Familie von Severius
Diese Seite ist derzeitig leider unvollständig! Es kann sein, dass einige Informationen falsch sind oder noch fehlen! |
Die Familie von Severius ist eines der mitunter wichtigsten Adelsgeschlecht der Kaiserlichen Monarchie Tasperin. Die ursprünglich aus dem sorridianischen Familienstamm der de la Sabia entstammenden Adligen bilden heute mit Kaiser Cadorian I. die Führung eines der mächtigsten Staaten Leändriens. Ihre Charaktere gelten als führungsbezogen, bestimmt und staatstreu.
Geschichte
Zu einer Zeit, als das heutige Tasperin noch ein wesentlicher Bestandteil der sorridianischen Kolonien im Norden Leändriens war, entstammten vor allem jegliche Führungskräfte und Provinzherrscher aus den eingestammten sorridianischen Adelshäusern. Die auf der Isla de la Riqueza beheimatete Familie de la Sabia bzw. eine ihrer Vorfahren geriet nach internen Streitigkeiten mit dem sorridianischen Gottkönig in eine unliebsame Situation. Der Gottkönig drohte nach mehreren Intrigen mit der Spaltung des Erzherzogtums der de la Sabia; ein einmaliger und bis heute nicht durchgeführter Machtbeweis. Die Familie konnte diesen bevorstehenden herben Verlust ihres Einflussgebietes nur abwenden, indem sie der lebenslangen Entsendung ihres ältesten Sohnes nach Tasperin zustimmten.
Palandro de la Sabia war ohnehin kein besonders beliebter Sohn und geschickter Staatsführer. Er galt während nach seinem Eintritt in die Volljährigkeit 532 AD eher als geschickter Kämpfer und Schönling; manch eine böse Zunge behauptete gar, dass er als Kind zu oft auf den Kopf gefallen war. Seine Eltern stimmten zum Schutz des Adelshauses daher ohne sein Einverständnis, und sehr zu seinem Missfallen, der "Entsendung" nach Tasperin zu. Der verstoßene Sohn selbst sprach von einem Verrat, wurde aber schnell zum Lokalherr der sorridianischen Westprovinz im heutigen Tasperin. Seine Herrschaft war gezeichnet von wenig enthusiastischen Wirtschaftsstärkungen und einer starken Investition in die lokalen Reitställe, dafür ließ er jedoch seine Bauernschaft größtenteils in Ruhe arbeiten.
Zur Ehefrau nahm er sich die aus dem Linnigher Geschlecht entstammende Valentina de Ginario mit der er drei gesunde Kinder auf die Welt brachte. Besonders der zweite Sohn der beiden Adligen konnte sich dem sorridianischen Gottkönig verdient machen und somit den Einfluss der Familie nachhaltig für die nächsten 150 Jahre in Tasperin mehren.
Im Jahre 764 AD rief Johann von Silvarsteed das unabhängige Tasperin in Carviel. Obgleich Carviel schon immer eine besondere Rolle im sorridianischen Reich zuteil wurde, spielte dieser Umstand der Familie von Severius wenig in die Karten. Als unabhängig regierte Reichsstadt war das mächtige und gut gesicherte Carviel zwar räumlich im Gebiet der Familie, lag jedoch rechtlich außerhalb ihres Einflusses. Für den seinerzeit regierenden Joaqim de la Saberta (es erfolgte eine Umbenennung zur Trennung der Familien auf Erlass des Gottkönigs), stand daher die schwierige Entscheidung bevor: Würde er sich dem unabhängigen Tasperin anschließen oder für Sorridia gegen die Freiheitskämpfer in den Krieg ziehen?
Joaqim entschied sich dafür dem neuen Staat zu dienen - in Anlehnung an die Königsfamilie von Silvarsteed nannte er sein Haus in von Severius um. Dieser Schritt diente laut den Geschichtskundlern nicht nur als sprachliche Abwendung von Sorridia sondern auch als Zeichen der vollkommenen Unabhängigkeit des einst sorridianischen Adelshauses. Die militärischen Truppen und vor allem die reichen Goldschätze des Hauses von Severius halfen dem neuen König in seinen ersten Jahren enorm, sodass er ihnen zwar wesentliche Teile ihrer provinziellen Bereiche durch die Neuzuteilung der Machtbereiche abnahm, aber dafür die heute wirtschaftlich stärkste tasperinische Provinz zuteilte - die Herzlande. Das Herzogengeschlecht von Severius in seiner neuen Form war geboren.
