Perliz

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Perliz
PerlizWappen.png
Name Perliz
Bewohner 45.900 Einwohner
Regentschaft Grande Equisto de Palarianda
Garnisonen Stadtkompanie, Armeeteile
Tempel Sorridianische Kirche
Wirtschaft Alkohol- und Feingutproduktion, Fisch- und Austernfang
Besonderheiten Große Feinkostindustrie
Stimmung Wohlbehalten im Westen


Perliz ist eine Stadt im äußersten Westen des Königreichs Patrien. Sie liegt auf der Insel Isla Lejana und ist der größere Teil des aus zwei Inseln bestehenden Herrschaftsgebietes des Grande Equisto de Palarianda. Neben der Isla Lejana zählt offiziell auch die Nachbarinsel Isla Cercana zum Einzugsgebiet von Perliz. Die Stadt hat eine belebte Hafengegend und in ihren äußeren Bezirken eine tiefverwurzelte Wirtschaft, die insbesondere die Produktion kostspieliger und hochexklusiver Güter fokussiert. Daneben gelten beide Inseln als beliebtes Erholungsziel wohlhabender Bürger Patriens sowie der verbliebenen Oberschicht des Fallicer Bunds. Die Inseln haben tropische Züge und verfügen alljährlich über ein angenehmes Klima.

Geographie

Die an der Süd- und Ostküste der Isla Lejana liegende Stadt Perliz wird von einem warmen und im Winter äußerst milden Klima geprägt. Die Sonne scheint ganzjährig und wird nur durch wenige, dafür aber sehr heftige, Schauer unterbrochen. Die Temperaturen liegen im Jahresmittel bei über zwanzig Grad und selbst der stärkste Kälteeinbruch kommt noch immer mit angenehmen fünfzehn Grad umher. Die auf die Insel scheinende Sonne lässt den grünen Fleck im Leändischen Ozean einladend wirken. Pflanzen und Tere fühlen sich auf den beiden Eillanden wohl, und auch der Mensch vermag sich unter den schattenspendenden Palmen in Windeseile zu entspannen.

Während die Isla Lejana nur wenige natürliche Erhebungen im Stadtbereich von Perliz aufweist, ist die Isla Cercana eine von Wäldern umsäumte und zerklüftete Insel. Der hintere und nach Westen ragende Teil ist eine beinahe flache Ebene mit winzigen natürlichen Seen und einer ausgedehnten Wiesenlandschaft. In der Stadtnähe wurden die vorhandenen Kalksteinberge für den Bau von Türmen und höhergelegenen Stadtteilen genutzt. Diese bieten gerade bei Flutwellen und den jährlich wiederkehrenden Stürmen einen geeigneten Rückzugsort vor dem heranrauschenden Wasser. In den unteren Stadtteilen kommt es trotz der baulichen Vorsichtsmaßnahmen immer wieder zu schwereren Überschwemmungen, die sich manchmal sogar auf die flachen Ebenen hinter der Stadt erstrecken.

Innerhalb von Perliz gibt es mehrere Kalksteinvorkommen und drei kleinere Seen zur Trinkwasserversorgung. Forschende nehmen an, dass das Wasser aus natürlichen Quellen an die Oberfläche dringt. Auf der Nachbarinsel, der Isla Cercana, gibt es dagegen kaum Wasserquellen inmitten der schwerlich zu besteigenden und nicht bebaubaren Berge. Die vorkommenden Seen speisen sich allein aus dem aufgefangenen Regenwasser und sind halbjährlich unter der brennenden Sonne weitgehend ausgetrocknet.

Geschichte

Perliz

Perliz wurde verhältnismäßig spät um 1120 AD durch sorridanische Siedler im Heiligen Sorridianischen Reich besiedelt. Zuvor existierte zwar ein kleiner Militäraußenposten mit einigen schnellen Küstenbooten an der Nordküste, doch konnte man die dort errichteten zwei Gebäude nur schwerlich als Siedlung bezeichnen. In den Expansionsbestrebungen des Gottkaisers und auch den grenzbezogenen Auseinandersetzungen mit dem Königreich Weidtland, proklamierte Sorridia die Insel nachdrücklich erneut zum eigenen Hoheitsgebiet. Als Demonstration dieser Bestrebung, wurde eine dörfliche Gemeinschaft und später eine kleine Stadt begründet.

Im Verlaufe des natürlichen Wachstums konnte sich die Stadt gänzlich ohne militärische Auseinandersetzungen oder auch Kriegsbeteiligungen fortentwickeln. Sogar der Sorridianische Bürgerkrieg und die folgende Unabhängigkeit des Königreichs Patrien zogen fast gänzlich unbeachtet an der Stadt vorbei. Lediglich der amtierende Herrscher wurde durch einen königstreuen patrischen Adligen ausgetauscht und ersetzt.

Vielmehr durchzieht Perliz dafür eine Geschichte schwerer Stürme und Unwetter. Die Macht des Leändischen Ozeans hat sich regelmäßig auf die zunächst kleine, später aber massiv gewachsene Stadt ergossen. Gerade die Sturmfluten von 1248 und 1319 AD ließen die Bewohner in Angst und Schrecken zurück, als eine unaufhaltsame Welle die Stadt überrumpelte. Während 1248 AD nicht einmal mehr die Hälfte der Steinbauten auf den niedrigeren Ebenen stehen blieb, konnten dank baulicher Vorsichtsmaßnahmen und rechtzeitiger Warnungen 1319 AD beinahe alle Bewohner vor dem herannahenden Tod gerettet werden. Nur die erste und zweite Reihe der Gebäude in Richtung des Hafens wurde während dieses Unglücks stark beschädigt oder zerstört. Zusätzlich ziehen jedes Jahr vereinzelte, dafür aber in ihrer Intensität heftige Stürme über die Insel her. Die unteren Stadteile werden in diesen Momenten geflutet, sodass das Wasser manchmal anderthalb bis zwei Meter über dem gewohnten Meeresspiegel steht. Viele Bewohner haben daher ihre wichtigen Habseligkeiten in die oberen Viertel auf den Kalksteinfelsen oder in ein zweites oder drittes Stockwerk verlagert. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sterben immer noch jährlich Menschen in den schrecklichen Unwettern.

