Tasperiner Heer

Aus Athalon
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Ein Hauptmann des Heeres

Das Tasperiner Heer ist einer der beiden militärischen Zweige des tasperinischen Militärs. Es umfasst alle Landeinheiten, die dem Kaiserhaus der Monarchie unterstehen und mittelbar der Verteidigung des Landes dienen sollen. Den im Heer organisierten Heeressoldaten kommen dabei vielfältige Aufgaben zu. So sind sie nicht nur Soldaten im eigentlichen Sinne sondern werden auch oftmals als Kundschafter, Arbeiter, Wachmänner oder in verschiedenen spezialisierten Aufgabenbereichen eingesetzt. Bis 1331 AD zählten sogar Luftschiffe zum Tasperiner Heer.

Allgemeines

Soldaten des Heeres

Das Tasperiner Heer dient neben der Tasperiner Marine als militärische Streitkraft der Kaiserlichen Monarchie Tasperin. Heeressoldaten sind zahlenmäßig deutlich stärker vertreten, als Marinesoldaten, selbst wenn offizielle Zahlen vom Kaiserhaus der Monarchie zum Schutz vor Feinden nicht herausgegeben werden. Die Heeressoldaten werden zumeist einem längeren Ausbildungsprozess unterworfen und anschließend in Einheiten eingegliedert, die sie zumeist bis zu ihrem Austritt aus dem aktiven Militärdienst auch nicht mehr verlassen. Wechsel können bei Bedarf wegen Fehlverhaltens, besonderer Eignung oder auf Antrag unter entsprechender Begründung zwar gewährt werden, stellen aber eher eine Ausnahme dar.

Organisatorisch teilt sich das Heer in die Laufbahnen der Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziere und der Generalität auf. Anhand des Dienstgrades wird die persönliche Befähigung und Besoldung des Heeresangehörigen bemessen. Die Soldaten mit ihren teils lebensbedrohlichen Aufgaben können auf ein sicheres Einkommen und gestellte Unterkunft zählen. Dafür geben sie aber einen weiten Teil ihrer Privatsphäre und eigenen Lebensplanung auf. Sie sind oftmals der Willkür ihrer Vorgesetzten unterworfen, auf die eigene Familie wird wenig bis keine Rücksicht genommen. Dafür ist ein stolzes Leben im Dienst für Tasperin garantiert; selbst wenn dieses Leben in den blutgetränkten Gräben eines weiteren Krieges endet.

Nach Erlass des Gesetzes über die Tasperiner Militär- und Wachrechte besteht in Tasperin die Pflicht zu einem allgemeinen Militärdienst. Alle geeigneten und nicht durch Ausnahmen ausgeschlossenen männlichen Tasperiner Bürger werden in regelmäßigen Abständen gemustert und im Bedarfsfall für den Kriegseinsatz eingezogen. Sie werden dann eigenen Regimentern unter der Führung ausgebildeter Heeressoldaten unterstellt, mit denen sie gemeinsam ihren Aufgaben im Kriegsfall nachkommen.

Die Aufgaben des Heeres sind vorrangig die Verteidigung Tasperins und seiner Verbündeten sowie der Angriff mitsamt der Eroberung befeindeter Nationen und ihrer Verbündeten. Daneben erfüllt das Heer aber noch viele andere Aufgaben, die insbesondere im Friedensfall ausgeführt werden. So sind Heeressoldaten in vielen Kasernen gleichzeitig Wachsoldaten und nehmen den Dienst der allgemeinen Stadtwache sowie die Strafverfolgung und Unterstützung der Justiz Tasperins wahr. Ebenso werden sie als Arbeiter zur Ausführung von Großprojekten herangezogen oder als Kundschafter durch die eigenen (und fremden) Lande geschickt. Neben diesen allgemeinen Aufgaben existiert auch eine Vielzahl von speziellen Tätigkeiten innerhalb der einzelnen Einheiten. So müssen die Truppen in Rabenfels regelmäßig die Versorgungswege des Kaphatgebirges überprüfen und von Eis und Schnee befreien. Heeresmitglieder in der Wachfeste von Eysenlan sind durchgängig damit betraut die Dämme an der Thalerschen Seenplatte zu flicken, wenn diese nach starken Regenfällen wieder über ihre Ufer tritt. Die unbeliebteste Aufgabe unter den vielen Rekruten in Froststeg ist das Freiräumen der Straßen vom Schnee; während die Marinesoldaten zuschauen.