Im Laufe der Jahrhunderte wandelten sich Einfluss und Blutlinie der von Severius nur wenig. Stets blieb die Familie, wenn auch in veränderter Form, Herzog der Herzlande. Um 980 AD gab es lautere Gerüchte über inzestuöse Handlungen und Kindergeburt unter Geschwistern in der Familie, doch ebbten diese mit der Zeit wieder ab. Unter der Herrschaft der Familie gab es Hochzeiten und große Tiefpunkte, oftmals bedingt durch Entscheidungen fähiger oder unfähiger Herrscher. Besonders die Zeit der Maria von Severius gilt als Hochzeit, so führte sie Modernisierungen der Wirtschaft und Vereinfachungen der Abgaben ein. Kritiker halten diese Reformen heute noch für ungültig, da sie lediglich die Abwesenheit ihres kampfeslustigen Gatten während eines der vielen Kreuzzüge des Solaner Ordens ausnutzte. Ihre Fürsprecher und das einfache Volk danken ihr aber auch heute noch für die Möglichkeit die Zehntabgaben in Münzen entrichten zu können.
Putsch
Gegen 1337 AD rief das Königshaus der Silversteeds zu einem Krieg gegen den ewigen Erzfeind Sorridia auf. Auch das Haus von Severius folgte mit unzähligen Truppen in den zermürbenden Krieg. Zwar mögen die blutigen Schlachten keinen klaren Sieger hervorgebracht haben, so stürzten sie jedoch beide Staaten in einen tiefen Abgrund aus internen Konflikten. Während in Sorridia ein blutiger Bürgerkrieg ausbrach, der letztlich zur Unabhängigkeit von Fallice und Patrien führte, nutzte in Tasperin Cadorian von Severius die Schwäche des Königs aus. Der ohnehin schon seit seiner späten Jugend ambitionierte und von seinen Fähigkeiten überzeugte Cadorian soll im Jahre 1340 AD zu einem letzten Gebet in die Kathedrale von Carviel aufgebrochen sein. Er selbst bekundete, dass Deyn Cador und seine Diener ihm ein Zeichen gaben, dass seine Zeit - und die seiner Familie - gekommen waren. Mit der ewigen Kraft Deyn Cadors stiegen er und seine Unterstützer zur Bastion des Westens, der Festung des tasperinischen Königs, auf. Der oftmals als unsinnig und rachsüchtig betitelte Krieg ließ König Remfur von Silvarsteed ohnehin mit wenigen Fürsten an seiner Seite zurück; er galt als so schwach und verwundbar, wie nie zuvor.
Zwei Tage lang hörten die verstörten Bürger Carviels Schüsse und Metallscheppern aus der Festung im Westen Carviels erklingen. Augenzeugen berichteten den Schreibern davon, dass Blut unentwegt aus den überstehenden Holzerkern tropfte oder den langen Weg bis zum vordersten Tor hinabrann. Leichenwagen warteten bereits begierig vor den zurückgebliebenen Wachen, bis das Gemetzel im Inneren der Feste endlich ein Ende haben würde.
Erst als der letzte Schuss seit einer Stunde verklungen war, traute sich ein großer Tross der Stadtbevölkerung vor das Tor. Kurz darauf trat Cadorian I. vor das große Tor. Sein Gesicht war blutverschmiert, seine Rüstung schwer beschädigt und hinter ihm zeichnete sich ein Feld des Todes. Doch in der linken Hand trug er den abgeschlagenen Kopf König Remfur von Silvarsteeds. Er erhob und sprach mit schwerer Stimme zu seinem Volk:
„Bürger Carviels, Bürger Tasperins, meine Bürger, mein Volk,
heute ist ein Tag der Wiedergeburt. Ein Tag unter der Flagge Tasperins, mit dem Segen des einzig wahren Deyn Cadors. Dieser Mann, dieser König, hat euch den Tod gebracht. Er hat uns in einen Krieg ohne Aussicht geschickt. Er hat unser Land verkommen lassen; hat die Sorridianer die Herrschaft übernehmen lassen. Seine törichten Handlungen haben die Schatzkammern geleert und die Narren obsiegen lassen. Verräter, Raubritter, Huren und Söldner konnten in dieser Festung ein- und ausmarschieren, als wäre es die schäbigste Taverne der ganzen Stadt. Diese Zeit ist vorbei. Es wird wieder Ordnung einkehren, so wahr Tasperin siegen wird. Ich werde wieder Einigkeit in das Land bringen. Deyn Cador steht an meiner Seite und hat mir diese Rolle aufgetragen. Nicht mehr wird dieses Land gottlos bleiben, fortan seien wir alle Bürger Deyn Cadors. Und wer sich weigert mir oder Deyn zu folgen, wird die harte Hand der Gerechtigkeit spüren. Zieht hinaus, ihr Bürger Tasperins. Verbreitet die Kunde, dass eine Zeit angebrochen ist. Niemals kehren wir zurück, denn für Tasperiner gibt es nur einen Weg - nach vorn.“ |
Ferdinand Impferling (Reden des Königs | 22) - Tasperin |
„Original in Tasperin“ |