Grüner Himmel über Leanopol

Aus Athalon
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Darstellung des Grünen Himmels

Der Grüne Himmel über Leanopol ist ein historisches Ereignis und unerklärtes Phänomen. Es ereignete sich am 7. Lenzmond 1021 AD in den frühen Morgenstunden über der sorridianischen Stadt Leanopol. Aus allen Ecken der Stadt war eine grüne wabernde Wolke am Himmel ersichtlich, die sich kurz darauf in eine ringförmige Wolkenschleife verformte. Vom Zentrum der Wolkenschleife ging ein grün emittierendes und sehr helles Licht aus, das die ganze Stadt in ihren Bann zog. Die Sorridianische Kirche erklärte schnell, dass es ein einzigartiges Wetterphänomen gewesen sein müsse, wodurch das Licht der aufgehenden Sonne durch die Wolken grün wirkte. Ausgelöst worden sei dieses Wunder als Zeichen Deyn Cadors an seine Jünger für ein gutes Erntejahr. 1021 AD wurde darauffolgend tatsächlich zu einer der besten Ernten des Jahrhunderts.

Ablauf

Am Morgen des 7. Lenzmonds im Jahre 1021 AD des Herrn Deyn Cador erwachte die Stadt Leanopol im Süden des Granhojas-Massivs auf der Isla de la Riqueza wie gewohnt. Die Sonne ging um etwa 6:30 Uhr auf, flutete die Straße der Großstadt und ließ auch die meisten länger schlafenden Arbeiter aus ihrem Schlaf aufstehen. Als die meisten Bewohner sich auf den Weg zu ihrer Arbeitsstätte machten oder sich in Richtung des Marktes bewegten, zog ein Sturm auf. Wolken verdichteten den Himmel, schoben sich vor die Sonne und die Anzeichen erster Regentropfen setzten in der Ferne ein. Die auf einem Hügel gelegene Stadt vermochte sich dank ihrer höhergelegenen Lage vor den meisten Unwettern rechtzeitig zu schützen, da viele ihrer Einwohner mit den typischen Zeichen eines herbeiziehenden Sturms recht vertraut waren Die Läden zogen ihre Türen zu, Marktstände wurden abgedeckt und die Fenster geschlossen.

Anstelle eines Regens setzte jedoch nur ein heftiger Wind ein. Starke Böen ließen nicht nur die Menschen aufschrecken sondern auch so manchen Vogel die Sicherheit des Bodens aufsuchen. Tische und Stühle sollen durch so manche Gasse gepoltert sein. Wer seine Wäsche nicht ohnehin schon von der Leine eingeholt hatte, durfte sie nun ein paar Straßen weiter in einem Baum suchen gehen. Obgleich das Wetter nichts gutes verhieß, sollen die meisten Menschen in Leanopol froh über den fehlenden Regen gewesen sein. Es vergingen so einige Minuten des Windes, in der sich Mensch und Maus in Sicherheit bringen konnten. Gegen etwa 7:20 Uhr verformten sich die Wolken dann in einem strudelförmigen Muster. Die großen, grauen Massen zogen aneinander vorbei und bildeten einen rundläufigen Strom, der von Fachleuten später als sogenannte Wolkenschleife identifiziert worden war.

Die Wolkenschleife bildete gegen 7:30 Uhr einen Trichter, der sich nach innen hin verengte. Die Einwohner von Leanopol konnten aus ihren Fenstern in die tiefen Wolkenmassen hereinblicken. Zeitgleich zog vor den Wolken eine Art grünlicher Nebel auf, der von den Wolken auszugehen schien. Als Konsequenz färbten sich auch die dahinterliegenden Wolken selbst in eben jenen grünlichen Farbton ein. Nur fünf Minuten später erschien ein grelles, grünes Licht aus dem hinteren Bereich des Wolkentrichters und leuchtete die Stadt in einer enormen Helligkeit an. Augenzeugenberichte beschreiben, wie man die Hand vor die Augen nehmen musste oder gar den Blick abzuwenden hatte, um das Licht ertragen zu können. Für rund sieben Minuten wurde die ganze Stadt in dieses unbegreiflich starke Licht getaucht, welches die ganze Stadt in ihrem Bann hielt.

Viele Leanopoler wollten diesen Anblick nicht verpassen, denn er soll, wie im Nachgang beschrieben wurde, eine sehr eigenartige und anziehende Schönheit gehabt haben. Nur wenige Menschen versteckten sich in ihren Schränken, unter Betten oder ergriffen gar die Flucht. Die Mehrheit beobachtete das kuriose Schauspiel über seinen ganzen Verlauf. Nach Ablauf der sieben Minuten drehten sich die Wolken erneut in einem Strom umher bis die grüne Lichtquelle wieder vollkommen verdeckt war. Etwa zwanzig Minuten später löste sich die Wolkendecke über Leanopol auf.

