Sijbrand van 't Laar
![]() |
Dieser Artikel/Abschnitt ist fertig, muss aber noch Korrektur gelesen werden. |
Sijbrand van 't Laar war ein bedeutsamer Silventrumer Kaufmann und Mitglied des Herrenrats der Leändischen Handelskompanie. Bis zu seinem Tod 1365 AD galt er als intrigante, scharfzüngige und begabte Persönlichkeit des Handelswesens. Äußerlich machte er besonders durch seine Körperfülle und die ausufernde Darstellung seines Wohlstands in Form von Schmuck und teuren Stoffen an seinem Leibe Eindruck.
Werdegang
Der Sohn von Rudie van't Laar und Annemarieke Agterkamp wurde in die bedeutsame Händlerfamilie van't Laar hineingeboren. Das bereits seit den 1100er AD-Jahren bestehende Imperium der van't Laars bestand zur Geburt des Mannes 1291 ADs bereits aus dutzenden Silventrumer Fleuten sowie rund zwanzig über die Küste Silventrums und Tasperins verteilten Handelsposten. Er selbst kam in Steunvik zur Welt. An der Seite seiner beiden jeweils ein Jahr älteren Brüder wuchs er zunächst an seinem Geburtsort auf, siedelte mit acht Jahren jedoch nach Zweibach über. Neben dem hier entstehenden neuen Großwarenhaus der Familie baute sein Vater einen Alterssitz mit ausreichend Platz für die Kinder. Ab dem Alter von sechs Jahren wurde Sijbrand van 't Laar in verschiedenen Disziplinen unterrichtet, die ihn auf sein späteres Leben vorbereiten sollten. Seine Eltern legten dabei besonderen Wert auf höhere Bildung und ein ausgeprägtes Verständnis der Welt. Zwischen seinem zehnten und zwölften Lebensjahr wurde er in einer silvanischen Klosterschule in der Nähe von Ahrendam aufgenommen. Hier wurde ihm die Nähe zum Herrn Deyn Cador nähergebracht. Ebenso lehrten die Mönche ihm Demut und Verzicht; zwei Eigenschaften, die er nie beibewahren sollte.
Seine Kindheit und Jugend sollen recht besinnlich gewesen sein. Sijbrand van 't Laar musste nie Hunger oder Verzicht leiden. Was auch immer er haben wollte, wurde ihm als jüngstem Sohn der Familie gegeben. Er soll zwei ganze Zimmer voller Spielzeug aus allen Winkeln Leändriens besessen haben, die er nur ungern teilte. Schon in frühen Jahren war er süßen Gebäck und fettigen Braten hingezogen, die er beinahe täglich in großen Mengen verspeiste. Schon früh soll er deshalb starkes Übergewicht gezeigt haben und sich lieber durch die Angestellten seines Vaters mit einem Wagen durch die Stadt kutschieren lassen haben, anstelle auch nur einen Schritt selbst zu gehen. Seine Eltern sahen bei ihrem jüngsten Nachwuchs weitgehend über diesen Umstand hinweg, da dieser einen durchaus wachen Verstand besaß. Seine Leistungen sollen dagegen immer nachgelassen haben, wenn er unzufrieden oder hungrig war. Und Sijbrand soll oft hungrig gewesen sein.
Mit sechszehn Jahren stieg er im elterlichen Betrieb ein und übernahm die eigenständige Führung einer Niederlassung der Handelsgesellschaft van't Laar. Wie auch seinen Brüdern wurde ihm ein Standort durch das Losverfahren zugewiesen. Zu seinem Unglück zog er die Stadt Froststeg. Der nicht einmal volljährige Bursche wurde so in die Kälte des Nordwestens Tasperins entsandt, wo er tagtäglich vor einem lodernden Kamin lebte und aß. Eher nebensächlich regelte er die Angelegenheiten der Familie mit unglaublichem Geschick. Er studierte in seiner freien Zeit die Nachrichten des Leändischen Herolds und machte zur rechten Zeit die rechten Entscheidung. Besonders zur Verwunderung seines Vaters bewies er auch bei kritischen Entscheidungen einen glücklichen Griff. Innerhalb seiner drei Jahre vor dem Froststeger Kamin vermochte er so das Handelsvolumen an dieser Niederlassung zu verdreifachen und weitreichende Investitionen für das Familienwohl zu machen. Daneben sicherte er sich früh den Einfluss der lokalen Obrigkeit. Diese sollen, so besagen es die Gerüchte, vor allem an dem jungen und gefräßigen Burschen aus eigenem Amüsement interessiert gewesen sein. Er nutzte diese günstigen Umstände zu seinen Gunsten.
