Chalonnax

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Chalonnax
Chalonnax.png
Name Chalonnax
Bewohner 25.300 Einwohner
Regentschaft Selbstorganisierender Kleinstaat
Garnisonen Stadtwache
Tempel Deynismus (Sorridianische Kirche)
Wirtschaft Überwiegend Handel und Landwirtschaft
Besonderheiten Maraverswald
Stimmung demütig und dominiert


Der Kleinstaat Chalonnax mit seiner gleichnamigen Hauptstadt Chalonnax ist ein Teil des Fallicer Bundes. Die Stadt liegt am westlichen Rand des Maraverswalds und profitierte lange durch ihre Nähe zur ehemaligen fallicischen Hauptstadt Hilton. Chalonnax ist geprägt durch Handelsstraßen und stadtnahe Höfe und Gutsgebäude. Ein fließender Übergang von Stadt zu Dorf scheint für die äußeren Bezirke mittlerweile zur alltäglichen Realität geworden zu sein. Politisch wird die Stadt durch zwei gegensätzliche Fraktionen dominiert. Während auf der einen Seite die fallicischen Händler nach enormer Selbstkontrolle streben, versuchen andererseits eingesetzte patrische Verhandlungsführer den Einfluss des patrischen Königshauses durchzusetzen.

Geographie

Chalonnax liegt in der ehemaligen Provinz der Kronlande des Königreichs Fallice. Weiterhin befindet sich die Stadt und Region am westlichen Ende des Maraverswalds in einer Flachlandebene zwischen größeren Feld- und Ackerflächen. Dazwischen liegt so manch kleiner Wald mit anliegendem Gutshof von denen die fallicischen Bauern aus ihre Flächen bestellen.

Größere Flüsse oder Gebirge befinden sich auf dem Gebiet des Kleinstaates nicht. Zwar wurden besonders die Stadt Chalonnax und auch die anderen Orte eher auf hügligerem Grund errichtet, doch erreichen auch diese landschaftlichen Erhebungen nicht mehr als 50 bis 80 Meter über dem Meeresspiegel. Die Temperaturen sind bis auf den Winter warm bis gemäßigt und liegen zumeist zwischen 15 und 25 Grad. Regen fällt zwar regelmäßig jedoch nicht besonders lang anhaltend. Im Winter fällt leichter Schnee und die Temperaturen sinken für mehrere Wochen und Monate unter den Gefrierpunkt. Die Bewohner freuen sich dafür jedoch umso mehr, wenn im Frühling die ersten Knospen aus dem Weiß herausbrechen und die Sonnenstrahlen wieder die Luft mit Wärme erfüllen.

Geschichte

Darstellung einer Straßenszene in Chalonnax

Begründet im Heiligen Sorridianischen Reich um das Jahr 500 AD sollte Chalonnax ursprünglich als Holzfällersiedlung am Maraverswald den Haus- und Schiffsbau fördern. Mehrere Siedlungsbewegungen brachten dutzende Kolonistenfamilien und ihre Nachfahren nach Fallice. Zur Stabilisierung der Nahrungsmittelversorgung wurde angewiesen, Felder anzulegen und Viehzucht zu betreiben. Nachdem mehrere Überfälle durch Banditen aus dem Maraverswald die Bürger erschütterten und mittellos zurückließen, wurde von einem militärischen Bautrupp eine großzügige Stadtmauer um die Stadt Chalonnax erichtet.

Über die Jahrhunderte wurde Chalonnax von mehreren dutzend Landsherren und kleinen Fürsten geleitet. Die Stadt und der Kleinstaat wuchsen langsam heran und entwickelten sich mehr und mehr von einer Holzfällersiedlung zu einem lokalen Handelszentrum. Mit einem dauerhaften Markt und einigen Handwerksbetrieben sowie mehreren Industrien ausgestattet, entwickelte sich eine beständige Wirtschaft. Während des sorridianischen Bürgerkrieges ab 1337 AD wurden die fallicischen Landsherren von ihren Untergegebenen zweifach öffentlich niedergemetzelt. Daneben entkam die Gegend aber weitgehend der zerstörerischen Verwüstung des blutigen Kampfes. Erst mit Abspaltung des Königsreichs Fallice vom Fallicer Bund 1341 AD fanden offene Kämpfe in der Stadt zwischen Royalisten und Fallicer Separatisten statt. Über dreihundert Stadtbewohner und mehrere Dutzend Landarbeiter wurden brutal abgeschlachtet. Erst danach konnten die verbliebenen Wachtruppen die Stadt befrieden, indem die Stadttore für anderthalb Wochen geschlossen wurden.

Während des fallicischen Unabhängigkeits- und Bürgerkriegs von 1354 bis 1359 AD wurde Chalonnax mehrfach Ausgangszentrum von Truppenbewegungen der fallicischen Königin. So entsandte sie zu Beginn der Revolten ihre Truppen zum Rebellensitz in Lesvoire. Kurze Zeit darauf zog sie selbst nach Chalonnax, sammelte ihre Truppen und marschierte nach Lesvoire, wo sie ihren eigenen Tod fand. Nach ihrem blutigen Ende kehrten die Soldaten der royalen fallicischen Armee in die Region zurück und unterstellten sich wieder ihrem Baron Elino de Escampel. Mit Ausbruch und Verschlimmerung der im Bürgerkrieg aufkommenden Hungersnöte wies der Baron an, dass die Soldaten die Nahrungsvorräte für den Adel und das Heer einbehalten sollten. Die Bauern plünderten daraufhin Felder und Weiden. Auf Anweisung des Dogen von Safáloris reisten die verbliebenen Soldaten mit ihrem Baren zum Dogen. Dort fanden sie alle in der Katastrophe von Safáloris ihren Tod. Die Stadt Chalonnax und seine umliegenden Dörfer wurden von der Revolutionärin Jean Luntio und ihrer Garbenrevolte belagert und erfolgreich eingenommen. Anschließend zog sie weiter in den Maraverswald.

