Lawima el Amir

Aus Athalon
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Darstellung el Amirs in ihrer Blütephase

Lawima el Amir ist eine bekannte Philosophin und Dichterin aus dem Kalifat Al'bastra. Ihre Thesen befassen sich vor allem mit dem Wesen des Menschen in Abhängigkeit zu Gottheiten und der Ausübung des freien Willens. Daneben veröffentlichte sie mehrere grenzübergreifend erfolgreiche Gedichte über die Schönheit der Schlichtheit.

Werdegang

1328 AD in Schattpur am Delta des Issás geboren, kam Lawima el Amir als Tochter des Teppichknüpfers Farhan el Amir und seiner einzigen Aa'mrata Harhara zur Welt. Das Paar bekam einige Jahre später den vier Jahre jüngeren Bruder Eral. Gemeinsam wuchsen die beiden Kinder zeitweise im städtischen Hause der Familie, meist aber an des Vaters Seite in seinem Laden am Markt auf. Die Familie galt als durchaus privilegiert, aber nicht vermögend. Daher vermochten die Eltern es auch nicht ihre Kinder in jungen Jahren auf eine Schule zu schicken oder eine Ausbildung zu ermöglichen. Lawima el Amir lernte daher mit ihrem Bruder das Handwerk des Vaters, welcher einige Angestellte in einer kleinen Manufaktur für Teppiche beschäftigte. Dank verbesserter Absatzmöglichkeiten sowie eines größeren Handels zwischen dem Kalifat und Nostrien erzielte auch ihr Vater ab 1337 AD zunehmend mehr Einnahmen. Folglich konnte er sich eine der städtischen Schulhäuser für seine Kinder zumindest halbtags leisten. Lawima el Amir wurde dadurch Zugang zu grundlegender und später auch weiterführender Bildung ermöglicht.

Ihre Kindheit soll zwar recht streng, aber durchaus angenehm gewesen sein. Sie baute eine enge Bindung zu ihrem Bruder auf, die sie bis heute beibehalten haben soll. Mit vierzehn Jahren lernte dieser eher durch Zufall einen Sohn des Sultans von Isthul kennen und wurde mit seiner Schwester an den Hof zum Spielen eingeladen. Lawima imponierte bei diesem Besuch dem Nachwuchs des Sultans sehr. Über das Folgejahr gestreckt wurden die Geschwister häufiger eingeladen und durften sogar an einem Ausflug des Adligen teilnehmen. Dem Bruder wandte sich der junge Knabe hoher Geburt dabei kaum mehr zu. Lawima viel immer mehr in sein Interessengebiet und schon bald bat der Sultan ihren Vater um sein Einverständnis zur förmlichen Einberufung des Astilak zwischen Tochter und Sohn. Ihr Vater hatte bei einer Anfrage des Sultans keine andere Wahl, als unter der Bedingung der vollständigen Ausbildung sowie Volljährigkeit zuzustimmen. Durch ihre niedere Gebiert wurde sie jedoch lediglich die zweite Partnerin des jungen Sultansjungen und zog bereits nach ihrem fünfzehnten Lebensjahr an den Hof des Sultans.

Angekommen wurde ihr die versprochene Bildung gewährt. Sie lernte sich intensiv mit der Schriftkunde und erweiterten Künsten zu beschäftigen. Zu einem späteren Geburtstag wurde die Beziehung schließlich zum Wohl der beiden durchaus miteinander verbundenen jungen Menschen vollzogen. Meist fand sich die junge Frau jedoch allein am großen Hofe wieder, da sie aufgrund ihrer Herkunft keinen Zugang zu den elitären Kreisen genoss. Ebenso war ihr Gatte mit diversen Aufgaben oft über Wochen hinweg beschäftigt. Sie nutzte ihre freie Zeit daher, um sich eigenen Gedichten und vor allem ihren Gedanken zu widmen. Diese Periode gilt als Beginn der philosophischen Ambitionen der Lawima el Amir. Obgleich es nur wenige Jahre dauern sollte, bis sie offiziell von einem Medikus für zeugungsunfähig erklärt wurde, versuchten sie und ihr Partner es stetig weiter. Sie selbst soll in dieser Zeit Nähe zum Propheten Abrizzah und dem Kirash gesucht, aber keine zufriedenstellende Lösung gefunden haben. Infolgedessen verbrachte sie oftmals Wochen in einer Gaststube am Ufer des Issás und sah dem Wasser beim Fließen zu.

