Torcorsa trecorna

Aus Athalon
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Ein Torcorsa trecorna im Unterholz

Als Torcorsa trecorna wird eine Säugetierart der Unbekannten Lande bezeichnet. Der aus dem Sorridianischen stammende Name bedeutet auf Tasperin etwa so viel wie Dreihörniger Laufbulle. Das massive Tier erinnert entfernt an Bullen oder gehörnte Rinder, stammt aber natürlich aus den lichten subtropischen Regionen des neuen Kontinents.

Beschreibung

Die etwas zweieinhalb Meter langen und mehrere einhundert Kilogramm schweren Torcosa trecornas werden vor allem mit Wasserbüffeln aus Totonia verglichen. Sie haben eine graue, ledrige Haut am Körper. Diese fühlt sich vergleichsweise rau an, was vermutlich der Abwehr von Schmutz und Insekten dienen soll. Sie laufen auf vier großen Beinen, wobei ihre Fußsohle aus einer glatten, rundlich-ovalen Fläche besteht. Ihre Beine verfügen ein Kniegelenk, wodurch sich die beeindruckenden Tiere durchaus schnell fortbewegen können. Die Art verfügt über einen rund siebzig Zentimeter langen Schwanz über dem Darmausgang, welcher ein pinselartiges Ende aus Haarauswüchsen aufweist.

Das prägnanteste Merkmal der Art ist jedoch ihre auffällige Schädelbehörnung. Die Torcorsa trecorna tragen drei Hörner an ihrem Kopf. Ein zentrales Horn wächst am Kopfende, liegt zwischen den Nasenlöchern und wölbt sich über eine Länge von bis zu fünfundsiebzig Zentimetern leicht nach innen. Über seinen seitlich am Kopf sitzenden Augen liegen zwei weitere Hörner, die sich über eine Maximallänge von fünfzig Zentimetern ebenfalls leicht nach innen entwickeln. Alle drei Hörner laufen spitz zu und scheinen aus einer Form von Elfenbein zu sein.

Die als Torcorsa trecorna bekannten Wesen leben in Kleingruppen von bis zu zehn Tieren im Grasland vor den tropischen Dschungelwäldern. Hierbei wurden sie bisher nur auf dem Festland der Unbekannten Lande entdeckt, wobei weitere Verbreitungsgebiete nicht ausgeschlossen sind. Sie ernähren sich überwiegend von Gräsern, kleinen Ästen und Laubblättern. Sie sollen aber auch Früchte und Gemüse verdauen können.

Verhalten

Als herdenbildende Art weisen die Torcorsa trecorna ein gemeinsames Schutzverhalten auf. Im Angriffsverhalten stellen sich die ausgewachsenen Exemplare vor die Jungtiere, die sie gemeinsam beschützen. Bisher konnten mehrere Verteidigungstaktiken beobachtet werden. In einem Fall sei ein Tier aus der Gruppe ausgebrochen und habe in einem Ansturm einen Angreifer mit einem gezielten Stoß des Hornes verwundet und abgeschüttelt. Die Hörne verursachen aufgrund ihrer spitzen Form einen hohen Schaden. Ferner kann es durchaus passieren, dass das Opfer aufgespießt auf den Hörner zurückbleibt.

Innerhalb der Herde gibt es ein weibliches Exemplar, welches die Herde führt. Darunter folgen die ausgewachsenen Tiere und zuletzt die Jungtiere. Jeweils ein Männchen und Weibchen scheinen sich eher zugeneigt zu sein und verpaaren sich. Die Herdenführerin wurde schon mehrfach dabei beobachtet, wie sie sich - vielleicht als Zeichen der Machtdemonstration - über diese Rangordnung hinweggesetzt und mit allen männlichen Tieren verpartnert hat. Jungtiere werden von der gesamten Herde beschützt.

Die Torcorsa trecorna verbleiben ihr Leben lang auf Wanderschaft. Sie kehren oft an dieselben Flüsse und in dieselben Futtergebiete zurück, nachdem sie diese abgegrast haben. Sie verfügen über einen territorialen Schutzmechanismus und vertreiben zu nahekommende Angreifer oder Personen intensiv. Sobald Jungtiere in der Herde sind, greifen die Laufbullen auch präventiv an.

Detaillierte Hinweise auf das Herdenverhalten sind vor allem einem naturkundlichen Bericht zu entnehmen:

„Auf Vorschlag meines Assistenten hin, haben wir die in der Entfernung gesichteten Tiere Torcorsa trecorna genannt. Ihre drei Hörner dienen einer ausgeprägten Identifikationsmöglichkeit. Mit meinem Fernrohr konnte ich erkennen, wie sie das seichte Gras mit ihren Zähnen abrissen und offenbar kauten. Sie erinnern dabei stark an unsere Rinder. Nach einer ganzen Weile, schreckte die Herde auf. Aus unserer abgelegenen Position war nicht festzustellen, ob ein Geräusch oder Geruch die Tiere dabei hat in ihren Wachzustand versetzt.

Nach einer weiteren Minute erkannte ich die Gefahrenquelle. Ein mir unbekanntes Raubtier auf vier Beinen näherte sich den Torcorsas, mehr zu diesem Wesen auf einer späteren Seite. Die Rinderverwandten hoben ihre Köpfe und stellten sich in einem schützenden Kreis um ihre zwei Jungtiere. Die Hörner hielten sie dabei nach außen gerichtet. Trotz des Auftauchens von lediglich einem mir ersichtlichen Angreifer, deckten die Torcorsa trecorna jede Seite ab. Sie schlackerten mit ihren Ohren. Gelegentlich erhob eines der Tiere seinen Kopf. Ich schätze, dass dieses Verhalten auf einen lautstarken Ruf hindeutete.

In regelmäßigen Abständen stampften die Wesen mit ihren Füßen auf den Boden. Ich gehe davon aus, dass man einen dumpfen Schlag gehört haben muss. Vielleicht hat die Erde sogar leicht erbebt, doch konnten wir hierzu keine gesicherten Feststellungen aus der Distanz machen. Das ausgiebige Verteidigungsverhalten der Herde war maßgeblich dafür, dass der Angreifer die Tiere nach rund einer halben Stunde in Ruhe gelassen hat.“

Nicolò Li Boni (Dokumentation der Tiere der Unbekannten Lande, Kolonie Apacista | 43, unteres Drittel) - Original in Sorridianisch
„Auszug aus "Dokumentation der Tiere der Unbekannten Lande, Kolonie Apacista, von Nicoló Li Boni“