Goldtinte

Aus Athalon
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Goldtinte ist eine mit Goldbestandteilen versetzte Tintenart und zugleich ein alchemisches Präparat. Die oftmals äußerst kostbare Flüssigkeit wird vor allem auf offiziellen Dokumenten und auf Buchtiteln benutzt. Für den Großteil der Bewohner Leändriens ist ein kleines Fässchen Goldtinte ihr Leben lang unerschwinglich; oftmals ist ihr Lebenslohn geringer.

Herstellung

Goldtinte wird auf Basis einfacher Rußtinte hergestellt. Neben der Hinzugabe von erwärmten und leicht flüssigem Gold muss zuvor jedoch ein Gemisch aus verschiedenen Ölen und Harzen zum Ruß und Wasser gegeben werden. Die genaue Zusammensetzung dieses Gemischs wird von den wenigen Tintenmachern, die Goldtinte herstellen, geheim gehalten. Es wird jedoch gemutmaßt, dass es sich um sehr leichte Baumharze und metallhaltige Öle handeln muss, damit die Goldbestandteile sich mit dem rußhaltigen Wasser vermischen.

Unter konstanter leichter Erhitzung sowie vorsichtigem Rühren verbindet sich bei rechter Abmischung die Rußtinte mit dem verflüssigten Gold. Nach wenigen Minuten beginnt die gesamte Flüssigkeit golden zu schimmern. Acht ist dennoch auch beim Abkühlen zu geben, denn zu plötzliches Kühlen lässt die Flüssigkeit zu einem klumpigen Brei erstarren. Die mit diesem Brei vermischten Goldpartikel sind faktisch nicht mehr aus dem grauschwarzen Schlamm zu trennen. Um diesen hohen wirtschaftlichen Verlust von Vorneherein zu verhindern, werden ohnehin nur wenige Mengen Goldtinte hergestellt. Nichtsdestotrotz ist die kostbare Flüssigkeit an den Höfen Leändriens beliebt. Besonders dem patrischen König wird nachgesagt, dass er offizielle Dokumente ausschließlich mit Goldtinte unterschreibt.

Nutzung

Goldtinte kann nur in wenigen speziellen Buch- und Tintenmacherläden erworben werden. Die auf den ersten Blick einfache Herstellung sorgt bereits bei kleinen Fehlern für wirtschaftliche Totalausfälle, sodass nur Meister ihres Faches sich überhaupt an die Herstellung wagen. Haben sie die Zubereitung des Präparats jedoch einmal gemeistert, müssen sie sich oft über ihren Ruhestand keine Sorgen mehr machen.

In nahezu jedem Palast findet sich unabhängig von Nation oder Stand eine kleine Menge Goldtinte. Während die Krone Tasperins sogar die Menge eines kleinen Fässchens lagern soll, reicht es in Kaledon vielleicht gerade einmal für einige vollgeschriebene Seiten. Dennoch erfreut sich die sündhaft teure Tinte ungeheurer Beliebtheit. Nicht zuletzt verleiht sie jedem mit ihr geschriebenen Wort ein ausgesprochenes Funkeln und einen beinahe unerreichbaren Wert. Mittlerweile haben es sich auch einige der wohlhabensten Kaufleute in Silventrum und Nostrien angeeignet, Verträge nurmehr in Goldtinte abzuzeichnen. Was die ärmeren Bürger als reine Dekadenz ansehen, wird immer mehr ein Symbol des Status und Wohlstandes.

Verbreitung

Abseits der reichsten Einwohner des Kontinents ist Goldtinte kaum verbreitet. Die wenigsten gewöhnlichen Einwohner werden jemals auch nur ein Dokument oder einen Buchtitel in der außergewöhnlichen Tinte lesen können, sofern sie überhaupt lesen können.

Aufgrund des immensen Wertes von Goldtinte sind weitaus mehr Fälschungen auf dem Markt zu haben, als es originale Mengen der Tinte zu kaufen gibt. Manchmal nur mit Katzengold gestreckt, manchmal aus reiner Pflanzenfaser angemischt, lassen die Möglichkeiten ein vergleichbares Schriftbild zur Goldtinte zu fertigen, kaum Grenzen. Echte Experten der Schriftkunde, wie etwa die Bibliothekare des Bibliaris-Orden behaupten zumindest, dass sie stets Original und Fälschung unterscheiden können.