Leändische Handelskompanie
Die Leändische Handelskompanie (ehemals Vereinigte Leändische Kaufleute und Leändische Handelskompanie kaiserlicher Krone) ist eine Vereinigung von Silventrumer Kaufleuten, die über die Jahre immer mehr unter die Aufsicht der Tasperiner Krone gestellt wurde. Nach der Unabhängigkeit Silventrums erweiterte das Adelsgeschlecht der von Silventrum den Einfluss auf die Handelskompanie, die nunmehr dem Großherzogtum unterstellt ist und weitreichende Handelsverbindungen in alle Welt unterhält. Die Handelskompanie gilt als Silventrums wirtschaftlicher Arm und Machthebel in der Welt, sie soll insbesondere die Interessen des Landes in Leändrien und den Unbekannten Landen durchsetzen.
Vorkommen
Der Verwaltungssitz der Leändischen Handelskompanie ist in der Hauptstadt Silventrums, Zweibach, angesiedelt. Neben der Verwaltung verfügt die Handelskompanie über große Außenposten in Steunvik, Carviel, Schwarzwasser, Montebrillo, Asmaeth und Olapaso. Daneben existieren zahllose weitere Handelsposten in nahezu allen großen Häfen. Mithilfe dieses dichten Netzes an Handelsrouten verknüpft Silventrum den weltweiten Handel und versucht ihn zentral über Zweibach zu lenken.
Funktion
Die Hauptaufgabe der Leändischen Handelskompanie besteht darin, die Bedürfnisse an Gütern und Bodenschätzen in den Provinzen Silventrums größtmöglich zu decken und die Lebensqualität der Bürger zu sichern. Zudem sollen die Beziehungen des Großherzogtums zu den angrenzenden Nationen Tasperin, Sorridia, Fallice und Königreich Patrien|Patrien]] durch florierenden Handel gesichert werden, ebenso der Wohlstand der Nation selbst. In den Silventrumer Hafenstädten übernimmt die Leändische Handelskompanie zudem wirtschaftliche Kontroll- und Sammelfunktionen ähnlich wie sie durch Zünfte ausgeübt werden.
Nebenher übt Silventrum mithilfe der Handelskompanie weltweit seinen Einfluss aus. Meist geschieht dies in Belangen wirtschaftlicher Natur, doch schreckt die Handelskompanie auch nicht vor unschönen oder verdeckten Operationen zurück, um ihr Ziel zu erfüllen.
Verwaltungsstruktur
Die Gesamtverwaltung der Leändischen Handelskompanie übernimmt der sog. Herrenrat, bestehend aus elf hohen Vertretern der Silventrumer Regierung und Zweibacher Handelshäusern, sowie dem hohen Vertreter für Sorridia, Fallice und Patrien, dem Gesandten für das Kalifat und dem Handelsbotschafter in Carviel.
1. Hohe Vertreter: Ein jeder der Hohen Vertreter des Herrenrats repräsentiert entweder die regierenden Adelshäuser Silventrums oder die wohlhabenden und massiv einflussreichen Handelshäuser und deren Interessen. Gemeinsam entsenden sie jeweils einen hohen Vertreter für Tasperin (Handelsbotschafter genannt), das Kalifat Al'bastra (Gesandter genannt) und Sorridia, Fallice und Patrien. Die hohen Vertreter haben ihren Sitz, mit Ausnahme der entsandten Mitglieder, in der bekannten Zweibacher Wisselbank.
2. Provinzialbeauftragte Kaufmänner: Ein Provinzialbeauftragter Kaufmann ist in der Regel ein geadelter oder bereits adeliger Handelsgelehrter von hohem Geschlecht. Ein jeder der Provinzialbeauftragten steht in enger Verbindung mit den über die Provinzen verteilten Herzögen und dem Landadel. Jeder Provinz ist hierbei genau ein Provinzialbeauftragter zugewiesen, an den sich die Fürsten der Provinz bei Versorgungsengpässen und wirtschaftlichen Problemen, sowie für die Belieferung größerer Bauprojekte wenden können. Die Provinzialbeauftragten werden im Herrenrat durch ihre Hohen Vertreter repräsentiert. Einem jeden der Provinzialbeauftragten untersteht eine Vielzahl von Beratern und Vertretern sowie die Befehlsgewalt über die provinzialen Schiffe der Handelskompanie. Provinzialbeauftragte werden seit der Verstaatlichung der Handelskompanie nicht mehr von Vertretern gewählt sondern direkt durch die Regierung Silventrums in Einverständnis mit den Handelshäusern ernannt.
3. Handelsgesandte: Ähnlich wie Provinzialbeauftragte sind Handelsgesandte Ansprechpartner für alle handelswilligen Menschen und Regierungen in Übersee. Sie bilden eine Art Ansprechpartner der Handelskompanie in anderen Länder, für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen. Anders als Provinzialbeauftragte müssen sie regelmäßig selbst in Zweibach vorstellig werden und sich repräsentieren. Sie verfügen meist über ausgedehnte Netzwerke an Informanten an ihren Stammsitzen außerhalb Silventrums. Ihnen untersteht zudem ein gewisser Teil der Flotte der Handelskompanie für den Fernhandel.
Tätigkeitsfelder
Seit der Übernahme durch die Krone Silventrums kann man vielerlei Tätigkeitsfelder in der Handelskompanie bekleiden. Unter anderem: Mitglieder einer Schiffbesatzung, Wachsoldaten, Ärzte, Bänker, Handwerker in Städten, Verwaltungsbeamte und natürlich das hohe Amt des Handelsgesandten - sofern man die entsprechenden Beziehungen hat.