Geschichte

Zeltlager des Heeres

Die Ursprünge eines stehenden Heeres innerhalb des Staates Tasperin gehen auf die Zeiten der Besiedlung des heutigen Tasperins durch sorridianische Siedler zurück. Die zumeist unbewaffneten oder nur spärlich ausgestatteten Bauern und Handwerker trafen im Laufe der Jahre 680-700 AD auf immer mehr Widerstand während ihrer Wanderungen gen Norden. Oftmals kam ihnen die raue Wildnis dazwischen, die in Tasperin neben Wölfen und Bären noch allerlei unbekannte natürliche Gefahren bot. Als wesentlich bedrohlicher stellten sich allerdings die eingeborenen Stämme und Klanvölker dar. Nur wenige waren freiwillig bereit ihr kostbares Ackerland mit den südländischen Siedlern zu teilen. Noch weniger wollten gar den friedfertigen Kontakt, dem bald die missionarischen Tätigkeiten der Sorridianischen Kirche folgten, aufnehmen. Nach einigen brutalen Kämpfen und Hinrichtungen entsandte der sorridianische Gottkaiser bewaffnete Soldaten in seinem Dienste an der Seite der Siedler. Diese als Wachkrieger für Tasperin bezeichneten Soldaten, oftmals angeheuerte Söldner oder entsandte Wachtruppen aus dem sorridianischen Heer, hatten fortan die Aufgabe die Siedler zu beschützen.

Zunächst erschien es ausreichend die Wachkrieger nur bis zur Vertreibung der alteingesessenen Völker auszusenden. Als eben diese Völker sich immer mehr und vor allem immer gewaltsamer verteidigten, blieben die Wachkrieger für Tasperin dauerhaft an der Seite ihrer Siedler. Meist übten sie zugleich die Aufgaben des Dorfbüttels oder eines Wachmannes aus. Sie waren bestens in die Dorfgemeinschaft integriert, aber schlussendlich für die Vertreibung der Klans und des Wildgetiers verantwortlich.

Nach der Unabhängigkeit Tasperins im Jahr 764 AD blieben viele Wachkrieger an ihren Standorten. Ihre Lohnzahlungen aus Sorridia wurden eingestellt und so suchten sie sich Alternativen zur Sicherung ihres Lebensunterhalts. Meistens sammelten die Dörfer genug, um ihre Wachleute halbwegs anständig zu finanzieren. Überall dort, wo dies jedoch nicht der Fall war, brach schon bald eine gewisse Anarchie aus. Die Abwesenheit eines Gesetzeshüters wurde vor allem von zwielichtigen und weniger rechtschaffenen Personen maßlos ausgenutzt. Das gerade erst aufgestiegene Königshaus der von Silvarsteeds war bemüht ihre Zustimmung im Land zu sichern und Sicherheit zu garantieren. Aus diesem Grund wurde an mehreren Standorten in Tasperin eine militärische Landmiliz gegründet, die sich zunächst aus angeworbenen Wachleuten und Kriegern zusammensetzte. Auf Geheiß der Krone wurden diese dann in die Ländereien entsendet, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Manchmal musste ein einzelner Heeresbediensteter ein halbes Dutzend Ortschaften behüten. Oftmals gelang es nicht auf Anhieb ausreichend Präsenz zu zeigen, aber mit der Zeit kamen immer mehr Soldaten hinzu.

Erste Ausbildungsstätten entstanden, von den Sorridianern zurückgelassene Festungen wurden besetzt und dem Heer zugeführt. Neben der Etablierung der Tasperiner Marine nahm auch das Heer binnen weniger Jahre seine ersten groben Formen an. Hohe Adelsfamilien mit Rang und Namen setzten sich schnell an seine Spitze; und verblieben dort bis heute. Unbestritten ist aber, dass das stehende Heer Tasperins mit seinen zahllosen Spezialisierungen und unzähligen Angehörigen derjenige Verteidigungsapparat ist, der seit jeher Tasperins Unabhängigkeit gewährt. Tasperiner Heeressoldaten sichern die Grenzen, beschützen die Dörfer und greifen auf Wunsch ihres lokalen Führers auch Feinde an - unabhängig davon, ob sie eine Flagge tragen oder nicht.

