenden Cyllider Mooren im Zentrum von Silventrum. Die nassfeuchten Schwemmgebiete werden durch starke Regenfälle und unterirdische Wasserquellen gespeist. Die überlaufenden Moore haben damit im Verlauf der Jahrtausende einen natürlichen Ablauf durch das ganze Land geschaffen. Der genaue Ursprung der Diestel ist nicht auszumachen, da sich ihr Einzugsgebiet aus mehreren kleinen Flussläufen zusammensetzt.

Mancher alteingesessener Bewohner verbindet mit der Diestel aber auch die Legende der Moorhexen, einem alten Silventrumer Brauchtum.


„Und so hausten schon lange vor den Staaten und ihren Bewohnern die alten Sumpfnattern in den Mooren.

Was heute die Cyllider Moore sind, war damals ihre Heimat. Die greisigen Vetteln ließen keine Eindringlinge zu, sondern ergötzten sich an ihren Fehlern. Nur die Tiere des Waldes konnten die gefährliche Landschaft frei passieren. Wer ein einfacher Mensch war, so wie wir, tappte schnell in ihre Fallen. Fallgruben voll mit giftigem Schlamm, Frösche deren Zungen unsere Kumpanen einwickelten und andere Schrecken hausten zwischen den Kanälen und Torfgruben.

Obgleich aber die Sumpfnattern Mensch um Mensch aus ihrem Reich verbannten, strömten diese immer nach. Egal ob unwissend, auf der Suche nach Abenteuer oder wegen ihrer Gier. Nach langen Jahren waren alle Fallen gefüllt, und selbst die grausamen Hexen konnten das Fleisch ihrer Opfer nicht mehr verzehren. Jeden einzelnen Menschen stopften sie in ihren blubbernden Suppentopf, bis dieser überlief. Das dampfende Wasser fraß sich durch den Boden. In ihm gefangen waren die Sehnsüchte und Hoffnungen aller Menschen. Sie wollten zur Küste, doch hielten sie nur die garstigen Hexen des Mannsweibes auf.

Und so wie ihre Hoffnung im Wasser des Kessel festhing, manifestierte sich ihr Wunsch. Das verhexte Wasser grub sich seinen Weg bis zum Meer, auf das diese Seelen doch noch ihr Ziel erreichen konnten. Heute nennen wir diesen Wasserlauf der Hoffnung und des Leids Diestel.“

Sven Senft (Senfts sagenhafte Sagas | 43) - Fassung in Tasperin
Senfts sagenhafte Sagas


Wirtschaft

Flussabwärts wird die Diestel als Trinkwasserversorgung und Möglichkeit des Warentransports genutzt. Vor allem in den anliegenden Dörfern nutzen Fischer und Familienväter sie gleichsam, um abends noch einige der begehrten Flussfische für das Abendessen zu fangen.

In den Cyllider Mooren hingegen stellt die Diestel eine der wichtigsten Verkehrsrouten dar. Man sollte nur nicht hineinfallen. Zumindest der Aberglaube besagt, dass man dann bei den schrecklichen Sumpfnattern landen könnte.