Chronologie
1163 - Gründung der Vereinigten Leändischen Kaufleute durch die Kaufmänner Einhart Halbrecht, Dharian van Ascarus und Aurell von Auenthal; Erste Handelsfahrten zwischen Zweibach und Schwarzwasser bestehend aus einer Flotte von 7 Handelsschiffen.
1168 - Anschluss der bekannten Kaufmannsgeschlechter von Heidelberg und von Zahern; Beitritt mehrerer kleinerer Kaufleute und Händler; Gesamte Flottenstärke: 12 Schiffe.
1172 - Da durch die Vereinigung größere Mengen an Waren gleichzeitig umgeschlagen werden können und stets mit einer einheitlichen Handelsstrategie verfahren wird, steigt der individuelle Profit der Kaufmänner im Eiltempo.
1177 - Gründung des ersten gemeinschaftlichen Gesamtrats bestehend aus Einhart Halbrecht, Dharian van Ascarus, Aurell von Auenthal, Roland von Zahern und Ralof von Heidelberg; Weitere Kaufleute treten der Vereinigung bei; Wachstum der Flotte auf 18 Handelsschiffe und 3 bewaffnete Eskorten.
1178 - Erstmalige persönliche Untergliederung von einfachen Kaufleuten unter die Schutzherren des Gesamtrats; Ausweitung der Handelsrouten über Carviel und Steunvik.
1196 - Erbauung von größeren Handelskontoren in den Hauptumschlagszentren Zweibach, Schwarzwasser und Asmaeth. Wachstum der Flotte auf insgesamt 28 Schiffe.
1200 - Einführung der Konvoistrategie nach mehreren Verlusten von Fracht an Freibeuter. Ein Konvoi besteht nun aus 3-7 Schiffen mit 1-3 Eskorten.
1205 - Durch anhaltende Freibeuterangriffe treten immer mehr Händler der Vereinigung bei, um ihre Fracht und die Schiffe besser verteidigen zu können.
1207 - Weitere einflussreiche Kaufmannsgeschlechter und Erben der Gründer übernehmen nach und nach die Führung im Gesamtrat; Die Sitze werden auf 7 erweitert.
1214 - Gründung des Hauptverwaltungssitzes der Vereinigten Leändischen Kaufleute in Schwarzwasser; Flottenwachstum auf insgesamt 35 Schiffe.
1220 - Aufspaltung der Flotte in die Haupthandelsflotte, bestehend aus 8 Viermastern und 3 Dreimastern, und in die Freihandelsflotte, bestehend aus dutzenden Kleinhandelsschiffen und Fregatten.
1231 - Erste Überfahrt und Handel mit dem Kaiserreich Sorridia. Mehrere Handelsverträge werden mit dem Ausland unterzeichnet.
1240 - Aufrüstung und Bau neuer Vier und teilweise Fünfmaster mit höherer Feuerkraft und angeheuerten Wachmannschaften, da die Konvoi-Strategie auf internationalen Gewässern und v.a. hoher See keine weiteren Vorteile bot.
1245 - Rapide steigende Mitgliedszahlen angesichts der Handelsmöglichkeiten in Nachbarländer. Die Hauptflotte verfügt nun über insgesammt 16 Schiffe und die Freihandelsflotte über weitere unzählige.
1253 - Einführung der ersten Form von Lebensversicherung für Familienangehörige von Vereinigten Kaufmännern.
1267 - Ausweitung des Gesamtrates; Einem jeden Gesamtratsmitglied werden nun noch weitere Vertreter und Kaufmänner unterstellt.
1283 - Verstaatlichung der Vereinigten Leändischen Kaufleute und Umbenennung zur Leändischen Handelskompanie königlicher Krone.
1289 - Durch die staatliche Förderung steigt die Flottengröße der Haupthandelsflotte rasch auf 20 große Handelsschiffe und einige Eskortschiffe an.
1295 - Die Privilegien der Handelskompanie werden innerhalb der Hafenstädte Silventrums und Tasperins auf das Allgemeinzunftrecht erweitert; Die Leändische Handelskompanie ist damit befähigt Meisterbriefe auszustellen und den örtlichen Handel mittels Vertretern genauer zu kontrollieren. Dadurch entstehen weitere soziale Absicherung wie eine erste Art der Krankenversicherung für Mitglieder der Handelskompanie eingeführt.
1322 - Weiterer Ausbau der Flotte und Gründung eigener Banken, da die Reichtümer der Handelskompanie die Kapazitäten der örtlichen Banken nahezu überlasten.
1329 - Die Haupthandelsflotte wird vollständig von den von Silventrum aufgekauft und über die Provinzialbeauftragten verteilt.
1337 - Die Handelskompanie wird erstmals auch zur Versorgung und Unterstützung von Kriegsflotten im größeren Rahmen eingesetzt und erprobt. Die staatlichen Zuschüsse und Anteile wachsen weiterhin.
1340 - Der Provinzialbeauftragte Kaufmann Leonhard von Zahern entsendet nach formeller Bitte des Grafen Aurell von Thraven einen Handelsvertreter nach Neu-Corethon um den Handel zwischen der exotischen Kolonie und der Provinz weiter anzukurbeln.
1340 - Nach Ausrufung des Kaiserreichs wurde die Handelskompanie in "Leändische Handelskompanie kaiserlicher Krone" umbenannt.
1344 - Nach internen Streitigkeiten und der Unabhängigkeit Silventrums geht die Handelskompanie vollständig in den Besitz Silventrums über und wird dessen verlängerter Arm in der Welt. Der Zusatz "kaiserlicher Krone" wird ersatzlos aus Wappen und Namen gestrichen. Stattdessen wird nun das Wappen des Handels gemeinsam mit der Flagge Silventrums gehisst.