Wolf

In Leändrien gibt es mehrere Arten von Wölfen, die alle in einem bestimmten Verbreitungsgebiet heimisch sind. So findet man Nebelwölfe nur im höchsten Norden, während Wüstenwölfe fast ausschließlich im Gebiet der Damachtwüste leben. Waldwölfe bevorzugen die lichten Laubwälder des gesamten Kontinents, und die Grimmwölfe halten sich eher in den dunklen Nadelwäldern Tasperins auf.

Wölfe jagen stets im Rudel von vier bis acht Tieren, in Notzeiten und während harter Winter kann die Meute aber leicht mehr als 20 Tiere erreichen. Normalerweise meiden Wölfe den Menschen und ziehen sich schnell zurück, wenn sie ernsthafte Gegenwehr erleben.

Der Hunger kann jedoch aus den schüchternen Tieren reißende Bestien machen, die nicht nur das Vieh, sondern auch ganze Siedlungen angreifen. Wölfe sind dabei besonders als Überträger der Tollwut und anderer Krankheiten gefürchtet.

Wölfe streifen gerne im Freien umher, in Höhlen wird man sie daher nur selten finden. Für die Zähmung und Abrichtung eines Wolfswelpen braucht man einen guten Tierkenner, vor allem aber einen mutigen Welpendieb, der sich anschickt, die jungen Wölfe aus dem schützenden Kreis ihres Rudels zu rauben. Erwachsene Wölfe sind und bleiben Wild, weshalb es nur verschwendete Mühe wäre, sie bändigen zu wollen.

Düsterwolf

Rudelgröße: Ungefähr 2 bis 4 Tiere

Schulterhöhe: 1,5 Meter

Gewicht: Bis zu 90 Kilogramm

Düsterwölfe sind die letzten direkten Verwandten der Worgen in den westlichen Reichen Leändriens. Es wird vermutet, dass sie aus einer Mischung von Worgen und anderen Wolfsarten entstanden sind. Heute findet man sie nur noch selten in Wäldern, oft in kleinen Rudeln von durchschnittlich 3 Tieren, doch Begegnungen mit ihnen nehmen fast immer ein böses Ende. Düsterwölfe erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 6,5 Spann. Sie sind wilder und stärker als herkömmliche Wölfe, und annähernd so Intelligent wie Waldwölfe.

Eisenwolf

Rudelgröße: Ungefähr 6 bis 8 Tiere

Schulterhöhe: 1,4 Meter

Gewicht: Bis zu 70 Kilogramm

Die Eisenwölfe kommen nur in wenigen Gebieten vor, bevorzugt findet man sie in den nördlichen Gebirgsregionen Leändriens. Man vermutet, dass es sich bei diesen außergewöhnlich kräftigen Tieren um eine Mischung aus Wald- und Nebelwölfen handelt. Sie besitzen ein langes, silbriges Fell, einen gedrungenen Körperbau und ein fürchterliches Gebiss. Im Rudel sind sie wohl die gefürchtetsten Jäger, die man sich nur vorstellen kann.

Grimmwolf

Rudelgröße: Ungefähr 6 bis 8 Tiere

Schulterhöhe: 1,1 Meter

Gewicht: Bis zu 50 Kilogramm

Gemeine Wölfe erreichen eine Schulterhöhe von rund fünf Spann und besitzen ein graues bis braunes, langes Fell. Sie sind nicht sehr mutig und fürchten das Feuer und größere Menschenmengen. Wenn sie allerdings vom Hunger getrieben sind, vergessen sie all ihre Furcht und fallen auch über bewachte Herden oder ganze Reisegruppen her. Gegen den Angriff eines Wolfsrudels hilft selbst gut gerüsteten Männer oft nur noch die schnelle Flucht - am besten auf einen nahen Baum.