Nachdem auch das Haus des Sultans ihre Kinderlosigkeit akzeptierte, durfte sie als Gefährtin und geschätzte Gesprächsperson ihres Gatten am Hof verbleiben. Dank ihres schnellen Intellektes galt sie zunehmend als begehrte Gesprächspartnerin. Selbst der Sultan höchstpersönlich soll sie dann und wann eingeladen haben, einen Spaziergang mit ihm zu unternehmen, da sie eigene Perspektiven verständlich vermitteln konnte. Ab etwa 1353 AD entstanden ihre bis heute wichtigsten philosophischen Ansätze. Sie formulierte direkte Fragen inwiefern der Mensch abhängig zu religiösen Gottheiten sei oder ob nicht doch ein wechselwirkendes Verhältnis vorliege, dass eine Kooperation beider Sphären benötige. Ebenso stellte sie die Absolutheit von Gottheiten infrage, wenn die Menschen sich zu solch mündigen Wesen erklären, die den Gottheiten abschwören oder ihnen gar aktiv zuwiderhandeln würden. In den Staaten mit einer starken Sorridianischen und Silvanischen Kirche wurden ihre Veröffentlichungen aufgrund offenkundiger Häresie vollständig verboten.

Etwas später bezog sie den freien Willen als Kernelement des menschlichen Wesens in ihre Überlegungen mit ein. Wenn die Menschen tatsächlich frei handeln könnten, würden Gottheiten dann noch eine signifikante Rolle spielen? Oder werde der Mensch von vornherein so gelenkt, dass er die Taten von Gottheiten anerkennen und befolgen muss? Vor allem stellte Lawima el Amir aber in Frage, ob demnach überhaupt noch ein menschlicher Wille in freier Ausprägung existiere oder ob man sich nicht doch nur innerhalb vorgegebener Bahnen bewege bzw. sogar gänzlich unfrei sei. Inwiefern man sich von diesen Schellen des Glaubens befreien könne, würden demnach nur der Gesellschaft, Konformitäten und vorgegeben Normen entzogene Individuen beantworten können. In Folge ihrer Veröffentlichungen hatte sie einige schwere Auseinandersetzungen mit den Würdenträgern des Kirash zu überstehen. Diese wollten ihre Aussagen aber nicht als gänzlich falsch abtun. Vermutlich habe auch die Zustimmung des Sultans und ihres Partners zur freien Ausübung des Wortrechts dazu beigetragen, doch verteidigte Lawima el Amir eloquent ihre Fragen. Denn wenn nicht einmal der Prophet eindeutige Antworten darauf liefere, wie könne sie dann falsch liegen?

Abseits ihrer philosophischen Arbeit wird ihr nachgesagt die wohltuenden Aspekte des Lebens unter dem Segen des Sultanshauses zu genießen. Ihre Tage beginnen mit einer wohltuenden Ruhe und enden in Gemütlichkeiten, weshalb sie ihre freie Zeit seither viel für die von ihr geliebte Dichtkunst nutzen soll. Zum Ende der 1350er AD-Jahre verfasste sie daher eine Vielzahl von Gedichten und lyrischen Texten über das Kalifat Al'bastra und seine Facetten. Großen Einfluss auf die Gesellschaft sollen dabei vor allem die einfacheren, ihrer Texte gehabt haben, die sich mit der Schönheit der Schlichtheit befassen. Manche dieser Gedichte nehmen zum Teil sogar Bezug auf ihre philosophischen Thesen. So werde auch das Sein als Aspekt des Lebens in seiner Einfachheit betrachtet.

Persönlichkeit