Akademie von Schwarzwasser
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Die Akademie von Schwarzwasser ist neben der Akademie von Weissenstein die einzige von der Silvanischen Kirche gebilligte und gleichzeitig überwachte Organisation für und von Magiern. Die Akademie befindet sich in der namensgebenden Reichsstadt Schwarzwasser, Außenstellen gibt es in den tasperinischen Städten Wolfshalm, Faywell, Oberrath und Auenthal sowie auf der Insel Neu Corethon, den Silventrumer Städten Windwarden und Steunvik sowie den kalifatischen Städten Mina Farah, Schattpur und Waha'kandh und der kaledonischen Stadt Ochsenbach.
Geschichte
Die Anfänge der Akademie von Schwarzwasser gehen offiziell auf die herrschende Familie Schwarzwasser, das Adelshaus von Dunkelfluss, zurück. Dem Begründer der Akademie von Schwarzwasser, Jorgen von Dunkelfluss, wird nachgesagt magische Fähigkeiten besessen zu haben ohne dabei direkt Skrettjah zu verfallen. Sein Vater war angewidert und entsetzt von den Fähigkeiten und Taten seines Sohnes. Nachdem die ersten öffentlichen Aufschreie der Silvanischen Kirche nach einem schnellen Feuertod des Hochadligen verklungen waren, setzte er seinem Sohn im Jahre 1179 AD ein Ultimatum. Sein Sohn müsse sich zwischen seinen Leben als Magier oder seinem Leben als Adliger entscheiden.
Innerhalb von wenigen Wochen, ließ der junge Jorgen seine Entscheidung verkünden - sie fiel zugunsten der Magie aus. In den vorangegangenen Wochen hatte er sich mit seinen einflussreichen, und teils sogar ebenso magiebegabten, Wegesbegleitern zusammengetan. Sie kauften einen Grund außerhalb des damaligen Schwarzwasser, inmitten des Dunkelmoors, auf und begannen erste Gebäude zu errichten. Mit seiner verbliebenen Münze forderte er einige Söldner der Feuerkrähen als Unterstützung an und forderte eine offene Anerkennung seiner Einrichtung zum Wohle der Magier. Durch die zu dieser Zeit grassierenden internen Verteilungs- und Machtkonflikte innerhalb Tasperins wandten sich die herrschenden Familien Tasperins lieber ihrem eigenen Gewinn und Einfluss zu, sodass die Gründung der Akademie beinahe in einer Vielzahl Meldungen unterging.
Von Dunkelfluss nutzte jedoch genau diese Verwirrung und inneren Streitereien, um die Machtverteilung Tasperins, um seinen Wunsch eines Ortes für Magier weiter auszubauen. Nachdem sein Vater aus Carviel zurückgekehrt war, war es bereits zu spät. Die Akademie hatte sich in Form von Gebäuden und Mitgliedern, wie auch Anhängern, inmitten des Dunkelmoores angesiedelt.
Auf großen Druck der Silvanischen Kirche hin wurden mehrere königliche Dekrete zur endgültigen Vernichtung der Akademie und all der beherbergten Magier, insbesondere aber des Begründers Jorgen von Dunkelfluss, erlassen. Innerhalb weniger Wochen marschierten sogar Truppen des Solaner Ordens nach Schwarzwasser und besetzten Teile der Festung. Die geflohenen Magier versteckten sich hinter dem Schutze der einflussreichen Personen aus Schwarzwasser. Ein Verhandlungskonzil aus Silvanischem Kirchenrat, tasperinischem Königshaus und dem Familienoberhaupt der von Dunkelfluss wurde in Weissenstein einberufen.
Nach mehrwöchigen, äußerst zähen Verhandlungen, kam das Konzil zu einer Einigung. Die Silvanische Kirche akzeptierte die Existenz der Akademie von Schwarzwasser und erhält eine vollständige Aufsicht- und Eingriffskompetenz im Namen Deyn Cadors und des Königshauses. Im Gegenzug erhalten die Magier eine Möglichkeit einer nicht chaosbasierten Forschung und Lehre innerhalb der Akademie nachzugehen.
Da Jorgen Dunkelfluss allerdings entgegen aller Weisungen und Dekrete gehandelt habe, wurde er vom gleichen Konzil zum Hochverräter gegen die Krone und Kirche erklärt. Seine Hinrichtung fand wenige Tage später statt.