In der sorridianischen Stadt soll daraufhin den ganzen Tag die Arbeit stillgestanden haben. Der überwiegende Teil der Bewohner sei in die Kirchen geströmt und habe Rat bei den Geistlichen gesucht. Diese zögerten mit eindeutigen Definitionen und Antworten, gaben nur an, dass es sich um ein Wunder Deyn Cadors gehandelt haben müsse. Erst einen Tag später gab es die erste offizielle Verlautbarung der Sorridianischen Kirche zu den Geschehnissen in Leanopol.

Auswirkungen

Als erste und unmittelbare Tat ließen viele Zeugen des Ereignisses ausnahmslos alles stehen und liegen. Sie machten sich auf unmittelbarem Weg auf in die nächstbeste Kirche oder Kapelle, wandten sich an die bereitstehenden Geistlichen oder begannen direkt ein Gebet. Eine milde Panik über das gewaltige Schauspiel setzte ein, doch kaum jemand wusste, ob Angst oder Freude angebracht war. Auch die Kirchenvertreter, teils selbst unter Schock, wussten nicht recht mit der Situation umzugehen und warteten daher mit eindeutigen Aussagen ab.

Am Folgetag ließ der Bischof der Stadt eine offizielle Meldung der Sorridianischen Kirche in alle Gotteshäuser der Stadt und des Umlands sowie in alle nahegelegenen Städte austragen.


„Es möge hiermit in allen Weisen verkündet werden, dass dem Volke von Leanopol unter ihrer Majestät des Gottkaisers des Heiligen Sorridianischen Reiches ein Wunder überkommen hat.

Ihr treuen Diener Deyn Cadors und seiner Majestät des Gottkaisers durftet erleben, wie euch ein Zeichen seiner himmlischen Heiligkeit offenbart wurde. Eure Augen durften das einzigartige erhabene Wohl der Güte ansehen. Deyns Segen ist über uns gekommen. Der grüne Himmel war das Werk Deyn Cadors. Er war das Werk des Herrn höchstpersönlich. Er segnet euch. Er segnet uns alle, die wir für ihn beten und Teil der Kirche sind.

Der grüne Himmel, den ihr alle als Zeichen Deyn Cadors und seiner Güte, wohlwollend empfangen habt, gehört gepriesen. Eine gute Ernte steht bevor, so will es der Herr für all unser Denken und all unsere Taten an ihn. Betet für den Herrn und dankt, so spendet für diese wohlwollende Güte unseres einzigen Herrn Deyn Cador, damit wir auf ewig von seiner Güte profitieren und unsere Seelen geschützt werden.

Möget ihr nach der Verlesung dieser Schrift in das Gebet einsteigen und es erst zur Dämmerung beendet. Dankt dem Herrn für seine gnädige Vollkommenheit! Dankt ihm für seine gnädige Güte! Dankt ihm auf ewig!“

Bischof Raffaello Salvetti (Verlautbarung des 8. Lenzmond 1021 AD | 1) - Sorridianisch
„Offizielle Verlautbarung der Sorridianischen Kirche über den Grünen Himmel über Leanopol“


An die im Anschluss stattgefundenen Lesungen wurden zahlreiche Kirchen überfüllt. Vom Morgen bis tief in die Nacht wurden Messen gehalten, die Klingelbeutel der Stadt sollen regelmäßig übergelaufen sein. Die dankbaren Bewohner Sorridias opferten gar ihre eigene Kleidung, damit diese bei der Kollekte als improvisierter Geldsack dienen konnten. Gebete und Gesänge seien auch in den folgenden Wochen immer wieder zu hören gewesen. Die Sorridianische Kirche soll auf der Gegenseite jedoch aktiv kritische Stimmen unterdrückt und unter dem Vorwurf der Störung der deyngewollten Ordnung sowie Verbreitung chaotischen Gedankengutes inhaftiert haben.

Die Ernte des Jahres 1021 AD ist nach Einschätzung vieler Historiker und der offiziellen Aufzeichnungen der Sorridianer das zweitbeste Erntejahr des ganzen Jahrhunderts gewesen. Viele Menschen im ganzen Land führen es auf den Grünen Himmel über Leanopol am 7. Lenzmond 1021 AD zurück.