Nach dem mehr oder minder erfolgreichen Sieg der Garbenrevolte sowie der Besetzung der Herzogtümer Maravergne und Tiuloise durch Sorridia entließ die Revoltenführerin auch Chalonnax in die selbstverwaltete Unabhängigkeit innerhalb des Fallicer Bundes unter patrischer Schutzherrschaft.

Politik und Wirtschaft

Kirche bei Chalonnax

Der fallicische Teilstaat Chalonnax wird von einem lokalen Bürgergremium aus gewählten Vertretern sowie einem Ältestenrat regiert. Beide Gremien streiten sich regelmäßig um die Zuständigkeit der entsprechenden Teilgebiete. Während der Ältestenrat vor allem aus alten Royalisten besteht, die am liebsten die alte monarchische Regierung wieder aufleben lassen würden, streiten sich im Bürgergremium wohlhabende Separatistenfamilien mit den aus Patrien eingesetzten Verwaltern und Verhandlungspartnern. Oftmals werden die Entscheidungen der Gremien von den Bürgern gänzlich ignoriert und die Selbstverwaltung im kleinsten Bereich vorangetrieben.

Die Stadtwache versucht die öffentliche Ordnung anhand der alten Gesetze des Königshauses und mancher neuer Regularien aufrecht zu halten. Durch unklare Zuständigkeiten und den Streit der Gremien bestehen manchmal doppelte Regelungen, sodass insgesamt auf den Idealismus der Wächter vertraut werden muss, um Gerechtigkeit zu schaffen.

Wirtschaftlich dominiert im Einflussgebiet der Anbau von Weizen und Hopfen durch Gutshöfe und Bauernkollektive. Durch fehlende Lagerflächen werden die Güter direkt an die Nachbarländer verkauft und nur wenig weiterverarbeitende eigene Produktion betrieben. Einige Sägemühlen bedienen sich am Holz des Maraverswaldes, um Baumaterialien und Möbel zu fertigen. Einige eisenverarbeitende Betrieben arbeiten neben den Pferde- und Rinderzuchten in den Außenbezirken, direkt an der Stadtmauer. Bemerkenswert ist auch der große Steinbruch nordöstlich der Stadt. Über eintausend Männer arbeiten hier in doppelter Schicht, um Gesteinsbrocken aus dem Erdreich zu befördern, welche für größere Gebäude zum Bau gefertigt werden.

Gesellschaft und Kultur

Die beinahe ausschließlich aus Fallicern bestehende Bevölkerung besteht zum überwiegenden Teil aus einfachen Bauern und Arbeitern. Sie erhoffen sich ein besseres und vor allem freies Leben mit höheren Einnahmen und größeren Aufstiegsmöglichkeiten durch die Unabhängigkeit und Selbstverwaltung. Für die wenigsten Bewohner hat sich diese Erwartung bisher auch nur ansatzweise erfüllt. Die neu gewonnene Freiheit hat sie auf gewisse Weise zwar erfüllt, auf der anderen Seite wurden Sicherheiten verloren und dafür eine indirekte Willkürherrschaft etabliert. Außerdem hat die Notwendigkeit von Bestechungszahlungen erheblich zugenommen.

Die Chalonnaxer sind insgesamt hart arbeitende und ebenso hart trinkende Menschen. Viele tragen ihr Herz am rechten Fleck und gelten als heimatverbunden. Wer die Massaker in den Kriegen miterlebt hat, hofft, dass sich diese nie wiederholen werden. Schließlich haben sie erhebliche Traumata bei den Überlebenden hervorgerufen, die auch heute noch tief sitzen. Ihren Abend verbringen sie bei einem angenehmen Glas Bier oder Wein und leckeren Speisen. Viele Bürger sind nicht wirklich gebildet und vermögen geradeso wenige Wörter zu lesen. Sie gelten als durchaus religiös und sind Anhänger der Sorridianischen Kirche.

In der Nähe von Chalonnax liegt das Herrenhaus des verstorbenen Adligen Clement de Avrillon, welches scherzhaft als Gartenlaube betitelt wird. Bei dem Haus handelt es sich jedoch um ein Anwesen nie dagewesener Dimensionen, das aufgrund einer Forderung an die fallicische Königin Ludwill Gráncais I. errichtet wurde. Aufgrund seiner absurden Größe kann es jedoch kaum Instand gehalten, geschweige denn finanziert und erhalten, werden.

Militär

Chalonnax verfügt über eine Stadtwache und mehrere Dutzend Dorfbüttel in relativ schlechter Ausrüstung. Viele Truppenmitglieder haben sich nach Zerschlagung der letzten royalistischen Truppen des Königshauses niedergelassen und dienen noch immer in ihren alten Rüstungen und Waffen. Die Truppenquartiere sind relativ gut gebaut und dienen gleichzeitig als Unterkünfte für die Familien der Soldaten.