Als Gegenstück zur Akademie von Schwarzwasser begründete die Silvanische Kirche 1201 AD die Akademie von Weissenstein.
Aufbau der Akademie
Oberhaupt der Akademie von Schwarzwasser ist Severin Silberbauer als Inhaber der Spektabilität. Unter der Spektabilität wird die Akademie in Zunften und Außenstellen mit jeweils eigenen Vorstehern aufgeteilt. Innerhalb der eigentlichen Akademie von Schwarzwasser existieren mehrere Fachbereiche, die jeweils einem Forschungsgebiet zugeordnet sind. Die Außenstellen übernehmen diese Einteilung, sofern sie ausreichend groß dafür sind. Ansonsten wird eine vereinfachte Hierarchie angewandt.
Die Mitglieder der Akademie werden häufig in zwei Fachbereichen ausgebildet und halten ihre späteren, eigenen Forschungen in den zuvor erlernten Bereichen ab. In aller Regel wird hierbei die Magiekunde als erste Disziplin gelehrt und eine weitere Wissenschaft nebenher oder gleichwertig mit in den Lehrplan aufgenommen.
Fachbereiche der Akademie in Schwarzwasser | |
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Fachbereich | Vorsteher |
Alchemie | Alchemicus Maximus |
Artefaktkunde | Artificius Maximus |
Elementarkunde | Elementarius Maximus |
Historienkunde | Historia Maximus |
Kräuterkunde | Herbarius Maximus |
Magiekunde | Magus Maximus |
Wesenskunde | Creatura Maximus |
Die hierarchische Gliederung der Akademie ist streng und in mehrere Bereiche aufgeteilt. Grundsätzlich fangen neue Mitglieder in den unteren Rängen an und müssen sich mühsam, teils über Jahrzehnte, ihren Weg mit Fleiß und Mühe erarbeiten. Zusätzlich existieren Verwaltungsränge für angestellte Nichtmagier und Ehrentitel.
Hierarchische Rangfolge der Akademie von Schwarzwasser | |
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Rang | Beschreibung |
Allgemeine Ränge | |
Lehrling | Neue Schüler, die hauptsächlich theoretische Inhalte vermittelt bekommen. |
Novize | Schüler, die sich bereits mit der Artefaktkunde beschäftigen. |
Scolarius | Schüler, die in ihren eigenen magischen Fähigkeiten unterwiesen werden. |
Candidatus | Schüler, die vor ihrer Abschlussprüfung im letzten Lehrjahr stehen. |
Adeptus Minor | Titel eines Magiers nach Abschluss des Studiums. |
Adeptus Maior | Titel eines Magiers, der sein Studium mit Bravur abgeschlossen hat. |
Adeptus Primus | Persönlicher Gehilfe eines Magisters. |
Magus | Langgedienter, erfahrener Magier mit besonderen Verdiensten. |
Akademische Grade | |
Magister minor | Auf ein Teilgebiet beschränker Lehrender. |
Magister ordinarius | Professor der Magie. |
Magister extraordinarius | Private Lehrmeister und Gastdozenten. |
Magister magnus | Zentrale Lehrstühle oder Dekane. |
Verwaltungsränge | |
Convocatus | Niedere Verwaltende, z.b. Studiengangsleiter und Stellvertreter. |
Convocatus extraordinarius | Temporär in den Fakultätsrat berufener fachkundiger Experte. |
Convocatus iusticiaris | Juristischer Verwalter, im Gildentribunal berufen. |
Convocatus primus | Vorsteher einer Gilde / Mitglied im Fakultätsrat. |
Ehrentitel | |
Erzmagus / Archomagus | Hoher Ehrentitel, für den das Ablegen der schwierigen Basilius-Prüfung notwendig ist. |
Dracomagus | Altgediente Magier, nicht selten "im Ruhestand". |
Magus Maximus | Oberster Vorsteher der Magierzunft/Fakultät. |
Spektabilität | Hochmeister der Akademie Schwarzwassers, traditionell der stärkste Magier. |
Lehre und Aufnahme
Nach einem intensiven Aufnahmeprozess, indem die Magiebegabung des Anwärters geprüft wird, folgt die formale Aufnahme in der Akademie. In aller Regel haben die Schüler ihren einzigen Wohnort innerhalb des Akademiegeländes in zugewiesenen Räumlichkeiten zu beziehen.