Zu seinem neunzehnten Geburtstag durfte er nach Zweibach zurückkehren. Hier übernahm er mit seinem ältesten Bruder gemeinsam die Disposition der Schiffe, welche ihr Vater als kritisches Element im Handel einschätzte. Nach einigen Jahren wechselte Sijbrand van 't Laar Bruder die Sparte und er blieb allein auf diesem Posten zurück. Sein Vater kündigte derweil an, dass er nach Sijbrands dreißigstem Geburtstag selber aus dem Geschäft ausscheiden wolle und seine Sohne übernehmen müssten. Ein Kleinkrieg innerhalb der Familie entbrannte. Die Brüder stritten sich lautstark, wer welchen Teil übernehme oder wer die Gesamtführung innehaben solle. Anschuldigungen und Beleidigungen sollen über Wochen zwischen den Familienmitgliedern umhergeflogen sein. Mithilfe eines Wettbewerbs entschied sich Rudie van't Laar zur endgültigen Entscheidung des Vorsitzes in der Handelsgesellschaft van't Laar. Welches seiner Kinder auch immer das zahlenmäßig größte Handelsvolumen innerhalb der nächsten fünf Jahren erreichte, würde neues Oberhaupt werden. Jeder van't Laar erhielt den Gegenwert von 500 Gulden und muss einen neuen handelsposten eröffnen, allein aufbauen und zum Erfolg führen. Seine Brüder wählten Orte in Silventrum, einmal südlich von Zweibach, an der Gegenseite der Insel Süderhaak. Der andere Bruder wählte das landeinwärts befindliche Vierversen. Sijbrand van't Laar hingegen wählte die seinerzeit zum Heiligen Sorridianischen Reich und heute dem Fallicer Bund angehörende Stadt Porlisson.
Innerhalb des gesetzten Zeitrahmens gelang es vor allem Sijbrand van 't Laar durch den geschickten Export Fallicer Agrarprodukte in den Norden Tasperins. Er machte sich seine alten Kontakte aus Froststeg zum Vorteil und versorgte die Region über die Wintermonate schneller, als dies vom Süden Tasperins über die Prage möglich war. Die gewonnen Geldmengen reinvestierte er wiederum in Viehzucht und die Holzwirtschaft. Ferner sorgte er für den Ausbau des Hafens, um einen einfacheren Transport zu ermöglichen. Gegenüber dem in Vierversen ansässigen Bruder soll er zwar nur wenige Hundert Gulden Vorsprung gehabt haben, doch entschied sein Vater letztlich zu seinen Gunsten. Mit dem Abdanken von Rudie van't Laar trat er so 1321 AD den Vorsitz der Handelsgesellschaft van't Laar an. In seiner Zeit musste er die Gesellschaft durch viele schwere Zeiten führen. Sein älterer Brüder stieg irgendwann aus und schloss sich gar der Konkurrenz an. Sijbrand van 't Laar blieb sich jedoch treu und streute seine Geldmittel soweit in die Lande, dass er über lange Zeit die meisten schweren Stürme meisterte.
1348 AD wurde er für seine Verdienste in den Herrenrat der Leändischen Handelskompanie berufen. Er nutzte dabei die Verzahnung aus Leändischer Handelskompanie und seiner eigenen Unternehmung so geschickt, dass er weitreichende Finanzmittel sichern konnte. Bereits 1324 AD heiratete er die Sorridianerin fallicer Abstammung Arianne Legrand. Mit ihr bekam er insgesamt fünf Kinder. Er soll im Sommer 1365 AD nach einer üppigen und fettigen Mahlzeit nach dem Verspeisen einer halben Sahnetorte friedlich eingeschlafen sein.
Persönlichkeit
Der Händlerssohn Sijbrand van 't Laar war ein geschickter Kaufmann, gewiefter Taktiker und Genießer. Einerseits vermochte er es aus vielen Quellen unvorstellbare Reichtümer zu beziehen, die er mit gezielten Investitionen in seine eigenen Taschen scheffelte. Dabei ließ er sich jedoch nie auf schlechte Handelskonditionen ein. Vielmehr entschied er sich eher einen wichtigen Handel ganz auszuschlagen, als ihn zu für ihn ungünstigen Konditionen. Diese Härte in den Verhandlungen brachte ihm einige unrühmliche Titel ein, die gerade in den Sphären der Silventrumer Kaufleute noch heute umherziehen mögen. Gegenüber seiner Familie äußerte er sich oft undankbar. Vielmehr nahm er alle ihm gegebenen Vorteile als Geschenke wahr, die ihm ohnehin zugestanden hätten. Seine Untergebenen behandelte er respektlos und wie Kapitalinvestitionen. Selbst gegenüber seiner Frau soll er reichlich abfällig gewesen sein.
Im Privaten waren ihm eine ständige und gute Essens- sowie Nachrichtenversorgung extrem wichtig. Er soll einst dafür gesorgt haben, dass Nachrichtenboten wegen vorgeschobenen Diebstählen ihre Hände verloren hätten, nachdem diese ihm nicht direkt die neuesten Zahlen präsentieren konnten. Ebenso tauschte er seine Privatköche im monatlichen Rhythmus aus, wenn ihm eine Speise nicht zusagte. Mit einer außerordentliche Liebe für sehr süße oder sehr fettige Gerichte, vernaschte er tagtäglich Unmengen von Zuckergebäck und Fleisch. Seine dadurch entstandene Körperfülle hüllte er in teure Stoffe, ließ sogar trotz des Seidenembargos rare Seide aus unerlaubten Quellen herbeischmuggeln. Gold und Edelsteine trug er offen am Körper, um seinen Reichtum weiträumig sichtbar zu machen. War er betrunken, soll er manches Mal eine ganze Goldkette an einen obdachlosen Bettler gespendet haben; nur um sich am nächsten Morgen über seine eigene Tat aufzuregen.