Politik und Wirtschaft

Während Grande Equisto de Palarianda offiziell die politische Führung über Stadt und Insel hält, führt eigentlich sein Sohn Alberto die Amtsgeschäfte. Der als gutherziger Verwalter bekannte erste Sohn aus dem Hause de Palarianda kümmert sich mit viel Vor- und Nachsicht um seine Bewohner und gewährt regelmäßig kleinere Geschenke und Dankbarkeiten an seine hart arbeitenden Betriebe. Umschlossen von einer kleinen und feinen Riege von Beratern aus allen Bereichen vermag sich Alberto jedoch nicht allzu oft über die Wünsche der Sorridianischen Kirche nach einer stärkeren Durchsetzung des Glaubens an Deyn Cador zu entwinden. Besonders da die Bewohner der Stadt sich eher auf ihre Fertigkeiten, als auf den Glauben verlassen, wiegt ein starker kirchlicher Druck auf der weltlichen Führung von Stadt und Insel.

Abseits dessen gilt Perliz als steuerfreundliche Stadt für hochentwickelte Manufakturen und Betriebe wertiger Waren. Vielerlei Feinschmieden, Brennereien, Schmuck- und Uhrmacher sowie auch eine ganze Straße voller Buchbinder und Künstler haben sich auf der Insel niedergelassen. Die im Hafen angelieferten Materialien werden durch die bekannten Meister der Insel zu echten handwerklichen Meisterarbeiten verarbeitet. Gerade auch im Bereich der Bildhauerei und Malerei vermögen Kunstkennende sich ihre Arbeiten nach Wunsch anfertigen zu lassen, bevor sie die schmackhaften Alkoholica der in Richtung des Inselinneren angesiedelten Brauereien und Brennereien verköstigen.

Für ungelernte Arbeiter bietet sich beinahe nur der Hafen und der Warentransport als Möglichkeit eines körperlich betonten Arbeitsplatzes an. Aufgrund der jährlich erwarteten Überschwemmungen wurde die Landwirtschaft beinahe gänzlich aufgegeben und auch die natürlichen Rohstoffquellen der Insel sind kaum erschlossen. Zwar gibt es einige Bergwerke auf der Isla Cercana, doch versuchen diese eher wertvollere Gesteine für die direkte Weiterverarbeitung in Perliz zu schürfen. Selbst in der Fischerei erfordern die Fanggründe um die Insel tiefere Kenntnisse und vor allem auch ausreichendes Geschick. Die Versorgung der Feinschmieden mit Perlen und der gehobenen Küchen mit Austern liegt weiterhin bei den Muscheltauchern. Ihr Handwerk gilt als ausgesprochen gefährlich. Inmitten tiefer Strömungen tauchen sie zu den unterseeischen Felsen und suchen nach den begehrten Tieren, nur um sie dann säckeweise für ein vergleichbar geringes Gehalt zu veräußern. Jedes Jahr kommen auch mehrere von ihnen in den gefährlichen Gewässern um die Isla Lejana um.

Gesellschaft und Kultur

Perliz

Während sich die einfachen Arbeiter im Hafenbereich in einer Vielzahl von Tavernen, Spelunken, Spielhallen und anderen Etablissements vergnügen, zelebrieren die wohlhabenden Bewohner von Perliz auf den Kalksteinfelsen ihren Wohlstand. Besonders die wenigen und handverlesenen Unterkünfte mit ihren edlen holzvertäfelten Wänden und ausladenden Terrassen bieten einen eindrucksvollen Blick auf Stadt und Meer. Serviert werden bei launiger Musik und ansprechendem Gesang gedünstete Austern zu einem teuren Tropfen Wein oder anderem lokal hergestellten und äußerst schmackhaftem Alkohol. Wie im ganzen Land wissen auch auf der Isla Lejana die Patrier ihr Leben in vollen Zügen zu genießen; solange nicht gerade der nächste Sturm am Horizont aufzieht.

Die Strände am Hafen laden zu langen Spaziergängen ein und die wohlige Atmosphäre im gesamten Einzugsgebiet lässt einen Hauch von Entspannung verströmen. Ungeachtet dessen leben jedoch die ärmeren Bürger in großer Armut zwischen den Häusern und abseits der Augen der Gesellschaft. Die Arbeiterkaschemmen wurden in die Außenbezirke oder Keller verdrängt und wer es wagt sich mit nicht ausreichend ansprechender Kleidung auf den für Besucher so einladenden Straßen herumzutreiben, landet schnell im Kerker der Stadtwache. Dabei sind gerade die einfachen Arbeiter diejenigen, die in den Küchen und Werkstätten schuften oder auch die Betten der Wohlhabenden neu beziehen.

Für Menschen mit ausreichend Geldvorräten bietet die Insel jedoch viel. Ausgedehnte Einkaufsmöglichkeiten und besonders schmackhafte Speisen verlocken überall doch noch ein paar mehr Münzen in Perliz zu lassen.