In den Jahrhunderten seit seiner Gründung unterlag das Heer vielen Reformen und Wandlungen. Die zuerst vage gehaltenen Richtlinien wurden schnell durch Gesetze oder interne Verwaltungsstrukturen ergänzt. Die Durchsetzung des Militär- und Wachrechts obliegt zu weiten Teilen den Angehörigen des Heeres, wenn nicht gerade die lokale Stadtwache vor Ort ist. Insbesondere aber kamen auch diplomatische Aufträge mitsamt der Grenzerweiterung gen Norden hinzu. Weite Teile des einstigen Haldars konnten in das heutige Tasperin integriert werden. Die restlichen Stämme wurden in die Regionen nördlich der Festungen vertrieben. Ihre steten Versuche wieder in die gemäßigteren südlichen Lande einzudringen werden maßgeblich vom Heer beendet.

Daneben wurden die Rang- und Befehlsstrukturen im gesamten Land vereinheitlicht. Die Solde richten sich nunmehr nach Fähigkeit und Dienstgrad. Das alte System, in welchem vor allem nach den Vorlieben des jeweiligen Hauptmannes bezahlt wurde, ist seit über 250 Jahren abgeschafft. In den letzten 100 Jahren kamen darüber hinaus vereinheitlichte Ausrüstungen und spezialisierte Ausbildungen hinzu. Im Tasperiner Heer entstanden Gebirgsjäger, Kavalleristen und auch eine eigene Artillerie. Sogar das Programm zur Erprobung der Luftschiffe zählte zum Tasperiner Heer, bevor es 1331 AD endgültig beendet wurde.

Das Militär mag zwar einen zweifelhaften Ruf genießen, steht aber für sichere Bezahlung und einen verdienten Ruhestand im Austausch für das Opfer des eigenen Lebens. Der Militärdienst der Tasperiner verlangt den Soldaten einiges ab, ist aber eine sichere Möglichkeit für den gesellschaftlichen Aufstieg, sofern man nicht in einem Scharmützel Opfer des Kampfesruhms wird.

Aufbau

Wachbastion Grevsthron am Wyrzgebirge

Neben den im Tasperiner Heer geläufigen besonderen Organisationsformen, die sich zum Teil deutlich von der allgemeinen Organisationsstruktur abheben, wird vor allem bei den allgemeinen Landeinheiten auf eine einheitliche Organisationsstruktur gesetzt. Diese setzt sich aus einer Einteilung in Trupps bzw. Wachmannschaften, Zügen, Kompanien und Regimentern.

Ein Trupp bzw. eine Wachmannschaft besteht aus vier bis acht ausgebildeten Soldaten und stellt die kleinste Einheit im Tasperiner Heer dar. Trupps sollen grundsätzlich aus ausgebildeten Soldaten bestehen, wenngleich die Eingliederung von Rekruten nicht ausgeschlossen ist. Ihre Führung wird durch einen Unteroffizier oder Feldwebel im höchsten Mannschaftsdienstgrad ausgeführt. Trupps des Tasperiner Heeres können sehr homogen, aber auch sehr divers sein. Gerade in Leändrien sind viele von ihnen mit gleichrangigen und gleichbewaffneten Heeressoldaten ausgestattet, die allgemeine Aufgaben wahrnehmen. Spezialisiertere Trupps bestehen hingegen ausschließlich aus diversen Fachexperten von denen jeder über ein Spezialgebiet verfügt, dessen Aufgaben er vorrangig oder ausschließlich wahrnehmen muss. Im Friedensfall werden Trupps oft als Wachmannschaften bezeichnet und für den gemeinsamen Wachdienst eingesetzt.

Ein Zug besteht aus zwei bis zwölf Trupps und gilt als größere Teileinheit. Züge werden von niederrangigen Offizieren oder hochrangigen Unteroffizieren angeführt, die sich eng mit den Unteroffizieren, die die nachgeordneten Trupps anführen, abstimmen. Züge werden aus gleichwertigen Trupps gebildet, sodass ein Offizier mit der Führung einer Einheit Schützen, Kavalleristen oder Schwertkämpfer betraut ist. Wenn Einheiten im Zugverbund ausziehen, kämpfen grundsätzlich mehrere unterschiedliche Züge gemeinsam gegen den auserkorenen Feind. Kleinere Wachkasernen und Niederlassungen des Heeres bestehen aus einem einzigen Zug, größere Kasernen können auch mehrere Züge umfassen.