Nebelwolf

Rudelgröße: Vermutlich Einzelgänger

Schulterhöhe: Vermutlich über 1,8 Meter

Gewicht: Unbekannt

Um Nebelwölfe ranken sich die wildesten Gerüchte, und manche zweifeln sogar an ihrer Existenz. Es heißt, dass diese bärengroßen, einzelgängerischen Tiere nur in den Wintermonaten des nördlichen Leändriens auftauchen. Ihre Erscheinung wird stets von dichtem Nebel begleitet, in dem die silbernen Tiere nahezu unsichtbar verschwinden. Nebelwölfe gelten als schlechtes Omen.

Schneewolf

Rudelgröße: Ungefähr 4 bis 6 Tiere

Schulterhöhe: 1,3 Meter

Gewicht: Bis zu 60 Kilogramm

Die Schneewölfe sind die Herren der kalten Ebenen und Steppen Ildoreths. Sie halten die Ordnung unter den Wesen der Tundra im Gleichgewicht, indem sie die kranken und schwachen Tiere reißen und so das gemeinsame Weiterbestehen aller Arten in der lebensfeindlichen Umgebung sichern. Ihr beiges Fell ist sehr dicht und könnte einen wundervoll warmen Stoff abgeben – wenn die Schneewölfe den Jägern Ildoreths nicht heilig wären.

Waldwolf

Rudelgröße: Ungefähr 8 bis 10 Tiere

Schulterhöhe: 1,4 Meter

Gewicht: Bis zu 70 Kilogramm

Dies ist die wohl intelligenteste Art aller bekannter Wölfe. Die großen, schwarzbepelzten Tiere erreichen eine Schulterhöhe von ungefähr 6 Spann und leben das ganze Jahr über in geordneten Rudeln, die meist von einer Wölfin geleitet werden. Waldwölfe fürchten weder Feuer noch laute Rufe und verfolgen ihre Beute stets bis zum bitteren Ende. Erst von starken eigenen Verlusten lassen sie sich abschrecken. Man munkelt sogar, die Waldwölfe hätten eine eigene Sprache.

Worg

Rudelgröße: Ungefähr 3 bis 6 Tiere

Schulterhöhe: 1,6 Meter

Gewicht: Bis zu 130 Kilogramm

Worgen sind große, boshafte und unheimlich intelligente Wölfe. Sie besitzen ein pechschwarzes, langes Fell, erreichen eine erstaunliche Schulterhöhe von 7 Spann und wiegen bis zu 300 Pfund. In den westlichen Reichen Leändriens gibt es offiziell keine Worgen mehr, doch wird vermutet, dass in den entlegenen Winkeln des Kontinents noch Vertreter dieser Art Heimisch sind. Geschichten erzählen gar davon, dass Worgen der menschlichen Sprache mächtig sind und den Menschen Worte in den Kopf setzen können, um sie in einen Hinterhalt zu locken.

Wüstenwolf

Rudelgröße: Einzelgänger, maximal 3 Tiere je Rudel

Schulterhöhe: 1 Meter

Gewicht: Bis zu 40 Kilogramm

Die Vertreter der Wölfe in der Damachtwüste und den angrenzenden Savannen- und Gebirgsregionen sind die Wüstenwölfe, von den Esh’shajen auch „Schakale“ genannt. Sie sind zierlicher und dürrer als die nördlichen Wolfsarten, gleichen dies aber durch ihre Wildheit und Zähigkeit wieder aus. Die gelbbraunen Tiere kennen kein organisiertes Leben im Rudel. Sie sind gefährliche Einzelgänger, die sich auch an Beute heranwagen, die ein Vielfaches Größer ist als sie selbst.

Urwolf

In entlegenen Gegenden Haldars erzählen die Schamanen von einem besonderen Wolf, der einst sogar den Heiligen Thorjan begleitet haben soll. Er soll der erste seiner Art gewesen sein. Jenseits der Grenzen Haldars ist diese Erzählung aber gänzlich unbekannt und selbst innerhalb von Haldar scheinen sie nur wenige Schamanen noch zu kennen.