Die ersten mehreren hundert Lehrstunden widmen sich reiner Theorie- und Regellehre, um Grundlagen und ein allgemeines Verständnis für die Kräfte und gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Anschließend werden erste praktische Übungen und eine Einführung in die Artefaktkunde abgehalten, während weitere Ränge verliehen werden. Schüler, die ein gewisses Maß an Fähigkeiten und Lernwillen gezeigt haben, werden anschließend in den Rang des Scolarius übernommen und dürfen sich unter Anleitung der erfahrenen Mitglieder und Lehrmeister dem Ausbau ihrer eigenen magischen Fähigkeiten widmen. Die Silvanische Kirche fordert hier bereits konkrete Bestrebungen hinsichtlich eines Forschungsziels und einer gezielten Kontrolle der Fähigkeiten.
Magieanwärter, die sich als unkontrollierbar erweisen oder zu stark von den Regelwerken abweichen, werden anhand des Codex Ars Magicka von der Akademie selbst bestraft. Eine gewisse Hingabe und Einhaltung der Regeln wird auch seitens der Silvanischen Kirche erwartet, bei gröberen Verstößen versucht diese immer wieder einzugreifen und zu intervenieren.
Im Laufe ihres Lebens, insbesondere nach Abschluss des Studiums, fordert die Akademie Forschungen und Teilhabe an der Lehre durch die Absolventen. Einerseits dient dies dem Erhalt der gewährten Existenzgrundlage der Akademie, andererseits aber auch ihrer kostspieligen Finanzierung. Die Magieabsolventen selbst haben spätestens nach dem Abschluss keine Wahl mehr, als ihr Leben der Akademie zu widmen. Ausgetretene und abtrünnige Magier, die nicht in die Akademie von Weissenstein transferieren, werden durch die Kirche und den Solaner Orden konsequent verfolgt und dem Scheiterhaufen zugeführt. Sie werden als Gefahr für die Allgemeinheit und Regelbrecher, die nicht einmal die speziell für Magier geschaffenen Regelungen einhalten können, dargestellt.
Pflichten, Regelungen und Privilegien
Die Pflichten und speziellen Regelungen über Magier werden seit 1091 AD im Codex Ars Magica abgefasst. Die neueste Auflage erschien im Jahre 1352 als Cadorian-Edition und enthält grundlegende Überarbeitungen und Klarstellungen der Rechtsstellung von Magiern und ihrer besonderen Pflichten. Dem Kaiserhaus war es dabei insbesondere ein Anliegen ein geregeltes und forschungsbezogenes Dasein der Magier herauszustellen und die gemeine Bevölkerung vor dem schlechten Einfluss der Magier zu schützen. Der stärkere Einfluss der Silvanischen Kirche durch ihren Aufstieg zur Staatsreligion innerhalb Tasperins ist gerade in der letzten Auflage eindeutig zu erkennen.
Hauptartikel → Codex Ars Magica
Magier und all diejenigen, die mit Magiern kopperieren oder ihnen zu viele Rechte einräumen müssen aufgrund der Neufassung des Codex Ars bei Verstößen mit erheblichen Strafen rechnen. Halten sie sich jedoch an die rahmengebenden Beschränkungen steht ihnen ein weitgehend selbstständiges Leben ohne stetige Angst vor dem Tod zu.
Stellung der Akademie innerhalb Schwarzwasser
Innerhalb der Stadt Schwarzwassers hat die Akademie eine recht starke und bedeutende Position eingenommen. Nach dem stetigen Ausbau und Wachstum der Akademie, begann auch im eher abgelegenen Schwarzwasser ein wirtschaftliches und bevölkerungstechnisches Wachstum einzusetzen. Die Stadt baute sich selbst aus und expandierte um das heutige Akademiegelände herum, sodass Schwarzwasser innerhalb der letzten 100 Jahre eine Verdoppelung der Bevölkerung gelungen ist.
Die Akademie gilt als Arbeit- und Auftraggeber, teilweise sogar als wohltätiger Spendengeber. Die Silvanische Kirche versucht jedoch mit allerlei öffentlichkeitswirksamen Kampagnen und manipulativen Akten die Akademie zu diskreditieren oder von deren Taten abzulenken. Aus der Politik Schwarzwasser ist die Lehrstätte der Magier dennoch nicht wegzudenken, viel zu sehr trägt sie heute zum Dasein Schwarzwassers bei. Böse Zungen behaupten sogar, dass die Stadt ohne die Akademie nicht mehr auskäme, da sich nahezu alle Wirtschaftszweige der Stadt in und um die Akademie drehen.