Eine Kompanie besteht aus zwei bis sechs Zügen und wird von einem hochrangigen Offizier verwaltet. Im Kriegsfall dient dieser Offizier eher als Verwalter, denn als Befehlsgeber in der Schlacht. Die faktische Ausführung der militärischen Anweisungen liegt weiter bei den Zugführern im Feld. Kompanien bestehen häufig aus mehreren Zügen unterschiedlicher Art, oftmals aus Einheiten von Fern- und Nahkämpfern verschiedener Auslegung. In der militärischen Planung werden zumeist Kompanien verlegt und in den Kampf entsendet, die Kompanie gilt daher als Planungsmaßstab des Tasperiner Heeres.

Ein Regiment besteht aus mindestens vier und allerhöchstens vierundzwanzig Kompanien. Regimenter werden durch Angehörige der Generalität geführt und stellen die größte Einheit im Tasperiner Militär dar. Ihre militärische Schlagkraft ist bedeutend, oftmals umfassen Regimenter Kompanien der Artillerie, Kavallerie und allgemeinen Heerestruppen. Sie sind somit vielseitig einsetzbar und in der Kriegsplanung von enormer Bedeutung.

Dienstgrade

Hierarchie im Tasperiner Heer
Rang Beschreibung Aufgaben/Befugnisse
Generalität
General Führungspersönlichkeiten des Tasperiner Heeres Beratung des Kaiserhauses, Einsatz- und Kriegsplanung
Brigadier Führungspersönlichkeiten des Tasperiner Heeres Militärische Beratung, Einsatz- und Kriegsplanung
Oberst Führungspersönlichkeiten des Tasperiner Heeres Führung von Regimentern
Offiziere
Major Hochrangige Offiziere Führung großer Niederlassungen und von Kompanien
Hauptmann Geläufigster Offiziersdienstgrad Führung kleinerer Niederlassungen, Truppenführung im Außendienst, Führungsaufgaben
(Ober-)Leutnant Eingangsdienstgrad nach Abschluss der Offiziersakademie Truppenführung im Außendienst, Führungsaufgaben
Unteroffiziere
(Erster) Hauptwachtmeister Dienstgrade besteht nur in besonderen Einheiten Kriegsdienst, Führungsaufgaben, Ausbildung, Disziplinarmaßnahmen
Oberwachtmeister Zugführung Kriegsdienst, Führungsaufgaben, Ausbildung, Disziplinarmaßnahmen
Wachtmeister In Vorbereitung auf Zugführung Kriegsdienst, Führungsaufgaben, Ausbildung, Disziplinarmaßnahmen
Mannschaftsdienstgrade
Zugsführer Mit Führungsaufgaben betrauter Mannschaftsdienstgrad Wachtätigkeiten, Kriegsdienst, mit Führungsaufgaben betraut
Korporal Mit ersten Führungsaufgaben betrauter Mannschaftsdienstgrad Wachtätigkeiten, Kriegsdienst, mit geringen Führungsaufgaben betraut
Gefreiter Diensterfahrener Mannschaftsdienstgrad Wachtätigkeiten, Kriegsdienst
Soldat Ausgebildetes Heeresmitglied Wachtätigkeiten, Kriegsdienst
Rekrut Anwärter in Ausbildung Keine eigenen Befugnisse außer bei Gefahr in Verzug.
  • Die Dienstgrade sind nur in in männlicher Form verfügbar. Weibliche Soldaten müssen mit dem Zusatzwort "Frau" anstatt "Herr" vor dem Dienstgrad angesprochen werden.

Gerade bei kleineren Niederlassungen des Heeres kann es teils starke Abweichungen von den oben genannten Dienstgraden geben, insbesondere in der Verfügbarkeit.

Der Aufstieg in die Laufbahn der Offiziere erfordert den Abschluss in einer mindestens dreijährigen Offiziersschule sowie einen hinreichend guten Leumund. Auf einen ausgewählten Stammbaum sowie eine gehobene Herkunft wird bereits bei der Auswahl der Kandidaten geachtet. Mitglieder der Generalität werden ausschließlich vom Kaiserhaus bestellt.

Ausrüstung

Kundschafter

Jeder neue Rekrut des Tasperiner Heeres wird mit einer standardisierten Ausrüstung ausgestattet. Mitglieder spezialisierter Einheiten erhalten zusätzlich einheitenspezifische Ausrüstungsgegenstände.

