Guardellas

Aus Athalon
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Guardellas
Wappen.png
Art Garde
Hauptsitz Olapaso (Patrien)
Nebensitze Corastella (Patrien)
Gründung 1156 AD
Anführer Patrische Königin
Größe ~40 Mitglieder

Die Guardellas, ganz Guardianes de las estrellas oder auch als Wächterinnen der Sterne bekannt, sind die ausschließlich weiblichen Wächterinnen der patrischen Königin sowie ihrer Kinder. Die ungefähr vierzig Köpfe starke Gruppe ist ähnlich der Garde des patrischen Königs eine hochausgebildete Truppe und dient ausschließlich der persönlichen Sicherheit des patrischen Hochadels. Bereits seit 1156 AD unterhält das damals noch als Teil des Heiligen Sorridianischen Reichs eingegliederte Patrien eine eigenständige Wachmannschaft ausschließlich aus Frauen bestehend.

Geschichte

Nachdem es zwischen 1143 und 1147 AD mehrere Zerwürfnisse und darauffolgende Attentate zwischen sorridianischen Hochadligen untereinander gab, ordnete der Gottkaiser an, dass neben den vom Sorridianischen Heer gestellten Wachen jeder Teilstaat seine eigenen Garden für den Schutz und die persönliche Sicherheit von Würdenträgern gründen solle. Einerseits diente dies dem einfachen Ziel der Kostenverringerung für das Heilige Sorridianische Reich, andererseits auch praktischen Zwecken. Im Kriegsfall sollten die Wachen nicht mehr eingezogen und dem Gottkaiser keine Kollaboration mit Attentätern vorgeworfen werden können. Schließlich seien es oft seine Wachen, seine Heeresangehörigen und seine gestellten Soldaten, die nicht rechtzeitig eingegriffen oder mit Absicht weggeschaut haben. Natürlich unterhielten einige Häuser schon längst eigene Einheiten, doch verließ man sich stets auch auf das Wohlwollen des Gottkaisers.

Im Königreich Patrien wurde somit zuerst eine eigene Gruppierung für die gesamte Königsfamilie begründet. Aus den stationierten Heerestruppen sowie aus den Reihen kampferprobter Adliger und kirchlicher Ordensritter wurde eine Auswahl verpflichtet direkt am Königshofe zu dienen. Erste Strukturen wurden neben denen des Sorridianischen Heeres etabliert bis dieses 1152 AD gänzlich abgelöst wurde. Die vor allem aus rauen und kriegserfahrenen Männern bestehende Truppe war der amtierenden Königin und vielen ihrer kleinen Kinder allerdings oft zu grob im Umgang mit den eigenen Bürgern. Auch das besonders ruchlose, teils gänzlich rücksichtslose Verhalten einzelner Gardemitglieder stoß der Königin übel auf.

Guardella Priscila Mangas

Geleitet von einem Willen der Änderung bat die Königin ihren Gatten um Erlaubnis eine eigene Auswahl treffen und eine eigene Wachgarde aufstellen zu dürfen. Die als begeisterte Sternenkundige bekannte Hochadlige erzählte ihrem König dabei nicht von ihrem eigentlichen Plan: Erstmalig und ausschließlich Frauen zu berufen. Mitsamt ihrer Töchter und auch einem (dreijährigen) Sohne als Unterstützern präsentierte sie die nach wenigen Wochen ausgewählten und gerüsteten Guardellas ihrem geschockten Ehemann. Berichte bezeugen, dass er wenig begeistert von der Idee seiner Frau gewesen sei. Andere Aufzeichnungen belegen gar, dass er vor Wut geschäumt haben soll. Als sie ihm jedoch drohte die gemeinsame Nacht im Bett zu verwehren, soll er recht schnell unter einer einzigen Bedingungen nachgegeben haben. Die Frauen der Guardellas würden ihn selbst nicht beschützen.

Seine Frau stimmte dieser Einschränkung sogleich zu; sie hatte ohnehin zu wenige Mitglieder für die Guardellas gefunden, um den gesamten Hof zu schützen. Der volle Name der Guardellas, Guardianes de las estrellas, geht auf die Sehnsucht ihrer Begründerin nach den Sternen zurück. Kritiker behaupten gar, dass die Guardellas an den Königshof geholt worden seien, um die Rechte und Fähigkeiten der talentierten Frauen mehr in den Mittelpunkt zu rücken.

Aufbau und Organisation

Den Guardellas steht eine ebenso von der patrischen Königsfamilie gewählte Anführerin vor, die auch als Grastrella betitelt wird. Sie teilt die Dienste und Aufgaben zu, ist meist ein wenig älter als die meisten Mitglieder und hat für gewöhnlich die meiste Erfahrung im Kampf und im Schutz von Würdenträgern. Darunter tragen alle Frauen den gleichen Rang der Guardella. Sie beziehen einzelne Räume im patrischen Königspalast bzw. im königlichen Freudenschloss in Corastella sofern dort Angehörige der Königsfamilie verweilen.

