Schwarzdornwald

Aus Athalon
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Verlassener Pfad im Schwarzdornwald

Der Schwarzdornwald ist ein Wald zwischen den Haldarischen Stammesländern und den Grenzlanden. Er ist ein stellenweise undurchdringlicher Nadelwald, der sich etwa von der Fiskarswacht am Nördlichen Fahlgebirge entlang des Mölatson bis an den Großen Strom an der Grenze Tasperins erstreckt. Zwischen den Fichten, Kiefern und Tannen versteckt sich eine ausgeprägte Flora mit einer lebhaften Fauna aus Jagd- und Beutetieren. Der Mensch hat sich innerhalb des Waldes in mehreren dutzend Siedlungen niedergelassen, von denen nur wenige über die Größe eines Dorfes hinausgehen.

Beschreibung

In und um den Wald blühen seichte Wiesen auf, die den Wald fast gänzlich umschließen. Kleinere Flussläufe durchziehen den Schwarzdornwald und laufen entweder in Richtung des Mölatsons oder des Großen Stroms ein, versorgen dabei aber gleichzeitig die artenreiche Region mit Wasser. Hochgewachsene Bäume prägen den Schwarzdornwald mit seinen markanten Kiefern und Fichten, welche zum Symbol des gesamten Waldes geworden sind. An und in ihnen leben allerlei Vögel, die gelernt haben die kalten Winter in dieser Region zu überstehen. Wenn im Herbst erst einmal der Schneefall einsetzt, verändert der Wald sein Bild vollständig. Aus dem saftigen Tiefgrün wird dann ein einnehmendes Weiß. Die Kälte erobert den Raum zwischen den Baumstämmen und eine eigene Schicht Frost legt sich über das ganze Leben im Forst.

Dem winterharten und nährstoffreichen Boden fügt dies jedoch keinen großen Schaden mehr zu. Auch die meisten Pflanzen in Form von Büschen oder Kräutern sind so winterhart, dass sie weitaus mehr durch die hungrigen Pflanzenfresser des Waldes beschädigt werden. Im Schwarzdornwald wimmelt es vor Schwarz- und Rotwild. Doch auch Wölfe und Bären gibt es mehr als genügend, sodass nicht nur die anderen Tiere um ihre Sicherheit fürchten müssen. Immer wieder kommt es zu Angriffen von Tieren auf verlorene Reisende oder sogar Alteingesessene. Nur hinter den hölzernen Palisaden der Siedlung kann man wirklich Schutz vor den Bedrohungen des Schwarzdornwaldes genießen. Die Siedler verdienen sich dabei ihr Einkommen vor allem mit dem Verkauf von Holz, Lederwaren und einfachen Dienstleistungen. Tiere sind leider mitnichten ihr größtes Problem.

Wilde haldarische Stämme, Abtrünnige und Wegelagerer verkehren ebenso in den verwilderten Grenzlanden innerhalb des Schwarzdornwaldes. Sie überfallen jede Person, die nicht ihrer eigenen Gruppe angehört und lassen nur selten Gnade walten. Recht herrschte in diesem Gebiet vermutlich sowieso noch nie. Berichte bezeugen zudem, dass Spuren von heidnischer Magie und spirituellem Schamanismus im Forst gefunden werden können. Neben den Anwendern dieser fragwürdigen Praktiken, soll man auch immer wieder Kreaturen mythologischen Ursprungs im Wald ausfindig machen können. Seitens Tasperins gibt es eine eindeutige Warnung den Schwarzdornwald nicht zu betreten. Wer es dennoch tut, der soll seinen Fluchtinstinkten bedingungslos vertrauen und laufen, wenn nur die kleinste Gefahr droht.

Kultur & Mythologie

Dank der abergläubischen und nur wenig an Deyn Cador glaubenden Natur der Menschen im Bereich des Schwarzdornwaldes ranken sich mehr Mythen und Legenden um die Bäume des Waldes, als in ein einzelnes Buch passen. Jedes Jahr kommen, nach so manch schrecklicher Begegnung, neue Erzählungen dazu. Der Anblick einiger alter Höhlen voller Bären lässt den meisten Reisenden schon das Blut in den Adern gefrieren. Doch die wahren Schauergeschichten lauern noch tiefer versteckt. Das viele und ausdauernde Wild mit seinem guten Fleisch lockt fast das ganze Jahr über Jäger in den Wald hinein. Wer jedoch in den drei Nächten um den Vollmond herum in den Schwarzdornwald eintritt und tief in das Unterholz marschiert, soll schnell von garstigen Kreaturen der Nacht heimgesucht werden. Manchmal seien nur noch die abgenagten und teilweise sogar angeknacksten Knochen der Jägersleute gefunden worden. Selbst eine großangelegte Suche des Tasperiner Heeres konnte den Grund für die vielen Todesfälle an diesen drei Tagen des Monats nicht ausfindig machen, obgleich sie mit rund einhundertfünfzig Mann über mehrere Monate hinweg an den Vollmonden stets im Schwarzdornwald kampierten.

Innerhalb des Waldes soll eine einzelne Birke irgendwo am Rande des Fahlgebirges wachsen. Diese Birke gehöre keiner einzelnen Person und suche seit Jahrhunderten ihren Besitzer. Derjenige Mensch, der sie zuerst berühre, würde dieser Birke ganz und gar verfallen. Aus den Geschichten alter Kräuterfrauen heißt es, dass man fortan nur noch der Birke diene, wenn man einmal die Hand an sie gelegt habe. Der Mensch würde verfallen und Tag und Nacht Dünger suchen, um dem Baum beim Wachsen zu helfen. Ähnliche Erzählungen gibt es von einer Trauerweide und einer Ulme. Bei der Trauerweide wird zusätzlich davon berichtet, dass sie ihr Wurzelwerk aus dem Erdboden ziehen und hinter ihrem Besitzer herlaufen könne. Gemeinsam würden sich dann der menschliche, versklavte Besitzer und die Trauerweide zum nächstbesten Friedhof bewegen und auf Opfergaben warten, um diese zu stehlen.

Die Sage der Haarsammlerin gilt als beliebte Schauergeschichte für Kinder. Tief unter dem Blätterdach des Schwarzdornwaldes lebe eine alte Frau in ihrer Hütte, die die Haare von kleinen Kindern sucht. Wer ihr über den Weg läuft wird mit ihren scharfen Fingernägeln geschoren und bis auf das letzte Haar enthaart. Während die betagte Dame einem die Sinne raubt, an einen Stuhl fesselt und in ihr Haus verbringt, träumt man von wunderbaren Kuchenstücken oder lecker duftendem Brot. Angekommen in ihrem Haus aus geflochtenen Haarbündeln bringt sie den Gefangenen das korrekte Flechten von Haaren bei und verarbeitet das eigene, geraubte Haar. Danach sucht sie sich gute Stellen innerhalb ihrer Behausung für die neuen Funde, bevor sie eine widerwärtige Suppe aus Fingernägeln, altem Speichel, Galle und manchmal sogar verwesenden Fleischstücken serviert. Nur wer seine Schüssel gänzlich aufisst, wird von ihr nach einem neuen Traum inmitten des Waldes wieder freigelassen. Wer es jedoch nicht über sich bringt ihr grausiges Mal aufzuessen, von dem wird auch der Rest durch die Haarsammlerin verarbeitet.