Jeder Soldat erhält einen sog. Dienstanzug, welcher aus einem Kampfgambeson mit dazugehöriger Hose, einem Gurt, einem paar Stiefel sowie einem Barett besteht. Zusätzlich erhält er Wollsocken, Unterkleidung, ein Nähset zur selbstständigen Reparatur, Verbandspäckchen und die personalisierte Erkennungsmarke. Auf der Erkennungsmarke werden Namen, Geburtsort und die zugewiesene Einheit eingestanzt. Sie dient der späteren Identifizierung im Todesfall.

Daneben wird jedem Soldaten auch der umgangssprachlich als große und kleine Kampfanzug bezeichnete Waffen- und Rüstungsbeutel ausgehändigt. Dieser enthält eine vollständige Rüstung aus Helm, Handschuhen, Schulter-, Arm- und Beinplatten sowie Brustharnisch mit Kettenrüstung. Als Bewaffnung wird die entweder in der Einheit festgelegte oder selbst zu wählende Primär- und Sekundärwaffe übergeben. Jeder Heeresangehörige bekommt zusätzlich einen Langdolch mit Scheide, ein Signalhorn, eine Öllampe und eine Handfessel. Zum Transport dieser umfangreichen Ausrüstung wird ein Rucksack ausgehändigt, in welchem sich auch eine Feldflasche, ein Feuerstahl sowie Schlafsack und Feldspaten befinden. Für Wanderungen und den Auszug in den Kriegsdienst können Trosssäcke sowie Zelte und Wanderausrüstung an die Soldaten verteilt werden.

Traditionen

Neben allerlei fragwürdigen Traditionen zur Begrüßung neuer Rekruten und Anwärter, die vor allem Trinkspiele und Mutproben umfassen, kann das Tasperiner Heer in seiner Historie einige weitgehend akzeptierte Traditionen vorweisen. Große Festungen erhalten im Heer zumeist einen Beinamen, der oft nur den Heeresmitgliedern selbst bekanntgemacht wird. Viele der Bastionen tragen die Namen verstorbener Generäle und anderer Würdenträger; andere werden insbesondere von den unteren Dienstgraden mit einem sarkastischen Spitznamen betitelt. So gilt die Wachbastion Ursaum am Nördlichen Fahlgebirge als Hof der Prinzessinnen, da dort all diejenigen hin versetzt werden, die harte Arbeit scheuen. Die südlich des Kaphatgebirge, am Ufer der Prage, liegende Wachstation Rurmsflut wird hingegen als Besserungsanstalt bezeichnet; der überwiegende Teil der hier stationierten Heeresangehörigen wurde aufgrund von Disziplinarvergehen strafversetzt.

In vielen Einheiten werden besondere Aufnäher auf die Schultern aufgebracht, die eine Zugehörigkeit zur eigenen Einheit symbolisieren sollen. Besonders die spezialisierteren Einheiten wollen sich so von den allgemeinen Truppen abheben. Offiziell sind derartige Beschädigungen der Uniformen nicht gestattet, nach einem lautstarken Aufruhr der Soldaten wurden die Bestrafung ähnlicher Vergehen jedoch gänzlich eingestellt.

Unter den Gebirgsjägern, insbesondere am Fahlgebirge, hat es sich darüber hinaus verbreitet den eigenen letzten Willen einmal stets ganz oben auf den eigenen Habseligkeiten in der Kaserne zu lagern. Eine weitere Abschrift wird sorgfältig verpackt in einer ledernen Brusttasche eng um den Hals getragen. In diesem Testament sind Anweisungen zur Bestattung, auch unter Extremsituationen im Gebirge, sowie letzte Wünsche abgefasst.

Besondere Standorte und Spezialisierungen

Gebirgsjäger

Neben der allgemeinen Militärlaufbahn existieren innerhalb der Tasperiner Heeres drei aktive sowie eine mittlerweile abgeschaffte spezialisierte Laufbahn. Angehörige des allgemeinen Heeresdienstes können sich durch Empfehlungen, besondere Befähigung oder aktives Engagement für eine der Spezialisierungen empfehlen. Anschließend erhalten sie spezielle Ausbildungen und Lehrgänge, zusätzliche Besoldung oder Unterstützung gibt es hingegen nicht. Während die Kavallerie und Artillerie eher einen positiven Ruf genießen, haben gerade die Gebirgsjäger mit Nachwuchsschwierigkeiten und einem eher zweifelhaften Ruf zu kämpfen. Die Luftschiffe, als vierte Spezialisierung, wurden 1331 AD von Tasperin aufgegeben.