Unbestritten bleibt auch die zweifelhafte Rolle des Aufbaus einer Stadtwache durch die Akademie, welche nicht zuletzt die gewährten Privilegien der Magier sichert (neben dem Schutz des persönliches Wohles der Mitglieder selbst).
Außenstellen der Akademie von Schwarzwasser
Die Akademie von Schwarzwasser hat seit ihrer Begründung mehrfach Außenstellen in allen deynistisch-silvanischen Teilen der Welt sowie im eher magiefreundlichen Kalifat Al'bastra begründet. Es wurden mehrere Versuchen unternommen auch Niederlassungen in den von der Sorridianischen Kirche beherrschten Ländern Leändriens zu etablieren, jedoch wurden jegliche Anfragen stets abgelehnt. Eine persönliche und sehr fordernd auftretende Delegation der Akademie wurde 1283 sogar auf dem zentralen Platz von Montebrillo lebendig verbrannt, nachdem diese dem sorridianischen Gottkaiser zu weitreichende und forsche Anliegen darbrachten.
Außenstellen der Akademie von Schwarzwasser | ||
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Ort | Mitglieder | Besonderheit |
Neu Corethon | weniger als 20 | Einzige Außenstelle in den Unbekannten Landen |
Ochsenbach | ca. 100 | |
Wolfshalm | ca. 120 | Männerakademie, keine Frauen gestattet. |
Faywell | ca. 80 | Spezialisiert auf das Wasserelement. |
Oberrath | ca. 45 | Frauenakademie, keine Männer gestattet. |
Auenthal | 105 | Spezialisiert auf das Erdelement. |
Windwarden | 50 | Spezialisiert auf das Windelement. |
Steunvik | 45 | Spezialisiert auf die Grundelemente. |
Mina Farah | 230 | |
Waha'Kandh | 180 | Spezialisiert auf das Feuerelement. |
Schattpur | 305 |
Politische Relevanz und Stellung gegenüber der Allgemeinbevölkerung
Die Akademie von Schwarzwasser gilt seit jeher als politisches Pulverfass, insbesondere für Streitigkeiten zwischen der weltlichen und geistlichen Ebene. Während die Silvanische Kirche und ihre Orden die Akademie nur widerwillig und mit der gewährten Kontrollmacht akzeptiert, muss sich die Akademie diesen Regelungen nahezu uneingeschränkt beugen. Eine regelbasierte Existenzgrundlage ist damit zwar geschaffen, ein wirklich freies Leben wird allerdings kein Magier damit je führen.
Innerhalb Schwarzwassers hat die Akademie eine gefestigte, wenn nicht gar mächtige Position inne. Der Einfluss auf die lokale Stadtpolitik ist gerade aufgrund der Vielzahl an geschaffenen Arbeitsplätzen und des ermöglichten Stadtwachstums enorm. Das Adelshaus von Dunkelfluss wird dadurch in einen zunehmenden Zwiespalt getrieben und muss stets abwägen, ob der Akademie oder der Kirche mehr Einfluss gewährt werden soll - jeweils auf Kosten der anderen Fraktion. Selbst die Bürger der Stadt haben ein neutrales, wenn nicht manchmal gar positives Bild von der Akademie, wenngleich die Silvanische Kirche diesem Bild stark entgegenwirkt. Aberglaube und Gerüchte bestimmen weiterhin das Meinungsbild, in die positive wie in die negative Richtung.
Außerhalb Schwarzwassers ist die Stimmung der Bevölkerung gegen Magier weiterhin von Abscheu und Angst geprägt. Magier werden, nicht zuletzt auch durch die kirchlichen Predigten, als chaotische Unheilsbringer im Namen Skrettjahs dargestellt. Die offen zu tragenden Abzeichen der Magier lassen von Weitem Türen zugehen und hin und wieder gar wütende Mobs mit Mistgabeln und Fackeln aufziehen. Die technologischen Fortschritte interessieren dabei gerade die Landbevölkerung kaum, sie haben ohnehin nichts davon.