Die Frauen halten in der Hierarchie denselben Rang wie die ausschließlich männlichen Wachen der Palastanlage sowie des Königs. Dies führt dazu, dass die Befehlsstrukturen teilweise überlappend sind und durchaus einzelne Meinungsverschiedenheiten in den Herangehensweisen auftreten. Sie sind offiziell außerhalb der Heeres- und Militärhierarchie angesiedelt, genießen aber hohes Ansehen. Mithilfe einer extraordinären Vorschrift dürfen sie aber insbesondere in Gefahrensituationen die Befehlsgewalt über jeden patrischen Soldaten und Wachmann übernehmen sofern diese rangtechnisch nicht über ihnen eingeordnet sind.

Den Guardellas ist es gestattet Mann und Kind zu haben. Im Falle einer neuen Schwangerschaft wird den Frauen jedoch, auch zum Schutz ihrer Kinder, nahegelegt sich aus dem aktiven Dienst zurückzuziehen und stattdessen den eigenen Nachwuchs statt das durchaus risikoreiche Leben im Wachdienst vorzuziehen. Die Frauen erhalten oft großzügige Pensionen und eine sorgsame Versorgung. So werden auch sie von eigenen Hausdamen und -herren umsorgt und verpflegt sobald sie im Dienst des Königshauses stehen.

Ihre Ausrüstung ist stets auf einer Linie mit denen der männlichen Königswachen. Den Guardellas wird jedoch die größere Möglichkeit einer eigenen Zusammenstellung von Ausrüstung gegeben. So wird Wünschen in aller Regel entsprochen, um größtmögliche Effizienz und nicht nur unterschiedlichen Kleidungsgrößen zu entsprechen.

Besondere Ereignisse

Guardella Feliciana d'Ancheta
  • 1291 AD - Verhindern eines Attentats auf den Thronfolger

Im frühen Winter des Jahres 1291 AD versuchte eine Gruppierung aus Fallicern und patrischen Verrätern den Thronfolger des patrischen Königs auf dem Weg von Olapaso nach Ilcoy zu überfallen und dabei zu entführen. Der lediglich in zwei Kutschen reisende und von sieben Guardellas sowie einigen Kundschaftern des sorridianischen Heers bewachte ältestes Sohn des Königspaares saß in der zweiten Kutsche, als eine Gruppe von rund fünfundzwanzig bewaffneten Männern und Frauen die Straße blockierte. Mehrere Stangen wurden zwischen die Räder der Kutschen gesteckt, um ein schnelles Wegfahren zu verhindern. Die meisten aufständischen Wegelagerer umzingelten die erste Kutsche, wo sich lediglich drei Guardellas befanden. Vier weitere befanden sich mit dem Thronfolger in der zweiten Kutsche. Mit einer Finte gelang es den Wächterinnen die Angreifer abzulenken bis der Thronfolger in einem geheimen Schutzversteck unter der Sitzbank gesichert war. Gemeinsam sprengten die Frauen aus den Türen und vermochten es die Angreifer teilweise festzusetzen oder in die Flucht zu schlagen. Mit nur wenigen Verletzungen ermöglichten sie später die Festnahme aller Beteiligten, die den Angriff auf die kampferprobten Guardellas überlebten.

  • 1341 AD - Verkündung der patrischen Unabhängigkeit

Als 1341 AD die Nachwehen des sorridianischen Bürgerkriegs für beendet erklärt und weite Teile des Nordens von Patrien verwüstet waren, waren es die Guardellas, die den Weg für die Verkündung der Unabhängigkeit bahnten. Die Frauen vermochten es als erste hohen Kopfes die Straßen von Olapaso zu sichern und einen Weg vom Königspalast zum Platz des Wohlstandes im Stadtkern zu bahnen. Mit Wort und Schwert sicherten sie die Kreuzungen und zuletzt auch die große Brücke, verleiteten die verbliebenen Aufständischen mit gezielten Aktionen zu anderen Orten. Ihrer Organisationsgabe und auch ihrem Talent für ihre Schützlinge zu sorgen, war es letztlich zu verdanken, dass die Verkündung der patrischen Freiheit vom Heiligen Sorridianischen Reich vor einem großen Publikum größtenteils friedlich blieb. Obgleich die Wachen des Königs widersprachen, gelang es den König solange in einem der Kaufhäuser am Platz des Wohlstandes versteckt zu halten bis eine Bühne errichtet und genug Volk versammelt war. Immer wieder durchkämmten die Guardellas die Menge, zogen mithilfe der übergetretenen Mitglieder des Heeres verdächtige Personen heraus und vermochten so Seite an Seite mit ihren männlichen Gegenstücken die großen Worte der patrischen Königsfamilie an ihr Volk hören zu können. Nicht zuletzt durch diese Aktion bewiesen sie, dass nicht nur Männer diese Welt maßgeblich beeinflussen können und sollten.

Bekannte Mitglieder

  • Feliciana d'Ancheta - Adlige aus der Region Corastella
  • Priscila Mangas - ehemalige Ordensritterin
  • Dorotea de Cardozo - Nichte des Bischofs von Figurréz