Kavalleristen sind im Tasperiner Heer eigenständige Einheiten, die beritten zu Pferd in den Kampf ziehen. Während ihrer Etablierung wurden die Reiter ausschließlich in Reiterei und Schwertkampf geschult, nach der Einführung der Schusswaffen nimmt der Gebrauch von Flinten und Musketen unter den Reitern zu. Die in oftmals feierliche Uniformen gekleideten Angehörigen der Kavallerie werden zumeist für zeremonielle Zwecke herangezogen. Sie begleiten Paraden, reiten an Beginn und Ende der kaiserlichen Eskorte und werden von vielen anderen, echten, Heeresmitgliedern eher belächelt. Nichtsdestotrotz kommen sie in zumeist prunkvolleren und vor allem deutlich besser ausgestatteten Kasernen unter. Ihre Reputation in der Bevölkerung ist allen aufgrund ihres makellosen Äußeren, dem Dienst zu Pferd und einem vorauseilenden Ruf einer herausgehobenen Würde beneidenswert. Sollten sie jedoch in den Kampf entsandt werden, bilden sie meist die Vorhut des Tasperiner Heeres. In kleinen Gruppen fallen sie in die Flanken ein, um größtmöglichen Schaden zu erzielen und dem Gegner heftig zu zusetzen. Gerade der letzte Krieg mit Sorridia stellte die Anfälligkeit der Kavallerie gegen Treffer dar. Ganze Einheiten gingen unter dem Gewicht der eigenen niedergehend Pferde zugrunde.

In der Artillerie werden vor allem geschickte Handwerker und ihre Nachkommen zu Kanonieren und Schützen ausgebildet. Die meist im Hintergrund agierenden Soldaten können sich in seltensten Fällen selbst gegen herannahende Feinde verteidigen. Dafür sind sie umso effektiver, wenn es um die Belagerung feindlicher Stellungen und Quartiere geht. Die meiste Dienstzeit eines Artilleristen wird wohl mit der Wartung der Belagerungsgeräte verbracht; oftmals sind sie auch selbst an der Konstruktion weiterer Waffen beteiligt. Neben Kanonen in unterschiedlichen Ausführungen verwendet das Tasperiner Heer weiterhin Ballisten, Katapulte und Trebuchets. Auch ältere Belagerungswaffen, wie Rammsporne und Belagerungstürme stehen noch immer eingemottet in den großen Lagerhallen des Heeres. Der Dienst in der Artillerie gilt noch als sehr ruhiger und vergleichsweise wenig militärischer Dienst innerhalb des Heeres; bis die Kanonen wieder pausenlos ihre Kugeln verschießen.

Die letzte aktive spezielle Laufbahn bilden die Gebirgsjäger. Ausgebildet für den Einsatz in Höhen und das Überqueren von Gebirgen, um den Feind hinter seinen für unüberwindbar gehaltenen Grenzen zu überraschen, sind sie manchmal wochenlang auf den Berggipfeln unterwegs. Für denselben Sold, wie normale Heeresangehörige, klettern sie über Gletscher und Eisbrücken, müssen wochenlang der Kälte trotzen, um dann an ihre trostlosen Standorte zurückzukehren. Der Dienst bei den Gebirgsjägern ist unbeliebt, vor allem aber eine beliebte Maßnahme für Vorgesetzte, um unliebsame Untergebene loszuwerden. Die Todeszahlen unter den Gebirgsjägern sind weitaus höher, als im gesamten restlichen Militär. Ein verbreiteter Alkoholismus, Gewaltausbrüche und Selbstmorde runden das Bild ab. Selbst das Heer selbst hat weitgehend aufgegeben den Ruf der Gebirgsjäger retten zu wollen. Auf der Gegenseite gelten die meist eisernen Männer als verschworene und elitäre Gemeinschaft. Ein ungebrochener Wille und Überlebensgeist schweißt diejenigen, die durchhalten, zusammen. Sind sie erst einmal in der Höhe des Gebirges angekommen, halten sie eng zusammen und genießen den meist spektakulären Ausblick über ihre allzu undankbare Heimat.

Bekannte Persönlichkeiten des Heeres

  • General Thorsten Gustav Sertzmann, angesehener Verteidigungsspezialist
  • Brigadier Richard III. von Forbgerben, weitbekannter charismatischer Militärführer
  • Erster Hauptwachtmeister Gunther Benzstein, Kavalleriereitmeister aus Carviel
  • Oberst Justus von Holdstein, bekannter Truppenführer und Ehemann von Prinzessin Luisa von Severius